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Im gegenwärtigen Protestantismus wird Kultur wieder zu einem zentralen Thema. Am Ende dieses Jahrhunderts melden sich damit Problemstellungen zurück, die in der radikalen Abkehr der dialektischen Theologie vom sogenannten Kulturprotestantismus, aber auch im Horizont einer kritischen Gesellschaftstheorie als erledigt galten.Die systematische Theologie leistet zu dieser neuen Diskussionslage ihren Beitrag, indem sie die paradigmatischen Entwürfe der Kulturtheologie im 20. Jahrhundert kritisch rekonstruiert. Michael Moxter zeigt gemeinsame Mängel der verschiedenen Positionen, die um das Recht einer Theologie der Kultur streiten. Paul Tillichs Symboltheorie bleibt mit einer realistischen Ontologie verflochten. Karl Barth interpretiert Kultur einseitig unter dem Gesichtspunkt einer dem Menschen gestellten Aufgabe. Beide versäumen die Entfaltung einer phänomenologischen und semiotischen Kulturtheorie, wie sie in Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen Kontur gewinnt. Michael Moxter korrigiert die Alternative 'Barth oder Tillich?' zugunsten eines 'Weder Barth noch Tillich!'. Dadurch erhält das Phänomen der Lebenswelt in ihrer Ambivalenz von vertrauter Nähe und irritierender Fremdheit einen zentralen systematisch-theologischen Stellenwert. Die Kulturbedeutung des Protestantismus entscheidet sich an seiner Kompetenz, die Lebenswelt als Zeichenwelt deuten.

Kultur als Lebenswelt: Studien zum Problem einer Kulturtheologie

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Hardback by Michael Moxter

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Im gegenwärtigen Protestantismus wird Kultur wieder zu einem zentralen Thema. Am Ende dieses Jahrhunderts melden sich damit Problemstellungen zurück, die... Read more

    Publisher: JCB Mohr (Paul Siebeck)
    Publication Date: 29/11/1999
    ISBN13: 9783161471940, 978-3161471940
    ISBN10: 3161471946

    Number of Pages: 445

    Non Fiction , Religion

    Description

    Im gegenwärtigen Protestantismus wird Kultur wieder zu einem zentralen Thema. Am Ende dieses Jahrhunderts melden sich damit Problemstellungen zurück, die in der radikalen Abkehr der dialektischen Theologie vom sogenannten Kulturprotestantismus, aber auch im Horizont einer kritischen Gesellschaftstheorie als erledigt galten.Die systematische Theologie leistet zu dieser neuen Diskussionslage ihren Beitrag, indem sie die paradigmatischen Entwürfe der Kulturtheologie im 20. Jahrhundert kritisch rekonstruiert. Michael Moxter zeigt gemeinsame Mängel der verschiedenen Positionen, die um das Recht einer Theologie der Kultur streiten. Paul Tillichs Symboltheorie bleibt mit einer realistischen Ontologie verflochten. Karl Barth interpretiert Kultur einseitig unter dem Gesichtspunkt einer dem Menschen gestellten Aufgabe. Beide versäumen die Entfaltung einer phänomenologischen und semiotischen Kulturtheorie, wie sie in Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen Kontur gewinnt. Michael Moxter korrigiert die Alternative 'Barth oder Tillich?' zugunsten eines 'Weder Barth noch Tillich!'. Dadurch erhält das Phänomen der Lebenswelt in ihrer Ambivalenz von vertrauter Nähe und irritierender Fremdheit einen zentralen systematisch-theologischen Stellenwert. Die Kulturbedeutung des Protestantismus entscheidet sich an seiner Kompetenz, die Lebenswelt als Zeichenwelt deuten.

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