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JCB Mohr (Paul Siebeck) Zwischen Todesangst und Lebensmut: Eine systematisch-theologische Studie zur protestantischen Thanatologie im Anschluss an Martin Heidegger
Konstantin Sacher beschäftigt sich in dieser Studie mit theologischer Thanatologie. Dabei geht es um die Bedeutung des Todes für das religiöse Bewusstsein. Im ersten Teil rekonstruiert er die theologisch-thanatologische Debatte innerhalb des Protestantismus im 20. Jahrhundert. Dabei macht er drei Wellenbewegungen aus. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die theologische Debatte um den Tod in eine Sackgasse geraten ist. Im zweiten Teil fragt er unter Rückgriff auf die Philosophie Martin Heideggers nach dem systematischen Ort des Todes. Seine maßgebliche Erkenntnis lautet: Die Frage des Todes ist auf der anthropologischen Ebene von Stimmungen zu behandeln. Es zeigt sich, dass die herausgearbeiteten Grundstimmungen Angst und Mut zentral für religiöse Todesdeutung sind.
£84.69
JCB Mohr (Paul Siebeck) Intensivere Drittwirkung: Die mittelbare Drittwirkung der Meinungsfreiheit in Öffentlichkeiten der digitalen Gesellschaft. Eine verfassungsrechtliche, rechtsvergleichende und interdisziplinäre Analyse
Digitale Diskursräume sind aus dem Alltag vieler nicht mehr wegzudenken. Diese Räume werden von Informationsintermediären organisiert und moderiert. Die Moderation nutzergenerierter Inhalte geht mit wichtigen, grundrechtssensiblen Entscheidungen einher. Insbesondere die Realisierung der Meinungsfreiheit steht dabei im Fokus. Aus verfassungsrechtlicher Perspektive stellt sich daher die zentrale Frage nach der Reichweite einer Grundrechtsbindung privater Akteure. Traditionellerweise wird auf die seit jeher kontrovers diskutierte Lehre der mittelbaren Drittwirkung von Grundrechten Bezug genommen. Amélie Heldt widmet sich den Rahmenbedingungen der Kommunikation in digitalen Öffentlichkeiten, untersucht aus verfassungsrechtlicher, rechtsvergleichender und interdisziplinärer Perspektive den Prozess der Inhaltemoderation und schlägt eine Feinjustierung der Lehre der mittelbaren Drittwirkung vor.
£72.90
JCB Mohr (Paul Siebeck) Künstliche Intelligenz, Musik und das Urheberrecht
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit könnte dank Künstlicher Intelligenz (KI) Musik ohne menschlichen Komponierenden zu einem Massenphänomen werden. Damit wirft KI auch neue Fragen für das Urheberrecht auf. Ist KI-Musik geschützt? Wie sollte das Recht in Zukunft mit KI-Musik umgehen? Vor dem musiktheoretischen und technischen Hintergrund, der Urheberrechtslage und unter Zuhilfenahme einer sozialwissenschaftlichen Methode kommt Thilo Klawonn zu eindeutigen Erkenntnissen: Nur in den Fällen, in denen der Verwendende der KI eigenschöpferisch an der Komposition mitwirkt, entsteht ein Urheberrecht an der KI-Musik. Dieses Ergebnis sollte den Gesetzgeber jedoch nicht dazu verleiten, das Urheberrecht grundlegend zu überarbeiten. Sinnvoller erscheint stattdessen eine Pflicht zur Kennzeichnung, wenn KI bei der Musikkomposition eingesetzt wird.
£84.51
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der ursprüngliche Gemeinbesitz an der Erde: Zur normativen Begründung von Eigentumsrechten an natürlichen Ressourcen in der frühen Neuzeit und in der Gegenwart
In den aktuellen Diskussionen um Eigentum an natürlichen Ressourcen wird vermehrt die Idee eines ursprünglichen Gemeinbesitzes an der Erde stark gemacht. Tatsächlich wird die Begründung von Eigentumsrechten seit jeher von der Intuition begleitet, dass die Aneignung und Nutzung der natürlichen Lebensgrundlage des Menschen in besonderem Maße rechtfertigungsbedürftig ist. Besonders prominent wird dieser Gedanke in Reaktion auf die zunehmende Kolonialisierung in den Theorien der frühen Neuzeit verhandelt. Eva Weiler analysiert die Rolle der Idee des ursprünglichen Gemeinbesitzes für die Rechtfertigung und Kritik von Eigentumsrechten und der sie schützenden Rechtsordnung und zeigt auf, warum in der Diskussion um Eigentum und Gemeinbesitz bis heute ausgerechnet die Beziehung zur Natur zu wenig Beachtung findet.
£90.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ausländische öffentlich-rechtliche Forderungen in der Insolvenz: Zur Befugnis von Gläubigern aus ausländischem öffentlichem Recht zur Teilnahme an deutschen Insolvenzverfahren
In vielen Insolvenzverfahren umfassen öffentlich-rechtliche Forderungen, besonders Steuerforderungen, einen erheblichen Teil der offenen Verbindlichkeiten. Angesichts der fortschreitenden Internationalisierung des Rechts- und Wirtschaftslebens rückt die Frage nach der Behandlung solcher Forderungen ausländischer Hoheitsträger im deutschen Insolvenzverfahren in den Vordergrund. Seit dem Inkrafttreten der Europäischen Insolvenzverordnung sieht das Unionsrecht vor, dass die öffentlich-rechtlichen Forderungen der EU-Mitgliedstaaten in jedem europäischen Insolvenzverfahren wenigstens anteilig zu erfüllen sind. Hingegen wird den entsprechenden Forderungen von Drittstaaten die Befriedigung im Insolvenzverfahren traditionell unter Rückgriff auf völkerrechtliche Argumente verwehrt. Neil Kranzhöfer widmet sich der kritischen Untersuchung dieses "Nichtteilnahmegrundsatzes".
£102.69
JCB Mohr (Paul Siebeck) Psychology in Nietzsche's Criticism of Religion: On Splitting and Loss of Orientation
Friedrich Nietzsche claimed to be a psychologist. This claim is substantiated in his criticism of religion. In this book, Jan-Olav Henriksen provides new perspectives on Nietzsche's contribution to such criticism by applying elements from attachment theory and self-psychology. The result is that Nietzsche's insights into the problematic elements in religion point beyond what he was able to articulate based on the psychological resources available to him. Henriksen sheds new light on the psychological dimensions in Nietzsche's individualism, his understanding of God, morality, metaphysics and emotions, and demonstrates how Nietzsche's criticism of religion is rooted in both psychological splitting and a profound loss of the orientational resources religion provided in his childhood.
