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JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesammelte Schriften in deutscher Sprache: Abt. A Band 9: Geld und Konjunktur. Band II: Schriften, 1929-1969
Der 1974 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Ökonom und Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek (1899-1992) gilt weithin als einer der bedeutendsten Denker des Liberalismus im 20. Jahrhundert. Von Beiträgen zur ökonomischen Theorie ausgehend wandte er sich später den Fragen nach der "Verfassung der Freiheit" und der evolutorischen Entstehung von Institutionen als Grundlage für eine freiheitliche Ordnung zu. Der vorliegende Band stellt diejenigen Arbeiten Hayeks in den Vordergrund, die seine liberalen Positionen zur Ordnung des Geldwesens und zur Frage der Vermeidbarkeit von Konjunkturen und Krisen begründen.Dieser Band enthält sowohl die zwei grundlegenden frühen Monographien Hayeks, Geldtheorie und Konjunkturtheorie (1929) und Preise und Produktion (1931), als auch spätere weiterführende Beiträge, in denen er sich mit Kritik auseinandersetzt und seine Analyse durch den sog. "Ricardo-Effekt" erweitert. Allen diesen Arbeiten gemeinsam ist die Identifikation von Inflation als der Ursache einer künstlichen Wirtschaftsbelebung, die unvermeidlich in die Krise führen muss, und daraus abgeleitet die weitgehende Ablehnung expansiver geld- und finanzpolitischer Maßnahmen zur Krisenbekämpfung. Von allem Anfang an sieht sich Hayek demgemäß als prononcierten Gegner des theoretischen Ansatzes einer "Makroökonomik" und insbesondere des Keynesianismus als wirtschaftspolitischem Programm.
£120.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Schutz der Psyche im Strafrecht
Der Gesetzgeber bemüht sich seit einiger Zeit um eine Verbesserung des strafrechtlichen Schutzes der Psyche. Die Strafrechtswissenschaft hat diese Entwicklung bislang kaum zur Kenntnis genommen. Florian Knauer analysiert erstmals systematisch die Grundprobleme eines Schutzes der Psyche durch das Strafrecht. Ein Überblick über die historische Entwicklung und eine strukturierte Darstellung des geltenden Rechts schaffen die notwendigen Grundlagen für die weitere Untersuchung. Die anschließende kritische Würdigung bezieht unter anderem verfassungsrechtliche, rechtsvergleichende, strafrechtshistorische, allgemeine zeithistorische, kriminologische und psychowissenschaftliche Erkenntnisse ein. Der Autor schließt seine Arbeit mit Reformüberlegungen zu vier modernen Angriffsformen auf die Psyche ab: Stalking, Mobbing, psychische Folter und Zersetzung.
£126.27
JCB Mohr (Paul Siebeck) Umweltrechtlicher Instrumentenmix und kumulative Grundrechtseinwirkungen: Überlegungen am Beispiel des Energierechts
Die europäische und die deutsche Gesetzgebung setzen im Bereich des Umweltrechts vermehrt auf neue Formen und Instrumente der Verhaltenssteuerung, um die erwünschten Umweltziele zu erreichen. Vielfach findet hierbei eine Mehrzahl an Regelungen nebeneinander beziehungsweise simultan Anwendung. Infolge der Kombination und Kumulation unterschiedlicher Instrumente kann es zu einer Summierung freiheitsbeeinträchtigender Wirkungen kommen, die von der geltenden Grundrechtsdogmatik nur unzureichend erfasst wird. Vor diesem Hintergrund untersucht Eun-Kyung Lee die bestehenden Ansätze in Literatur und Rechtsprechung und entwickelt ein eigenes Modell für die Prüfung der Gesamtverhältnismäßigkeit kumulierender Maßnahmen. Dabei zieht sie das besonders von experimenteller Gesetzgebung geprägte Energieumweltrecht als Referenzgebiet für den erarbeiteten eigenen Ansatz heran.
£114.74
JCB Mohr (Paul Siebeck) Weltanschauliche Neutralität, Meinungsfreiheit, Sicherungsverwahrung
Der Band präsentiert die Verhandlungen der 5. Tagung des Deutsch-Französischen Gesprächskreises für Öffentliches Recht 2010, in deren Mittelpunkt grundrechtliche Fragen des Verhältnisses von Individuum und demokratisch verfasster Gesellschaft standen. Dieses Verhältnis wurde anhand dreier kontroverser Fragestellungen näher beleuchtet.Die ersten zwei Beiträge behandeln den Grundsatz der staatlichen Neutralität. In den Abhandlungen wird die Tragweite des Begriffs der Laizität bzw. der religiösen Neutralität im Spannungsfeld individueller Gewissensfreiheit und staatlicher Werte näher beschrieben.Die beiden folgenden Beiträge behandeln die Meinungsfreiheit im Hinblick auf politischen Extremismus. Auch hier wird die Frage nach der Reichweite eines für die demokratische Ordnung grundlegenden Prinzips - der Meinungsfreiheit - gestellt und auf den Schutz sie begrenzender Rechtsgüter sowie die Frage der Wehrhaftigkeit der Demokratie eingegangen.Mit den letzten beiden Beiträgen wird aus französischer und deutscher Perspektive das Verhältnis der Sicherungsverwahrung zu den Grundrechten der betroffenen Strafgefangenen dargestellt.
£72.91
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gut und Böse in Mensch und Welt: Philosophische und religiöse Konzeptionen vom Alten Orient bis zum frühen Islam
Die Frage nach Herkunft und Wirklichkeit des Guten und des Bösen sowie nach ihrem Verhältnis zueinander hat in der Philosophie- und Religionsgeschichte von Anfang an eine zentrale Rolle gespielt. Ihre Beantwortung hatte entscheidenden Einfluss darauf, wie man Welt und Kultur, Mensch und Ethik in der Beziehung zu Gott bzw. den Göttern wahrnahm. Die Beiträge des Konferenzbandes stellen dar, welche Auffassungen hierzu in Altertum und Antike entwickelt wurden. Dabei reicht der Bogen von den frühen Literaturen aus Ägypten und Mesopotamien, Iran und Griechenland über biblische, qumranische und antik-christliche Texte bis zu dem Werk Manis und dem Koran. So vermittelt der Band einen repräsentativen Eindruck von den Antworten der alten Welt auf eine Lebensfrage der Menschheit. Mit Beiträgen von: Wilhelm Blümer, Devorah Dimant, Jan Dochhorn, Therese Fuhrer, Philip Kreyenbroek, Catherine Mittermeyer, Angelika Neuwirth, Bernd Schipper, Konrad Schmid, Markus Stein, Martin Tamcke, Ulrich Volp
£126.12
JCB Mohr (Paul Siebeck) Lauterkeitsrechtliche Grenzen kommunikativer Sponsoringmaßnahmen im Sport
Die Entwicklung des Kommunikationsinstruments Sportsponsoring ist in den letzten Jahrzehnten rasant vorangeschritten. Bei der Konzeption ihrer werblichen Botschaften werden die sponsernden Unternehmen den Anforderungen an ein lauteres Marktverhalten unterworfen, da die Werbebotschaften auf die Marktgegenseite ausgerichtet sind. In Umsetzung der UGP-Richtlinie wird das Sponsoring nunmehr ausdrücklich im Irreführungstatbestand des UWG erwähnt. Martin John untersucht die lauterkeitsrechtlichen Grenzen werblicher Botschaften von Sponsoren im Bereich des Sports anhand verschiedener Tatbestände des UWG, von der Beeinträchtigung der Entscheidungsfreiheit über die Irreführung bis zur Verschleierung des Werbecharakters. Dabei werden sämtliche Tatbestände des UWG am Maßstab der UGP-Richtlinie ausgelegt. Der Autor bezieht zahlreiche Werbevorschriften außerhalb des UWG mit ein, die über den Rechtsbruchtatbestand § 4 Nr. 11 UWG Beachtung finden.
