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JCB Mohr (Paul Siebeck) Max Webers späte Soziologie
Max Weber, zunächst Jurist, dann Nationalökonom, schließlich Soziologe, entwickelte seine verstehende Soziologie vor allem in der letzten Phase seines Schaffens. Sie ist eng verbunden mit der Arbeit an zwei Großprojekten, die einander ergänzen, aber beide unvollendet blieben: mit dem Projekt "Wirtschaft und Gesellschaft" , das er dann "Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte" und schließlich öfter "meine Soziologie" nannte, und mit dem Projekt "Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen", mit dem er seine schnell berühmt gewordene Abhandlung "Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus" in einen universalgeschichtlichen Zusammenhang stellte. Für diese Sammlung religionssoziologischer Aufsätze hatte er vier Bände vorgesehen. Vom ersten Projekt waren zum Zeitpunkt seines Todes drei Kapitel abgeschlossen und ein viertes begonnen, vom zweiten Projekt der erste Band im Satz. Im Zentrum dieses unvollendeten Doppelprojekts steht die Rationalisierungsproblematik , die Frage, wie sich der Rationalismus des okzidentalen Kulturkreises von dem anderer Kulturkreise unterscheidet und wie er entstanden ist. Wolfgang Schluchter geht in den hier vorgelegten Studien dem lebens- und werkgeschichtlichen Zusammenhang sowie dem systematischen Ertrag dieses Doppelprojekts nach. Seine Untersuchungen lassen sich zugleich auch als eine Einführung in die neue Fassung von "Wirtschaft und Gesellschaft" und in die "Gesammelten Aufsätze zur Religionssoziologie" verstehen. Die Studien sind als Einleitungen zu den Bänden I/9, I/18 und I/23 der Max Weber-Gesamtausgabe entstanden und werden hier in leicht veränderter Form wieder vorgelegt.
£29.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Wie viel Privatisierung "verträgt" das strafprozessuale Ermittlungsverfahren?: Eine Untersuchung zur Zulässigkeit privater Beweisbeschaffung und zur Verwertbarkeit auf diese Weise erlangter Beweismittel im Strafverfahren
Die Privatisierung des Strafverfahrens gehört weltweit zu den zentralen Themen der aktuellen strafprozessualen Diskussion. Der Einsatz von V-Leuten und Sachverständigen sowie die Hinzuziehung Privater im Rahmen der kommunalen Verkehrsüberwachung sind klassische Streitpunkte dieses Problemkreises. Gleichzeitig geraten regelmäßig neue Phänomene der Privatisierung ins Blickfeld. So stehen in den letzten Jahren vor allem die Verwertbarkeit verdeckter vernehmungsähnlicher Befragungen, der staatliche Zugriff auf die Ergebnisse unternehmensinterner Ermittlungen sowie der staatliche Ankauf rechtswidrig erlangter Steuerdaten-CDs im Mittelpunkt der Kontroverse. Hannah Stoffer stellt die tatsächlichen und rechtlichen Facetten all dieser Fallgruppen umfassend dar und erarbeitet auf dieser Grundlage ein Gesamtkonzept zu der Frage, unter welchen Voraussetzungen sich der Staat private Ermittlungen zurechnen lassen muss.
£140.45
JCB Mohr (Paul Siebeck) Internationales Gesellschaftsrecht in Japan: Im Vergleich mit dem Internationalen Gesellschaftsrecht in der EU und in Deutschland
Das Internationale Gesellschaftsrecht steht im Fokus von Wissenschaft und Praxis in der EU. Auch der japanische Gesetzgeber hat sich mit der Kodifikation der herrschenden Gründungstheorie und mit der Neuregelung des Fremdenrechts zum Schutz vor Scheinauslandsgesellschaften befasst. Die Analyse der aktuellen japanischen Rechtslage ist insbesondere für das deutsche Internationale Gesellschaftsrecht aufschlussreich, das derzeit (teilweise) von der Sitz- zur Gründungstheorie übergeht. Der Rechtsvergleich mit Japan, das im Laufe seiner Geschichte verschiedenen Strömungen und ausländischen Einflüssen ausgesetzt war, ist besonders vielschichtig. Eva Schwittek analysiert das Internationale Gesellschaftsrecht Japans aus rechtsvergleichender Perspektive und bezieht die historischen, rechtspolitischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge ein. Damit liegt erstmals eine umfassende Studie dieses Rechtsgebiets in einer westlichen Sprache vor.
£115.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ganzheit und Kontrafaktizität: Religion in der Sphäre des Sozialen
Jörg Dierken beleuchtet Religion in der Sphäre des Sozialen. Religion wird nicht nur im Medium des Subjektiven und Innerlichen gelebt, sondern ihre Praxis findet nicht zuletzt in verschiedenen Institutionen von Gesellschaft und Kultur statt. Zudem hat sie mit der Kirche eine eigene soziale Form der Vergemeinschaftung, und ihre Symbolwelten sind selbst Kulturmomente. Religion ist ohne Kommunikation nicht denkbar, sosehr sie immer auch mit Vollzügen eines jeweils einzelnen Bewusstseins verbunden ist. Das gilt jedenfalls in christlich-protestantischer Perspektive, für die der Glauben die Grundform des Religionsvollzugs darstellt. Für sie geht zudem der religiöse Glaube nicht nur mit Herz und Gewissheit, sondern auch mit Bildung und Nachdenklichkeit einher. Die Wechselverhältnisse von Kommunikation und Bewusstsein erlauben es daher, die Dynamik des Religiösen in der Sphäre des Sozialen mit einer aufklärenden Reflexivität zu verbinden. Zu deren Stärkung will der Autor beitragen. Dazu erkunden die vornehmlich methodologisch ausgerichteten Beiträge des ersten Teils soziologische Einsichten und deren Deutungen, um sodann verschiedenen Theoriemustern des Reflektierens über und aus Religion nachzugehen. Im zweiten Teil geht es um die spezifische Reflexivität des Religiösen, sei es im Hinblick auf seine Gehalte und Artikulationsformen, sei es im Hinblick auf Interferenzen mit Religion, Gesellschaft und Kultur in der Moderne. Der insbesondere ethisch orientierte dritte Buchteil fokussiert religiöse Reflexion und Kommunikation an verschiedenen gesellschaftlichen Orten zwischen Machtausübung in Staat und Politik, kritischer Erörterung von Chancen und Risiken der Technik bis hin zu institutioneller caritas und ethisch-biographischer Selbstbildung.
£91.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Lehrbuch des Zivilprozeßrechts: Erkenntnisverfahren
Johann Braun stellt das zivilprozessuale Erkenntnisverfahren dar und hat sein Werk als groß angelegtes Lehr- und Lesebuch konzipiert, das dem Leser nicht nur eine Vielzahl von Einzelheiten vermittelt, sondern vor allem auch übergreifende Zusammenhänge erschließt. Unter anderem behandelt er den Zivilprozeß nachdrücklich als "formelles Zivilrecht" und schlägt in vielen Einzelfragen die Brücke zum materiellen Zivilrecht. So etwa in der Lehre von den Prozeßzwecken, vom Streitgegenstand, den sogenannten "Klagearten", der Rechtskraft und den Prozeßhandlungen. Damit zieht er zugleich die Konsequenz aus einer von namhaftenen Autoren vorbereiteten und getragenen Entwicklung, die auf eine Wiederannäherung der sachwidrig auseinander dividierten Gebiete des Zivil- und des Zivilprozeßrechts gerichtet ist. Weit davon entfernt, nur "technisches" Recht zu sein, erscheint der Zivilprozeß auf diese Weise neben dem Eigentum und dem Vertrag als eine der großen Säulen des Zivilrechts überhaupt.Dem Anfänger bietet das Buch eine anschauliche und eingängige Darstellung dieses theoretisch wie praktisch wichtigen Rechtsgebiets mit vielen, das Verständnis fördernden Ausblicken auf das materielle Recht. Dem Fortgeschrittenen gibt es die Gelegenheit, sein bisheriges Wissen grundlegend zu überdenken und scheinbare Selbstverständlichkeiten auf den Prüfstand zu nehmen. Beiden aber ebnet es den Weg zum "prozessualen Denken", durch das sich "Prozessualisten" und "Nichtprozessualisten" signifikant unterscheiden und das sich aus der Kenntnis der prozessualen Rechtsnormen keineswegs von selbst ergibt.