£76.02
JCB Mohr (Paul Siebeck) Staatliche Wohnraumvorsorge
Das Wohnungswesen konfrontiert insbesondere in den großen Städten und Ballungszentren schon seit längerer Zeit Staat und Gesellschaft mit besonderen Herausforderungen: Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Die Fehlentwicklungen auf dem Wohnungsmarkt werfen die Frage nach der staatlichen Verantwortung für eine angemessene Wohnraumversorgung der Bevölkerung auf, nachdem sich der Staat zur Jahrtausendwende - geleitet von ökonomischen Überlegungen - aus einer aktiven Wohnungspolitik weitgehend verabschiedet hatte. Durch eine (verfassungs-)rechtliche Analyse legt Pia Lange dar, dass den sozialen Staat unter dem Grundgesetz eine Gewährleistungsverantwortung für die Wohnraumversorgung der Bevölkerung trifft, die sich allerdings nicht zu einer spezifischen Handlungspflicht konkretisieren lässt. Dem Staat stehen zur Erfüllung seiner Verantwortung vielfältige Instrumente zur Verfügung, die vor dem Hintergrund ihrer historischen Entwicklung kategorisiert und systematisiert werden. Auf diese Weise wird das öffentliche Wohnungswirtschaftsrecht als eigenes Rechtsfeld konturiert.
£105.57
JCB Mohr (Paul Siebeck) Grundgesetz und Rassismus
In der öffentlichen Diskussion erlebt derzeit ein Begriff eine Renaissance, der in Deutschland bisher gemieden wurde: "Rassismus“. Daher müssen sich Rechtswissenschaft und Gesellschaft dringend der Frage stellen, welche verschiedenen Erscheinungsformen des Rassismus es gibt und inwiefern diese von den juristischen Diskriminierungsverboten im deutschen, europäischen und internationalen Recht erfasst werden. Der Band versammelt führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um einer doppelten Leitfrage auf den Grund zu gehen: Umfassen die Diskriminierungsverbote neben vermeintlich angeborenen Unterschieden auch kulturalisierte Formen des Rassismus? Wie erhält sich das Verbot einer offenen, versteckten oder mittelbaren Diskriminierung zu den Erscheinungsformen eines strukturellen bzw. institutionellen Rassismus, der nicht auf intentionalen Handlungen beruht?
£73.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Einhegung der Investor-Staat-Schiedsgerichtsbarkeit
Die EU-Kommission stellte 2015 einen neuen Ansatz für ein Verfahren zur Investor-Staat-Streitbeilegung vor, der auch im Comprehensive and Economic Trade Agreement (CETA) etabliert wurde. Als erklärtes Ziel soll der Status Quo der Investor-Staat-Schiedsgerichtsbarkeit ersetzt werden, der aufgrund mangelnder Anforderungen an ein rechtsstaatliches Verfahren stark kritisiert wird. Robert Bähr untersucht, ob die Kritik am Standardmodell der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit unter dem ICSID-Übereinkommen berechtigt ist, und nimmt darauf aufbauend einen Vergleich zu den Regelungen des Investor-Staat-Streitbeilegungsverfahrens vor dem CETA-Gericht vor, um zu bewerten, ob diese ein verbessertes rechtsstaatliches Verfahren verheißen. Als Maßstab für die Untersuchung der beiden Streitbeilegungsverfahren gilt: Je vager die inhaltlichen Vorgaben des materiellen Rechts und damit die inhaltliche Steuerung der Rechtsprechung durch den Normgeber, umso höher müssen die Anforderungen an ein rechtsstaatliches Verfahren sein.
£76.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die kartellrechtliche Kontrolle von Energienetzentgelten
Seit Einführung der Sektorregulierung unterliegen Strom- und Gasnetzentgelte einer regulierungsbehördlichen Vorabkontrolle. Aufgrund ihrer in aller Regel sehr starken Marktposition kommen die Betreiber von Strom- oder Gasnetzen daneben auch als Adressaten des kartellrechtlichen Missbrauchsverbots in Betracht. Eine parallele Anwendung von Kartell- und Regulierungsrecht birgt allerdings die Gefahr widersprüchlicher Entscheidungen, etwa wegen Zielkonflikten der Rechtsmaterien. Johann Ante geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, ob eine kartellrechtliche Kontrolle der Energienetzentgelte trotz bestehender Entgeltregulierung möglich ist. Dabei untersucht er sowohl die Anwendbarkeit des deutschen als auch des europäischen Kartellrechts. Daneben werden prozessuale Fragen zur Darlegungs- und Beweislast im Kartellzivilprozess wegen vermeintlich missbräuchlicher Energienetzentgelte behandelt.
£69.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zwingender Angehörigenschutz im Erbrecht: Ein Reformvorschlag
Zwingenden Angehörigenschutz gewährleistet das deutsche Erbrecht durch eine feste Quotenteilhabe: Den Abkömmlingen, den Eltern und dem Ehegatten des Erblassers steht als "Pflichtteil" die Hälfte des Wertes ihres gesetzlichen Erbteils zu, wenn sie durch Verfügung von Todes wegen von der Erbfolge ausgeschlossen sind. Für diese bedarfsunabhängige Beschränkung der Testierfreiheit gibt es keine überzeugenden Gründe. Das vorgestellte Alternativmodell zum Pflichtteilsrecht soll die Reformdiskussion wiederbeleben. Es beruht auf dem Grundgedanken, die Testierfreiheit zu stärken und deshalb die nächsten Angehörigen des Erblassers nur dann zu schützen, wenn sie eines solchen Schutzes tatsächlich bedürfen. Soweit ein solches Schutzbedürfnis allerdings besteht, soll es so weit wie möglich befriedigt werden. Dreh- und Angelpunkt des Reformmodells sind infolgedessen die Unterhaltspflichten des Erblassers, die als Nachlassverbindlichkeiten bestehen bleiben.
£52.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Göttliche Zufälligkeiten: G. E. Lessings Vernunftkritik als Theodizee der Religionen
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) - erklärter "Liebhaber der Theologie" und zugleich ihr epochaler, scharfsichtiger Kritiker - hat nicht nur seinerzeit die Gemüter erregt. Auch heute noch zieht sein vielgestaltiges, schillerndes Werk Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur und Wissenschaft in seinen Bann und provoziert eine Vielzahl divergierender Deutungen. Daniel Zimmermann widmet sich Lessings religionsphilosophischem Schaffen. In seiner textorientierten Darlegung bietet er eine fundierte Analyse repräsentativ ausgewählter Schriften und Fragmente und beleuchtet neben dem historischen Kontext auch die ideengeschichtlichen Bezüge. Dabei zeichnet er Lessings Denkweg als eine systematisch beschreibbare Entwicklung nach, die von abgeklärt-aufklärerischer Religionskritik hin zu deren bahnbrechender Überwindung in der Erziehung des Menschengeschlechts führt.
£103.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ressortforschung: Forschung zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben unter besonderer Berücksichtigung des Bereichs staatlicher und unionsrechtlicher Gesundheitsverantwortung
Ressortforschung befähigt den Staat, die von ihm wahrgenommenen Aufgaben in Rückbindung zum Stand der Wissenschaft und Forschung auszuüben. A. Katarina Weilert analysiert umfänglich die begriffliche und funktionale Bestimmung der Ressortforschung und stellt zusammenhängend die institutionellen Ausprägungen und rechtlichen Strukturen der Ressortforschung in der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union sowie im Europäischen Verwaltungsverbund dar. Einen besonderen Schwerpunkt legt sie dabei auf den Bereich staatlicher und unionsrechtlicher Gesundheitsverantwortung. Für die Ressortforschung insgesamt wird die Spannung zwischen staatlicher bzw. supranationaler Einbindung und Forschungsfreiheit rechtlich neu konturiert und gleichzeitig ein Beitrag zur objektiv-rechtlichen Funktion der Grundrechte geleistet. Dabei zeigt die Autorin die Geltung eines verfassungsrechtlichen und unionsrechtlichen Verbots der Legitimationsforschung auf und untermauert dieses argumentativ. Ressortforschung dient dem Rationalitätsgewinn nur, solange der Charakter freier Forschung nicht überformt wird.