£114.97
JCB Mohr (Paul Siebeck) Umwandlungsrecht Mohr Lehrbuch
£45.27
JCB Mohr (Paul Siebeck) Selbstlose Leidenschaften: Christlicher Glaube und menschliche Passionen
Dass das Leben des Glaubens affekt- und gefühlsbestimmt ist, war eine erfahrungsgesättigte Grundüberzeugung der Reformatoren. Der Wechsel vom Leben der Sünde zum Leben des Glaubens wird nicht als intellektuelle Einsicht oder freier Willensentschluss, sondern als ein Affektwechsel beschrieben, in dem der menschliche Wille von seinen sündigen Affekten befreit und durch neue, entgegengesetzte Affekte der Gnade bestimmt wird. Über die Affekte, Passionen, Emotionen, Gefühle oder kurz: die Leidenschaften des Menschen nachzudenken, ist daher eine zentrale Aufgabe theologischer Anthropologie. Ingolf U. Dalferth versucht das an den Beispielen der Angst, des Zorns, der Liebe, des Mitleids und des Vertrauens. Ohne Leidenschaften können Menschen nicht menschlich zusammenleben, aber ohne kulturelle Gestaltung können Leidenschaften zu unmenschlichem Verhalten führen und menschliches Zusammenleben behindern, schädigen oder unmöglich machen. Deshalb ist beides wichtig: die Leidenschaften kulturell zu gestalten und die kulturelle Gestaltung der Leidenschaften kritisch zu kontrollieren. Ohne Kultivierung der Leidenschaften ist menschliches Zusammenleben nicht möglich. Doch jede Kultivierung führt die Gefahr mit sich, das zu unterdrücken, was man zu gestalten versucht. Wo Leidenschaften bedenkenlos selbstisch ausgelebt werden, wird das Leben ebenso beschädigt wie dort, wo man die Leidenschaften zu unterdrücken sucht. Gegenüber beiden Fehlformen entfaltet Ingolf U. Dalferth in diesem Buch die These: Nicht die Leidenschaften, sondern das Selbstische an ihnen ist zu korrigieren, und nicht das Selbstische, sondern die Leidenschaften sind zu kultivieren.
£45.54
JCB Mohr (Paul Siebeck) Organisationsrechtliche Fragen der Theologie: im Kontext moderner Religionsforschung
Wer nach der zukünftigen Entwicklung der Theologie an staatlichen Hochschulen fragt, kommt nicht umhin, sich mit organisationsrechtlichen Problemen auseinanderzusetzen. Was sind die Spezifika der Theologie im Vergleich zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen und welche religions- und wissenschaftsrechtlichen Implikationen gehen damit einher? Kann universitär ausgerichtete Theologie alles gleichzeitig sein: bekenntnisgebunden, versehen mit kirchlichen Mitwirkungsrechten und dabei entwicklungsoffen, interdisziplinär und international wettbewerbsfähig? Der vorliegende Band beleuchtet die theologischen und verfassungsrechtlichen Grundlagen der Organisation von Theologie an staatlichen Hochschulen ebenso wie organisationsrechtliche Einzelfragen.
£38.35
JCB Mohr (Paul Siebeck) Max Weber in der Welt: Rezeption und Wirkung
Max Weber gilt als ein Universalgelehrter, von dessen umfangreichem Werk immer noch bedeutsame Impulse ausgehen. Wie die Forschungen weniger anderer deutscher Gelehrter des 19. und 20. Jahrhunderts wird Webers Schaffen auch heute noch weltweit rezipiert. Seine Einflüsse können in den unterschiedlichsten Kulturkreisen und ideologischen Kontexten aufgespürt werden. Diesem Phänomen hat sich die Tagung vom 4./5. Juli 2012 unter dem Titel "Max Weber in der Welt" gewidmet, deren Ergebnisse der vorliegende Band dokumentiert. Der Rezeption seines Werkes wird hierbei aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nachgegangen. So wenden sich einige biographisch angelegte Beiträge zunächst den Einflüssen zu, die Weber stark geprägt haben. Dazu zählen seine Auslandsreisen nach Italien und in die USA ebenso wie das Erlebnis des 1. Weltkriegs. Im Weiteren geht es um die Forschungsergebnisse Webers und ihre Verbreitung. Behandelt werden die schon früh einsetzende Beschäftigung polnischer Intellektueller mit Webers Schriften wie auch die Rezeption seiner Werke durch die japanische Soziologie bis hin zu ihren Einflüssen in der Türkei und im arabischen Raum. Schließlich verdeutlicht auch ein Überblick über die weltweit anhaltende Verbreitung von Webers Schriften, wie sehr er ein Klassiker von ungebrochener Aktualität ist.
£50.71
JCB Mohr (Paul Siebeck) Vielfalt oder Chaos - Aktuelle Probleme und Entwicklungen im deutschen und europäischen Arbeitsrecht: 2. Assistententagung im Arbeitsrecht 2012 in Mainz
Das Arbeitsvertragsrecht setzt sich aus einer Vielzahl an nicht abgestimmten, zunehmend unionsrechtlich determinierten Einzelgesetzen zusammen. Doch ist es wirklich ein kunstvoll geordnetes Chaos, ein Irrgarten des Rechts, wie es der 59. Deutsche Juristentag mit den berühmten Worten Pufendorfs meinte? Oder sollte nicht besser das Wort Chaos durch Vielfalt ersetzt werden, in welcher sich schlicht die facettenreichen Fragestellungen einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt widerspiegeln? Mit einigen aktuellen Thematiken - angefangen von der Kettenbefristung zur Vertretung, der internationalen Zuständigkeit im arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren, dem Anwendungsvorrang unionaler Grundrechte, über das Arbeiten nach Wunsch, dem neuen Beschäftigtendatenschutz bis hin zur Bedeutung des § 174 BGB - haben sich die Teilnehmer der 2. Arbeitsrechtlichen Assistententagung im Juli 2012 kritisch auseinandergesetzt.
£78.51
JCB Mohr (Paul Siebeck) Netzausbau zugunsten erneuerbarer Energien
Der Netzausbau zugunsten erneuerbarer Energien ist zu einer der größten Herausforderungen der Energiewende avanciert, da die Erweiterung der Netzkapazitäten maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg der deutschen Energiewende entscheiden wird. Aus diesem Grund wurden im Rahmen des ersten Wiesbadener Energierechtstags die rechtlichen Herausforderungen des Netzausbaus zugunsten erneuerbarer Energien in den Fokus einer intensiven wissenschaftlichen Untersuchung gestellt. Die Ergebnisse des Symposiums werden in diesem Band festgehalten. Thematisch behandelt wird der tatsächliche Ausbaubedarf der Stromverteilnetze, das Zusammenspiel der verschiedenen betroffenen Planungsebenen sowie alternative Konzepte, um die Öffentlichkeit in den Netzausbau einzubeziehen. Spezielle Untersuchungen zum Netzausbaus, konkret die Netzanbindung bei der Off-Shore Energiegewinnung und die kritische Analyse der regulierungsrechtlichen Zukunft der Stromnetzinfrastruktur, runden die Dokumentation ab.
£84.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Monotheistische Denkfiguren in der Spätantike
Monotheistische Gottesvorstellungen haben über einen langen Zeitraum hinweg das Religionsverständnis des christlich geprägten Europa beherrscht. Für die frühen Christen gehörte das vom Judentum übernommene monotheistische Gottesbild elementar zu ihrem Selbstverständnis. Aus dem Blick gerät dabei, dass auch in der polytheistischen antiken Kultur monotheistische Tendenzen zu beobachten sind, die in der Forschung unter dem Phänomen 'paganer Monotheismus' diskutiert werden. Die Beiträge des vorliegenden Bandes analysieren monotheistische Konzepte, Argumentationen und Modelle anhand ausgewählter Werke spätantiker Autoren. Dabei werden wichtige Aspekte monotheistischer Denkfiguren erörtert, in denen die Entwicklung des komplexen antiken Monotheismus sowohl in christlichen als auch in 'paganen' Texten Ausdruck gefunden hat.