£145.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Aufklärung als Selbstdeutung: Eine genetisch-systematische Rekonstruktion von Johann Joachim Spaldings "Bestimmung des Menschen" (1748)
Johann Joachim Spaldings (1714-1804) Frühschrift "Betrachtung über die Bestimmung des Menschen" (1748) stellt nicht nur einen Klassiker der Aufklärungstheologie dar, sondern hat auch gewichtigen Anteil an der anthropologischen Wende des 18. Jahrhunderts. Ausgehend von der basalen Frage des Menschen nach seiner Bestimmung unternimmt Spalding den Versuch, Moralität und Religion als Funktionen subjektiver Selbstdeutung plausibel zu machen.Georg Raatz legt den Schwerpunkt seiner biographisch-bildungsgeschichtlichen Analyse auf Spaldings Rezeption des englischen Philosophen Shaftesbury. In systematischer Hinsicht liegt der Fokus auf der literarisch-rhetorischen Figur des Selbstgesprächs, dem Bestimmungsbegriff als Leitperspektive, der Orientierung am Glücksgedanken, der erkenntnistheoretischen Funktion des Empfindungsbegriffs und schließlich den daraus resultierenden Konsequenzen für Spaldings Religionskonzept.Schließlich zeichnet Raatz das Bestimmungskonzept Spaldings in den Kontext aktueller Debatten um einen deutungstheoretischen Religionsbegriff, die theologische Renaissance des Bestimmungs-, Glücks- und Menschenwürdebegriffs und um das emotional-affektive Moment im Aufbau religiösen Bewusstseins ein. Raatz bringt Spaldings Bestimmungsschrift als einen gewichtigen Beitrag zum bis heute unabgeschlossenen Projekt eines modernen und aufgeklärten Protestantismus zur Geltung.
£181.12
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religion: Kosmologie und Evolution: Sieben religionsphilosophische Essays
Religion steht seit der europäischen Neuzeit zunehmend unter dem Verdacht, einer wissenschaftlich nicht mehr vertretbaren Kosmologie verpflichtet und erst recht zum modernen Prozessdenken der Evolution unfähig zu sein. Träfe beides zu, wäre eine zeitgemäße Schöpfungstheologie unmöglich und der religiöse Glaube geriete in eine vollständige Isolation gegenüber dem als Wissenschaftsstandard geltenden Welt- und Menschenbild seiner eigenen Gegenwart. Inzwischen hat sich gezeigt, dass die Grenzen zwischen den Wissenschaften und den Lebens-, Glaubens- und Handlungsformen gar nicht so exklusiv gezogen werden können, wie bestimmte mechanistische Weltanschauungen angenommen haben. Diese neue Situation des Dialogs hat vor allem die Wissenschafts- und Religionsphilosophie des amerikanischen Pragmatismus (Ch. S. Peirce) ermöglicht, dessen Bedeutung Hermann Deuser in den sieben Essays an jeweils aktuellen Problemstellungen auslotet und entwickelt.
£33.67
JCB Mohr (Paul Siebeck) Klimahaftungsrecht: Die Haftung für die Emission von Treibhausgasen in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika
Haften Treibhausgasemittenten für Schäden infolge des Klimawandels? Aus Anlass der jüngst entflammten climate change litigation vergleicht Erik Pöttker das (Klima-)Haftungsrecht Deutschlands und der Vereinigten Staaten von Amerika. Maßstäbe sind dabei die Gewährleistung maximalen Individualrechtsgüterschutzes und eine ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Verhaltenssteuerung. Den Schwerpunkt der Untersuchung bilden die beiden Determinanten des Haftungsrechts, die Kausalität und das Pflichtwidrigkeitserfordernis. Geprüft wird dabei nicht zuletzt der Gerechtigkeitsgehalt des haftungsrechtlichen Normenbestandes bezüglich der Verantwortungszuweisung auch in komplexen Strukturen, wie sie für moderne Gesellschaften typisch sind. Die Analyse mündet in eine Stellungnahme dazu, ob ein haftungsrechtlicher Klimaschutz wünschenswert und praktikabel ist.
£133.21
JCB Mohr (Paul Siebeck) Heimat als Rechtsbegriff?: Eine Untersuchung zu Domicile und gewöhnlichem Aufenthalt im Lichte der EU-Erbrechtsverordnung
Ab 17. 8.2015 wird die EU-Erbrechtsverordnung das internationale Verfahrens- und Kollisionsrecht für internationale Erbfälle in den EU-Mitgliedstaaten umfassend neu regeln. Schon vor diesem Datum muss die Verordnung von der rechtsberatenden Praxis auf Grund von Übergangsvorschriften berücksichtigt werden. Von zentraler Bedeutung wird für den Rechtsanwender künftig das Verständnis des neuen objektiven Anknüpfungspunktes des gewöhnlichen Aufenthalts werden. Michael Kränzle untersucht den Begriff des gewöhnlichen Aufenthalts im Kontext bisheriger EU-Rechtsakte und stellt ihn rechtsvergleichend dem in den Common-Law-Rechtsordnungen verbreiteten Anknüpfungspunkt des Domicile gegenüber. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen wird ein eigenständiges Begriffsverständnis für den spezifischen Kontext des internationalen Erbrechts entwickelt, anhand dessen sich zahlreiche problematische Fallgruppen überzeugend lösen lassen.
£97.13
JCB Mohr (Paul Siebeck) Objektive Ideen: Untersuchungen zum Verhältnis von Idee, Begriff und Begründung bei René Descartes und in der nachkartesischen Philosophie des 17. Jahrhunderts
Holger Gutschmidt versammelt in diesem Band mehrere Untersuchungen zur Konzeption der Idee und ihrer Beziehung zum Begründungsbegriff in ausgewählten Theorien des 17. Jahrhunderts. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Philosophie René Descartes', der den Ideenbegriff in die neuzeitliche Erkenntnistheorie einführt. Weitere Kapitel widmet er Antoine Arnauld sowie der Logik von Port Royal, Spinoza und schließlich Leibniz. Die Untersuchung der Ideenkonzeption vor dem Hintergrund ihrer Funktion in den jeweiligen Theorien der Erkenntnis und der Begründung führt zu einer Reihe von neuen Forschungsresultaten und Korrekturen der bisherigen Forschungssituation. Der Autor beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema der von Descartes eingeführten sogenannten "objektiven Ideen", dem Verhältnis von Idee und Begriff, der Seinsart von Ideen, der Funktion der Idee von Gott, dem direkten Realismus.