£126.90
JCB Mohr (Paul Siebeck) Strafverfassungsrecht
Als besonders scharfe Eingriffsordnung muss das Strafrecht verfassungsrechtlich sowohl besonders gerechtfertigt wie auch besonders wirksam eingehegt werden. In der rechtswissenschaftlichen Diskussion wird das Verhältnis des materiellen Strafrechts zum Verfassungsrecht allerdings noch stark aus den jeweiligen Perspektiven der beteiligten Teildisziplinen abgehandelt. Die Wirkungsmacht des hergebrachten Säulendenkens erschwert es dabei, wechselseitig anschlussfähige Beiträge zu erstellen. Der Sammelband nimmt hingegen die rechtswissenschaftliche Konturierung des Strafverfassungsrechts als intradisziplinäre Herausforderung an. Die Beiträge stammen von Vertretern und Vertreterinnen beider Teildisziplinen und werden jeweils durch Kommentare aus der anderen Teildisziplin ergänzt. Inhaltlich erschließen sie die Grundlagen des Strafverfassungsrechts und vertiefen ausgewählte Einzelfragen.
£73.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bedürftige Erben: Testierfreiheit versus Sittenwidrigkeit bei Bedürftigen- und Überschuldetentestamenten
Lisa Fey behandelt das Thema der Verfügungen von Todes wegen zugunsten von Personen, die Arbeitslosengeld II beziehen oder überschuldet bzw. insolvent sind. Sie stellt den sozial-, zwangsvollstreckungs- sowie insolvenzrechtlichen Hintergrund von Bedürftigen- und Überschuldetentestamenten dar und zeigt die rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen auf, um einem bedürftigen Erben mithilfe der erbrechtlichen Gestaltungsinstrumente Vermögen zu hinterlassen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob derartige Gestaltungen sittenwidrig sind. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Konflikt zwischen der verfassungsrechtlich garantierten Testierfreiheit und dem im Sozialrecht verankerten Nachranggrundsatz. Im Hinblick auf die Praxis entwickelt die Autorin Kriterien für die Wirksamkeit von Bedürftigen- und Überschuldetentestamenten, mit deren Hilfe sich die Frage der Sittenwidrigkeit im Einzelfall klären lässt.
£101.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Unionskartellrechtswidrige Gesellschaftsverträge: Untersuchung der vertraglichen und organisationsbezogenen Nichtigkeitsfolgen eines Verstoßes gegen Art. 101 Abs. 1 AEUV im europäischen und deutschen Gesellschaftsrecht
Kartellverbotswidrige Vereinbarungen - auch Gesellschaftsverträge - sind nichtig. Für das deutsche Recht scheint insoweit klar, dass die kartellrechtliche Nichtigkeit bei Kapitalgesellschaften teilweise durch gesellschaftsrechtliche Vorgaben überlagert wird. Für das Personengesellschaftsrecht wird demgegenüber leidenschaftlich um den richtigen Umgang mit der kartellrechtlichen Nichtigkeitsfolge gestritten. Ein Konsens ist hier nicht in Sicht. Weitgehend unbeachtet blieb demgegenüber lange die parallele Fragestellung im Unionsrecht, die häufig allenfalls als Annex der nationalen Diskussion wahrgenommen wurde. Julian Dompke stellt diese unionsrechtliche Betrachtung in den Vordergrund seiner Überlegungen und zeigt, dass hieraus nicht bloß eine Akzentverschiebung der für das nationale Recht geführten Diskussionen im Kapital- und im Personengesellschaftsrecht resultiert.
£69.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) "Wyr gleuben all an eynen Gott": Das Nicaeno-Constantinopolitanum in seiner Bedeutung für Martin Luther und Philipp Melanchthon
Das Nicaeno-Constantinopolitanum (NC) kann als das wichtigste Glaubensbekenntnis der Ökumene gelten. In den meisten Kirchen und Konfessionen genießt es eine hohe Anerkennung, bedeutende ökumenische Zusammenschlüsse haben sich darauf explizit verpflichtet. Wie aber steht es mit der Rezeption des NC in der Reformationszeit? Welche Bedeutung hatte dieser Bekenntnistext im 16. Jahrhundert? Jennifer Wasmuth geht in der vorliegenden Studie diesen Fragen anhand einer detaillierten Untersuchung der maßgeblichen Schriften Martin Luthers und Philipp Melanchthons nach. Im Ergebnis wird aufgezeigt, wie das NC zu einem Kerntext normativer lutherischer Lehre werden konnte.
£102.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der privatrechtliche Diskurs der Moderne
Die begrifflichen und systematischen Grundlagen unseres heutigen Verständnisses von Privatrecht wurden um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert geschaffen. Doch welche ideengeschichtliche Entwicklung steckt dahinter? Und wie wirkt sich diese Entwicklung auf bis heute wiederkehrende Grundprobleme der Privatrechtstheorie aus, etwa auf die Fragen nach dem Verhältnis zwischen Privatrecht und öffentlichem Recht oder nach der Unumgänglichkeit materialer Wertungskorrekturen eines formalen Verständnisses von Privatautonomie? Marietta Auer zeigt, dass die Entwicklung des modernen Privatrechts durch die bekannte Transformationslegende vom angeblich "liberalen" Privatrechtsmodell des 19. Jahrhunderts hin zu einem zunehmend "sozialen" Privatrechtsverständnis nur unzureichend beschrieben ist. Statt dieser "Meistererzählung" des 20. Jahrhunderts entwirft die Autorin eine soziologisch informierte Ideengeschichte des modernen Privatrechts. Die Abhandlung fordert damit einen Blickwechsel: Gefragt wird nicht nach der Begründbarkeit, sondern nach den Voraussetzungen sozialer Wirksamkeit eines als normative Einheit auf der Grundlage von Privatautonomie konstruierten Privatrechts. Welcher Problemzumutung, welchem gesellschaftlichen Rechtfertigungsbedarf begegnet das Rechtsdenken durch diese Konstruktion? Wie ist die faktische Kraft des Normativen zu erklären, die das "liberale" Privatrechtsmodell bis in die Gegenwart hinein wirksam gegen Kritik immunisiert? Der Schlüssel zu einer Antwort liegt in der Ideengeschichte der Moderne seit der Wende zur Neuzeit. Das Werk wurde als eines der 'Juristischen Bücher des Jahres' 2015 ausgewählt. "Die Arbeit bildet das Ergebnis eines wirklichen intellektuellen Abenteuers und bietet damit ein Vorbild für jeden jungen Wissenschaftler." (NJW 41/2015, 3015)
£61.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Inscribe It in a Book: Scribal Practice, Cultural Memory, and the Making of the Hebrew Scriptures
The subfield of orality and scribal culture within Hebrew Bible studies is leading to gradual shifts in the field, and the nuancing or displacement of entrenched ideas and approaches. The theoretical and empirical essays in this volume contribute to the ongoing conversation within biblical and cognate studies concerning the scribal processes that produced biblical texts. The topics in this volume include scribal education and scribal culture, including comparative studies; the interaction between scribal texts and cultural or collective memory within an oral culture; the overlap and intersections of the roles "prophet,” "priest,” and "scribe” in ancient Israel and beyond; and descriptions of writing and scribal process within biblical texts themselves.