£108.86
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Schutz der schwächeren Partei in der Mediation
Mediation aktiviert und fördert die Selbstbestimmung im Konflikt nicht nur, sie setzt sie auch voraus. Anders als im Gerichtsverfahren entscheiden die Konfliktparteien in der Mediation selbst über die Lösung ihres Konflikts; anders als in einer herkömmlichen Verhandlung strukturiert ein Mediator dabei ihr Gespräch und unterstützt sie bei der Überwindung von Einigungshindernissen. Mit wachsender Verbreitung gelangt die Mediation allerdings zunehmend auch in Konfliktkonstellationen zum Einsatz, in denen die Verhandlungsmacht der Konfliktparteien strukturell ungleich verteilt ist. Je erheblicher das Verhandlungsmachtgefälle in der durch den Konfliktkontext geprägten Vertragsschlusssituation, desto engeschränkter sind die Verwirklichungsbedingungen für einen selbstbestimmt gestalteten Konfliktbearbeitungsprozess. In solchen Konstellationen besteht das Risiko, dass die schwächere Partei von der stärkeren übervorteilt wird. Felix Wendenburg widmet sich der Grundsatzfrage nach dem Umgang mit diesem Risiko.
£126.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Homo oeconomicus: Das ökonomische Modell individuellen Verhaltens und seine Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Gebhard Kirchgässner stellt in seiner Arbeit das Modell individuellen rationalen Verhaltens dar, wie es der modernen ökonomischen Theorie zugrunde liegt und berücksichtigt seine wissenschaftstheoretischen Grundlagen. Dabei zeigt er, wie mit Hilfe dieses Modells 'kollektives Verhalten' erklärt werden kann, und wie sich gesellschaftliche Gegebenheiten aus nicht beabsichtigten Nebenfolgen individuell rationalen Verhaltens ergeben.In der vierten Auflage wurde auch auf Aspekte eingegangen, die sich in Zusammenhang mit der Wirtschafts- und Finanzkrise ergeben haben."Das Werk des seit 1992 an der Universität St. Gallen lehrenden Gebhard Kirchgässner ist virtuos, breit angelegt, gut geschrieben und trotzdem tiefschürfend. Im deutschsprachigen Raum dürfte es das einzige Buch sein, welches sich derart umfassend mit der ökonomischen Aktionstheorie auseinandersetzt."Martin Hostettler in Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen 160 (2009), S. 397
£74.39
JCB Mohr (Paul Siebeck) Innovation im Verwaltungsrecht durch Internationalisierung: Eine rechtsvergleichende Studie am Beispiel der Aarhus-Konvention
Nicola Wiesinger legt ihrer Arbeit die Frage nach einer Innovation im Recht durch Internationalisierung zugrunde. Als Referenzgebiet wählt sie hierfür im Allgemeinen das Verwaltungsrecht und im Besonderen das Umweltrecht. Da die meisten Umweltprobleme global sind, muss die Lösung zumeist eine staatenübergreifende sein, die im Wege des Völkerrechts vereinbart wird. Gerade das Umweltrecht ist daher sehr stark von äußeren, völkerrechtlichen Einflüssen geprägt. Um einen konkreten Anhaltspunkt zu erhalten, untersucht die Autorin die Frage der Internationalisierung der nationalen Rechtsordnungen am Beispiel einer der großen völkerrechtlichen Verträge der letzten Zeit, der Aarhus-Konvention. Dabei wählt sie nicht nur die deutsche Rechtsordnung als Untersuchungsgegenstand aus, sondern widmet sich auch der Frage nach einer Innovation in den Rechtsordnungen der Europäischen Union sowie von Frankreich und England.
£115.47
JCB Mohr (Paul Siebeck) Staatsrechtliche Miniaturen: Positionen zu Fragen der Zeit
"Alles könnte anders sein, aber fast nichts läßt sich ändern" - die Paradoxie dieses Diktums von Niklas Luhmanns hat Gerd Roellecke Zeit seines Lebens inspiriert wie fasziniert. Ihn in seiner Logik zu verstehen und in seine politischen wie rechtlichen Konsequenzen zu entfalten, bildet das Layout seines Lebenswerks, zu dem auch seine zahlreichen "staatsrechtlichen Minaturen" zählen. Tagespolitische Ereignisse gaben Anlässe zu engagierten Beiträgen, die ob ihres pointierten Scharfsinns und ihrer stilistischen Brillanz über den konkreten Anlaß hinaus auch heute noch begeistern. Mit einer repräsentativen Auswahl seiner staatsrechtlichen Miniaturen erwartet den Leser ein Kaleidoskop bundesrepublikanischer Befindlichkeiten über fünf Jahrzehnte hinweg.
£25.77
JCB Mohr (Paul Siebeck) Absurde Verträge
Absurde Verträge sind Verträge über offensichtlich unmögliche Leistungen. Sie zeichnen sich durch ein gewisses Maß an Lächerlichkeit sowie die Nutzlosigkeit der Leistungshandlung für den erhofften Leistungserfolg aus. Betroffen sind neben esoterischen und übersinnlichen Leistungen vor allem Heilbehandlungen, die Erkenntnissen der Medizin offenkundig widersprechen. Ungewöhnliche Leistungsversprechen wie die Aktivierung positiver Energien oder wissenschaftlich nicht nachweisbare Wirkstoffe erfordern eine neuartige, tiefgehende Abmessung der Reichweite und Anwendbarkeit des § 275 Abs. 1 BGB unter Einbeziehung der Wissenschaftstheorie. Über die Rechtswissenschaft hinaus reicht die gesellschaftliche Frage, welche Toleranz Leistungsangebote genießen sollten, die auf eigenwilligen Weltanschauungen beruhen und teilweise direkt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen kollidieren. Diese und andere Faktoren, wie etwa der Placebo-Effekt, die Würde der Rechtsordnung oder der vermeintliche Kauf einer realen Chance, sind in der rechtsfortbildenden Lösung wertungsmäßig zu berücksichtigen.
£114.82
JCB Mohr (Paul Siebeck) Probabilistische Proportionalhaftung und Haftung für den Verlust von Chancen
Im Schadensersatzrecht gilt gemeinhin das Alles-oder-Nichts-Prinzip, das für nachweislich verursachte Schäden vollständigen Ausgleich, für nicht verursachte Schäden hingegen keinerlei Ersatz vorsieht. Der Nachweis des Kausalzusammenhangs bereitet in der Praxis jedoch mitunter erhebliche Schwierigkeiten. Christopher Bolko Ehlgen untersucht für die Bereiche Arzt- und Anwaltshaftung zwei alternative Haftungskonzepte: Probabilistische Proportionalhaftung und Haftung für den Verlust von Chancen. Diese sehen bereits bei nur möglicher Verursachung eine anteilige Ersatzpflicht des potentiellen Schädigers vor, deren Umfang sich proportional nach der Wahrscheinlichkeit der Schadensverursachung bemisst. Der Autor legt dar, dass sich beide Ansätze kaum mit dem geltenden Recht vereinbaren lassen, und geht unter Einbeziehung ökonomischer und rechtsvergleichender Erwägungen der Frage nach, ob eine anteilige Haftung de lege ferenda ein vorzugswürdiges Haftungsmodell darstellt.
£167.77
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Voraussehbarkeit als Voraussetzung des Schadensersatzes in der Vertragshaftung
Das Konzept der Voraussehbarkeit, französischer und anglo-amerikanischer Herkunft, hat sich während der letzten Jahre zu einem sehr populären Kriterium des vertraglichen Schadensersatzes unter den rechtsvereinheitlichenden Texten wie PECL und DCFR entwickelt. Athina Xynopoulou versucht, in den theoretischen Hintergrund des vertraglichen Schadensersatzes einzudringen sowie seine wesentlichen Prinzipien zu analysieren. Damit möchte sie ein langjähriges und gefestigtes "Missverständnis" seitens der herrschenden Meinung der deutschen Lehre aufdecken und beweist, dass die Voraussehbarkeit kein "dem deutschen Recht" fremdes Konzept darstellt. Vielmehr kann sie sogar zu einer konstruktiven Konkretisierung der in Deutschland seit langer Zeit akzeptierten Schutzzwecklehre im Vertagsrecht beitragen.
