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JCB Mohr (Paul Siebeck) Narratologie und biblische Exegese: Eine integrative Methode der Erzählanalyse und ihr Ertrag am Beispiel von Matthäus 28
Zur Auslegung von biblischen Erzähltexten greift die Exegese zunehmend auf literaturwissenschaftliche Methoden zurück, insbesondere auf die Narratologie. Aufgrund der verschiedenen Ansätze und Terminologien ist die Forschungslage jedoch nur schwer zu überblicken.Sönke Finnern gibt daher eine systematische Einführung in den interdisziplinären Forschungsstand zur Narratologie und entwickelt eine umfassende, detaillierte Methode zur Analyse von Erzählungen. Umwelt (Setting), Handlung, Figuren, Perspektive und Rezeption einer Erzählung behandelt er durchgängig aus der Sicht der "kognitiven Wende". Der kognitive Ansatz ("Wie soll der Rezipient die Erzählung wahrnehmen?") ermöglicht dabei die Einbindung historisch-kritischer Methodenschritte. Die erarbeiteten Beschreibungskategorien werden am Beispiel von Matthäus 28 diskutiert. Die Studie mündet in einen Vorschlag zur Neuordnung der exegetischen - und allgemein textwissenschaftlichen - Methoden.
£156.65
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Sortes Astrampsychi: Problemlösungsstrategien durch Orakel im römischen Ägypten
"Du wirst deine Geliebte heiraten, aber es wird dir leid tun"; "Du wirst von deiner Frau erben, aber nicht als Alleinerbe". So spricht ein dem Pythagoras zugeschriebenes Orakel, das schon Alexander zur Weltherrschaft verholfen haben soll. Das Losbuch "Sortes Astrampsychi" ist auf römerzeitlichen Papyri und mittelalterlichen Handschriften in griechischer Sprache überliefert. Mit 92 vorformulierten Fragen und 1030 Antworten aus fast allen Lebensbereichen liegt eine ergiebige Quelle zur Sozialgeschichte Ägyptens vor - vom Überleben von Krankheiten über Geschäftsbeteiligungen hin zu Verhandlungstaktiken vor Gericht. Wichtige Fragestellungen dieses Kommentars zu den Sortes Astrampsychi zielen auf den Anwendungskontext und die Einordnung des Werks innerhalb der religiösen, divinatorischen und magischen Praktiken Ägyptens unter besonderer Berücksichtigung der "Ticket-Orakel" in demotischer, griechischer und koptischer Sprache.
£136.04
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Septuaginta - Texte, Theologien, Einflüsse: 2. Internationale Fachtagung veranstaltet von Septuaginta Deutsch (LXX.D), Wuppertal 23.-27. Juli 2008
Die Septuaginta ist als jüdische Bibelübersetzung ab dem 3. Jh. v.Chr. entstanden. Sie wird von den meisten neutestamentlichen Autoren als Grundlage ihrer Schriftzitate benutzt und ist das Alte Testament in den Orthodoxen Kirchen. Sie gibt Einblick in das Schriftverständnis des Griechisch sprechenden Judentums. Die Septuaginta-Forschung bildet einen eigenständigen Bereich neben der Erforschung der Hebräischen Bibel. Historischer Ort, Textgeschichte, literarische Einbettung und Theologie der Septuagintaschriften stellen die Wissenschaft vor viele offene Fragen, deren Antworten im internationalen Forschungskontext gesucht werden. Der vorliegende Band enthält Studien zum historischen Hintergrund der Septuaginta, zur Textgeschichte, zur Philologie, zu Einzelproblemen von Septuaginta-Schriften und zur Rezeption der Septuaginta. Er gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand und zeigt Perspektiven für weitere Forschung auf.Der Band ist erwachsen aus einer Tagung des Projektes Septuaginta Deutsch, die im Juli 2008 in Wuppertal stattfand.
£221.60
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Entstehung des Sabbats: Seine Bedeutung für Israels Zeitkonzept und Erinnerungskultur
Kaum ein Erbe des alten Israel ist bis heute von so selbstverständlicher, die Zeit und das gesellschaftliche Leben strukturierender Bedeutung wie der wöchentliche Ruhetag, der nicht zuletzt auf den jüdischen Sabbat zurückgeht. Alexandra Grund untersucht in der vorliegenden Studie Ursprung und Bedeutung des Sabbats. Dabei geht sie zunächst seiner etwaigen Herkunft aus dem mesopotamischen Vollmondtag šab/pattu nach, untersucht die Sabbatkonzeption beider Versionen des Dekalogs und zeigt die Grundlinien der prägenden priesterlichen Sabbattheologie auf, die im Erzählbogen von der Schöpfung bis zur Sinaioffenbarung entfaltet wird. Zugleich arbeitet sie anhand der Genese des Sabbats Charakteristika von Israels Zeitverständnis im Kontext seiner Umweltkulturen und die Bedeutung dieses Ruhetages für die Erinnerungskultur des Volkes Israel heraus.
£127.48
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jesus in apokryphen Evangelienüberlieferungen: Beiträge zu außerkanonischen Jesusüberlieferungen aus verschiedenen Sprach- und Kulturtraditionen
Die apokryphen Jesusüberlieferungen bilden einen Bereich vielfältiger Deutungen des Wirkens Jesu, die oft in nur wenig bekannten Sprachen und schwer zugänglichen Manuskripten erhalten sind. Der hier vorliegende Band stellt eine umfassende Bestandsaufnahme maßgeblicher Texte dieses Überlieferungsbereichs aus der Perspektive ausgewiesener Kenner dieser Texte dar.Er versammelt eine Vielzahl von Studien zu außerneutestamentlichen Jesusüberlieferungen aus diversen Sprach- und Kulturtraditionen. Dabei kommen häufig diskutierte apokryphe Texte, wie etwa das Thomas-, das Petrus- oder das Mariaevangelium in den Blick, es werden aber auch bislang weniger bekannte Überlieferungsbereiche wie der syrische, der äthiopische und der slawische berücksichtigt. Auf diese Weise entsteht ein faszinierendes Spektrum antiker und mittelalterlicher Rezeptionen der Lehre Jesu, die diese in verschiedener Weise fortschreiben und in neue Kontexte stellen.
£193.67
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ibrahim, der Gottesfreund: Idee und Problem einer Abrahamischen Ökumene
Eine pluralistische Gesellschaft basiert auf der Begegnung und Verständigung der Religionen. Der theologische Dialog bedarf der exegetischen Grundlage und hat die unterschiedlichen Akzentuierungen der beteiligten Religionen aufzuzeigen.Hanna Nouri Josua widmet sich der islamischen Sicht Abrahams - Ibrahim. Mit Hilfe eines hermeneutischen Ansatzes, der vorhandene Methoden der Koranexegese aufgreift, sie konsequent weiterführt, neu verknüpft und an der Erzvätergestalt anwendet, zeigt er die Entwicklung des koranischen Ibrahimbildes auf, das die theologische Entwicklung des Korans widerspiegelt. Durch die Verortung im wahrscheinlichen historischen Kontext werden die einzelnen religiösen Zielgruppen Muhammads berücksichtigt. Die erstmalige Erschließung arabischer Quellen einschließlich der wichtigsten Korankommentare hinterfragt gängige Konzepte und gibt Anstöße zur möglichen Gestaltung einer Abrahamischen Ökumene heute.Die Arbeit wurde 2017 mit dem Johann-Tobias-Beck-Preis des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT) ausgezeichnet.