£98.16
JCB Mohr (Paul Siebeck) Politische Redeweisen
Politische Erfolge wie Misserfolge werden immer wieder auf Kommunikation zurückgeführt - Politiker konnten Wählerinnen entweder nicht "abholen" oder hatten doch eine überzeugende Kampagne. Dank moderner Massenmedien kommt es zunehmend auf die Präsentation von Politik an; Wähler entscheiden nicht länger nach stabilen und erwartbaren Präferenzen, sondern reagieren spontan auf Debatten, Inszenierungen und auf die Mediennutzung von Kandidaten. Unter den Bedingungen digital verstärkter Kommunikation haben sich nun die Möglichkeiten und Chancen zu Teilhabe und Mitwirkung an Debatten vergrößert, wodurch jedoch auch die Wahrscheinlichkeit von Skandalisierung und Empörung gestiegen ist. Damit stellt sich die Frage, wie politische und öffentliche Akteure in dieser Gemengelage kommunizieren können und sollen. Jeder, der eine Gruppe zu repräsentieren beansprucht, steht derzeit vor ähnlichen Herausforderungen: Wie lassen sich Überzeugungen erklären und absichern? Wie lässt sich verbindlich sprechen, wenn man dank des Kreislaufs von Reaktion und Kritikum die Anfechtbarkeit eigener Ansichten weiß? Astrid Séville und Julian Müller fragen daher nach den Möglichkeiten öffentlicher Ansprache. In Anlehnung an Erving Goffmans Begriff der Redeweisen richten sie den Blick auf heutige Formen öffentlicher Rede in Deutschland. Dabei stehen nicht die radikalen Ränder, sondern die Neuverhandlungen des politisch Etablierten, Bürgerlichen und Demokratischen im Zentrum der Aufmerksamkeit – von Robert Habeck und Carolin Emcke bis hin zu Luisa Neubauer oder Lars Eidinger. In den einzelnen Kapiteln wird anhand ausgewählter Beispiele untersucht, wie die angefochtene "Mitte" kommuniziert. Dabei werden verschiedene Varianten öffentlichen Sprechens skizziert.
£13.37
JCB Mohr (Paul Siebeck) Konflikte und Krisen im Neuen Testament und ihre Bewältigungsstrategien
Die Schriften des Neuen Testaments geben Zeugnis von unterschiedlichen Konflikten und Krisen unter den frühen christusgläubigen Gemeinden sowie Versuchen, diese zu bewältigen. Man ringt um Fragen der rechten Lehre und des rechten Verhaltens; Auseinandersetzungen erfolgen gegenüber der Umwelt nach außen oder gegenüber anderen gläubigen Gruppierungen nach innen. In den Briefen werden diese Konflikte oft direkt ausgetragen und konkrete Konsequenzen der Jesusnachfolge gefordert, in den Erzähltexten der Evangelien und der Apostelgeschichte werden die Auseinandersetzungen häufig stärker in die Interaktion der Erzählfiguren untereinander eingespielt. Im vorliegenden Band werden aus einer Vielzahl der neutestamentlichen Schriften exemplarische Konflikte und Krisen sowie Bewältigungsstrategien thematisiert und mittels verschiedener methodischer Herangehensweisen analysiert.
£84.69
JCB Mohr (Paul Siebeck) Nichtschädigung als Verantwortung: Eine Minimalmoral für ökonomisches Handeln
Viele ökonomisch Handelnde stellen aus unterschiedlichen Gründen moralische Anforderungen an ihr eigenes Handeln und an das anderer Akteure. Dabei erscheint - etwa angesichts internationaler Lieferketten oder eines begrenzten wirtschaftlichen Spielraums - zugleich oft unklar, was einzelne Handlungssituationen erfordern. Nora Pietsch schlägt ein spezifisches wirtschaftsethisches Schadensprinzip vor, das einer minimalmoralischen Konzeption folgt. Zentral dabei ist die Beschränkung auf einen moralisch verbindlichen Kernbereich: Nämlich das Unterlassen von Fremdschädigung in ökonomischen Beziehungen. Geschädigt ist jemand, wenn er sich nicht in einem Zustand minimalen Wohlergehens befindet. Dabei kann ein ökonomischer Akteur situativ verantwortlich sein, ohne selbst den ursprünglichen Schadenszustand (mit-)herbeigeführt zu haben. Dabei spielt ein bestimmtes Verständnis von "Verantwortung" eine zentrale Rolle.
£108.63
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesellschaftsrechtliche Wirkungen einer Familienverfassung: Zur rechtlichen Relevanz einer tatsächlichen Willenseinigung mit Rechtsgeschäftsbezug in Familiengesellschaften
Die moderne Familienverfassung ist eine schriftliche Abschlusserklärung zum Einigungs- und Willensbildungsprozess einer Unternehmerfamilie hinsichtlich der Motive, Leitlinien und Regelungen für das Zusammenwirken der Familien- und Verbandsmitglieder. Sie soll die Zusammengehörigkeit der Unternehmerfamilie stärken und das Vertragswerk einer Familiengesellschaft ergänzen. In der Praxis haben sich beratergeprägte Erscheinungsformen einer Familienverfassung entwickelt, die diese Funktionen stets, aber in unterschiedlichem Maße umsetzen. Rechtswissenschaftlich sind weder die Rechtsnatur einer Familienverfassung noch ihre Wirkungen im Vertragswerk eines Familienunternehmens umfassend untersucht. Sebastian Bong ermittelt den üblichen Willen der Beteiligten einer Familienverfassung und ordnet ihn einer rechtlichen Handlungsform zu. Für Personengesellschaften und GmbH erarbeitet er die gesellschaftsrechtlichen Wirkungen einer Familienverfassung auf das Organisationsstatut und die mitgliedschaftliche Rechtsposition der Gesellschafter.
£91.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Succession Upon Death: A Comparison of European and Turkish Private International Law
The European Succession Regulation, which harmonized private international and procedural law rules of Member States in the field of succession, has been examined by scholars in almost every detail. It has, however, not attracted the same degree of attention from a third state perspective. The aim of this book is to offer a comparative analysis of the Regulations's regime from a Turkish perspective. Turkey is indeed an important third state for cross-border succession cases for the EU, having a great number of nationals within the European Union and being one of the third countries which have bilateral treaties on succession with the Member States which are still applicable according to Article 75 of the Regulation. Biset Sena Güneş addresses the differences between the provisions of the Regulation, the Turkish PILA and the Turkish-German Treaty of 1929, the most practically relevant one of the treaties with third states, and indicates the interplay between the three legal texts.