£73.34
JCB Mohr (Paul Siebeck) Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE): Band 130
Die Sammlung der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts gehört zu den einflussreichsten und meistzitierten Periodika der deutschen Jurisprudenz. Sie enthält alle Senatsentscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in ungekürzter Fassung. Begonnen mit Gründung des Gerichts im Jahr 1951, wird die Sammlung inzwischen jedes Jahr mehrmals um neue Bände ergänzt. In der abgekürzten Zitierweise als "BVerfGE" ist sie jedem deutschen Juristen geläufig und gilt vielen sogar als "die amtliche Sammlung". Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören auch die fünf meistzitierten deutschen Gerichtsentscheidungen - zur Volkszählung 1987 (BVerfGE 65, 1), zum Boykottaufruf des Hamburger Senatsdirektors Lüth 1958 (BVerfGE 7, 198), zum Schnellen Brüter in Kalkar 1972 (BVerfGE 49, 89), zum Schwangerschaftsabbruch (BVerfGE 39, 1) sowie zum Mitbestimmungsgesetz 1976 (BVerfGE 50, 290).
£63.28
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religion und Irrationalität: Historisch-systematische Perspektiven
Religionskritik wird gerade in der jüngeren Vergangenheit bevorzugt als Kritik an der vermeintlichen Irrationalität religiösen Glaubens artikuliert. Die Autoren der im vorliegenden Konferenzband versammelten Beiträge fragen zunächst anhand exemplarischer Studien zu Hamann, Hegel, Schelling, Nietzsche und Rudolf Otto nach der Bedeutung und Funktion des Irrationalen in rezeptionsgeschichtlich maßgeblichen religionsphilosophischen Entwürfen der (Nach-)Aufklärung. Ergänzt und zugespitzt wird der historische Abschnitt des Bandes durch Analysen zu Werk und Wirkung Søren Kierkegaards, dem neuzeitlichen Irrationalitätstheoretiker par excellence. Darüber hinaus wird aus systematischer Perspektive nach der kritischen und/oder konstruktiven Funktion des Irrationalitätsthemas für Religionsphilosophie und Theologie gefragt, wobei nicht nur semantische, sondern auch fundamentaltheologische und ethische Aspekte Berücksichtigung finden.
£109.16
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kriminologie - Kriminalpolitik - Strafrecht: Festschrift für Hans-Jürgen Kerner zum 70. Geburtstag
Mit der Festschrift zum 70. Geburtstag von Hans-Jürgen Kerner wird ein Jurist und Kriminologe gewürdigt, dessen Werk und Wirken bei hohem wissenschaftlichem Anspruch nie den Praxisbezug vermissen ließ. Die Interdisziplinarität seiner Arbeiten und das Bestreben, Kriminalpolitik aktiv mitzugestalten, waren und sind wichtige Aspekte seiner Arbeiten. Hans-Jürgen Kerners Schaffenskraft und die Weite seines wissenschaftlichen Œuvre spiegeln sich in rund 700 Veröffentlichungen wider, darunter 40 Monographien und 34 Sammel- bzw. Herausgeberwerke. Zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die deutsche Kriminologie wieder intensiv und kritisch mit ihrer Geschichte und ihrer kriminalpolitischen wie wissenschaftlichen Bedeutung beschäftigt, trägt die Festschrift mit Beiträgen zu den Bereichen Kriminologie, Kriminalprävention und Kriminalpolitik, Strafrecht und Jugendstrafrecht sowie Strafverfahren und Strafvollzug auch dazu bei, das wissenschaftliche Profil der Kriminologie zu schärfen.
£275.79
JCB Mohr (Paul Siebeck) Hermeneutische Theologie - heute?
Hermeneutische Theologie ist die Kurzformel eines theologischen Programms, das eng mit den Namen Rudolf Bultmann, Ernst Fuchs, Gerhard Ebeling und Eberhard Jüngel verbunden ist. Die Autoren dieses Bandes analysieren die Herkünfte, Aufgabenstellungen, Gemeinsamkeiten und Differenzen innerhalb dieser theologischen Bewegung, prüfen ihre Argumente und fragen nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart. Dabei wird den Verbindungslinien zur Wort-Gottes-Theologie und existentialen Hermeneutik des 20. Jahrhunderts ebenso nachgegangen wie denen zur Ereignishermeneutik der Gegenwart.
£96.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Einzelne im europäischen Verwaltungsrecht: Die institutionelle Ausdifferenzierung der Verwaltungsorganisation der Europäischen Union in individueller Perspektive
Mit den Normativitätsschüben der Verträge von Maastricht und Lissabon ist der Einzelne in den Mittelpunkt des europäischen Verwaltungsrechts gerückt. Ausgehend von dieser Beobachtung schlägt Johannes Saurer einen Perspektivenwechsel vor. Er kontrastiert den tradierten institutionell-organisationsbezogenen Zugriff auf die Verwaltungsarchitektur der Europäischen Union mit einer Betrachtung aus individueller Sicht. Dabei erschließt sich der Begriff des 'Einzelnen' als normative Konstruktion, die eine Vielzahl sozial und ökonomisch höchst unterschiedlicher Akteure zusammenführt: Privatpersonen, kleine und mittlere Unternehmen, transnationale Konzerne und verschiedene Interessengruppen. Weitere Schwerpunkte betreffen die ambivalente Zweckstruktur subjektiv-öffentlicher Rechte im Unionsrecht, Verfahren und Rechtsschutz in den komplexen Vollzugsstrukturen und das Prinzip der institutionellen Verantwortungsteilung, das Uniongerichte und Unionsgesetzgeber gleichermaßen für die Individualrechtssicherung in die Pflicht nimmt.
£169.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Rückgewährschuldverhältnis
Welche Rechtsfolgen lösen die Vertragsaufhebung und die Unmöglichkeit der Rückgabe der empfangenen Leistung im UN-Kaufrecht aus? Michael Sonnentag trifft die Abgrenzung der Verantwortungsbereiche des Verkäufers und des Käufers für die Unmöglichkeit der Rückgabe der Ware in unversehrtem Zustand aufgrund einer Interessenabwägung. Maßgebende Kriterien für diese Abwägung sind die Verantwortlichkeit für die Vertragsaufhebung, das Interesse des Käufers am Gebrauch der Ware, die Sachherrschaft über die Ware sowie das Interesse des Rückgewährgläubigers am Rückerhalt der erbrachten Leistung in unversehrtem Zustand oder zumindest dem Werte nach. Michael Sonnentag beschränkt sich nicht auf die Klärung der Probleme im geltenden Recht, sondern unterbreitet auch Vorschläge zur Lösung dieser Fragen in einem künftigen europäischen Vertragsrecht.
£182.12
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Jeverschen Pastorenbekenntnisse 1548 anlässlich des Augsburger Interim
Die Herrschaft Jever geriet durch das Augsburger Interim 1548 unter großen Druck. Zur Bündelung der eigenen Kräfte wurden alle Pastoren beauftragt, ihren persönlichen Glauben und ihre Ablehnung des Interim schriftlich zu begründen. So entstand eine einzigartige Sammlung von 21 Pastorenbekenntnissen, die dank glücklicher Umstände erhalten blieb. Sie bietet ein flächendeckendes Bild, wie weit die Reformation fernab der Bildungszentren des Reichs in einem ländlichen Territorium durchgedrungen war. Die Verfasser haben zum Teil studiert, zum Teil aber nur die einfache Klerikerausbildung des Spätmittelalters durchlaufen. Die lateinischen und niederdeutschen Bekenntnistexte werden erstmals von Rolf Schäfer vollständig ediert und durch eine parallel angeordnete Übersetzung sowie durch eine historische Einleitung erschlossen.