£182.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Eine oder der Andere: "Gott" in der klassischen deutschen Philosophie und im Denken der Gegenwart
Die Beiträger des vorliegenden Bandes versuchen, das Nachdenken über Gott, Religion und Christentum in der klassischen deutschen Philosophie mit dem gegenwärtigen Nachdenken über diese Themen zu verbinden. Das Ziel dieser Anbindung ist jedoch nicht ein bloß historisierendes Vergleichen von verschiedenen Theorien oder ihre letztendlich nur künstlich herzustellende Harmonisierung, sondern ein kritisches Überprüfen der verschiedenen Möglichkeiten, auch in der heutigen Zeit produktiv und sinnvoll über Gott und Religion nachzudenken. So gut wie alle Themen, mit denen sich die Philosophen der Gegenwart beschäftigen - die Vernünftigkeit und der Nutzen des Glaubens, die Aktualität der Religion und ihre gesellschaftliche Relevanz, die Gottesbeweise - waren schon im 18. und 19. Jahrhundert Gegenstände der philosophischen Betrachtung und wurden oft zum Auslöser von heftig geführten Debatten. Die im Band versammelten Beiträge machen die systematische Aktualität der in der klassischen deutschen Philosophie hervorgebrachten Gedanken über Gott deutlich. Vor allem im Zusammenhang der Frage nach dem Verhältnis von Rationalität und Irrationalität der Religion sowie der Vernünftigkeit des Gottesbegriffes kann man immer noch viel von den Religionskonzepten der klassischen deutschen Philosophie lernen, nicht zuletzt Folgendes: Ob es Gott und die Religionen gibt oder nicht ist keine Frage des Beliebens, die Gottesfrage zu stellen gehört vielmehr zur Natur der menschlichen Vernunft. Der vorliegende Band zeigt, dass der Aufweis der Vernünftigkeit des Gottesgedankens ein bedeutender und immer noch aktueller Beitrag der klassischen deutschen Philosophie ist.
£80.23
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bonhoeffer Handbuch
Das Bonhoeffer Handbuch bietet einen umfangreichen Einblick in Person, Leben, Werk und Rezeption Dietrich Bonhoeffers, eines der international einflußreichsten deutschsprachigen Theologen des 20. Jahrhunderts. Das Handbuch orientiert über die wichtigsten Ausgaben und Hilfsmittel zur Erforschung Bonhoeffers. Es erhellt die familiären und geistesgeschichtlichen Traditionen, die ihn geprägt haben, und analysiert die verschiedenen Beziehungskonstellationen, in denen sich sein Leben vollzog. Zentrale Texte werden konzise zusammengefaßt, die wichtigsten Themenbereiche pointiert entfaltet. Ein eigener Abschnitt ist der umfangreichen Wirkungsgeschichte und weltweiten Rezeption gewidmet.
£52.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Barth Handbuch
Karl Barth (1886-1968) war einer der großen prägenden Theologen des 20. Jahrhunderts. Mit seinen theologischen Arbeiten erreichte er weltweiten Einfluss. Nach dem Ersten Weltkrieg formierte sich mit der von ihm inspirierten "dialektischen Theologie" die damals bedeutendste Aufbruchsbewegung der evangelischen Theologie. Sein Denken erlangte in den dramatischen Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Nationalsozialismus kirchenpolitische Orientierungskraft von historischer Dimension. Als theologischer Lehrer der evangelischen Kirche hat Barth in seiner Kirchlichen Dogmatik zentrale Grundeinsichten der reformatorischen Theologie aufgenommen und weiterentwickelt. Er muss als ein problemsensibler theologischer Autor gelesen werden, der sich den Herausforderungen der Moderne nicht verweigerte, sondern sich in einem häufig unterschätzten Ausmaß auf ihre Herausforderungen eingelassen hat.In der Reihe der Theologen Handbücher bietet das Karl Barth Handbuch übersichtliche und instruktive Zugänge zur Biografie, zur Werk- und Wirkungsgeschichte und zu den profilbildenden theologischen Entscheidungen und Themen im Denken dieses großen Theologen. Es wendet sich in gleicher Weise an allgemein Interessierte und an Fachleute. Die einzelnen Artikel können sowohl als Hinführung als auch als Bündelung und Fokussierung gelesen werden. Das Barth Handbuch ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für jeden, der sich mit dem Werk Karl Barths und seiner Interpretation beschäftigt.
£64.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Griechischen Götter: Ein Überblick über Namen, Bilder und Deutungen
Lucius Annaeus Cornutus stammte aus Leptis Magna in Libyen und lebte zur Zeit Kaiser Neros als stoischer Philosoph in Rom. Von seinen Werken (Schriften zur Rhetorik und Philosophie; Kommentar zum Dichter Vergil) ist vollständig nur die hier erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegte Epidromê tôn kata tên Hellênikên theologian paradedomenôn ('Überblick über das in der griechischen Götterlehre Überlieferte') erhalten. Dieses Werk stellt ein ebenso einzig- wie eigenartiges Handbuch der stoischen allegorischen Götterdeutung dar, das für jede griechische Gottheit, von Uranos bis Hades, eine etymologische und allegorische Deutung ihrer Namen, Epitheta und Attribute sowie einiger Aspekte der mit ihnen verbundenen Mythen, Riten und bildlichen Darstellungen liefert. Damit bildet es einen bemerkenswerten Versuch, den klassischen antiken Polytheismus mit Hilfe einer entwickelten Philosophie zu deuten. Unter Mitarbeit von: Fabio Berdozzo, George Boys-Stones, Hans-Josef Klauck, Ilaria Ramelli und Alexey Zadorojnjy
£39.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Platon und Aristoteles in der Kosmologie des Proklos: Ein Kommentar zu den 18 Argumenten für die Ewigkeit der Welt bei Johannes Philoponos
Anders als ihre Übermittlung in einem als christliche Apologetik präsentierten Traktat suggeriert, bieten die 18 Argumente des Proklos für die Ewigkeit der Welt insgesamt keine Polemik gegen die christliche Schöpfungslehre, sondern dokumentieren vielmehr in exemplarischer Weise die für den Neuplatonismus charakteristischen intensiven exegetischen Bemühungen um das Verhältnis von Platon und Aristoteles. Dabei zeigt sich, in welch überraschend hohem Maße der spätere Platonismus darum bemüht war, die sachlichen Einsichten des Aristoteles nicht nur in sein eigenes System zu integrieren, sondern auch als dem Gehalt nach platonisch und damit Aristoteles selbst als den herausragendsten Schüler Platons darzustellen. Aller Gewaltsamkeit in der Einzelinterpretation zum Trotz beweisen Platons Erben in der Akademie dabei eine bewundernswerte Intuition für die Verwandtschaft platonischer und aristotelischer Naturbetrachtung, von der auch die moderne philosophiehistorische Forschung noch lernen kann.
£126.91
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der sprechende Gott: Gesammelte Studien zum Hebräerbrief
In methodologischer Vielfalt spiegeln die dreizehn Beiträge dieses Sammelbandes facettenreich und in engem Kontakt zur aktuellen Forschung den Gang der Hebräerbrief-Exegese der beiden letzten Jahrzehnte wider. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Gottesbild, der Christologie, der intertextuellen Gewinnung und symbolsprachlichen Entwicklung biblischer Aussageweisen, dem Verhältnis zwischen Israel und der Kirche, der Hoffnungs- und Angstgeschichte des Urchristentums und der ethischen Grundlegung kirchlicher Sozialität. Was diese unterschiedlichen Felder verbindet, sagt der Hebräerbrief in seinem ersten Satz: Gottes Selbstmitteilung in der Verheißungsgeschichte Israels und im Christus-Drama, das diese Geschichte verbürgt und vollendet und die Glaubens- und Lebensgeschichte der Getauften sehr konkret verwandelt. Der hinführende Beitrag wirbt dafür, die hermeneutischen Chancen dieses ungewöhnlichen Schreibens wahrzunehmen, das in Wissenschaft und Kirche Vielen noch immer wie ein Fremdkörper im Neuen Testament erscheint. Biblisch orientiert, denkerisch anspruchsvoll, rhetorisch gezielt und (gegen manches Vorurteil) lebenspraktisch kompetent, legt der Hebräerbrief den 'sprechenden Gott' aus, um christliche Identität in der Krise einer Schwellenzeit zu begründen und zu vertiefen. Er ist weder 'weltfremd' noch 'schwierig'. Er ist der erste Versuch einer offenen christlichen Redekultur und, gerade mit seiner aufschreckenden Leidenschaft, ein Pionierstück der theologischen Vernunft.