£138.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religion als Reise: Intertextuelle Lektüren in Antike und Christentum
Reisen und Religion haben manches gemeinsam: Sie halten das Augenmaß für allzu beschränkt und überqueren Grenzen. Die intertextuellen Lektüren dieses Bandes durchschreiten die Schnittfelder von frühchristlicher und paganer Erzählkunst. Knut Backhaus sprengt die landläufige Vorstellung einseitiger Christianisierung und legt vielfältige Wechselprozesse frei, deren gar nicht so abgrenzbare Träger ihr Fernweh teilen. Seine vergleichende Textarbeit setzt bei den epischen Wanderungen "bis ans Ende der Welt" an und wirft ein neues Licht auf die Konzeption von Christentum als Weg. Er zeichnet das Wandercharisma der frühen Jesusbewegung nach und verfolgt die Entfaltung der Gedächtnisbilder von der Welt-Reise Christi und seiner Kon-Kurrenten (Apollonios von Tyana, Herakles, Orpheus, Dionysos). Bei den abenteuerlichen Reisen des Paulus und seiner Zeitgenossen liegt der Schwerpunkt auf dem Schiffbruch. Besonderes Augenmerk gilt der Reisemetaphorik, die christliche Spiritualität wesentlich geprägt hat.
£39.88
JCB Mohr (Paul Siebeck) Verfassung und Verteilung: Beiträge zu einer Grundfrage des Verfassungsverständnisses
Das Maß der Umverteilung ist nicht vorgegeben, sondern wird politisch ausgehandelt. So will es ein Gemeinplatz der Verfassungstheorie. Dieses Paradigma ist heute von Grund auf fragwürdig geworden. Eine neue Auseinandersetzung mit seinen Voraussetzungen und Konsequenzen ist dringend geboten: In welchen Begriffen reflektiert das Verfassungsrecht Verteilungskonflikte? Wie beeinflusst das Phänomen der Verteilung Staatsbilder und Leitbilder politischen Handelns? Welche Maßstäbe kommen zur Anwendung, wenn über die Höhe des Existenzminimums oder die Bemessung der Erbschaftssteuer zu entscheiden ist? Wie lassen sich individuelle Rechte in Verteilungsvorgängen denken? Was bleibt von der Idee einer "Wirtschaftsverfassung"? Wie thematisiert das Europäische Verfassungsrecht, wie das Völkerrecht Verteilungsfragen? Die Beiträge dieses Bandes vermessen eine schwer zu fassende Grundfrage des Verfassungsverständnisses.
£73.54
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Karlstadt-Bild in der Forschung
Andreas Bodenstein von Karlstadt (1486-1541) war der erste Wittenberger Kollege Martin Luthers, der akademisch und publizistisch für diesen eintrat. Zugleich war er der erste, der sich mit ihm überwarf. Entsprechend ambivalent wird seit jeher Karlstadts Bedeutung für die Reformation bestimmt. War er bei manchen der prototypische Verräter an der reformatorischen Einheit, wurde er bei anderen zur Identifikationsfigur für reformierte, kongregationalistische oder täuferische Elemente in der frühen Wittenberger Reformation. Martin Keßler unterstreicht die Dringlichkeit einer grundlegenden Revision des Karlstadt-Bildes, indem er die wesentlichen Beiträge zu Karlstadt seit dem 17. Jahrhundert schildert und die Hauptentwicklungen der historischen und theologischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts untersucht.
£192.60
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die außervertragliche Haftung der Europäischen Union nach Art. 340 Abs. 2 AEUV für rechtswidriges Verhalten
Die mit der fortschreitenden europäischen Integration verbundene Übertragung nationaler Hoheitsbefugnisse auf die EU führt zwangsläufig zu vermehrten Eingriffen der Unionsorgane in die Rechtssphäre der Bürger. Die Frage des Rechtsschutzes in Form von Schadenersatzansprüchen bei rechtswidrigen Eingriffen gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Ausgehend von der Haftungsnorm des Art. 340 Abs. 2 AEUV entwickelt Anna-Zoe Steiner ein allgemeines Haftungsmodell unter besonderer Berücksichtigung der hierzu ergangenen Rechtsprechung. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf die Untersuchung der systematischen Kongruenz und Schlüssigkeit der durch die Rechtsprechung herausgearbeiteten Anspruchsvoraussetzungen, insbesondere im Hinblick auf die allgemeinen Prinzipien des europäischen Schadenersatzrechts sowie die dem Schadenersatzrecht zukommenden Funktionen.
£85.36
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das philosophische Evangelium: Theologische Auslegung des Johannesevangeliums im Horizont des Sprachdenkens
Joachim Ringleben konzentriert sich bei seiner Auslegung des 4. Evangeliums sprachtheologisch und sprachphilosophisch auf das Verhältnis des Logos vom Anfang zu den logoi Jesu. An den zentralen Texten und ihrer sprachlichen Gestalt zeigt er, dass der Prolog sich nahezu überall im Evangelium reflektiert und dieses ihn ständig voraussetzt. Vers 1,18b am Ende des Prologs mit dem Schlüsselwort "exegesato" eröffnet den Übergang zum Evangelium selbst als einem Evangelium der Reden. Daher erweist sich dieses durchgängig von der systematischen These bestimmt: Überall wo der irdische Jesus redet, da spricht der ewige Logos selber. Dadurch kommt abschließend den Ego-eimi-Worten eine besondere theologische Bedeutung zu.Der Autor behandelt textnah Themen wie: Hören, Lesen, Glauben, Einheit (Joh 10,30), reziproke Immanenz, den Begriff des Geistes und der Liebe sowie das Hohepriesterliche Gebet. Er erörtert ausgehend von Joh 8,58 die Zeitlichkeit und das Zeitverständnis des johanneischen Christus sowie die Passionstexte und die Auferstehungsgeschichten. Zuletzt werden Joh 4 und sodann sämtliche Ego-eimi-Worte sowie eingehend theologisch zentrale Texte wie Joh 5,26; 14,6 und 11,25 systematisch ausgelegt.
£221.03
JCB Mohr (Paul Siebeck) Wirksame Zeichen?: Sakramentenlehre und Semiotik in der Scholastik des ausgehenden Mittelalters
Sakramente sind im scholastischen Verständnis Zeichen und lassen sich daher semiotischen Theorien unterziehen, die allerdings mit traditionellen Vorstellungen von Wesen und Wirkweise der Sakramente in Konflikt treten können. Ausgehend von Kommentaren zu den Sentenzen des Petrus Lombardus untersucht Ueli Zahnd dieses Spannungsfeld zwischen Aussagen theologischer Autoritäten und philosophischen Einsichten der Logik, Physik und Metaphysik im späten Mittelalter. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf bisher kaum untersuchten Autoren des 15. und frühen 16. Jahrhunderts, deren vielfältiger Umgang mit der Sakramentenproblematik und dem Zusammenwirken von Philosophie und Theologie eine Kartografierung dieser wenig bekannten scholastischen Epoche erlaubt, die auch gängige Interpretationsschemen etwa zur Spaltung zwischen Nominalisten und Realisten in Frage zu stellen vermag.
£169.32
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der interföderale Verwaltungsakt: Eine rechtsvergleichende Studie
Die Durchlöcherung staatlicher Grenzen ist nicht weniger ein Phänomen der bundesstaatlichen als der internationalen Ebene. Dem Inneren des Bundesstaats wird im Zuge der Debatte um den "Transnationalismus" indes mitunter mit Desinteresse begegnet. Wider diesen Trend untersucht Paulina Starski den Landesverwaltungsakt als Moment grenzüberschreitenden Verwaltungshandelns im Bundesgebiet sowie rechtsvergleichend seine Pendants in den USA und der Schweiz. Vor dem Hintergrund seiner interföderalen Bindungsdimensionen richtet sie den Fokus insbesondere auf zwei Aspekte: zum einen den Zusammenhang zwischen den jeweilig vorherrschenden Narrativen zum Wesen des Bundesstaats mit der dogmatischen Erfassung interföderalen Handelns und zum anderen die dogmatisch-theoretischen Interdependenzen zwischen der Erfassung von Interföderalität und Transnationalität auf supranationaler und völkerrechtlicher Ebene.
