Description

In der hier vorgelegten Studie geht es um die Frage nach der literarischen Verhältnisbestimmung zwischen dem ersten Petrusbrief und den johanneischen Schriften, d.h. dem Johannesevangelium, den drei Johannesbriefen und der Johannesoffenbarung. Die Untersuchung dieser Frage wird ermöglicht durch den Sachverhalt, dass zwischen jenem und jenen eine lokale sowohl als auch eine zeitliche Koinzidenz auszumachen sind: Beide richten sich – zumindest auch – an Christen in der römischen Provinz Asia, beide sind um die Wende vom ersten zum zweiten nachchristlichen Jahrhundert verfasst. Die traditionsgeschichtliche Analyse solcher Texte und Motive, die einen Widerhall sowohl im ersten Petrusbrief als auch in den johanneischen Schriften finden, lässt in den allermeisten Fällen die Annahme wahrscheinlich erscheinen, dass der Verfasser des 1Petr (proto-)johanneische Traditionen verarbeitet, entweder, indem er in seiner Darstellung einzelne Lexeme oder Motive im Rahmen einer Re- bzw. Neukontextualisierung explizit aufgreift, oder aber, indem er johanneische theologische Inhalte als Paraphrase, somit also implizit verarbeitet. Diese Verarbeitung (proto-)johanneischen Traditionsmaterials dient dem Zweck, die römisch-‚petrinische‘ Einflusssphäre auch auf kleinasiatische Gemeinden auszudehnen und Rom als das eigentliche Zentrum des frühen Christentums zu installieren.

Der erste Petrusbrief und die johanneischen Schriften: Versuch einer traditionsgeschichtlichen Verhältnisbestimmung

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In der hier vorgelegten Studie geht es um die Frage nach der literarischen Verhältnisbestimmung zwischen dem ersten Petrusbrief und den... Read more

    Publisher: Peeters Publishers
    Publication Date: 14/12/2023
    ISBN13: 9789042952065, 978-9042952065
    ISBN10: 9042952067

    Number of Pages: 164

    Non Fiction , Religion

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    In der hier vorgelegten Studie geht es um die Frage nach der literarischen Verhältnisbestimmung zwischen dem ersten Petrusbrief und den johanneischen Schriften, d.h. dem Johannesevangelium, den drei Johannesbriefen und der Johannesoffenbarung. Die Untersuchung dieser Frage wird ermöglicht durch den Sachverhalt, dass zwischen jenem und jenen eine lokale sowohl als auch eine zeitliche Koinzidenz auszumachen sind: Beide richten sich – zumindest auch – an Christen in der römischen Provinz Asia, beide sind um die Wende vom ersten zum zweiten nachchristlichen Jahrhundert verfasst. Die traditionsgeschichtliche Analyse solcher Texte und Motive, die einen Widerhall sowohl im ersten Petrusbrief als auch in den johanneischen Schriften finden, lässt in den allermeisten Fällen die Annahme wahrscheinlich erscheinen, dass der Verfasser des 1Petr (proto-)johanneische Traditionen verarbeitet, entweder, indem er in seiner Darstellung einzelne Lexeme oder Motive im Rahmen einer Re- bzw. Neukontextualisierung explizit aufgreift, oder aber, indem er johanneische theologische Inhalte als Paraphrase, somit also implizit verarbeitet. Diese Verarbeitung (proto-)johanneischen Traditionsmaterials dient dem Zweck, die römisch-‚petrinische‘ Einflusssphäre auch auf kleinasiatische Gemeinden auszudehnen und Rom als das eigentliche Zentrum des frühen Christentums zu installieren.

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