£138.83
JCB Mohr (Paul Siebeck) Sturmfahrt und Schiffbruch: Zur lukanischen Verwendung eines literarischen Topos in Apostelgeschichte 27,1-28,6
Vor dem Hintergrund eines ausführlichen Vergleichs mit ausgewählten antiken Sturm- und Schiffbruchserzählungen untersucht Jens Börstinghaus die große lukanische Erzählung Apg 27,1-28,6, in der Paulus bis nach Malta gelangt. Besondere Bedeutung kommt dieser Erzählung deswegen zu, weil sie den Abschluß des gesamten lukanischen Doppelwerks fulminant vorbereitet. Lukas erweist sich dabei nicht gerade als begnadeter Literat, aber sehr wohl als engagierter und selbständiger frühchristlicher Schriftsteller, der seinen Adressaten mit dem durch alle Gefahren und Bedrängnisse hindurch nach Rom gelangenden Paulus eine attraktive Identifikationsfigur anbietet. Die vorrangig an der literarischen Motivik orientierte Studie leistet aber nicht nur einen Beitrag zum lukanischen Paulusbild, sondern darüber hinaus sowohl zur Frage nach der Gattung der Apostelgeschichte als auch zu dem noch immer umstrittenen Problem der sog. "Wir" - Stücke.
£144.66
JCB Mohr (Paul Siebeck) Belial und Katechon: Eine Untersuchung zu 2Thess 2,1-12 und 1Thess 4,13-5,11
Zwei Fragen bilden den Kern der vorliegenden traditionsgeschichtlichen Untersuchung über die eschatologischen Vorstellungen in den beiden Thessalonicherbriefen (1Thess 4,13-5,11 und 2Thess 2,1-12): die traditionsgeschichtliche Herkunft der Bezeichnung 'der Mensch der Gesetzlosigkeit' (2Thess 2,3) / ''der Gesetzlose' (2Thess 2,8) und die Frage nach urchristlichen Überlieferungen, die den eschatologischen Vorstellungen aus beiden Thessalonicherbriefen nahe stehen könnten.In Bezug auf die traditionsgeschichtliche Herkunft des 'Menschen der Gesetzlosigkeit' zeigt Fritz W. Röcker, dass der Begriff 'Belial' mit 'Gesetzlosigkeit''/ 'Gesetzloser' wiedergegeben wurde. Belial bezeichnet im Alten Testament, in 'Qumran', den atl. Pseudepigraphen und im Neuen Testament stets Sachverhalte oder Personen, die gegen Gottes Gesetz oder gegen Gott gerichtet sind. Zudem ist der Begriff nahezu überall mythisch konnotiert. Als nächstliegende urchristliche Überlieferung, die den eschatologischen Vorstellungen aus den Thessalonicherbriefen zugrunde liegen könnte, hat sich die Überlieferung, die in Mt 24 aufgenommen ist, herauskristallisieren lassen. Aufgrund der Nähe, die diese Texte zueinander aufweisen, ist es wahrscheinlich, dass der 2Thess den 1Thess mit seinen Ausführungen auf dem Hintergrund einer Überlieferung, wie sie auch Mt 24 vorgelegen hatte, ergänzen bzw. fortsetzen will. Die Naherwartung der Parusie im 1Thess und die Vorstellung von der Verzögerung derselben im 2Thess werden jeweils als Reaktionen verstanden, die auf unterschiedliche Fragen in der Gemeinde von Thessaloniki zurückzuführen sind. Der/das Katechon dürfte am ehesten mit dem Verkündiger des Evangeliums / dem Evangelium zu identifizieren sein.
£144.54
JCB Mohr (Paul Siebeck) Prophetie und Zweiter Tempel: Studien zu Haggai und Sacharja
In siebzehn teilweise unpublizierten Studien geht Rüdiger Lux unterschiedlichen Aspekten der frühnachexilischen Prophetie bei den Propheten Haggai und Sacharja nach. Ausgehend von einer kompositionsgeschichtlichen Analyse beschäftigt er sich im ersten Teil mit dem Verhältnis von Bild und Text in den Nachtgesichten des Sacharja. Dabei bietet er neuere kulturwissenschaftliche Einsichten der Bildanthropologie in ihrer Bedeutung für den Wirklichkeitsbezug von Visionen.Der zweite Teil enthält sieben Arbeiten zum Wiederaufbau Jerusalems sowie des Tempels und seiner Symbolik in der frühen Perserzeit. Rüdiger Lux weist darauf hin, dass die frühnachexilische Prophetie einen lebhaften und kontroversen Diskurs über unterschiedliche Wiederaufbaukonzepte führte, in denen - im Unterschied zu der Darstellung bei Esra und Nehemia - die persische Reichsregierung allenfalls eine marginale Rolle spielte. Der Bau des Zweiten Tempels verdankte sich nach Haggai und Sacharja einer prophetischen Initiative, für die der Davidide Serubbabel und der Hohepriester Josua erst gewonnen werden mussten.Im dritten Teil kommen verstärkt Aspekte der Theologie in Haggai und Sacharja 1-8 zur Sprache. So wird die Bedeutung und die Funktion der "Herrlichkeit" und des "Geistes" JHWHs untersucht, die Konditionierung der unbedingten Heilsbotschaft Sacharjas in ihren Fortschreibungen in Sach 1,1-6 sowie die Völkertheologie der beiden frühnachexilischen Propheten.Abgeschlossen wird der Band durch Studien zur Berufung und Sendung Sacharjas, zur Rolle des "Deuteengels" sowie durch Reflexionen zum Verhältnis von Prophetie und Predigt.
£127.40
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Schmalkaldischen Artikel
Geschrieben und diktiert im Dezember 1536 von Martin Luther, wurden die Schmalkaldischen Artikel auf einer Theologenkonferenz in Wittenberg zum Jahreswechsel 1536/37 beraten und von den Teilnehmern unterzeichnet. Sie stellen ein Bekenntnis- und Lehrdokument der Wittenberger Reformation während der Zeit des Schmalkaldischen Bundes dar und wurden in der zweiten Hälfte des Reformationsjahrhunderts unter dem Titel Schmalkaldische Artikel in die Bekenntnisschriften der Lutherischen Kirche aufgenommen. Nach dem Motto, das Luther auf das Autograph geschrieben hat, ist die in den drei Teilen der Schmalkaldischen Artikel entfaltete Lehre genug für das ewige Leben. Am Schluss der Niederschrift hat sich der Reformator ausdrücklich zu den Artikeln bekannt. Sie sind sein theologisches Vermächtnis.In den Schmalkaldischen Artikeln hat Luther die Grundpositionen des christlichen Glaubens auf der Basis des 'Hauptartikels' von Christus und der Rechtfertigung für ein in Aussicht gestelltes Konzil dargelegt. Der vorliegende Kommentar geht von Luthers Denkansatz aus und hat sich zum Ziel gesetzt, die Bewegung seines theologischen Denkens durchsichtig zu machen und die Argumente, die der Reformator anführt, sowie die Urteile, die er fällt, auf den 'Hauptartikel' zu beziehen und daraus vor dem geschichtlichen Hintergrund des Schmalkaldischen Bundes zu erklären. Im Rezeptionsteil stellt Werner Führer die Entwicklung der Schmalkaldischen Artikel zur Lehrnorm und Bekenntnisschrift dar.
£63.82
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die "Erzählung des Aphroditian": Thema und Variationen einer Legende im Spannungsfeld von Christentum und Heidentum
Die "Erzählung des Aphroditian" berichtet in einer phantasievollen Ausgestaltung der Magierperikope (Mt 2,1-12) von der wundervollen Offenbarung der Geburt Christi durch heidnische Götter im persischen Heratempel und der dadurch ausgelösten Reise der Magier nach Juda. Während die Erzählung im Westen weitestgehend unbekannt ist, erfreute sie sich in der byzantinischen und slavischen Welt größter Beliebtheit.Katharina Heyden widmet sich erstmalig der komplexen Überlieferungsgeschichte der "Erzählung des Aphroditian". In Anknüpfung an die musikalische Gattung "Thema und Variationen" analysiert sie die verschiedenen literarischen, ikonographischen und historischen Überlieferungskontexte sowie die daraus resultierenden theologischen Akzentsetzungen als "Variationen". Die Darstellung erfolgt rückwärts durch die Überlieferungsgeschichte von der selbständig überlieferten Erzählung im Russland des 15. und 16. Jhs. über prachtvolle byzantinische Miniaturencodices aus dem 11. Jh., eine Weihnachtspredigt des Johannes von Damaskos (8.Jh.), den Disputationsroman "De gestis in Perside" (6./5.Jh.) und die "Christliche Geschichte" des Philippos von Side (5. Jh.) zu den Ursprüngen der Erzählung, die in vorkonstantinscher Zeit in Syrien vermutet werden. Als Leitmotiv erscheint dabei die Frage nach den in den "Variationen" zu Tage tretenden Spielarten einer positiven Bezugnahme auf den heidnischen Kult.Ein Materialteil enthält die verschiedenen Versionen der Erzählung in Originalsprache und Übersetzung sowie die (teilweise erstmals veröffentlichten) byzantinischen Miniaturen.Die Arbeit wurde mit dem GSCO-Preis 2009 der Gesellschaft zum Studium des christlichen Ostens ausgezeichnet.