£162.57
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Tag der Plagen: Studien zur Verbindung der Rezeption von Ex 7-11 in den Posaunen- und Schalenvisionen der Johannesoffenbarung und der Tag des Herrn-Tradition
Die Johannesoffenbarung ist ein Text, in dem sehr viele Erzählfäden der Schriften Israels zusammenlaufen. Johannes formte aus Anspielungen auf Israels Traditionen einen Text sui generis. Der Text, den er auf diese Weise geschaffen hat, ist darüber hinaus nichts Geringeres als ein literaturarchitektonisches Meisterwerk, das auf einem regelrechten Arsenal aus Stichwort- und Motivverknüpfungen aufbaut. Michael Sommer entschlüsselt in der vorliegenden Untersuchung eine größere Linie dieses komplexen Textes. Er möchte zeigen, dass Offb 6,12-16,21 innerhalb der apokalyptischen Visionszyklen als eine Art kohärente Subeinheit begriffen werden kann, in der Johannes der Tradition des großen Gottestages Ausdruck verleihen wollte. Hierbei ließ er zwei Traditionen miteinander verschmelzen, die des großen Gottestages selbst und die der ägyptischen Plagen.
£132.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Rechtsfolgen des ungerechten Vertrages: Die Grundlegung einer Lehre der materiellen Vertragsgerechtigkeit
Allein der Wille der Parteien bringt noch keine Rechtsfolgen hervor. Der Vertrag bedarf der Anerkennung durch die Rechtsordnung. Der Gedanke der materiellen Vertragsgerechtigkeit bindet diese Anerkennung an die inhaltliche Richtigkeit des Vertrags. Freilich kann wegen der dem Vertragsmechanismus innewohnenden Unrichtigkeitsgewähr nicht jede inhaltliche Unausgeglichenheit zur Unwirksamkeit führen. Das Ende des Vertragsrechts wäre erreicht. Erst eine laesio enormis berechtigt die benachteiligte Partei zur Berufung auf den ungerechten Vertragsinhalt. Anknüpfend an die berühmte lex secunda entwirft Andreas Bergmann ein Rechtsfolgenprogramm für ungerechte Verträge. Diese sind nicht per se unwirksam. Zwar kann der Benachteiligte die Rückabwicklung des Vertrages verlangen, doch die andere Seite kann diese durch Bereitschaft zur Vertragsanpassung abwehren.
£27.08
JCB Mohr (Paul Siebeck) Realakte im Rechtsschutzsystem der Europäischen Union
Das Unionsprozessrecht scheint bislang keine Handhabe gegen reales Verwaltungshandeln der EU zu bieten. Werden subjektive Rechte etwa durch Informationsakte, polizeiliches Handeln, soft law oder informale Absprachen verletzt, dann fehlt gerichtlicher Schutz. Dabei kann es nicht bleiben. Die komplex verwobenen Rechtsschutzgarantien der Grundrechtecharta, der EMRK und der allgemeinen Rechtsgrundsätze verlangen nach einer Revision des status quo, um der wachsenden Grundrechtssensibilität gerecht zu werden. Aufbauend auf einer Analyse von Judikatur und Verwaltungsrealität arbeitet Timo Rademacher zunächst die 'Ansprüche' der Rechtsschutzgarantien an die prozessuale Erfassung von Realakten heraus. Anschließend zeigt er, dass diese Ansprüche ohne Vertragsänderung erfüllbar sind: Geboten wird eine rechtsvergleichend gestützte Rekonstruktion des EU-Prozessrechts, die den Kontakt zur Gerichtspraxis wahrt und erstmals ein vollständiges System unionalen Rechtsschutzes liefert.
£144.52
JCB Mohr (Paul Siebeck) Tradition und Neubeginn: Martin Luther in seinen frühen Jahren
Wer Schriften Luthers mit denen spätmittelalterlicher Theologen vergleicht, stößt auf erstaunliche Kontinuitäten und Umbrüche. Immer von neuem fasziniert, wie Luther einerseits die Denkbewegungen spätmittelalterlicher Universitätstheologie, monastischer und mystischer Theologie aufnimmt und deren Ergebnisse für Laien verständlich macht und wie er doch andererseits durch seine radikale Konzentration auf Jesus Christus als den einen Mittler Theologie und Frömmigkeit inhaltlich neu orientiert. Christoph Burger entwirft in vierzehn Studien ein Bild Luthers als Mitglied seines Ordens, als eines Theologen, der den Menschen im Verhältnis zu Gott ganz auf Gnade angewiesen sieht, und als eines Auslegers von Marias Lobgesang. Luthers Aussagen über die rechte Furcht Gottes und die angemessene Liebe zu Gott und ein Beispiel der Berufung auf ihn werden dargestellt.
£137.93
JCB Mohr (Paul Siebeck) Judäa - Syria Palästina: Die Auseinandersetzung einer Provinz mit römischer Politik und Kultur
Die hier versammelten Aufsätze von Werner Eck sind im Laufe von mehr als zwei Jahrzehnten verfasst worden, vor allem im Kontext der Erarbeitung eines Inschriftenwerks (Corpus Inscriptionum Iudaeae/Palaestinae), das alle Inschriften erfasst, und zwar in allen Sprachen, die in der Zeit von Alexander d. Gr. (letztes Drittel des 4. Jh. v. Chr.) bis zur Eroberung dieser Region durch die Muslime 640 n. Chr. für Aufzeichnungen verwendet wurden. Der Schwerpunkt der Aufsätze liegt auf den inschriftlichen Texten, die mit den Trägern der römischen Politik und Administration verbunden sind, den Statthaltern, Prokuratoren und dem Heer, oder die sich mit der staatlichen Macht und deren Einfluss auf Leben und Kultur befassen, somit vor allem mit lateinischen oder griechischen Texten, den beiden Herrschaftssprachen in Judäa. Werner Eck analysiert verschiedene Texte in ihrer Einzelwirkung, andere vor allem im Hinblick auf ihre Wirkung in der Kommunikation mit den Untertanen; dabei werden nicht nur die Texte, sondern auch die Monumente, auf die sie geschrieben wurden, als Mittel der Kommunikation verstanden. Viele Inschriften, die sich auf das römische Heer beziehen, zeichnen insbesondere ein deutlich anderes Bild von der Schwere des Bar Kochba Aufstandes. Sie ersetzen partiell, dass ein Historiker wie Josephus fehlt, der sich seinerseits freilich als problematische Quelle für die Beurteilung der Politik der römischen Präfekten vor dem ersten Aufstand erweist. Letztlich lassen inzwischen vor allem die nichtliterarischen Quellen erkennen, dass Judäa für Rom eine Provinz wie jede andere war, nicht aber eine, die nach Sonderregeln leben durfte.