£192.67
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jesus und die Steuerfrage: Die Zinsgroschenperikope auf dem religiösen und politischen Hintergrund ihrer Zeit mit einer Edition von Pseudo-Hieronymus, De haeresibus Judaeorum
Seit dem Aufstand des Judas Galilaeus im Jahr 6 n. Chr. manifestierte sich der jüdisch-römische Konflikt maßgeblich in der Ablehnung der römischen Steuerforderungen. In diesem Zusammenhang vermittelt die Studie zu Jesu Antwort auf die Steuerfrage historisch fundierte Impulse für eine politische Lektüre neutestamentlicher Texte. Niclas Förster kontextualisiert die synoptische Zinsgroschenperikope im historischen und politischen Umfeld ihrer Zeit. In der Auslegung wird dabei mit bisher unberücksichtigtem Quellenmaterial exegetisches Neuland betreten. Herangezogen werden archäologische Zeugnisse wie Münz- und Papyrusfunde, bisher wenig erforschte Qumrantexte sowie eine neue patristische Quelle (mit wissenschaftlicher Erstedition), die unter anderem den Münzboykott jüdischer Aufständischer beleuchtet. Des Weiteren wird die Rezeptionsgeschichte des Zinsgroschenwortes von der möglichen Adaption in Röm 13,6-7 bis hin zum Thomasevangelium und P. Egerton 2 untersucht.
£173.11
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ein eschatologisches Triptychon: Das Leben angesichts des Todes in christlicher Hoffnung
Die Erlösungsperspektive der christlichen Glaubenshoffnung reduziert sich nicht auf Jenseitstrost. Vielmehr gilt es, engagiert Eschatologie zu treiben und die befreiende Macht des göttlichen Richtens in der Gegenwart dieser Welt aufzuzeigen. Otmar Meuffels' Analysen stellen die Vollendungshoffnung des Glaubens in den Horizont der Grenzerfahrung des Todes und unter das Wahrheits-Kriterium des Respekts vor dem Leben. Sein Argumentationsgang ist formal als Triptychon angelegt, dessen drei Tafeln jeweils ein kulturwissenschaftliches, soziologisches und philosophisches Tableau entwerfen und durch zwei theologische Gelenkstellen so miteinander in Beziehung gesetzt werden, dass die Heilsbedeutung einer Wahrnehmung der Welt unter der österlichen Perspektive des Glaubens aufscheint. So werden die alttestamentliche Verheißung von Leben aus dem Tod, Jesu Ansage des Reiches Gottes und die kreuzeschristologische bzw. trinitarische Entfaltung des göttlichen Erlösungshandelns auf die aktuelle Problematik von Identität und Authentizität des menschlichen Lebens bezogen. Die hier aufbrechenden Fragen nach der Möglichkeit von Erinnerung, Anerkennung und Wahrheit fordern eine theologische Rechtfertigung der gläubigen Hoffnung über den Tod hinaus, die der endlichen und vielfach gefährdeten Existenz des Menschen in der Welt gerecht werden kann. In Auseinandersetzung mit den Positionen von Honneth, Ricoeur, Lévinas, Putnam, Dalferth und anderen nimmt Otmar Meuffels diese Herausforderung an und entfaltet einen eigenständigen eschatologischen Entwurf, dessen Maßstab die Liebe des Mensch gewordenen Gottes bildet.
£85.35
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Geschichtspsalmen: Eine Studie zu den Psalmen 78, 105, 106, 135 und 136 als hermeneutische Schlüsseltexte im Psalter
In der Theologie der späten Psalmen sammeln sich die großen Linien alttestamentlicher Theologie wie in einem Brennspiegel. Eine zentrale Fragestellung hierbei ist die Reflexion der eigenen Geschichte, die die in der Forschung als "Geschichtspsalmen" klassifizierten Psalmen 78, 105, 106, 135 und 136 zu ihrem Thema erheben. In je spezifischer Weise konstruieren die Geschichtspsalmen die Erinnerungen der "heilvollen Urzeit" von Exodus und Landnahme, um die eigene Gegenwart im Gebet neu zu deuten. Judith Gärtner erschließt diese identitätsformierende Funktion von Geschichte im Anschluss an den kulturwissenschaftlichen Diskurs über das "kollektive Gedächtnis". Vor dem Hintergrund der aktuellen Psalmenforschung erweisen sich die Geschichtspsalmen darüber hinaus als hermeneutische Schlüsseltexte im Psalter und werden im Blick auf die Komposition und Redaktion des Psalters ausgewertet. Damit eröffnet die Autorin neue Perspektiven auf die Entstehung und die Theologie des Psalters.
£167.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Lex Maritima: Grundzüge eines transnationalen Seehandelsrechts
In der Rechtswissenschaft werden unter den Stichworten "Neue Lex Mercatoria" und "Transnationales Recht" seit Jahrzehnten Konzepte eines globalisierten Rechts jenseits des Nationalstaats diskutiert. Weitgehend unbeachtet von derartigen Debatten hat die Seehandelsbranche aufgrund ihrer eigenen Internationalität die Globalisierung bereits seit langem tatsächlich vollzogen. Der grenzüberschreitende Seehandel hat dabei Institutionen im Bereich von Rechtsetzung, Rechtsprechung und Rechtsdurchsetzung entwickelt, die aufgrund privater Setzung ein transnationales Seehandelsrecht begründen. Regeln entstehen dabei in Verfahren, die unter breiter Beteiligung von allen Interessenträgern des Seehandels zustande kommen. Diese dienen als Beispiel für die Legitimation eines transnationalen Rechts, das mit staatlichem Recht interagiert und so einen hybriden Rechtskörper - eine Lex Maritima - bildet.
£91.25
JCB Mohr (Paul Siebeck) Briefwechsel 1926-1976
Im Briefwechsel zwischen Rudolf Bultmann und Günther Bornkamm werden zentrale Fragestellungen der neutestamentlichen Wissenschaft erörtert, die nichts an Brisanz verloren haben: sei es das Verständnis des letzten Mahles Jesu und der Abendmahlstradition, sei es die Bedeutung des irdischen Jesus für eine Theologie des Neuen Testaments oder sei es das hermeneutische Problem der Entmythologisierung der neutestamentlichen Verkündigung. Darüber hinaus wird der Leser in den Entstehungsprozess maßgeblicher theologischer Arbeiten mit hineingenommen. Zugleich ist es sehr aufschlussreich, wie der eine Briefpartner die veröffentlichten Arbeiten des anderen beurteilt. Bultmann und Bornkamm gehörten von Anfang an der Bekennenden Kirche an. Wenn es galt, sich dem totalitären Machtanspruch des NS-Staates zu widersetzen, vertraten sie stets eine geradlinige theologische Position. Zwar leisteten beide Theologen keinen eigentlichen politischen Widerstand, traten aber - jeder auf seine Weise - konsequent für die Freiheit von Theologie und Kirche ein: Bultmann als Universitätsprofessor und Bornkamm als Dozent und als Pfarrer. Die Konzentration auf die Sache der Theologie verband beide mit Hans von Soden, dem Marburger liberalen Theologen. Dessen Wirken in Theologie und Kirche, das durch den Mut zum kritischen Denken und die Selbstverpflichtung auf absolute Wahrhaftigkeit bei gleichzeitiger Bindung an das Evangelium bestimmt war, schätzten beide Theologen hoch. Nicht zuletzt dies dürfte der Briefwechsel Rudolf Bultmann - Günther Bornkamm deutlich machen, dass dialektische und liberale Theologie sich gegenseitig befruchten können.