£126.42
JCB Mohr (Paul Siebeck) Festrituale in der römischen Kaiserzeit
Gegenstand dieses Bandes sind die Feste der antiken Gesellschaften. Die Beiträge blicken auf das Fest als Ort von religiösem Austausch auch über die Grenzen einer politischen oder religiösen Gemeinschaft hinweg. Die Diffusion von Festen und Festpraktiken gerät in den Blick. Große öffentliche Feste waren der Ort, an der religiöse Kommunikation an einem Ort besonders intensiv und breitenwirksam wurde. Die ständig vorhandenen Zeichen - Kultstätten oder gar Kultstatuen, religiöse Rollen - wurden ins Licht gerückt, wurden für wenigstens ein Fest im Jahr aktualisiert. Die Dramaturgie des Festes machte viele zu Akteuren, mehr Personen noch zu Zuschauern: Rituelle Elemente wie Schauspiele, Zirkusspiele oder Prozessionen ermöglichten eine solche Beteiligung für viele in Städten und wurden zum Anziehungspunkt für Festgäste von außerhalb, 'Touristen'. Professionelle Athleten, Schauspieler und Festredner verbreiteten neue Praktiken und Standards. Der Wettbewerb zwischen den Städten und in den städtischen Eliten war ein wichtiger Motor von Innovationen und der Neuerfindung von Festen. Beiträge über auswärtige Festbesucher, Kalenderexporte und über Feste zu Ehren des römischen Herrscherhauses lassen diese Funktionen wie die Realität antiker Feste greifbar werden, die Weinkulte wie Mysterien einschlossen.
£90.93
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die apokryphe Bibel: Ein anderer Zugang zum frühen Christentum
Der Schwerpunkt dieses Buches liegt beim Umgang mit frühchristlichen, bzw. altkirchlichen und neutestamentlichen Apokryphen. Nicht zuletzt aufgrund der geschickten Vermarktung dieser Schriften in den Medien ist ein neuerwachtes Interesse an den Apokryphen in weiteren Kreisen der Öffentlichkeit zu verspüren. Was hingegen oft fehlt, ist eine solide Information, die auch den Kriterien der Wissenschaft Genüge tut. In diese Lücke stößt das vorliegende Werk vor, und zwar durch eine Serie von sieben Einzelfallstudien, die das Thema in gut lesbarer Form brennpunktartig bündeln. Den äußeren Rahmen geben die Gattungen von Schriften vor, die wir auch im Neuen Testament finden. Den Anfang macht daher die Beschäftigung mit Evangelien, die erst in den letzten sechs Jahrzehnten ans Tageslicht kamen und teils hohe Erwartungen wecken, nämlich das Judasevangelium, das Thomasevangelium und das Geheime Evangelium nach Markus. Es folgt eine Übersicht über die teils sehr erheiternden Tiergeschichten in den Apostelakten. Die Briefliteratur wird von der Korrespondenz zwischen Seneca und Paulus vertreten, deren Echtheit selbst heute noch ihre Verteidiger findet. Als Beispiele für Apokalypsen dienen zwei Werke, die dem Apostel Paulus zugeschrieben werden. Wenig bekannt und zu Unrecht vernachlässigt sind die Pseudo-Clementinen, in denen der Petrusschüler und spätere Papst Clemens I. unter anderem vom Wettkampf zwischen Simon Petrus und Simon Magus berichtet. Den Abschluß bildet eine längere thematische Abhandlung zur Vielgestaltigkeit der Figur des Erlösers Jesus Christus in frühchristlichen Schriften. Sie bietet eine erstaunliche Fülle von einschlägigem Material teils zum ersten Mal in ausführlicher Form dar.
£39.90
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die neue Europäische Union nach dem Vertrag von Lissabon: Ein Überblick über die Reformen unter Berücksichtigung ihrer Implikationen für das deutsche Recht
Am 1. Dezember 2009 ist der Vertrag von Lissabon in Kraft getreten. Er formuliert im Anschluss an den gescheiterten Verfassungsvertrag einen Kompromiss, der die auf 27 Mitgliedstaaten erweiterte EU wie selten gefordert hat. Im Kern sollte der Reformvertrag die Europäische Union auf eine handlungsfähigere und demokratischere Grundlage stellen. Unter diesen Prämissen gibt das Buch der interessierten Öffentlichkeit einen Einblick in Funktion und Arbeitsweise der neuen Europäischen Union und zeigt dabei zugleich die enge politische und rechtliche Verzahnung zwischen der EU und Deutschland auf. In diesem Kontext werden nicht nur die Rückwirkungen auf das deutsche Verfassungsrecht behandelt, sondern es wird auch die gestärkte Rolle von Bundestag und Bundesrat im Lichte der vom Bundesverfassungsgericht postulierten "Integrationsverantwortung" einer umfassenden Analyse unterworfen, wobei auch die neue Rolle, die sich das Gericht im Hinblick auf die deutsche Europapolitik selbst zuweist, thematisiert wird.Unter dem Aspekt der Rechtsstaatlichkeit setzt sich der Autor in seinem Buch intensiv mit dem durch die Charta der Grundrechte reformierten Grundrechtsschutz in der EU auseinander und behandelt darüber hinausgehend auch die Unionsbürgerrechte, denen eine herausragende - nicht zuletzt auch politische - Bedeutung im Europarecht zukommt. Umfassend untersucht das Buch schließlich ausgewählte neue Zuständigkeitsbereiche der EU, konkret die Außen- und Sicherheitspolitik, den immer bedeutsamer werdenden "Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts" sowie die Energie- und Umweltpolitik.Das Buch wurde von der JuS als juristisches Ausbildungsbuch 2010 ausgezeichnet.
£99.01
JCB Mohr (Paul Siebeck) Exegetische Studien
Die Aufsatzsammlung enthält Studien zu zentralen Texten der Evangelien, der Paulusbriefe und der Septuaginta sowie zu grundlegenden Themen neutestamentlicher Theologie und Hermeneutik. Gegenstand der Untersuchung sind unter anderem das christologisch-soteriologische Zeugnis der großen Wundererzählungen Mk 9,14-29 und Joh 11,1-44, die paulinische Sicht des Gesetzes, der Rechtfertigung, der Versöhnung, der Gemeinschaft beim Herrenmahl und der Totenauferstehung, die biblische Auffassung von Wesen und Bedeutung der Apostel Jesu Christi und die Aussagen des Neuen Testaments über Gemeindeleitung und Kirchenleitung. Die einzelnen Aufsätze suchen philologische Texterschließung und theologische Interpretation in angemessener Weise miteinander zu verbinden und dokumentieren damit jenes Verständnis der neutestamentlichen Wissenschaft, das in zwei Beiträgen des Bandes eigens thematisiert wird.