£179.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Evolution des logischen Raumes: Aufsätze zu Hegels Nichtstandard-Metaphysik
Der Schwerpunkt dieses Werkes, einer Aufsatzsammlung, liegt auf der theoretischen Philosophie Hegels, einerseits auf der Methode und den Anfangskapiteln der Phänomenologie des Geistes, andererseits auf der Wissenschaft der Logik. Anton Friedrich Kochs Hauptanliegen ist es zu zeigen, daß Hegel im Einvernehmen mit der Skepsis, d. h. ohne metaphysische Prämissen philosophiert. Insbesondere wird die Wissenschaft der Logik als der Versuch einer voraussetzungslosen Theorie präsentiert und auf dieser Basis in ihren zentralen Lehren rational rekonstruiert. Wenn man unter dem logischen Raum die Gesamtheit dessen versteht, was der Fall sein und gedacht werden kann, wird man die Metaphysik als die Theorie des logischen Raumes betrachten dürfen. Das Alleinstellungsmerkmal der Hegelschen Logik ist es nun, daß sie den logischen Raum nicht als unwandelbare Gegebenheit, sondern als einen prätemporalen, logischen Prozeß faßt, in dessen Verlauf die begrifflichen Kernbestimmungen aller möglichen metaphysischen Theorien ihre Auftritte haben, sich dabei als inkohärent erweisen und jeweils von Nachfolgerbestimmungen abgelöst werden, die ebenfalls inkohärent sind. Am Ende bleibt keine siegreiche Einzelbestimmung als Kern einer neuen Standard-Metaphysik übrig, sondern eine methodische Reflexion auf den logischen Prozeß insgesamt. So ist Hegels Logik als Evolutionstheorie des logischen Raumes zugleich eine Kritik jeder möglichen Standard-Metaphysik, versteht sich aber selbst noch als streng theoretische, nicht-hermeneutische Wissenschaft und insofern noch als Metaphysik, wenn auch als Nichtstandard-Metaphysik.
£85.90
JCB Mohr (Paul Siebeck) Neue Ordnungsökonomik
Die Wogen des neuerlichen oder auch "dritten" Methodenstreits haben sich geglättet, der Streit über Sinn und Nutzen der Ordnungsökonomik scheint beigelegt und die Ökonomen-Zunft zum Tagesgeschäft zurückgekehrt zu sein. Von Ruhe kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr hat sich der Schwerpunkt der Debatte verlagert. Ging es zunächst um 'große' und grundsätzliche Fragen, geht es nun um konkrete und praktikable Vorschläge, die dazu beitragen können, jene methodischen Defizite zu überwinden, die der Volkswirtschaftslehre die Erkenntnis der Wirtschaftswirklichkeit erschweren. Wenn es ein einfaches Zurück zur alten Ordnungsökonomik nicht geben kann, wie könnte dann eine Neue Ordnungsökonomik aussehen, die auch explizit an internationale Diskurse anschließt, sich aber gleichzeitig in der Tradition Euckens, Böhms und Röpkes sieht? Dies ist die Frage, die sich die Autoren dieses Bandes gestellt haben.
£85.69
JCB Mohr (Paul Siebeck) Transnationales Recht: Stand und Perspektiven
Eine der zentralen Herausforderungen der heutigen Rechtswissenschaft besteht in der Suche nach Antworten auf die Frage, wie das Recht auf die Phänomene gesellschaftlicher Globalisierung eingestellt werden kann. Der Band versammelt Beiträge führender deutscher Experten, die sich mit der Theorie des transnationalen Rechts sowie mit konkreten Anwendungsfeldern wie dem Finanzmarktrecht, dem Arbeitsrecht, dem Strafrecht, dem Verwaltungsrecht, dem Europarecht und weiteren Bereichen jeweils mit Darstellung von disziplinären und interdisziplinären Bezügen auseinandersetzen. Er beruht auf Vorträgen, die in den Jahren 2012 und 2013 am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bremen im Rahmen der Ringvorlesung "Transnationalisierung des Rechts" gehalten wurden, die in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für transnationale Studien (ZenTra) ausgerichtet wurde. Die Referentinnen und Referenten haben dabei den aktuellen Stand der Forschung zum transnationalen Recht in ihrem jeweiligen Fachgebiet dargestellt und Entwicklungslinien nachgezeichnet. So ist ein Kompendium entstanden, das nicht nur den Blick auf den aktuellen Stand der deutschen Forschung zum transnationalen Recht eröffnet, sondern darüber hinaus auch eine Forschungsagenda für die nächsten Jahre und möglicherweise Jahrzehnte skizziert. Mit Beiträgen von: Jürgen Basedow, Gralf-Peter Calliess, Andreas Fischer-Lescano, Claudio Franzius, Friedhelm Hase, Nils Jansen, Florian Jeßberger, Lorenz Kähler, Johannes Köndgen, Martin Kment, Karl-Heinz Ladeur, Andreas Maurer, Stephan Meder, Ralf Michaels, Florian Möslein, Ulrich Mückenberger, Stefan Oeter, Moritz Renner, Myriam Senn, Gerald Spindler, Gunther Teubner, Christian Tietje, Lars Viellechner, Gerhard Wagner, Gerd Winter, Ingeborg Zerbes, Peer Zumbansen
£169.41
JCB Mohr (Paul Siebeck) Europaisches Kapitalmarktrecht
£156.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Vom Grundsatz der komplementärgleichen Kommanditistenhaftung: Ein Beitrag zur Enträtselung des § 176 HGB
Das Haftungsrecht der Kommanditgesellschaft gilt als kompliziert und unausgewogen. Speziell die unbeschränkte Kommanditistenhaftung (§ 176 HGB) sieht sich seit über 150 Jahren fundamentaler Kritik ausgesetzt.Nachdem im Recht der GbR rechtsfortbildend die Akzessorietätstheorie anerkannt wurde, hat sich - zunächst unbemerkt - die Normsituation des § 176 HGB vollkommen gewandelt. Infolgedessen zeigen sich sukzessive weitere gravierende Systembrüche und schlechterdings unerträgliche Wertungswidersprüche.Christof Lehnen untersucht den vielschichtigen Problemkomplex erstmals in seiner vollen Breite. Eine eingehende Auswertung der Gesetzgebungsgeschichte legt dabei ein längst vergessenes Strukturprinzip offen, das es erlaubt, das Haftungsrecht der Kommanditgesellschaft auch im Verhältnis zum heutigen Haftungsrecht der GbR einfach und stimmig zu beschreiben, nämlich den Grundsatz der komplementärgleichen Kommanditistenhaftung.
£138.73
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Vertragsschluss: Ein Vergleich zwischen dem deutschen, französischen, englischen Recht und dem CESL
Jessica Schmidt analysiert und vergleicht die allgemeinen Regeln zum Vertragsschluss in den drei "großen" europäischen Rechtsordnungen - dem deutschen, englischen und französischen Recht - sowie im Entwurf des Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts (GEKR), dem Common European Sales Law (CESL). Im Fokus stehen zunächst das Grundprinzip des Konsensualvertrags und seine historische Entwicklung in den jeweiligen Rechtsordnungen, angefangen von den Wurzeln im römischen Recht bis hin zu den neuesten Reformen und Reformvorschlägen. Hieran anknüpfend erfolgt dann eine detaillierte und kritische Analyse der wichtigsten Probleme und Einzelfragen zu Angebot und Annahme, unter anderem zu Definition und Rechtsnatur; Abgrenzung zu Äußerungen ohne Rechtsbindungswille; Bestimmtheit; Kommunikation; Zeitpunkt und Ort der Wirksamkeit; Bindungswirkung, Widerruf und Erlöschen des Angebots; Problematik kollidierender AGB.