£70.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Betriebsbegriffe: Eine Analyse zum deutschen und europäischen Massenentlassungs- und Betriebsübergangsrecht
Der "Betrieb" ist ein Grundbegriff des deutschen und des europäischen Arbeitsrechts. Sowohl im Massenentlassungsrecht als auch im Betriebsübergangsrecht entscheidet der unionsrechtliche Betriebsbegriff darüber, ob der jeweilige Tatbestand erfüllt ist. Teleologisch begründete Definitionen sind bereits deshalb erforderlich, da es in den Mitgliedstaaten kein einheitliches Verständnis eines Betriebsbegriffs gibt. Darüber hinaus treffen die Auslegungen des EuGH auf nationale Definitionen, die ihrerseits durch eigene Prämissen geprägt sind. Clara Senk untersucht, wie sich die verschiedenen Betriebsbegriffe von 1920 bis heute entwickelt haben und welche Begriffskonzeptionen die geltende Rechtslage zugrunde legt. Im Hinblick auf künftige Begriffsentwicklungen kombiniert die Autorin die materiell-rechtliche Untersuchung mit einer Analyse der Methodik und abstrahiert methodische Unstimmigkeiten. Abschließend entwickelt sie konkrete Vorschläge zur Reduzierung bestehender Rechtsunsicherheiten.
£96.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Verantwortlichkeit in komplexen Daten-Ökosystemen: Versuch einer Weiterentwicklung des Datenschutzes im Kontext der verteilten Verarbeitungsrealität
Bei der Nutzung von Apps oder dem Besuch von Websites sind immer mehr Akteure daran beteiligt, personenbezogene Daten zu vielfältigen Zwecken zu verarbeiten. Oftmals sind sie für Betroffene nicht sichtbar, in ihrem Handeln kaum kontrollierbar. Gleichzeitig stellen mächtige Plattformen meist die Infrastruktur für Verarbeitungen. Diese Entwicklung stellt die Angemessenheit des privaten Datenschutzrechts und seiner Zuschreibung von Verantwortlichkeit auf die Probe. In diesem Spannungsfeld nutzt Florian Wittner interdisziplinäre Erkenntnisse, um die wichtigsten Akteursrollen und ihre Kontroll- und Einflusssphären aufzuzeigen und mit dem Verantwortlichkeitskonzept der DSGVO unter Berücksichtigung der EuGH-Entscheidungen Wirtschaftsakademie und Fashion ID abzugleichen. So werden Defizite aufgezeigt und Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Regulierungskonzepts der DSGVO auf Basis einer neuartigen datenschutzrechtlichen Plattformverantwortlichkeit gemacht.
£82.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Rechtsmethodik in China: Darstellung und Analyse des wissenschaftlichen Diskurses unter besonderer Berücksichtigung des Zivilrechts
In der chinesischen Rechtswissenschaft hat sich in den vergangenen 25 Jahren eine lebhafte Diskussion um rechtsmethodische Fragen entwickelt; gleichzeitig beginnen chinesische Gerichte, eine gründlichere, textorientierte Auslegung der Gesetze vorzunehmen. Patrick Oei beleuchtet, zum Teil erstmals in deutscher Sprache, einige der zentralen Aspekte dieser Entwicklung. Dabei geht es u.a. um methodische Grundbegriffe bzw. deren divergierendes Verständnis in China. Außerdem analysiert er Grundsatzfragen über den Stellenwert der Gesetzesauslegung im chinesischen Rechtssystem oder den Umgang mit in China unter dem Begriff "Hard Cases" diskutierten Fällen von "Subsumtionsversagen" vor dem Hintergrund der vorgeschlagenen methodischen Lösungsansätze. Auch wird die jüngste, grundlegende Reform der chinesischen Rechtsprechung, die Einführung des sog. "Leitentscheidungssystems“, aus methodischer Perspektive beleuchtet.
£69.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ein Nein ohne jedes Ja?: Der protestantische Streit um den status confessionis im 20. Jahrhundert
Für den deutschen Protestantismus waren die ethischen Diskussionen nach 1945 gegenwartsorientierte Selbstverständigungsdebatten: Im Medium der ethischen Reflexion deutete der Protestantismus den neuen politischen Lebensraum und versuchte zugleich, seinen eigenen Standort und seine Aufgabe im Horizont der bundesrepublikanischen Gesellschaft zu bestimmen. Zu den charakteristischen Kennzeichen gehörte dabei, dass die großen ethischen Debatten innerhalb des Protestantismus selbst noch einmal abgebildet und dort zwischen den verschiedenen Traditionen, Lagern und Richtungen ausgetragen wurden. Es handelte sich um erbittert geführte Auseinandersetzungen, die ihre Schärfe aus der Erwartung bezogen, dass die evangelische Christenheit in den schwierigen ethischen Fragen zu einem eindeutigen und einmütigen Zeugnis aufgefordert sei. Die Erklärung des status confessionis ist die schärfste Diskurswaffe im innerprotestantischen Richtungsstreit. Nikolas Keitel legt in dieser Studie die hinter den ethischen Debatten greifbaren Auseinandersetzungen des bundesdeutschen Protestantismus über die eigene Identität frei.
£104.25
JCB Mohr (Paul Siebeck) Welche Zukunft hat die Kirche?: Aktuelle Perspektiven evangelischer Theologie
Die Kirche befindet sich in einer Phase grundlegender Veränderung, die weitreichende Fragen aufwirft: Welche Zukunft hat die (evangelische) Kirche (in Deutschland)? Worin liegen die Stärken und die Schwächen der Kirche? Wie muss sie sich verhalten, wenn sie ihren Auftrag verwirklichen möchte? Und: Welche theologischen und empirischen Spielräume hat die Kirche dabei? Die Beiträge dieses Bandes möchten dazu Anregungen aus der aktuellen Diskussion evangelischer Theologie vermitteln und verschiedene Perspektiven für die weitere Diskussion einspielen. Die Beiträge sind aus der 3. Internationalen "Bultmann-Lecture" im Jahr 2021 in Marburg hervorgegangen.
£14.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Beibringungsgrundsatz: Eine Rechtfertigung unter besonderer Berücksichtigung der Passivität der nicht beweisbelasteten Partei
Alexander Morell überprüft die tatsächliche Wirksamkeit des Beibringungsgrundsatzes. Er beschreibt das Erkenntnisverfahren als strategische Interaktion zwischen den Parteien und dem Richter, die unter dem Beibringungsgrundsatz zwei Mechanismen der Informationsgewinnung umfasst. Diese beruhen beide auf dem vom Beibringungsgrundsatz ins Zentrum gerückten Antagonismus der Parteiinteressen und klären zusammen äußerst wirksam auf. Neben dem sogenannten Vereinigungsmechanismus, nach dem der Richter die Vereinigungsmenge der - gegebenenfalls bewiesenen - Behauptungen der Parteien als Sachverhalt zu Grunde legt, wirkt im Zivilprozess auch das sogenannte Grossman'sche Schließen. Dieses ermöglicht es dem Richter unter bestimmten Bedingungen, aus der Nichtvorlage von Beweismitteln durch die nicht beweisbelastete Partei zutreffend auf den Sachverhalt zu schließen. Das Werk wendet die aufgefundenen Einsichten zur Illustration auf Beweisprobleme im Kontext des Dieselskandals an und lotet Implikationen für das allgemeine Beweisrecht aus.