£156.15
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Mosereden im Deuteronomium: Eine kanonorientierte Untersuchung
In den ersten vier Büchern des Pentateuch werden die dargestellten Ereignisse aus der Perspektive eines Erzählers geschildert, der selbst völlig in den Hintergrund tritt. Mose bekommt als tragende Figur innerhalb dieses großen von Ex bis Num dargestellten Geschichtsbogens ein prägnantes Gesicht. Nach dem biblischen Erzähler ergreift am Ende der Tora Mose selbst als profilierter Erzähler das Wort. Er ist Augenzeuge, der das Erlebte einer neuen Generation an der Schwelle zum verheißenen Land mit auf den Weg gibt. Damit ist im Buch Deuteronomium eine völlig neue Erzählsituation gegeben.Johannes Taschner vergleicht die Darstellung der Ereignisse in den ersten vier Büchern des Pentateuch mit den Versionen im Deuteronomium unter dem Gesichtspunkt der unterschiedlichen Erzählperspektiven. Ausgerechnet auf die Kundschaftererzählung und die Geschehnisse am Sinai bzw. Horeb greift Mose in dieser besonderen Redesituation ausführlich zurück. Bei beiden Ereignissen räumt Gott seinem Volk eine zweite Chance ein. An Horeb geschieht dies durch die Erneuerung der Tafeln. Nach der verspielten ersten Landnahme steht die zweite Chance nach erfolgtem Generationswechsel noch aus. Die neue Generation ist zum Zeitpunkt der Rede des Mose dabei, sie zu ergreifen. Wenn nun die Kundschaftergeschichte die Moserede eröffnet, wird deutlich, dass die bevorstehende Landnahme und die Gnade Gottes das Grundthema aller Reden darstellen. Mose teilt der neuen Generation Israels all das aus der Zeit der Eltern noch einmal mit, was sie braucht, um die Möglichkeit zu nutzen, die die Eltern beim ersten Landnahmeversuch verspielt haben.
£138.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Geschichte des frühen Christentums: Band II: Die Urgemeinde und das Judenchristentum
Der zweite Band dieser auf vier Bände ausgelegten Geschichte des frühen Christentums umfasst die eigentliche Frühzeit bis zum Apostelkonzil 48/49 n.Chr. und die Geschichte der palästinischen Judenchristen. Er beginnt mit der Neukonstitution der Jüngergemeinde in Jerusalem: ihrer Organisation und ihrem Gottesdienst, der raschen Ausbildung der Lehre (Christologie und Naherwartung) und der Weiterverkündigung der Botschaft Jesu, die das Ethos der Urgemeinde bestimmte.Martin Hengel und Anna Maria Schwemer untersuchen die Entstehung der Gemeinde der Hellenisten in Jerusalem, die Bekehrung des Cornelius und das Wirken des frühen Paulus im Zusammenhang mit dem schrittweisen Übergang zur Heidenmission.Die Gemeindegründung in Antiochien und die von hier ausgehende Mission in Syrien wird eingehend behandelt. Die Verfolgung durch Agrippa I. 42/43 n.Chr. bildet einen entscheidenden Wendepunkt, sie änderte die Lage der Urgemeinde und wirkte sich auf die paulinische Mission aus. Die Reise von Barnabas und Paulus als Antiochener Gemeindeapostel nach Zypern und in die Provinz Galatien ruft den Protest der Jerusalemer Gemeinde gegen die beschneidungsfreie Mission hervor; Kompromisse zur Beschneidungsfrage wurden beim Aposteltreffen in Jerusalem und zur Speisenfrage mit dem Aposteldekret gefunden. Der Schlussteil behandelt den Herrenbruder Jakobus, seinen Brief und sein Martyrium; die Verfolgung der palästinischen Gemeinden, die antipharisäische Polemik der Evangelien, die Birkat ha-Minim und die Ausstoßung der palästinischen Judenchristen aus der Synagoge.
£164.48
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Eschatologie in der Sapientia Salomonis
Inwieweit kann innerhalb der Sapientia Salomonis von einer einheitlichen eschatologischen Konzeption gesprochen werden und wie lässt sich dies innerhalb des Umfeldes der Schrift verorten?Mareike Verena Blischke gibt zunächst einen Überblick über die Forschungsgeschichte und über die Geschichte des Diasporajudentums in Alexandria und klärt die wichtigsten Einleitungsfragen. Entgegen der vorherrschenden Meinung, die Sapientia Salomonis sei ein einheitliches Werk, dessen Spannungen und Brüche mit der Zuordnung zur Gattung der Protreptik erklärt werden können, führt eine detaillierte literarkritische Analyse zu einer Rekonstruktion des literarischen Wachstums der Schrift, die es ermöglicht, ihr eschatologisches Profil zu konturieren. Anschließend untersucht die Autorin innerhalb eines zweiten exegetischen Teils die ersten sechs Kapitel der Sapientia Salomonis nacheinander auf ihren Beitrag zum eschatologischen Profil hin, während sie die weiteren Kapitel entsprechend ihres eschatologischen Interesses summarisch behandelt. Innerhalb der Darstellung zentraler eschatologischer Topoi berücksichtigt sie die Profangräzität, das Zeugnis des Alten Testaments sowie des zeitgenössischen Judentums. In einem dritten Teil vertieft Mareike Verena Blischke die Darstellung eschatologischer Vorstellungen im Umfeld der Sapientia Salomonis am Beispiel der Schriften Philos und der jüdischen Grabinschriften aus Ägypten und Palästina. Sie untersucht beide Quellen umfassend und zieht sie, soweit möglich, zu einem Vergleich mit der Sapientia Salomonis heran.
£85.79
JCB Mohr (Paul Siebeck) Sünde und Vergebung: Eine Rekonstruktion der Redaktionsgeschichte der hinteren Sinaiperikope (Exodus 32-34) vor dem Hintergrund aktueller Pentateuchmodelle
Das Herz der Tora schlägt am Sinai. Gleichwohl wurde bisher kein Pentateuchmodell von einer Analyse der Sinaiperikope her entwickelt. Michael Konkel stellt anhand einer synchronen wie diachronen Detailanalyse der hinteren Sinaiperikope (Ex 32-34) die wichtigsten aktuellen Pentateuchmodelle auf den Prüfstand. Er entwickelt ein eigenes redaktionsgeschichtliches Modell und befragt die einzelnen rekonstruierten Kompositionsstufen auf ihre theologische Leistungsfähigkeit hin. Entgegen dem derzeitigen Trend zur Spätdatierung gelingt ihm der Nachweis einer vorexilischen Komposition in Ex 32*, die die Schrecken des Untergangs des Nordreichs (722 v. Chr.) und des Sanherib-Feldzugs (701 v. Chr.) verarbeitet. Erstmalig wird dort eine gemeinsame Schuldgeschichte von Nord- und Südreich konstruiert, bei der die Gerichtsprophetie des Nordreichs an den Sinai wandert. Noch in vorexilischer Zeit wird diese Komposition mit Ex 34* fortgeschrieben und auf Basis der sogenannten Gnadenformel und des Privilegrechts eine Zukunftsperspektive für Israel eröffnet. Darüber hinaus ist mit einem breiten Anteil nachpriesterschriftlicher Redaktion zu rechnen. Kennzeichen der heute vorliegenden Gesamtkomposition aus spätnachexilischer Zeit sind zum einen eine Enneateuchperspektive, die intertextuelle Verweise vom Buch Genesis bis zum Ende der Königebücher setzt, zum anderen eine hoch differenzierte Gnadentheologie, die sowohl die Vorgaben des Deuteronomismus wie auch der Priesterschrift sprengt und zu einer neuen Synthese führt.
£127.27
JCB Mohr (Paul Siebeck) Historisch-kritischer Kommentar zum BGB: Band II: Schuldrecht. Allgemeiner Teil. 1. Teilband: vor § 241 - § 304. 2. Teilband: §§ 305-432
Das heute praktizierte Zivilrecht hat sich vom Text des BGB bisweilen weit entfernt. Es wurde auf der Grundlage und im Rahmen des BGB entwickelt, steht gleichzeitig aber auch in einem darüber hinausreichenden Traditionszusammenhang. Es ist ein zentrales Anliegen des hier vorgelegten Kommentars, diesen Zusammenhang sichtbar zu machen. Das erscheint besonders wichtig in einer Zeit, in der sich die Konturen einer europäischen Privatrechtsordnung abzuzeichnen beginnen. Auch diese neue europäische Privatrechtsordnung kann und muss auf historischen Grundlagen aufbauen. Zu diesen Grundlagen gehören heute vor allem die nationalen Kodifikationen und die sich darum herumrankende Rechtsprechung und Rechtswissenschaft.Diese nationalen Rechtsstrukturen müssen sich freilich ihrerseits kritisch auf ihre Voraussetzungen hin befragen lassen. Wie sind diese Strukturen entstanden? Von welchen Vorstellungen sind sie geprägt? Wie haben sie sich im Laufe der Zeit bewährt oder verändert? Welche Erfahrungen haben wir in Deutschland mit ihnen gemacht? Worin liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Problemfelder und Problemlösungen vor dem BGB, im BGB und seit dem BGB? Von welchen ökonomischen, kulturellen und sozialen Faktoren sind sie geprägt worden? Wie bewährt sich unser Privatrecht vor den neuen Herausforderungen Europas? Je besser wir derartige Fragen beantworten können, desto mehr Gehör werden wir in der beginnenden europäischen Grundlagendiskussion finden. Band I zum Allgemeinen Teil des BGB ist im Jahre 2003 erschienen; der vorliegende Doppelband erfasst den Allgemeinen Teil des Schuldrechts.