£193.67
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Recht der Reformation: Die epistemologische Revolution der Wissenschaft und die Spaltung der Rechtsordnung in der Frühen Neuzeit
Die neue Erkenntnislehre der Reformatoren führte zu einem gewandelten Methodenverständnis gerade auch der Rechtswissenschaft. Daraus gingen eine neue Rechtsquellenlehre sowie eine gewandelte Gesetzeslehre hervor. Die Lehre der Reformatoren zielte auf ein neues Staatsverständnis, das an die Stelle des Papstes als Stellvertreter Christi den Herrscher setzte, der eine gottgewollte Ordnung gewährleisten sollte. In dieser sollte jeder Einzelne den Freiraum haben, sich im Glauben zu bewähren.Die neue Erkenntnislehre wirkte sich auf alle Bereiche der Rechtsordnung aus. Im Strafrecht betonte es die Aufgabe des Schwertes, aber auch die Chance auf Besserung des Einzelnen. Im Zivilrecht wurden die neuen ethischen Auffassungen übernommen und auf ökonomische Herausforderungen reagiert. Die konfessionelle Spaltung erfasste auch das Recht und verschliff sich erst allmählich im 18. Jahrhundert.
£126.24
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Auktion als Wettbewerbsverfahren
Die Versteigerung ist ein wettbewerbliches Verfahren zur Preisbildung. Zentrale Figur ist der Versteigerer, dem es im Interesse des Einlieferers obliegt, durch taktisch kluges Handeln und Schaffung einer geeigneten Atmosphäre einen möglichst hohen Zuschlagspreis zu erreichen. Dabei unterliegt der Versteigerer einer Interessenkollision, weil er rechtlich zu absoluter Neutralität zwischen Einlieferer und Bietern verpflichtet ist, das Interesse des Einlieferers an einem möglichst hohen Preis aber mit seinem eigenen wirtschaftlichen Interesse korreliert. Bernhard Kreße befasst sich mit den Rechtsbeziehungen zwischen den Beteiligten, dem Mechanismus des Vertragsschlusses bei der Auktion und mit der rechtlichen Bewertung verschiedener Verhaltensweisen des Versteigerers und der übrigen Beteiligten. Dabei macht er Erkenntnisse aus der Auktionstheorie fruchtbar. Behandelt werden auch Aspekte der umgekehrten Versteigerung, der Ausschreibung und der Internetauktion.
£144.71
JCB Mohr (Paul Siebeck) Wieviel Pluralität verträgt die Diakonie?
Die Diakonie steht zunehmend vor der Aufgabe, sich auf eine wachsende religiöse und kulturelle Pluralität einzustellen. In ihrem Zusammenhang entstehen neue Erwartungen, die nichtevangelische Klienten, Mitarbeiter und Kooperationspartner an die Diakonie haben - und umgekehrt neue Ansprüche, an denen die Diakonie festhalten muß, wenn sie ihrem Auftrag gerecht werden will.Notwendigkeit und Grenzen interkultureller sowie interreligiöser Öffnung der Diakonie werden in den Beiträgen des Bandes aus dem Selbstverständnis der Diakonie heraus und mit dem realistischen Blick auf die faktischen Bedingungen diakonischen Handelns im pluralen Kontext erwogen. Die Beiträge spannen dabei einen Bogen von der religionssoziologischen Bestandsaufnahme über die Beleuchtung der kirchenrechtlichen Rahmenbedingungen hin zu theologischen Begründungen.
£27.08
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Heilung fehlerhafter Rechtsgeschäfte
Die Frage nach einer möglichen Heilung eines fehlerhaften Rechtsgeschäfts wirft sogleich die Frage nach der Endgültigkeit von deren Fehlerhaftigkeit auf. Denn obwohl die Zivilrechtsordnung bei einer Fehlerhaftigkeit eines Rechtsgeschäfts jedenfalls im Grundsatz die fehlende Wirksamkeit oder die Möglichkeit einer Aufhebung des Rechtsverhältnisses vorsieht, werden diese Rechtsfolgen durch das Rechtsinstitut der Heilung teilweise erheblich eingeschränkt. Abgesehen von wenigen einzelnen Regelungen im allgemeinen Zivilrecht ist das Rechtsinstitut der Heilung nicht generell für die gesamte Zivilrechtsordnung kodifiziert, findet sich aber in nahezu jedem Teilgebiet des Zivilrechts. Sebastian Mock untersucht das Konzept der Heilung anhand dieser einzelnen (besonderen) Regelungen und entwickelt aus diesen allgemeine Grundsätze für die Heilung fehlerhafter Rechtsgeschäfte.
£182.66
JCB Mohr (Paul Siebeck) Max Weber und die Systemtheorie: Studien zu einer handlungstheoretischen Makrosoziologie
Max Webers methodologischer Individualismus und seine energische Kritik an Kollektivbegriffen bleiben gültig. Allerdings verlangt dieses Paradigma eine Aktualisierung. Jeder ernstzunehmende Versuch, Webers Soziologie heute zu verteidigen, muss sich der Herausforderung durch die Systemtheorie stellen. Diese hat im 20. Jahrhundert unvergleichlich elaboriertere Arbeiten hervorgebracht als jene kollektivistischen Versuche, mit denen es Weber zu tun hatte. Mit Handlungs- und Systemtheorie ist das Grundproblem der Soziologie benannt, das aber nicht zu klaren Fronten geführt hat. Thomas Schwinn legt drei Optionen der aktuellen Theoriediskussion dar: Paradigmenkonkurrenz, monoparadigmatische Ansprüche und Paradigmensynthese. In Auseinandersetzung mit diesen Positionen präzisiert er Webers Soziologie und entwickelt sie weiter.
£79.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Pflichtenkollisionen im transnationalen Beweisverkehr: Offenbarungspflichten im Zivilprozessrecht der USA und Offenbarungsverbote nach deutschem und europäischem Recht
Die Anzahl deutscher Unternehmen, die in den USA verklagt werden, hat in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. Häufig befinden sich die Unternehmen in einem Dilemma: Das US-amerikanische Zivilprozessrecht verpflichtet sie, während einer pre-trial discovery Informationen zu offenbaren, die nach deutschem und europäischem Recht Offenbarungsverboten unterliegen.Andreas Bareiß stellt die Rechtslage nach deutschem, europäischem und US-amerikanischem Recht dar. Dabei konzentriert er sich auf Offenbarungspflichten, die sich aus den US Federal Rules of Civil Procedure ergeben und Offenbarungsverbote, die aus dem allgemeinen Datenschutz, dem Fernmeldegeheimnis und dem Bankgeheimnis resultieren. Er untersucht Abwehrstrategien und Schutzmaßnahmen, die betroffene Unternehmen in Deutschland und den USA ergreifen können. Schließlich erarbeitet der Autor einen eigenen Ansatz zur grundlegenden Lösung des rechtlichen Dilemmas.
£90.95
JCB Mohr (Paul Siebeck) Sapientia Salomonis (Weisheit Salomos)
Die Sapientia Salomonis (Weisheit Salomos) wurde seit der Antike in der christlichen Bibel als Teil des Alten Testaments überliefert und hat auf diesem Wege das Denken, die religiösen Vorstellungen und die Ethik der christlichen Welt bis heute tief geprägt. Ursprünglich stammt die Schrift aber aus dem hellenistischen Judentum, wahrscheinlich aus Alexandria um die Zeitenwende, und ist damit ein klassisches Beispiel für die Durchdringung biblisch-jüdischer Überlieferung und griechisch-römischer Kultur. Charakteristisch zeigt sich das in der Schrift an der Rezeption biblischer (z.T. schon altorientalischer) Weisheitsüberlieferungen und ihrer Kombination mit Themen, Begriffen und Sprachformen der griechischen Philosophie. Für die Schriften des Neuen Testaments wurde diese Verbindung orientalischer und griechischer Kultur, die wir unter dem Begriff "Hellenismus" fassen, zu einer prägenden geistig-kulturellen Voraussetzung.