£132.85
JCB Mohr (Paul Siebeck) Residualkompetenzen des Bundesverfassungsgerichts: ultra vires, Solange II, Verfassungsidentität
Nicht nur aktuelle Entwicklungen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts bieten Anlass, sich grundlegend mit den Residualkompetenzen in Bezug auf die Überprüfung abgeleiteten Unionsrechts zu beschäftigen. In jahrzehntelanger Rechtsprechung hat das Bundesverfassungsgericht die Trias seiner Vorbehalte in Bezug auf übertragene Kompetenzen (ultra vires), auf die Wahrung essenzieller Grundrechtsstandards (Solange II) sowie im Hinblick auf die Einhaltung der Verfassungsidentität entwickelt und geschärft. Lange hat es die Ausübung seiner Residualkompetenzen indes nur angedroht. Im PSPP-Urteil vom Mai 2020 wurde sodann allerdings erstmals ein ultra-vires-Akt angenommen, was weit über die Verfassungs- und Europarechtswissenschaft hinaus für Aufsehen gesorgt hat. Doch kann die dogmatische Grundkonzeption der Residualkompetenzen überzeugen? Welche Neuausrichtungen sind geboten? Kann der Konflikt um die Letztentscheidungskompetenz überhaupt gelöst werden?
£99.90
JCB Mohr (Paul Siebeck) Transformative Strafrechtskritik: Überlegungen im Anschluss an Nietzsches Vision einer neuen Gerechtigkeit
Soziale Bewegungen des Abolitionismus und der Transformativen Gerechtigkeit fordern einen neuen Umgang mit sozialer Devianz und Gewalt jenseits von gegenwärtigen Trends der Strafverschärfung und Abschreckung. Als einer der wortgewandtesten und scharfsinnigsten Analytiker von strafrechtlicher Punitivität gilt Friedrich Nietzsche. Er kritisiert die Strafe als sublimierten Gewalttrieb, als Unterwerfungsgestus und als Mechanismus der Entfremdung von der Gesellschaft. Nietzsche nimmt hiermit viele Argumente der modernen Strafrechtskritik des 20. Jahrhunderts vorweg. In diesem Essay zeigt Franziska Dübgen die Aktualität seiner Argumente und untersucht Ansatzpunkte eines alternativen Umgangs mit Verbrechen bei Nietzsche. Im Dialog mit feministischen und race-kritischen Ansätzen eruiert die Autorin das Potential eines machtkritischen Ansatzes in der Rechtsphilosophie und skizziert eine Gerechtigkeitskonzeption, die nicht länger auf Vergeltung basiert.
£14.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Ombudswesen als institutionelle Gestaltungsoption des Umwelt- und Planungsrechts: Eine Reformanalyse unter Berücksichtigung ausländischer Ausgestaltungsvarianten
Die Integration ombudsrechtlicher Kontrollelemente wurde als Alternative zum Verbandsklagewesen umfassend diskutiert, in der umwelt- und planungsrechtlichen Rechtspraxis aber bisher kaum umgesetzt. Lediglich einzelne Institutionen wie das Nationale Begleitgremium im Standortauswahlgesetz oder die landesrechtlichen Naturschutzbeiräte und Naturschutzbeauftragten weisen ombudsrechtliche Bezugspunkte auf. Jakob Zywitz analysiert den Bedarf für eine Ausweitung ombudsrechtlicher Kontrolle im Rahmen der Infrastrukturplanung unter Berücksichtigung ausländischer Ausgestaltungsvarianten wie etwa der österreichischen Umweltanwaltschaften. Auf der Grundlage einer institutionellen Neuverortung entwickelt er einen gesetzlichen Umsetzungsvorschlag, der die außerprozessuale Gewährleistung neutraler Kontrolle und die vermittelnde Konfliktlösung in den Vordergrund stellt.
£64.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Sondervotum beim Bundesverfassungsgericht
Richterinnen und Richter können seit Dezember 1970 abweichende Meinungen zu Senatsentscheidungen des Bundesverfassungsgerichts abgeben. Nach einer sehr langen, bis in das Jahr 1877 zurückreichenden, politischen und akademischen Diskussion um die Einführung dieses Instruments, ist das Sondervotum nunmehr seit über 50 Jahren etabliert. Matthias K. Klatt bietet eine empirische Analyse der Praxis des Gerichts an und bestimmt die Funktionen des Sondervotums.
£97.01
JCB Mohr (Paul Siebeck) Völkerrechtliche Vorgaben für die Verleihung der Staatsangehörigkeit
Das Staatsangehörigkeitsrecht wird trotz der völkerrechtlichen Relevanz der Staatsangehörigkeit oft als eine der letzten Bastionen staatlicher Souveränität angesehen. Patrick R. Hoffmann hinterfragt diese tradierte Annahme, indem er einen frischen Blick auf das Rechtsinstitut der Staatsangehörigkeit wirft und die völkerrechtlichen Vorgaben hinsichtlich deren Verleihung untersucht. Um auch moderne Praktiken im Bereich des Staatsangehörigkeitsrechts - wie den sog. Verkauf von Staatsangehörigkeiten oder die sog. passportisation - dogmatisch korrekt erfassen zu können, nimmt er das Völkerrecht in puncto Staatsangehörigkeit grundlegend in den Blick. Der Autor untersucht unter anderem das oft proklamierte Menschenrecht auf eine Staatsangehörigkeit sowie das Erfordernis einer vernünftigen Verbindung zwischen Mensch und Staat als Voraussetzung für die Verleihung einer Staatsangehörigkeit.
£108.90
JCB Mohr (Paul Siebeck) Nachhaltigkeit und Unternehmensrecht
Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit im unternehmerischen Geschäftsverkehr und auf Kapitalmärkten werden immer drängender. Gerade aus der Perspektive des Unternehmensrechts besteht hier deutliches Innovationspotenzial. Denn dieses richtet sich direkt an die Unternehmen als Hauptakteure auf Märkten der Real- und Finanzwirtschaft. Ausgehend von der Infragestellung einer reinen Shareholder-Value-Orientierung rücken hier zunehmend die Interessen weiterer Stakeholder, etwa von Arbeitnehmern, Gläubigern und Kunden, ebenso wie Klima- und Umweltschutzbelange in den Fokus des Gesetzgebers. Anne-Christin Mittwoch untersucht aus deutscher und europäischer Sicht, welche Legislativinstrumente im Bereich des Unternehmensrechts zur Verfügung stehen, um nachhaltiges Unternehmertum zu fördern. Dabei erörtert sie auch die Frage der Operabilität des Konzepts nachhaltiger Entwicklung aus unternehmensrechtlicher Perspektive. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse bestehender gesellschaftsrechtlicher Kernkonzepte, die im Lichte des Nachhaltigkeitsdiskurses einer Neubewertung bedürfen.
£91.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Elektronische Wertpapiere
Der vorliegende Band präsentiert die Beiträge der Tagung zum Thema "Elektronische Wertpapiere", die das Institut für das Recht der Digitalisierung (IRDi) 2021 in Berlin veranstaltete. Das "Gesetz über elektronische Wertpapiere" (eWpG) folgt dem Weg anderer Staaten hin zur Dematerialisierung des Wertpapierrechts, indem es das Erfordernis einer traditionellen Wertpapierurkunde aufgibt und damit einen wesentlichen Beitrag zur Modernisierung und Digitalisierung des deutschen Wertpapierrechts leistet. Ein besonderer Fokus liegt auf den mittels Distributed Ledger-Technologien emittierten sog. Kryptowertpapieren, für die das eWpG einen kodifizierten rechtlichen Rahmen geschaffen hat. Die Verfasser des Tagungsbandes sind Spezialisten aus Wissenschaft und Praxis. Sie unterziehen das eWpG einer kritischen Analyse für praxisgerechte Regulierungen. Der Tagungsband berücksichtigt neben zivil- und aufsichtsrechtlichen Aspekten auch die ökonomischen und internationalen Bezüge.