£158.06
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bultmann Handbuch
Rudolf Bultmann (1884-1976) prägte durch seinen hermeneutischen Ansatz die exegetischen und systematisch-theologischen sowie kirchlichen Diskurse des 20. Jahrhunderts wesentlich mit. Als Mitbegründer der formgeschichtlichen Schule und früher Vertreter der Dialektischen Theologie setzte er sich in den 1920er Jahren kritisch mit Positionen der liberalen Theologie auseinander und rückte die hermeneutische Frage nach den Verstehensbedingungen der biblischen Texte sowie deren Bedeutung für die Leserinnen und Leser in der Moderne in den Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit. Seine Theologie entwickelte Bultmann im Gespräch und in der Auseinandersetzung; so pflegte er einen intensiven Austausch mit Kolleginnen und Kollegen auch anderer wissenschaftlicher Disziplinen, mit Studentinnen und Studenten, mit Pfarrerinnen und Pfarrern.Dieses Handbuch bietet neben einem ersten Orientierungsabschnitt über Bultmanns Werke und den gegenwärtigen Forschungsstand, in einem zweiten Abschnitt einen Zugang zur Person. Darin werden die Biographie, die theologischen Prägungen, die Beziehungen zu wichtigen Gesprächspartnern und seine politisch-gesellschaftlichen Kontexte in den Blick genommen. Eine Beschäftigung mit dem Werk Bultmanns findet im dritten Abschnitt statt. In diesem Abschnitt werden die vielfältigen Gattungen und Themen seines Œuvres behandelt sowie die sein Gesamtwerk prägenden Strukturen. Schließlich wird die Wirkung und Rezeption seiner Theologie insbesondere im deutschsprachigen Raum dargestellt und diskutiert. Das Handbuch eignet sich für eine erste Orientierung in der Beschäftigung mit Bultmann; es ist darüber hinaus auch ein Nachschlagewerk für Fachleute und Bultmann-Kenner.
£181.18
JCB Mohr (Paul Siebeck) Paulus und die kaiserzeitliche Epistolographie: Kontextualisierung und Analyse der Briefe an Philemon und an die Galater
In den Papyrusbriefen kaum gebildeter Absender sozial niederer Herkunft meinte A. Deißmann zu Beginn des 20. Jh. eine Erklärung für die formalen und stilistischen Unterschiede der paulinischen Briefe gegenüber den literarischen Briefen gefunden zu haben. In diesen Unterschieden spiegle sich nicht der semitisch-jüdische Hintergrund der Paulusbriefe, sondern ihre Zugehörigkeit zur nichtliterarischen Gebrauchsprosa. Damit einher ging die Betonung des Gelegenheitscharakters der Paulusbriefe, der sie zum unmittelbaren und ungekünstelten Ausdruck der Person und des religiösen Empfindens ihres Verfassers mache. Gegenüber diesen Positionen, die bis heute in der neutestamentlichen Forschung präsent sind, stellt Thomas Johann Bauer ausgehend von den Briefen an Philemon und an die Galater die Frage, ob die Briefe des Paulus tatsächlich so unliterarisch und kunstlos sind, wie A. Deißmann meinte. Dazu entwickelt er auf der Grundlage der antiken Brieftheorie und im Blick auf die formalen Konventionen und Funktionen des Briefes in der Antike differenzierte Kriterien für die Analyse und Kontextualisierung der paulinischen Briefe. Zusätzlich werden kommunikationstheoretische Überlegungen einbezogen, die in den letzten Jahren in der Klassischen Philologie für die Analyse antiker Briefe nutzbar gemacht wurden und den Blick für die gezielte briefliche Selbstdarstellung des Absenders geschärft haben. Auf der Grundlage dieser methodischen Überlegung entsteht ein Programm, das auch eine nahtlose Integration rhetorischer Aspekte (Argumentation und Ethopoiie) in die Briefanalyse ermöglicht.
£179.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Textkritik und Textgeschichte: Studien zur Septuaginta und zum hebräischen Alten Testament
Gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. bemerkte schon der anonyme Übersetzer des deuterokanonischen Buches Jesus Sirach die beträchtlichen Unterschiede zwischen den hebräischen Texten von Gesetz, Propheten und anderen Büchern sowie ihrer griechischen Übersetzung, die sich in der sogenannten Septuaginta erhalten hat. Eine derartige non parva differentia stellte er auch beim Vergleich seiner griechischen Version und ihrem hebräischen Ausgangstext fest. Die Unterschiede zwischen hebräischem und griechischem Bibeltext waren den Auslegern und Übersetzern über Jahrhunderte bekannt. Viele von ihnen, so etwa Hieronymus, verbanden mit dieser Feststellung abwertende Urteile über die Zuverlässigkeit der Septuaginta. Spätestens seit der Zeit des Humanismus griffen christliche Ausleger aber immer wieder auf den griechischen Bibeltext zurück, wenn der hebräische sich als schwierig oder gar rätselhaft erwies, und suchten diesen wenigstens punktuell mit Hilfe der griechischen Textvarianten zu verbessern. In den letzten ca. 30 Jahren ist die textkritische Forschung am Bibeltext mehr und mehr von diesem Verfahren abgerückt. Der Text der Septuaginta wird vielmehr in seiner ganzen Vielfalt und Entwicklung als ein Zeuge der Textgeschichte des Alten Testaments angesehen, der eine eigene Betrachtung verdient. Die im vorliegenden Band gesammelten Artikel greifen diese Fragestellung auf. Anhand ausgewählter Beispiele vor allem aus den Psalmen sowie den Prophetenbüchern wird herausgearbeitet, dass die Übersetzer den Sinn ihrer hebräischen Ausgangstexte einerseits zu bewahren versuchten, andererseits aber auch neue inhaltliche Akzente setzten. Dabei ist ein Einfluss zeitgenössischer Theologie oft unverkennbar. Und dennoch ist damit nicht ausgeschlossen, dass die Septuaginta stellenweise einen ursprünglicheren Bibeltext bewahrt als die Hebräische Bibel.
£143.54
JCB Mohr (Paul Siebeck) Rombilder im deutschsprachigen Protestantismus: Begegnungen mit der Stadt im "langen 19. Jahrhundert"
"Rombilder" sind beides: konkrete Bilder einer konkreten Stadt (gemalte oder erinnerte Bilder) und zugleich vielschichtige Sprachbilder und Metaphern. Dieser Band bewegt sich genau an der Schnittstelle, an der sich aus der konkreten Begegnung mit der Stadt Rom ein verarbeitetes Rombild in der Theologie, im Geistesleben und im Kunstschaffen des Protestantismus entwickelt. Der Untersuchungszeitraum beginnt im späten 18. Jahrhundert, weil zu dieser Zeit die konkrete Begegnung mit Rom neu an Bedeutung gewinnt. Er endet mit den Jahren um den Ersten Weltkrieg, der eine tiefe Zäsur darstellt. In dieser Zeit gewinnt umgekehrt auch die Präsenz von Protestanten in der Ewigen Stadt eine gewisse Konsistenz, die Aspekte des kulturellen Lebens prägte. Demnach kombinieren die Autoren der hier gesammelten Beiträge zwei methodische Zugänge: einerseits einen Theologie- und Theologen-zentrierten Zugriff mit Beiträgen zu einzelnen "großen" Gestalten, die Eindrücke von Rom verarbeiteten. Andererseits die römische Perspektive: Künstler und Intellektuelle, aber auch einfache Leute, die nach Rom kamen und für die das protestantische Bekenntnis mehr oder minder prägend war. Auf diese Weise wird der deutschsprachige Protestantismus in seiner ganzen Breite wahrgenommen. Die entstehenden kulturellen Interaktionen werden in unterschiedlichen Feldern und von unterschiedlichen Fachleuten untersucht, vor allem in den Bereichen Kunst, Literatur, Wissenschaft und Theologie. Der Band ist entstanden aus der Zusammenarbeit des Deutschen Historischen Instituts in Rom mit dem Melanchthon-Zentrum, dem protestantischen Studienzentrum in Rom.Die Reihe Rom und Protestantismus erscheint in Zusammenarbeit mit dem Verlag Claudiana SRL, Turin.
£46.08
JCB Mohr (Paul Siebeck) Qumran und die Archäologie: Texte und Kontexte
In der Diskussion um die Funde von Qumran ist in den letzten Jahren verstärkt die Archäologie in den Blick getreten. Verbreitete Ansichten zum Charakter der Siedlung von Khirbet Qumran und zur Funktion der Gebäude wurden in Frage gestellt, und teilweise wurde der Bezug zwischen den Schriftrollen und der Siedlung selbst in Zweifel gezogen. Dieser Band, der im Kern auf eine Fachtagung im Frühjahr 2008 zurückgeht, will das Gespräch zwischen Textwissenschaft und archäologischer Kontextforschung beleben. Erörtert werden wissenschaftstheoretische Fragen der Verbindung von Archäologie und Textforschung, neuere Erkenntnisse zur Archäologie von Khirbet Qumran und seiner Umgebung, der Charakter und die Zusammengehörigkeit der "Bibliothek" von Qumran, aber auch in Qumran gefundene Artefakte sowie in einzelnen Qumran-Texten vorliegende architektonische Vorstellungen, um zu einer präziseren Bestimmung des Verhältnisses zwischen den textlichen Welten und der "Außenwelt" zu kommen.