£483.57
JCB Mohr (Paul Siebeck) Römische Religion im Kontext: Kulturelle Bedingungen religiöser Diskurse. Gesammelte Aufsätze I
In den hier gesammelten Versuchen und Vorarbeiten skizziert Hubert Cancik die Struktur der römischen Religion und erzählt ihre Geschichten. Er beobachtet die kultische Praxis und erklärt ihre Selbstreflexion, die eigene und die Kritik der anderen, der Griechen, Juden, Christianer. Das räumliche Zentrum dieser Religion und dieser Essays ist die Stadt Rom und die stadtrömische Religionsgeschichte: Denn diese Stadt ist das ' "Haupt", der "Tempel", der "Verschnitt" der Oekumene. Die Religionsgeschichte der Stadt Rom führt aber eben deshalb immer auf die Religionsgeschichte eines Imperium, das keine Grenze hat in Raum oder Zeit (Vergil). Der zeitliche Schwerpunkt der Aufsätze liegt in der klassischen Epoche, der Kaiserzeit und der Spätantike. Hier zeigt sich die Interaktion der römischen mit der griechischen, jüdischen und christlichen Religion in hervorragenden Texten (Markus, Tacitus, Flavius Josephus, Lukas, Lukian, Apuleius, Augustin). Alle Religionen dieser Epoche entwickeln oder verstärken universalistische Tendenzen. Auf der Grundlage früher und kontinuierlicher italisch-griechischer Kulturkontakte konvergieren unter dem nivellierenden Druck des Imperium die Religionen des Mittelmeerraumes. Es entsteht ein multireligiöses System, das als 'Reichsreligion' verstanden werden kann Das interreligiöse Gespräch war auch in der Antike selten und schwierig. Fremde Bilder und Riten können Angst auslösen oder transportieren; Vermeidung der anderen Religion ist leichter als ihre Wahrnehmung. Rerpression, Entsakralisierung, Ästhetisierung sind Folgen dieser Konflikte. Die Geistesgeschichte der römischen Religion interpretiert die "mythische Theologie" der Dichter, die geschichtlichen und philosophischen Reflexionen auf Religion, die Anfänge von Religionsgeschichtsschreibung und Religionswissenschaft.
£168.77
JCB Mohr (Paul Siebeck) JHWH und die Unterwelt: Spuren einer Kompetenzausweitung JHWHs im Alten Testament
Das Alte Testament setzt auf sehr unterschiedliche Weise den Gott Israels mit der Unterwelt in Verbindung. Während in einigen Texten das Totenreich als Ort der absoluten Gottesferne erscheint, wird es an anderen Stellen als etwas verstanden, in das die Macht Gottes wirksam hineinreicht. Eine jüngere Interpretation dieser verschiedenen Darstellungen ist in der religionsgeschichtlichen Forschung die These von der 'Kompetenzausweitung' JHWHs, d.h. von der sukzessiven Ausweitung des Zuständigkeitsbereichs des Gottes Israels auf die Unterwelt. Gönke Eberhardt überprüft und modifiziert diese These anhand mehrerer zentraler Texte aus dem Alten Testament mit Blick auf seine altorientalische Umwelt und die archäologischen Zeugnisse der Epoche. Sie beschreibt vier teilweise interdependente Entwicklungen in der Religionsgeschichte Israels, in deren Rahmen sich das Verständnis von Gott und Unterwelt veränderte. Die ersten beiden Entwicklungen betreffen die Vorstellungen zum Verhältnis zwischen Gott und Kosmos, bei den anderen beiden steht das Verhältnis von Gott und Mensch im Vordergrund. Neben diesen vier Entwicklungen bleibt jedoch auch die Vorstellung von der Gottesferne des Totenreichs oder der Toten bis in die nachexilische Zeit nachweisbar, und die Frage nach einer den Tod überdauernden oder nach ihm erneuerten Gottesgemeinschaft führt in den zeitgenössischen Texten weiterhin zu unterschiedlichen Antworten. Die Dissertation wurde mit dem Lucas-Nachwuchswissenschaftlerpreis 2007 ausgezeichnet.
£115.36
JCB Mohr (Paul Siebeck) Fruchtbarkeit und Geburt in den Psalmen
Marianne Grohmann untersucht, in welchen Bildern in den Psalmen von Fruchtbarkeit und Geburt gesprochen wird. Ihr methodischer Ansatz ist eine Kombination von historisch-kritischer Exegese mit neueren, literaturwissenschaftlichen Ansätzen, z.B. Rezeptionsästhetik und Intertextualität. Darüber hinaus werden metapherntheoretische Überlegungen und jüdische Auslegungen in die Interpretation einbezogen. Ausgewählte Psalmentexte werden in ihren Verknüpfungen zu anderen biblischen und außerbiblischen Kontexten gelesen. Die Autorin entfaltet in ihren sprachlichen Analysen Implikationen der Geburtsbilder für alttestamentliche Anthropologie und Theologie. In ihnen zeigt sich die Mehrdimensionalität des alttestamentlichen Menschenbildes: die körperliche, die personale, die soziale und die transzendentale Ebene sind immer miteinander verknüpft. Geburt ist ein Ereignis intensiver Beziehung und Wechselwirkung zwischen Gott und Mensch. Die Geburtsmetaphorik der Psalmen zeigt, dass alttestamentliche Gottesbilder eine Weite haben, die neben zahlreichen männlich geprägten auch weibliche Elemente umfasst. Die Untersuchung legt besonderes Augenmerk auf Ambivalenzen und Schattenseiten der Fruchtbarkeit: Vor dem Hintergrund der prinzipiell hohen Bewertung von Fruchtbarkeit in der Hebräischen Bibel und ihrer Umwelt wird auch ihre Kehrseite, die Unfruchtbarkeit, besonders beleuchtet. Ein Ausblick auf Perspektiven von den alttestamentlichen Texten zu gegenwärtigen Bioethik-Diskussionen über den Beginn des menschlichen Lebens rundet das Buch ab.
£132.96
JCB Mohr (Paul Siebeck) Diskursive Vernunft und formelle Gleichheit: Zu Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsanwendung in der Rechtstheorie von Jürgen Habermas
Mit seiner diskurstheoretischen Deutung des demokratischen Rechtsstaats hat Jürgen Habermas eine anspruchsvolle philosophische Konzeption vorgelegt. 15 Jahre nach deren Erscheinen unternimmt Tobias Lieber den Versuch, Habermas' Aussagen aus juristischer Perspektive einer umfassenden, aber immanent anknüpfenden Kritik zu unterziehen. Dabei berücksichtigt er die mittlerweile sehr umfangreiche Sekundärliteratur erstmals flächendeckend.Gegenstand seiner Kritik sind insbesondere Habermas' Deutung des Demokratieprinzips, sein Verständnis von Grundrechten und Gewaltenteilung sowie die Diskurstheorie der richterlichen Rechtsanwendung. Dabei setzt sich der Autor auch mit Robert Alexys Sonderfallthese sowie mit Klaus Günthers Theorie des Anwendungsdiskurses auseinander. Unter sorgfältiger Würdigung der Primärtexte zeigt er Widersprüche und Mängel der Habermasschen Konzeption auf.Vor diesem Hintergrund entwickelt er eine Modifikation der Diskurstheorie des demokratischen Rechtsstaats. Danach ist der Legitimitätsanspruch des Rechts doppelt kodiert, und zwar durch die Hoffnung diskursiver Vernunft einerseits und einen Gehalt formeller Gleichbehandlung aller Bürger andererseits. Verknüpft werden diese beiden Elemente des Legitimitätsanspruchs durch eine skeptische Perspektive, die die diskursive Vernunft aller im Diskurs des Rechts real erzielten Ergebnisse bezweifelt, ohne auf die Konsensfähigkeit normativer Fragestellungen generell zu verzichten. Auf der Grundlage dieser Modifikation der Habermasschen Theorie gelingt es Tobias Lieber, die Institutionen des demokratischen Rechtsstaats überzeugender zu erklären.