£69.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bitcoin-Eigentum: Zur Notwendigkeit rechtlicher Zuweisung außer-rechtlicher außer-subjektiver Vermögenspositionen durch subjektive Rechte
Anlässlich des neuen Phänomens der Kryptowerte wirft Johannes Arndt einen Blick auf die deutsche Eigentumsordnung. Er stellt die wesentlichen Eigenschaften des Bitcoin als prominentestem Vertreter der Kryptowerte heraus und prüft die herrschende Meinung, dass kein Eigentum an ihnen bestehe, kritisch. Zuerst arbeitet er die Funktion des privatrechtlichen Eigentums am Beispiel von Bitcoins in den verschiedenen Rechtsgebieten heraus und setzt dann seinen Fokus auf das verfassungsrechtliche Eigentum. Er stellt die Theorie auf, dass eine gesicherte Herrschaftsstellung über außer-rechtliche und außer-subjektive Gegenstände in den Schutzbereich des Art. 14 GG fällt. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass Kryptowerte weitestgehend wie Sachen zu behandeln sind. Das Eigentum an Bitcoins wird analog §§ 929 ff., 873 ff. BGB übertragen. Auch Teilrechte an ihnen sind möglich und werden durch Einigung und Eintragung begründet und übertragen.
£78.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Formale Verfassungslehre: Grundlegung einer allgemeinen Theorie über Recht und Verfassung
Der Begriff "Verfassung" fasziniert, weil er viele Assoziationen weckt: zum Beispiel Grundrechte, Gewaltenteilung, Gerechtigkeit. Doch kümmert dies die von Björn Schiffbauer entwickelte formale Verfassungslehre nicht. Nicht einmal den Staat betrachtet sie als notwendiges Zuordnungsobjekt einer Verfassung. Stattdessen erschließt die formale Verfassungslehre mithilfe der Rechtstheorie den gemeinsamen formalen Kern jeder Verfassung: den allgemeinen Verfassungsbegriff als gemeinschaftsbezogenen höchstrangigen Normenkomplex. Er bildet die ableitungsoffene Basis für besondere Begriffsvarianten, etwa in Bezug auf Staaten, Vereine, supranationale Organisationen und vieles mehr. Die formale Verfassungslehre offenbart so die gemeinsamen Grundlagen für den rechtlichen Bestand und das tatsächliche Wirken von Verfassungsnormen. Ihr Konzept über die Interaktion von Sein und Sollen im Verfassungsumfeld trägt dazu bei, die Vorgänge von und in pluralistischen Gemeinschaften und Rechtsordnungen vorverständnisfrei zu begreifen.
£130.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Internationales Planungsrecht: Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Umwelt-, des Infrastruktur- und des Seerechts
Dominik J. Snjka unternimmt eine Erkundungsreise auf der Suche nach einem internationalen Planungsrecht oder Planungsvölkerrecht. Grundlegend unterscheidet er dabei zwischen zwei denkbaren Funktionen des Völkerrechts, das einerseits den rechtlichen Rahmen hoheitlicher räumlicher Planung bildet und andererseits selbst zum Instrument hoheitlicher Planung werden kann. Nach strukturellen Vorüberlegungen widmet sich der Autor zunächst der Bestandsaufnahme (umwelt-) völkerrechtlicher Anforderungen an räumliche Planungen, die im Anschluss seevölkerrechtlich gespiegelt werden. Im letzten Teil werden bestehende Ansätze zu einer Raumplanung durch Völkerrecht untersucht, namentlich grenzüberschreitende Infrastrukturen und Schutzgebiete sowie räumliche Planungen durch internationale Organisationen.
£78.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bach unter den Theologen: Themen, Thesen, Temperamente
Die Frage nach "Bach unter den Theologen" wird durch die Jahrhunderte hindurch verfolgt: von den theologischen Prägungen und Zeitgenossen Bachs über die Frage nach Vergessen und Wiederentdecken um 1800 bis hin zu der monumentalen Bach-Monographie Albert Schweitzers. Sie läuft zu auf die Frage nach dem gegenwärtigen Verhältnis der Theologie zu Bach und jenes von Bach zur Theologie. Der vorliegende Band versammelt die acht Beiträge des theologischen Symposiums, das im Rahmen des 93. Bachfestes der Neuen Bachgesellschaft 2018 mit dem Thema "Bach bearbeitet" in Tübingen stattfand. Der Umgang mit Bach ist, so wird in diesen Beiträgen deutlich, tief in theologische und kulturelle Entwicklungen eingebettet - und Bach bleibt immer mehr als ein Stück kulturelle Erinnerung: Er war und ist Herausforderung und Anregung.
£38.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Asyl, Leviten und ein Altar: Eine literarhistorische Analyse von Josua 20-22
In der vorliegenden Studie widmet sich Erasmus Gaß dem schwierigen Wachstum der Anhänge zum priesterlich geprägten Josuabuch in Jos 20-22. Der Abschnitt zu den Asyl- und Levitenstädten in Jos 20-21 weist einige sprachliche Besonderheiten auf, was diesen Textbereich von den Landverteilungstexten Jos 13-19 abhebt. In der folgenden Erzählung Jos 22 wurden nicht nur deuteronomistische und priesterliche Idiome verwendet, sondern auch ein später, teils fehlerhafter Text zusammengestellt. Eine Verbindung von Jos 22 zu den deuteronomistisch geprägten Abschiedsreden in Jos 23-24 lässt sich ebenso wenig begründen wie die Suche nach einem älteren deuteronomistischen Kern. Offenbar arbeiteten viele Hände an Jos 20-22, worauf auch die Überschüsse und Abweichungen der LXX hinweisen. Erasmus Gaß zeigt, dass eine synchrone Beurteilung nicht nur das redaktionelle Wachstum ausblendet, sondern auch die verschiedenen Versuche der priesterlichen und deuteronomistischen Redaktoren, ihre theologischen Konzeptionen in die Texte einzutragen.