£192.45
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bernhard von Waging (+ 1472), ein Theologe der Melker Reformbewegung: Monastische Theologie im 15. Jahrhundert?
Ulrike Treusch fragt anhand von Person und Werk Bernhards von Waging († 1472) nach der monastischen Theologie im 15. Jahrhundert. Bernhard von Waging aus dem Kloster Tegernsee war einer der bekanntesten Vertreter der benediktinischen Reformbewegung von Melk. Er wirkte nicht nur als praktischer Reformer, sondern vor allem als Autor theologischer Reformschriften. Auch seine Korrespondenz mit Nikolaus von Kues und Nikolaus von Dinkelsbühl zeigt sein Anliegen einer Kloster- und Kirchenreform. Die Autorin untersucht Bernhards theologische Schriften in ihrem zeitgenössischen Kontext und in der Rezeption scholastischer wie monastischer Theologie. Sie legt mit dieser Arbeit die erste Monographie zu Bernhard von Waging vor und bietet aus der Untersuchung auch unedierter lateinischer Schriften eine neue Perspektive auf die Reformdiskussion des 15. Jahrhunderts und die spätmittelalterliche monastische Theologie.
£119.08
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jesus in Continuum
One of the central characteristics of the latest historical Jesus research has been the attempt to locate Jesus plausibly within first-century Judaism. Less emphasis has been placed on the question as to whether or how, if at all, the image of Jesus within the Jewish context also suits and accounts for the history of the influence and reception of Jesus in early Christianity. Tom Holmén urges that the Christian reception history of Jesus be given a proper role in research. He argues that the scrutiny of the reception should not be a mere appendage to the more careful study of Jesus within Judaism. Instead, the reception should be given equally serious attention and form an integral part of scholarly pursuits. As a result, one no longer studies Jesus "within Judaism" but "in continuum," namely in the continuum from early Judaism to early Christianity. The articles of this volume outline a continuum approach to the historical Jesus. They are divided into three areas exhibiting different aspects of the continuum approach: theoretical aspects, Jesus meets Christianity, and Jesus from Judaism to Christianity.
£180.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Geschichte des mittelalterlichen Christentums
Rund hundert Jahre nach dem großen Überblick von Albert Hauck erscheint wieder eine Darstellung des mittelalterlichen Christentums aus der Feder eines evangelischen Kirchenhistorikers. Das kirchliche Geschehen wird darin, mit einem besonderen Blick auf Theologie und Frömmigkeit, in die allgemeine Entwicklung Europas eingeordnet. Volker Leppin zeichnet in diesem Werk den Gang des Christentums von den Umbrüchen durch Völkerwanderung bzw. Ethnogenese über die hochmittelalterlichen Verfestigungen und Ausdifferenzierungen bis in das späte Mittelalter mit seinen vielfältigen Spannungen und Polaritäten nach. Dabei werden Prägungen durch das christliche Zeichensystem ebenso berücksichtigt wie die Entstehung weltlicher Werthorizonte, wie sie sich etwa in adeligen und bürgerlichen Welten des hohen und späten Mittelalters nachvollziehen lassen. Die Ereignisse in Deutschland mit dem paradigmatischen Gegenüber von Kaiser und Papst werden in den europäischen Gesamtzusammenhang eingestellt, in dem insbesondere England und Frankreich als Mächte erscheinen, die die Kirchengeschichte mitgestalteten. Der Autor bietet umfassende Informationen über die äußeren Ereignisse auf dem Stand der aktuellen interdisziplinären Forschung. Kirchengeschichte ist damit zugleich auch eine Kulturgeschichte des Christentums.
£38.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Johannesapokalypse: Kontexte - Konzepte - Wirkungen
Die Johannesapokalypse ist zu einem Schwerpunkt der gegenwärtigen neutestamentlichen Forschung avanciert. Ihre historische Einordnung und Datierung sowie ihre traditions- und religionsgeschichtlichen Hintergründe werden ebenso intensiv diskutiert wie ihre literarische Rhetorik und ihre theologische Konzeption. Der Band vereint Vorträge eines Münchener Symposiums mit zusätzlich angefragten Beiträgen. Im ersten Teil "Kontexte" werden Fragen der Textgestalt und der Traditionsbezüge, der historischen Einordnung und der Datierung erörtert. Ein zweiter Teil thematisiert "Konzepte" der Apokalypse; darin wird u.a. Fragen nach der Christologie und Eschatologie nachgegangen, ferner stehen die Rede vom Martyrium und Untersuchungen zur Redaktion und theologischen Intention des Werkes im Mittelpunkt. Der abschließende dritte Teil "Wirkungen" fokussiert Schwerpunkte der Rezeption vom Montanismus und der Thomasapokalypse über Laktanz und Andreas von Caesarea bis zur orthodoxen Liturgie und zur Kunst William Blakes. Die Beiträge bieten einen repräsentativen Einblick in die wesentlichen Diskurse zur gegenwärtigen Apokalypseforschung.
£245.39
JCB Mohr (Paul Siebeck) Origenes' Johanneskommentar Buch I-V
Origenes hat über einen längeren Zeitraum hinweg Auslegungen zum Johannesevangelium an seinen Mäzen Ambrosius geschrieben. Von dem Werk ist ein knappes Drittel erhalten, wovon Hans G. Thümmel Buch 1 und 2 sowie die erhaltenen Fragmente von Buch 4 und 5 behandelt. Sie beziehen sich auf den Prolog des Johannesevangeliums. Die Publikation verbessert vor allem anhand der Korrekturlisten der älteren Rezensionen den Text und bietet eine Übersetzung. Weitere Klärungen gibt ein Kommentar.Grundlegend für die Ausführungen des Origenes über den Io 1,1 genannten Logos ist die Vorstellung des Schöpfungsmittlers, der gleichermaßen die Zusammenfassung der Schöpfung darstellt. Origenes verbindet ihn mit der Sophia in gleicher Funktion. Das bedeutet aber nicht, daß Origenes abstrakte Metaphysik betreibt. Ihm geht es um den Menschen in seinem erlösungsbedürftigen Zustand, und alles ist darauf angelegt, diesen Zustand zu erklären und dann zu zeigen, wie der Mensch ihn überwinden kann. Origenes entwickelt seine Vorstellungen von der Schöpfung als Folge eines Abfalls und vom Heil als Rückkehr zu Gott. Er bemüht sich, für jede Aussage die exegetische Grundlage darzulegen, wofür er besonders auf Paulus rekurriert. Er ist überzeugt, in allem, was er sagt, das göttliche Wort auszulegen. So begegnen sich bei Origenes die feste Überzeugung, daß Gott in dem verbal inspirierten Text spricht, der deshalb auch in grammatischen Feinheiten ernst genommen werden muß, und eine feste Vorstellung davon, wie sich das Drama von Gott und Welt, Abfall und Rückkehr vollzogen hat und vollzieht. Beides steht in einer gewissen Spannung zueinander, erklärt sich aber letztlich gegenseitig.