£115.05
JCB Mohr (Paul Siebeck) Liturgie und Reform im Kloster Medingen: Edition und Untersuchung des Propst-Handbuchs Oxford, Bodleian Library, MS. Lat. liturg. e. 18
Die Edition des Propst-Handbuchs aus Medingen (um 1479) ist die erste vollständige Ausgabe einer liturgischen Handschrift aus den norddeutschen Frauenklöstern. Die lateinischen und volkssprachigen Texte mit ihrer musikalischen Notation umfassen wichtige Stationen des klösterlichen Lebens von Weihnachten bis zu den Heiligentagen, von der Oblation bis zur Bestattung, einschließlich der niederdeutschen Statuten für die Laienbrüder und -schwestern des Klosters. Die begleitenden Untersuchungen analysieren den Codex als buchgeschichtliches, liturgisches und musikhistorisches Dokument im Kontext des Zisterzienserinnenklosters Medingen. Der Band eröffnet damit einen weiten kulturgeschichtlichen Einblick in die Klosterreform des 15. Jahrhunderts.
£179.74
JCB Mohr (Paul Siebeck) Was vom Wucher übrig bleibt: Zinsverbote im historischen und interkulturellen Vergleich
Das Persönlichkeitsideal hat sich durch die Massenkommunikation bereits im 20. Jahrhundert verändert. In der Rechtsordnung wurden entsprechende Konzepte des Persönlichkeitsschutzes entwickelt. Durch das Word Wide Web sind neue, netzbezogene Phänomene und Bedrohungen entstanden. Die im Zeitalter der (analogen) Massenmedien gebildeten Paradigmen des Persönlichkeitsschutzes sind daher auf ihre Netztauglichkeit zu überprüfen.
£90.71
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gott, Trinität und Geist
Im dritten Band seiner Ideengeschichte des Christentums stellt Jan Rohls die Frage nach Gott mit ihren kontroversen Antworten in den Mittelpunkt. Der Gott Israels verband sich im antiken Christentum mit dem philosophischen Gott der Griechen und wurde durch Aneignung und Kritik des Platonismus zum trinitarischen Gott. Dieser Gott geriet in der Neuzeit in eine Krise. Nicht nur hielt man die Trinität für widervernünftig und unbiblisch. Auch die Gültigkeit der Beweise für die Existenz Gottes wurde bestritten. Rohls zeigt, dass dies zwar einerseits zu atheistischen Positionen bis hin zur Feststellung des Todes Gottes führte, aber andererseits auch zu unterschiedlichen Versuchen, den Gottesbegriff umzubilden. Fragen wie die, ob Gott transzendent oder immanent, unveränderlich und leidenslos oder werdend und leidend, Person oder Geist, durch Vernunft oder nur durch Offenbarung zugänglich sei, rückten in den Vordergrund.
£104.42
JCB Mohr (Paul Siebeck) Aufruhr - Katastrophe - Konkurrenz - Zerfall: Bedrohte Ordnungen als Thema der Kulturwissenschaften
Revolutionen, Katastrophen und zerbrechende Imperien stellen Ordnungen in Frage. Unter hohem Zeitdruck und mit außergewöhnlicher Emotionalität suchen Menschen nach neuer oder alter Stabilität. Was aber leitet ihre Suche an? Gestimmtheiten und Gewohnheiten aus der Zeit vor der Bedrohung? Die Art der Bedrohung oder die der Ordnung? Materielle Interessen der Bedrohten? Die Hoffnung der bislang Untergeordneten?Der Sonderforschungsbereich 923 "Bedrohte Ordnungen" der Universität Tübingen untersucht Gesellschaften unter Stress, von der Antike bis zur Gegenwart, in verschiedenen Weltregionen. Er nutzt aktuelle Forschungsergebnisse zu Revolutionen und Katastrophen, greift Ansätze aus verschiedenen Kulturwissenschaften auf, um die Charakteristika sozialen Wandels zu bestimmen. Besonders interessiert ist der Tübinger SFB daran, räumlichen und zeitlichen Mustern gesellschaftlicher Ordnung auf die Spur zu kommen.Nach zwei Jahren Forschungsarbeit präsentiert der SFB 923 "Bedrohte Ordnungen" Leitfragen und erste Ergebnisse, die aus einer internationalen Konferenz hervorgegangen sind. Vorgelegt werden Konzepte der Bedrohungskommunikation und der zeitlichen Verdichtung. Die vier Projektbereiche Aufruhr, Katastrophen, Ordnungszersetzung und Ordnungskonkurrenz werden anhand von unterschiedlichen Beispielen über die traditionellen Epochengrenzen hinweg dargestellt. Darüber hinaus werden kulturwissenschaftliche Theorien zu bedrohten Ordnungen auf die Themen Emotion, Revolution, Resilienz und Latenz übertragen.
£69.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Apostaten der Natur: Die Differenzanthropologie Helmuth Plessners als Herausforderung für die theologische Rede vom Menschen
Helmuth Plessner (1892-1985) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der philosophischen Anthropologie. Mit seiner Beschreibung des Menschen als exzentrischer Positionalität und der These von dessen prinzipieller Unergründlichkeit ( homo absconditus) hat er einen Entwurf vorgelegt, der ohne in einen Dualismus zu geraten sowohl die leiblich-natürliche als auch die geistig-geschichtliche Dimension zu erschließen vermag. Die Erfahrung der Gebrochenheit, der Nichtidentität mit sich selbst ist für Plessner zentral. Aus dem "wirklichen Bruch" (Plessner) im Menschen lassen sich Erfahrungen von Freiheit und Macht, aber auch von Ambivalenz und fragmentarischer Existenz neu durchdringen und erhellen.Ralf Meyer-Hansen rekonstruiert diese Konzeption als Anthropologie der Differenz und zeigt, dass die anthropologisch begründete Religionskritik Plessners die Theologie ebenso herausfordert wie dieser Entwurf zur Neubestimmung von Glaube und Zweifel, Autonomie und Theonomie, Politik und Religion motiviert.Diese Arbeit wurde mit dem Karl H. Ditze-Preis 2014 für herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen ausgezeichnet.
£115.47
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religionsrecht in Serbien
Aleksandra Pištalo widmet sich der Darstellung der Grundlagen des Religionsrechtssystems und seiner Entwicklung in Serbien. Die Republik Serbien ist ein Land mit einer überwiegend christlich-orthodoxen Bevölkerung. Die Serbisch-Orthodoxe Kirche hat eine maßgebende historische und aktuelle Bedeutung und ein nicht zu unterschätzendes politisches und emotionales Gewicht. Die religionsrechtlichen Verhältnisse berühren die demokratische und rechtstaatliche Entwicklung des Landes und seine Einbettung in internationale Zusammenhänge zutiefst. Die drei Säulen des serbischen Religionsrechts sind: Die Religionsfreiheit, die Trennung von Staat und Kirche und die Garantie des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts. Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat wird als eine kooperative Trennung verstanden, wobei die Idee der Kirchen und Religionsgemeinschaften als soziale Partner des Staates in der serbischen Gesetzgebung Boden gewinnt.