£91.88
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der apokryphe Briefwechsel zwischen Seneca und Paulus: Zusammen mit dem Brief des Mordechai an Alexander und dem Brief des Annaeus Seneca über Hochmut und Götterbilder
In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts erfand ein unbekannter Autor einen Briefwechsel zwischen Seneca und Paulus. Die vierzehn kurzen Briefe, acht vom Philosophen, sechs vom Apostel, sind in sehr schlechtem spätantikem Latein geschrieben und weitgehend inhaltslos. Ihr Ziel ist es, mittels eines Austauschs von freundschaftlichen Billetts, wie er unter den Intellektuellen der Spätantike üblich war, Seneca zum Freund des Paulus zu machen und so das hohe Ansehen Senecas in der spätantiken lateinischen Theologie apostolisch zu sanktionieren. Diese Fiktion war sehr erfolgreich und regte im Laufe der Geschichte immer wieder zu Spekulationen über das Verhältnis zwischen Stoa und Christentum an. Dieser Band bietet eine neue Übersetzung des Briefwechsels auf der Basis der neuesten kritischen Edition, versehen mit einer Einleitung, Erläuterungen und Testimonien. Ferner werden zwei wenig bekannte Texte aus dem Umfeld des Briefwechsels abgedruckt, erstmals übersetzt und erläutert: ein angeblicher Brief des Mordechai an Alexander den Großen aus einer Fassung des Alexanderromans und ein Brief Senecas über Hochmut und Götterbilder, eine christliche Apologie aus dem 5. Jahrhundert. Die Essays behandeln zentrale Probleme des Verhältnisses zwischen Stoa und Christentum (Gottesbild und Ethik) sowie die Seneca-Rezeption vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit.
£68.94
JCB Mohr (Paul Siebeck) International Encyclopedia of Comparative Law
£584.34
JCB Mohr (Paul Siebeck) International Encyclopedia of Comparative Law Volume XIV Copyright and Industrial Property 14
£213.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Selbststigmatisierung und Charisma christlicher Heiliger der Spätantike
Götz Hartmann untersucht christliche Asketen der Spätantike, die bereits zu Lebzeiten als 'Heilige' galten. Nach der Überzeugung ihrer Zeitgenossen hatten sie durch selbst auferlegte Entbehrungen und Leiden die Gabe erworben, Wunder zu tun, konnten also mit der Zustimmung Gottes Ereignisse eintreten lassen, die den gewohnten Ablauf der Dinge in spektakulärer, unerforschlich scheinender Weise durchbrachen. Eine Autorität, wie sie die zeitgenössischen Quellen als typisch für die heiligen Asketen der Spätantike schildern, wird in den Sozialwissenschaften seit Max Weber als 'Charisma' bestimmt. In Weiterführung der Weberschen Ansätze ist die soziologische Charismaforschung vor allem in den letzten drei Jahrzehnten zu einer Reihe bemerkenswerter Einsichten gelangt. Sie betreffen insbesondere den Zusammenhang zwischen der Entstehung charismatischer Autorität und jenem breiten Spektrum von 'selbststigmatisierenden' Enthaltungs- und Verweigerungshandlungen gegenüber den Werten, Normen und Bindungen einer Gesellschaft, in dem nicht allein der christliche Kulturkreis die Idee des 'Der-Welt-Absterbens' wiedererkennt. In der theoretischen Ausrichtung diesen jüngeren sozialwissenschaftlichen Perspektiven verpflichtet, analysiert der Autor das Phänomen asketisch begründeter Heiligkeit in der Spätantike als spezifisch christliche Spielart charismatischer Autorität. Schwerpunkte sind die wechselseitige Entsprechung von autostigmativen Voraussetzungen und 'thaumaturgischen' Wirkmöglichkeiten des Asketencharismas, die Entstehung von Klöstern auf dem Weg seiner 'Veralltäglichung' und Institutionalisierung, das Zusammenspiel von Charisma und Hagiografie sowie der Rollencharakter asketisch begründeter christlicher Heiligkeit.
£73.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Marias Lied in Luthers Deutung: Der Kommentar zum Magnifikat (Lk 1, 46b-55) aus den Jahren 1520/21
Martin Luthers Übersetzung und Deutung des Magnifikat ist ein hervorragendes Beispiel der Bemühungen von spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theologen, Ergebnisse der akademischen Arbeit für ein breiteres Publikum darzustellen. Im Vergleich mit Auslegungen von Lukas 1 bei Müntzer und Zwingli arbeitet Christoph Burger die Akzentsetzung Luthers deutlich heraus. Für Luther steht im Zentrum von Marias Lobgesang die Polemik gegen menschlichen Selbstruhm, vor dem ja auch Jeremia 9, 23 und 24 (Zählung der Vulgata) warnt. Maria legt in ihrem Lobgesang auf vorbildliche Weise Zeugnis dafür ab, wie Gott als der Allerhöchste wirkungsvoll 'in die Tiefe' sehe und erhöhe. Maria spricht über Gottes Handeln an ihr selbst (Lk 1, 46b-49), über seine Art, zugunsten der Niedrigen gegen Hochmütige, Mächtige und Reiche zu wirken (Lk 1, 50-53), und darüber, daß er dasjenige Volk Israel, das ihm wirklich dient, annehme (Lk 1, 54-55). Gottes Wirken mit seiner 'rechten Hand' sehe freilich nur, wer Gott vertraue. Wer sich hochmütig selbst zuschreibt, was Gottes Gabe ist, verweigert Gott Glauben und Lob. Maria gilt es nicht als eine vorbildlich Demütige es zu ehren, sondern als Beispiel für die Zuwendung Gottes zu einem unansehnlichen Menschen. Als Fürstenspiegel gelesen, prägt das Magnifikat die Bedeutung der Ehrfurcht vor Gott ein.
£132.09
JCB Mohr (Paul Siebeck) Avot de-Rabbi Natan: Synoptische Edition beider Versionen.
Die hier vorgelegte, umfassende Edition beider Versionen von Avot de-Rabbi Natan tritt die Nachfolge der verdienstvollen, aber seit langem veralteten Edition Salomon Schechters von 1887 an. Sie stellt der künftigen wissenschaftlichen Arbeit eine gegenüber Schechter bedeutend erweiterte Textgrundlage zur Verfügung. Moderner Editionstechnik rabbinischer Werke entsprechend stellt sie die Textzeugen nebeneinander, ohne ihre Lesarten zu verändern oder zu bewerten. Die Synopsen erlauben erstmals einen Überblick über die gesamte direkte handschriftliche Evidenz und lassen dabei die Uneinheitlichkeit der Überlieferung jeder der beiden Versionen klar erkennen. Avot de-Rabbi Natan A wird in einer großen, doppelseitig angelegten Synopse mit zwei Anhängen dargeboten, Avot de-Rabbi Natan B in einer wegen der geringeren Zahl der Textzeugen weniger umfangreichen Synopse. Parallelenlisten und ein benutzerfreundliches Verweissystem am Rande der Synopsen ermöglichen einen problemlosen Vergleich der Versionen. Die Einleitung beschreibt eingehend alle verwendeten Handschriften.
£457.09
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Kulttheologie des Hebräerbriefes: Eine exegetisch-religionsgeschichtliche Studie
Der Hebräerbrief macht die unüberbietbare Heilsbedeutung von Erniedrigung, Tod und Erhöhung Christi neu und vertieft einsichtig, indem er sie kulttheologisch und damit soteriologisch deutet. Georg Gäbel zeichnet diese kulttheologische Neuinterpretation der Tradition unter breiter Berücksichtigung von für den Hebräerbrief teils noch nicht ausgewertetem religionsgeschichtlichen Material differenziert nach. Der Brief deutet den irdischen Weg Christi als die Erfüllung des Willens Gottes, die in der Selbsthingabe bis in den Tod kulminiert. Komplementär dazu begreift er die Erhöhung Christi als Eintritt ins himmlische Allerheiligste, als hohepriesterliche Investitur und so auch als Darbringung seines Selbstopfers, das die Annullierung der Sünden bewirkt und zugleich das himmlische Heiligtum reinigt und den himmlischen Kult inauguriert. Christologie und Deutung der Adressatensituation sind aufeinander hin entworfen: Die Adressaten sind die Gemeinde des Neuen Bundes, die dem himmlischen Heiligtum und seinem Kult zugehört. Die Taufe ist die Bundesinitiation, welche die Gewissen reinigt, Zutritt zum himmlischen Heiligtum und Befähigung zur Kultteilnahme gewährt. Dem entspricht der Verzicht auf Teilnahme an irdischem Kult. An deren Stelle tritt ein Leben auf Erden in eschatologischer Reinheit, Glaube und Gehorsam, das sich am irdischen Weg Christi orientiert und auf himmlische Herrlichkeit zielt.