£85.69
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die jüdischen Feste im Bellum Judaicum des Flavius Josephus
Flavius Josephus gilt als einer der wichtigsten Zeugen für Praxis und Deutung der jüdischen Feste in der Zeit vor 70 n.Chr. Jedoch stand bisher eine Untersuchung aus, die die entsprechenden Belegstellen in ihrem literarischen Kontext wahrnimmt. Birke Siggelkow-Berner greift den Befund auf, dass die jüdischen Feste im Bellum Judaicum eigens als Thema genannt werden sowie sprachlich und sachlich als ein klar abgegrenzter Komplex erscheinen. Sie analysiert alle Festbezüge in dieser Schrift auf ihre Kontexteinbindung hin und kommt zum Ergebnis, dass diese Textpassagen gezielt für den Geschichtsbericht im Kontext gestaltet sind. Josephus nutzt das Deutungspotential der Feste in ihrem Bezug auf das ganze Volk, auf Jerusalem und auf den Tempel und nimmt auf diese Weise eine Verhältnisbestimmung zwischen dem Judentum und Rom sowie zwischen den jeweiligen Protagonisten vor, die auch heilsgeschichtliche Implikationen hat. Damit unterstützen und vertiefen die Festbezüge die Aussageintention des Bellum Judaicum insgesamt.
£138.46
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Inkulturation des Christentums: Aufsätze und Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt
In den hier versammelten Aufsätzen und Studien beschäftigt sich Bernhard Heininger mit der Frage, wie sich das frühe Christentum in die es umgebende Umwelt "inkulturierte". Zentrale Themen des Bandes sind die Grundlagen dieser Inkulturation, unter anderem die Rückfrage nach dem historischen Jesus, und die Auseinandersetzung mit Paulus und seiner Umwelt. Dabei wird der Kaiserkult als eine der maßgeblichen Folien für die Interpretation neutestamentlicher Schriften ebenso thematisiert wie die allmähliche Ausbildung von Riten und Ritualen, deren Reinterpretation in der beginnenden Gnosis und die Debatte um Status und Rolle der Geschlechter im frühen Christentum. Zusammengenommen entsteht so ein Panorama religionsgeschichtlichen Arbeitens am Neuen Testament, wie es für den Autor und sein Verständnis von Exegese charakteristisch ist.
£156.43
JCB Mohr (Paul Siebeck) Aposteldekret und antikes Vereinswesen: Gemeinschaft und ihre Ordnung
Mit dem Aposteldekret präsentiert der Verfasser der Apostelgeschichte am Höhepunkt seiner Darstellung Bestimmungen zur Ordnung in der Gemeinde, deren historische und theologische Einordnung Rätsel aufgibt. Zu ihrer Lösung soll im vorliegenden Band ein Zusammenwirken über die Disziplinengrenzen beitragen. Die frühchristlichen Gemeinden, für die das Aposteldekret gedacht war, gehörten wie jüdische Synagogen zu dem weiten Bereich antiker Vereinigungen. Daher führt eine Verknüpfung der beiden Themenbereiche Aposteldekret und Vereinswesen, wie sie hier vorgenommen wird, zu neuen Einblicken und Erkenntnissen. Neben primär exegetischen Beiträgen und Untersuchungen zur Wirkungsgeschichte des Dekrets finden sich althistorische Einblicke in das antike Vereinswesen sowie Versuche, das Aposteldekret auf diesem Hintergrund deutlicher zu profilieren.
£173.10
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gespräch über Jesus: Papst Benedikt XVI. im Dialog mit Martin Hengel, Peter Stuhlmacher und seinen Schülern in Castelgandolfo 2008
Zu den jährlichen Tagungen, die Papst Benedikt XVI. mit einem Kreis von Assistenten, Doktoranden und Habilitanden seit seiner Universitätszeit abhält, wurden 2008 die beiden evangelischen Neutestamentler Martin Hengel und Peter Stuhlmacher als Referenten nach Castelgandolfo eingeladen. Beide sprachen über Themen, die auch in dem bekannten Werk des Papstes über "Jesus von Nazareth" zur Sprache kommen, dessen erster Band 2007 erschien und dessen zweiter Band 2010 erscheinen soll: Martin Hengel sprach über die "historische Rückfrage nach Jesus von Nazareth", Peter Stuhlmacher über "Jesu Opfergang". Der vorliegende Band hat so gleichsam eine Scharnierfunktion zwischen den beiden Jesus-Bänden des Papstes. Im Anschluß an die Referate entwickelte sich in Castelgandolfo eine lebhafte Diskussion in ökumenischer Offenheit, zu der auch der Papst einen gewichtigen Beitrag leistete.""Das (...) Buch geht in der Hoffnung hinaus, es möge etwas von dem damaligen Bemühen widerspiegeln, Jesus als der Mitte des christlichen Glaubens und zugleich als einer Gestalt der Geschichte nahe zu kommen." Peter Kuhn im Vorwort Gesprächsteilnehmer: Papst Benedikt XVI., Wolfgang Beinert, Martin Bialas, Cornelio Del Zotto, Martin Hengel, Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Peter Kuhn, Johannes Lehmann-Dronke, Vinzenz Pfnür, Udo Maria Schiffers, Christoph Kardinal Schönborn, Peter Stuhlmacher, Martin Trimpe, Vincent Twomey, Ludwig Weimer, Siegfried Wiedenhofer, Josef Zöhrer
£27.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) Judaica Minora: Teil I: Biblische Traditionen im rabbinischen Judentum
Die Aufsätze dieses Bandes entstanden in den letzten zwanzig Jahren. Im Mittelpunkt steht das rabbinische Verständnis der Tora und ihre Stellung im jüdischen Leben, die Frage nach dem Kanon und der rabbinischen Hermeneutik. Konkretisiert wird die Thematik in Aufsätzen zur rabbinischen Auslegung einzelner biblischer Texte oder Bücher einschließlich der Makkabäerbücher und des Buches Judit, aber auch in Studien zur Darstellung biblischer Themen in den Synagogen der Zeit. Mehrere Aufsätze befassen sich mit den Strömungen im palästinischen Judentum der Spätzeit des Zweiten Tempels, der Frage nach einer möglichen Einheit in einem Mainstream Judaism und der Entstehung des Christentums aus diesem gemeinsamen Boden. Wieweit die Zeit des Zweiten Tempels im rabbinischen Judentum nachwirkt, wird in verschiedenen Aufsätzen angesprochen. Drei Aufsätze befassen sich mit den Vorstellungen vom Priestertum und von der himmlischen Liturgie in der Zeit nach dem Untergang des Tempels. Die letzte Gruppe von Aufsätzen ist dem Gemeinsamen und den Unterschieden in jüdischer und christlicher Auslegung der Bibel gewidmet, auch der Polemik, die sich aus der Rivalität um den gemeinsamen Text ergibt. Was Judaistik und neutestamentliche Forschung voneinander lernen können, ist Thema des abschließenden Aufsatzes.Alle Beiträge wurden soweit möglich formal vereinheitlicht, Überschneidungen getilgt, im Einzelfall auch zwei ursprünglich selbständige Aufsätze ineinander verschmolzen. Ursprünglich auf Französisch oder Italienisch erschienene Aufsätze wurden übersetzt und alle Arbeiten zumindest in einem gewissen Umfang auf den heutigen Stand gebracht.
£233.09
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Freude im Lukasevangelium: Ein Beitrag zur psychologischen Exegese
Das Lukasevangelium verheißt eine "große Freude". Dieser Affekt wird zum Leitmotiv wie in keinem anderen frühchristlichen Zeugnis. Viele intratextuelle Bezüge zeigen, dass der Verfasser ein reflektiertes Konzept verfolgt. Anke Inselmann untersucht, wie das Verständnis der Freude im Verlauf der Erzählung entfaltet und definiert wird. Auf der Grundlage einer historisch-kritischen und literaturwissenschaftlichen Analyse werden antike Affektpsychologie und moderne Emotionstheorien in die Exegese einbezogen. So wird deutlich, dass das Lukasevangelium mit verschiedenen Modellen zur Affektkontrolle anleiten will. Der Verfasser zielt dabei auf eine Freude, die beständig, kognitiv kontrolliert und mit unmittelbaren Handlungskonsequenzen verbunden ist. Sie ist nicht dem philosophisch Weisen vorbehalten, sondern wird auch einfachen Menschen der christlichen Gemeinschaft zugeschrieben. Damit wirbt Lukas in seinem Umfeld für ein attraktives Christentum, das durch Freude charakterisiert ist.
£138.83