£97.04
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jacques Bongars (1554-1612): Gelehrter und Diplomat im Zeitalter des Konfessionalismus
Die Beiträge dieses Bandes tragen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen übergreifende Fragestellungen an Leben und Wirken des gelehrten Gesandten Jacques Bongars (1554-1612) heran, der als Hugenotte im Dienst des katholischen Königs Heinrich IV. stand. Dabei wird dem Gelehrten mit seinen Sprachstudien und seiner philologischen Editionstätigkeit in gleichem Maße Aufmerksamkeit zuteil wie dem Gesandten, der vor allem mit diplomatischen Missionen bei den protestantischen deutschen Reichsständen betraut war. Bei der Auswertung von Bongars' Briefen und Notizen, seinem Stammbuch, seiner Justinausgabe und seiner umfangreichen Büchersammlung zeigt sich, wie eng vernetzt Gelehrtenrepublik und Politik in jenen Jahren waren. Durch vergleichende Betrachtung anderer Protestanten im Dienst der französischen Krone und mit Blick auf die Entwicklung europäischer Außenbeziehungen in der Zeit der Konfessionskriege wird deutlich, dass Jacques Bongars als paradigmatischer Zeitzeuge und repräsentativer Vertreter seines Standes gelten kann. Eine systematische Aufarbeitung seiner Hinterlassenschaft verspricht daher weitreichende Aufschlüsse in Fragen der Diplomatiegeschichte, des Konfessionalismus, der Gelehrtennetzwerke und der frühneuzeitlichen Philologie. Untersuchungen zur Sammlungsgeschichte führen vor Augen, dass bereits Wissenschaftler früherer Epochen den Quellenwert der 'Bongarsiana' erkannt und diese für ihre jeweils zeitspezifischen Forschungen genutzt haben.
£115.36
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die coniunctio in testamentarischen Verfügungen des klassischen römischen Rechts
Der Begriff coniunctio umschreibt in den erbrechtlichen Quellen meist eine vom Erblasser durch eine testamentarische Verfügung geschaffene Verbindung von einzelnen Erben oder Vermächtnisnehmern. Hierbei finden sich vor allem in Bezug auf anwachsungsrechtliche Fallgestaltungen unterschiedliche Aussagen zu der Frage, mit welchen Mitteln der Erblasser die coniunctio herstellen kann. Susanne Lösch untersucht daher durch ausführliche Exegesen, unter welchen Voraussetzungen eine Einsetzung in einem Testament als coniunctim zu bezeichnen ist. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet dabei die Herausarbeitung der Problematik, dass der Begriff coniunctio von den klassischen Juristen einerseits zur Umschreibung der Tatbestandsvoraussetzungen der Anwachsung verwendet, andererseits aber auch für Fallkonstellationen gebraucht wurde, in denen er nicht zwingend die Rechtsfolge der Anwachsung herbeiführen musste.
£78.51
JCB Mohr (Paul Siebeck) Wettbewerb und Unionsverfassung: Begründung und Begrenzung des Wettbewerbsprinzips in der europäischen Verfassung
Thomas Müller geht eine der grundlegendsten europäischen Rechts- bzw. Verfassungsfragen an: Welche Rolle spielt der wirtschaftliche Wettbewerb im Unionsrecht? Diese Fragestellung ist angesichts der aktuellen sozialen und krisenpolitischen Herausforderungen in der Europäischen Union brisant. Auf Basis einer prinzipienorientierten Theorie und einer aktuellen Dogmatik der europäischen Wettbewerbsverfassung analysiert der Autor die EuGH-Rechtsprechung und Anwendungspraxis der Kommission. Er weist nach, dass beide in den Bereichen Daseinsvorsorge, Sozial- und Krisenpolitik die Ausnahmebestimmungen, mithin aber auch schon die Verbotstatbestände des europäischen Wettbewerbsrechts zu Knotenpunkten relativ offener Abwägung zwischen Wettbewerbs- und Solidaritätsprinzipien ausgebaut haben. Derartige Anpassungsprozesse des europäischen Wettbewerbsrechts werden eingehend analysiert und kritische dogmatische Problemstellungen gelöst.
£210.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Überlieferung und Rezeption des Sefer Yosippon
Flavius Josephus ist der bedeutendste jüdische Geschichtsschreiber der Antike. Seine Werke wurden jedoch zunächst hauptsächlich im Christentum rezipiert. Erst im 10. Jahrhundert wird in Auseinandersetzung mit der christlich-byzantinischen Umwelt sein berühmtestes Buch, der Jüdische Krieg ( Bellum Judaicum), in Süditalien ins Hebräische übertragen ( Sefer Yosippon). Saskia Dönitz zeichnet die Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte dieses Werkes nach, das im mittelalterlichen Judentum ein wahrer Bestseller war. Das Sefer Yosippon wurde für die in der Diaspora lebenden Juden zu einem konstitutiven Element ihrer Identität und prägte die Entstehung der jüdischen Martyrologie nach dem ersten Kreuzzug entscheidend mit. Die jüdische Wiederaneignung des Josephus reflektiert die Auseinandersetzung zwischen Juden und Christen um die Deutungshoheit der Geschichte des Zweiten Tempels.
£156.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Fuchs oder Igel? - Fall und System in Recht und Wissenschaft: Symposium zum 70. Geburtstag von Günter Hager
Am 20. September 2013 fand zu Ehren des 70. Geburtstags von Prof. Dr. Günter Hager an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ein Symposium unter dem Titel "Fuchs oder Igel? - Fall und System in Recht und Wissenschaft" statt. In Anlehnung an das Versfragment des Dichters Archilochos, "Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß ein großes Ding.", ging die Veranstaltung der Frage nach, in welchem Verhältnis das Falldenken - gleichsam verkörpert durch den Fuchs - und das Systemdenken - gleichsam verkörpert durch den Igel - in Recht und Wissenschaft stehen. Dieser Band dokumentiert die auf dem Symposium gehaltenen Referate, die sich dem Thema anhand ausgewählter Facetten näherten, sowie die Diskussionen zu den Beiträgen.
£39.88
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Recht der Geschäftsbesorgung beim Vertrieb von Kapitalanlagen und Kreditvertragsprodukten
Die allgemeine Lehre von der Geschäftsbesorgung ist eine juristische Entdeckung besonderer Art, die es bis heute schwer hat, sich vom historischen Ballast des gemeinrechtlichen Mandats zu befreien. Ihr angestammter Platz im bürgerlichen Recht ist nicht das ihr vom Gesetzgeber zugewiesene Auftragsrecht, sondern das Allgemeine Schuldrecht. Nicht nur Dienst- oder Werkverträge, sondern alle anderen Verträge kommen als Grundlage einer Geschäftsbesorgungstätigkeit in Betracht, für die wesentlich ist, dass sie im Rechtskreis und Interesse eines anderen erfolgt.Die sorgfaltswidrige (fahrlässige) Geschäftsbesorgung und nicht der Grundsatz von Treu und Glauben (Vertrauenshaftung) oder die Konstruktion eines selbständigen Beratungsvertrages bildet die Grundlage der Haftung für vertragsschlussbezogene Informationen. Rat und Empfehlung können bereits eine Geschäftsbesorgung sein. Das hat nicht nur Bedeutung für das große Feld der Vermittlung von Kapitalanlagen, sondern auch für das Pflichtenregime der das Investment finanzierenden Bank.
£114.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Agenda: Zur Theorie liturgischen Handelns
Liturgisches Handeln verlangt eine Form von gebildeter Routine, die sich im Laufe einer längeren Ausbildung und beruflichen Praxis entwickelt. Was zu tun ist, entscheidet sich situativ, aber immer vor dem Hintergrund einer Orientierung, die von der Erfahrung früherer Generationen lebt. Agenden haben in der evangelischen Kirche die Aufgabe, als "gute Ordnung" der situativen Gestaltung und als grundsätzliche Orientierung zu dienen. Michael Meyer-Blanck beschäftigt sich in den hier versammelten Studien in diesem Zusammenhang zum einen mit einer evangelischen Theorie der Agenden und mit dem Evangelischen Gottesdienstbuch von 1999, zum anderen mit den verschiedenen Elementen des Gottesdienstes. Außerdem werden Fragen der praktischen Gestaltung angesprochen, die besonders ästhetische, theatrale und pädagogische Aspekte in den Blick nehmen.
£86.00