£135.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Umwandlungsrecht
Das vorliegende Lehrbuch soll dem Leser den Einstieg in das Umwandlungs- und Spruchverfahrensgesetz ermöglichen. Das Umwandlungsrecht und ergänzend das Umwandlungssteuerrecht werden in den jeweiligen Grundzügen dargestellt. Einführend werden die Systematik des Umwandlungsgesetzes, die Grundbegriffe und Verfahrensabläufe erläutert. Sodann werden die verschiedenen Umstrukturierungen - Verschmelzung, Spaltung, Vermögensübertragung, Formwechsel sowie grenzüberschreitende Umwandlungsvorgänge - systematisch dargestellt.Die vorliegende Neuauflage wurde aktualisiert und somit in Teilen geändert und ergänzt, insbesondere wurden die umfangreichen Änderungen durch das EU Company Law Package und das vierte Gesetz zur Änderung des UmwG eingearbeitet. Ganz aktuell sind bereits die Neuerungen berücksichtigt, die durch das Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht erfolgen. "Die Verarbeitung der im Umwandlungsrecht relevanten Gesetzes- und Literaturquellen erfolgt vorbildlich. […] Insgesamt kann von einer anschaulichen Einführung in das Rechtsgebiet des Umwandlungsrechts gesprochen werden […]" Tino Haupt StudZR - Wissenschaft online — 1/2019, 216-222
£30.60
JCB Mohr (Paul Siebeck) Korrelative Systeminterferenzen: Zum Verhältnis von Öffentlichem Recht und Privatrecht am Beispiel des Finanzdienstleistungsaufsichtsrechts
Die Unterscheidung von Öffentlichem Recht und Privatrecht ist eine der grundlegenden Differenzierungen der deutschen Rechtsordnung. Wenngleich anerkannt ist, dass die Teilrechtsordnungen vielfältige Überschneidungen aufweisen und sich gegenseitig ergänzen, bereitet ihre Koordinierung nach wie vor erhebliche Schwierigkeiten. Dominik Schäfers entwickelt auf der Grundlage allgemeiner rechtstheoretischer Überlegungen zum Verhältnis von Öffentlichem Recht und Privatrecht sowie zum Umgang mit Normregimekollisionen erstmals konsistente Metanormen, wie mit Überschneidungen der Teilrechtsordnungen umzugehen ist, wie Konflikte zwischen ihnen aufzulösen sind und wie sich wechselseitige Beeinflussungen methodisch und dogmatisch begründen lassen. Besonderes Augenmerk legt er auf die unionsrechtliche Dimension. Das Finanzdienstleistungsaufsichtsrecht dient dabei als Referenzbeispiel.
£129.60
JCB Mohr (Paul Siebeck) Privatautonome Verhaltensvorgaben für Gesellschafter-Erben
Normenkollisionen zwischen Erbrecht und Gesellschaftsrecht, wie sie bei der Unternehmensnachfolge auftreten können, stellen die Rechtsdogmatik vor besondere Herausforderungen. Julia Lübke zeigt durch eine systematisch-teleologische Analyse der erb- und gesellschaftsrechtlichen Grundlagen und Grenzen privatautonomer Vorgaben für die Unternehmensfortführung, dass sich solche Normenkollisionen auf die Haftungsregimes beschränken. Im Übrigen unterliegt die Testierfreiheit des Unternehmers, sieht man vom Ausnahmefall der Testamentsvollstreckung ab, denselben Grenzen wie eine Gestaltung unter Lebenden. Eine umfassende Inhaltskontrolle von Verfügungen von Todes wegen zum Schutz des Erben als besondere Grenze der Testierfreiheit lässt sich, anders als die neuere Rechtsprechung vermuten ließe, nicht begründen. Umgekehrt beanspruchen die gesellschaftsrechtlichen Grenzen der Privatautonomie auch im erbrechtlichen Kontext Geltung. Die verbleibenden, haftungsrechtlichen Normenkollisionen lassen sich anhand von aus der Gesetzessystematik ableitbaren Regeln widerspruchsfrei auflösen. Das Buch wurde mit freundlicher Unterstützung der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung gedruckt.
£130.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Strafrecht zwischen Novemberrevolution und Weimarer Republik
Im November 2018 jährte sich die Ausrufung der Republik zum einhundertsten Mal. Die Umbruchphase war mit großen Hoffnungen verbunden, führte jedoch zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen und mündete in dementsprechenden Enttäuschungen. Obwohl die Phase zwischen der Novemberrevolution und der Etablierung der ersten deutschen Republik im Laufe des Jahres 1919 eine tiefe Zäsur markiert, ist sie bislang nur ausschnittsweise Gegenstand rechtshistorischer Forschung gewesen. Das gilt insbesondere für die Frage, ob und inwieweit in dieser kurzen Zeit zwischen Revolution und Republik die Grundlagen für strafrechtliche Institutionen und Denkfiguren gelegt wurden, welche die Weimarer Republik prägten und (in radikalisierter Form) bis zur NS-Zeit fortwirkten. Mit Beiträgen von:Martin Asholt, Verena Dorn-Haag, Sven Großmann, Arnd Koch, Michael Kubiciel, Martin Löhnig, Monika Polzin, Mareike Preisner, Hubert Seliger, Daniel Siemens, Dietmar Süß, Benno Zabel, Sascha Ziemann
£91.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) "Feste der Ewigkeit": Untersuchungen zu den abydenischen Kulten während des Alten und Mittleren Reiches
Die jährlich gefeierten Feste zu Ehren des Gottes Osiris, des Herrschers des Totenreiches, in der Stadt Abydos, Begräbnisort der frühesten Könige Ägyptens, zählten zu den wichtigsten religiösen Feierlichkeiten im alten Ägypten. Menschen aus dem ganzen Land reisten dorthin, um an den Feiern teilzunehmen und durch die Aufstellung einer Stele ihre ewige Festteilnahme zu sichern. In ihrer Studie bietet Zsuzsanna Végh eine systematische Untersuchung der Inschriften dieser Stelen und schafft dadurch eine umfassende Studie über Ursprung, Entwicklung und Gestaltung der Osirisfeste vom Alten (ca. 2686-2160 v. Chr.) bis ins Mittlere Reich (2055-1650 v. Chr.). Die Rekonstruktion, wie landesweit verbreitete religiöse Konzepte in die lokalen Kulte integriert wurden und dann die neu geschaffenen Vorstellungen überregional übernommen wurden, bietet ein faszinierendes Fallbeispiel für die Entstehung und Tradierung religiösen Wissens im Alten Ägypten.
£157.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kirchenmusik
Christoph Krummacher erschließt das komplexe Feld der Kirchenmusik über verschiedene Zugänge: Im ersten Teil führt er in die theologische und musikwissenschaftliche Problemstellung mittels einer Relecture der relevanten Literatur der letzten sechs Jahrzehnte ein. Der zweite Teil vermittelt die für die Gemeindepraxis erforderlichen Kenntnisse des Kirchenliedes und seiner Geschichte sowie eine knappe Geschichte der vokalen und instrumentalen Kirchenmusik. Der dritte Teil ist der Theorie der Kirchenmusik gewidmet, stellt musiktheologische und ästhetische Konzepte aus Vergangenheit und Gegenwart vor und greift den derzeitigen Diskurs auf, um zu einer eigenen Standortbestimmung zu gelangen. Im vierten Teil werden die Praxisfelder der Kirchenmusik behandelt, von der praktischen Liturgik und dem Gemeindeaufbau bis zu gesellschaftlichen Aspekten einer kirchlichen Kulturdiakonie. Theorie und Praxis der Kirchenmusik werden in diesem Buch über ein verengendes, rein theologisches Verständnis hinaus mit ästhetischen Perspektiven verschränkt: Kirchenmusik wird mithin verstanden als ein spezifischer Ort der Welterfahrung und Praxis des Glaubens. Insofern richtet es sich sowohl an Theologen als auch an Kirchenmusiker.
£38.00