£133.83
JCB Mohr (Paul Siebeck) Unionsbürger: Europas föderales Bürgerrecht in vergleichender Sicht
Die europäische Bürgerschaft bereitet der rechtswissenschaftlichen Analyse wie der politischen Theorie gleichermaßen Kopfzerbrechen. Die eingeführten Kategorien wie Staatsangehörigkeit und Staatsbürgerschaft sind auf den Staat bezogen. Verbreitet ist deshalb der negative Abgleich zwischen Unionsbürgerschaft und Staatsangehörigkeit. Er führt aber kaum über das tautologische Ergebnis hinaus, die Unionsbürgerschaft sei keine Staatsangehörigkeit, weil die Union kein Staat sei. Gegenstück dazu ist eine Deutung der Unionsbürgerschaft als menschenrechtlich-universeller Status ( post-national membership). Beide Perspektiven sind negativ staatsfixiert und föderalismusblind. Die europarechtliche Sonderterminologie führt hier ebenfalls nicht weiter, sondern verharrt bei aussagearmen sui-generis-Formeln.Christoph Schönberger bietet einen Ausweg aus dieser Sackgasse der Diskussion. Er analysiert die Unionsbürgerschaft im Lichte föderaler Erfahrung und nutzt hierfür die Rechtsvergleichung mit Entstehung und Struktur der Bundesangehörigkeit in den Vereinigten Staaten, der Schweiz und Deutschland. Unterschiedliche Rechtspositionen der Unionsbürger wie etwa Aufenthalts-, Wahl- und soziale Rechte in den anderen Mitgliedstaaten, ihr diplomatischer Schutz oder das Wahlrecht zum Europäischen Parlament werden in einen systematischen föderativen Kontext eingeordnet. Die doppelte Zugehörigkeit des Unionsbürgers zu Mitgliedstaat und Union, so zeigt sich dabei, ist keineswegs ein Sonderphänomen der europäischen Integration; sie kennzeichnet vielmehr die fragile Normalität eines jeden Bundes.
£187.09
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Weber-Paradigma: Studien zur Weiterentwicklung von Max Webers Forschungsprogramm
"... Der vorliegende Band zeigt gerade in der Vielfalt der Themenbereiche, aber auch in der Varietät der Anknüpfungs- und Abgrenzungspunkte zum "Weber-Paradigma" die Fruchtbarkeit des Ansatzes von Max Weber weit über den Bereich einer eng verstandenen Soziologie hinaus. Für besonders wichtig halte ich die daraus hervorgehenden Hinweise zu einer Wiedergewinnung einer Einheit der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften auf höherem Niveau, d.h. unter Anerkenntnis fachwissenschaftlicher Ausdifferenzierungsprozesse in den letzten hundert Jahren. Gerade in diesem Sinne ist Max Weber auch und gerade heute noch ein besonders bedeutender Sozialwissenschaftler und daher gerade in methodischer Hinsicht sehr viel moderner als viele seiner gegenwärtigen Kritiker. "Hans G. Nutzinger in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, H 4 (2004), S. 747-751
£63.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Studien zum Neuen Testament: Band I: Grundsatzfragen, Jesusforschung, Evangelien
Mit diesen beiden Bänden legt Ferdinand Hahn die wichtigsten Aufsätze und Einzelstudien aus über 30 Jahren vor, welche die Abfassung seiner Theologie des Neuen Testaments vorbereitet und begleitet haben. Die insgesamt 70, sämtlich neu durchgesehenen und z. T. korrigierten Studien umspannen einen weiten Bogen von exegetischen und methodischen Grundsatzfragen über die Jesusforschung, die Evangelien, die paulinische und deuteropaulinische Theologie, die neutestamentliche Ekklesiologie und Ethik bis hin zu den Spättraditionen des Neuen Testaments. Sie bieten detaillierte Textanalysen und eine dezidiert theologische Gesamtschau auf das Neue Testament. Eine Gesamtbibliographie der Schriften Hahns sowie umfangreiche Register runden die beiden Bände ab.
£233.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Sühnetod des Gottesknechts: Jesaja 53 im Lukasevangelium
Ulrike Mittmann-Richert entwickelt in kritischer Auseinandersetzung mit der älteren und neueren Lukasforschung eine neue lukanische Soteriologie. Sie wendet sich gegen die These, bei Lukas habe das Kreuz Christi nicht den Stellenwert, den es in anderen neutestamentlichen Schriften hat. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, daß Lukas das Kreuzesgeschehen von Jesaja 53 her durchdringt und auf der Grundlage dieses Textes Jesus auf seinem Weg an das Kreuz konsequent als den von Gott zur Erlösung des Menschen gesandten Gottesknecht stilisiert. Wie andere neutestamentliche Schriftsteller versteht Lukas den Kreuzestod Jesu als ein Sühnegeschehen, gleichzeitig als die eschatologische Zeitenwende. In Jesu Todesstunde öffnet sich für den von der Macht der Sünde befreiten Menschen der Zugang zum Reich Gottes und wird das Leben in der ungebrochenen Gemeinschaft mit Gott zur Realität ewigen Heils. Die Autorin erstellt dieses soteriologische Profil des Lukasevangeliums in der Auslegung seiner Haupttexte, vor allem der Passions- und Ostererzählungen. In ausführlichen Exkursen bewertet sie auch die lukanische Christologie, Anthropologie, Eschatologie und Ekklesiologie neu.
£179.62
JCB Mohr (Paul Siebeck) Von Leporius bis zu Leo dem Großen: Studien zur lateinischsprachigen Christologie im fünften Jahrhundert nach Christus
Torsten Krannich untersucht die Christologie lateinischsprachiger Theologen zu Beginn des fünften Jahrhunderts, die in Südgallien und in Italien lebten. Er stellt die christologischen Entwürfe der drei Mönche Leporius, Johannes Cassian und Vinzenz von Lérins, sowie die der drei Päpste Caelestin I., Xystus III. und Leo dem Großen vor den eutychianischen Streitigkeiten vor. Der Zeitraum der Arbeit umfaßt damit die Jahre 417/418 n.Chr. bis 448 n.Chr. Dabei bilden die Auseinandersetzung um die Christologie des Nestorius, des Patriarchen von Konstantinopel, sowie die Christologie Augustins den dogmen- und theologiegeschichtlichen Hintergrund. Dennoch gilt es, die Theologen vor allem in und aus ihren eigenen historischen und systematisch-theologischen Zusammenhängen zu verstehen. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie es den einzelnen gelang, die Verhältnisbestimmung zwischen göttlicher und menschlicher Natur in Jesus Christus zu formulieren. Der Autor übersetzt erstmalig den Libellus emendationis des Leporius vollständig in eine moderne Fremdsprache und kommentiert ihn.
£91.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Abduktives Denken und talmudische Argumentation: Eine rechtstheoretische Annäherung an eine zentrale Interpretationsfigur im babylonischen Talmud
Abduktion als eine kreative und zugleich disziplinierte Verfahrensweise zur Auffindung von Hypothesen weist eine logische Struktur aus, die am Ergebnis ansetzt und über eine "Regel" auf den (konkreten) Fall hinführt. Im talmudischen Rechtsdiskurs ist diese Schlussfigur ein normativ angelegter, problemorientierter hermeneutischer Topos, in dessen Rahmen ein Einverständnis über den Geltungsanspruch der zu deutenden Norm durch eine so genannte "Reparatur" der Ausgangsdaten herbeigeführt wird.Ronen Reichman zeigt abduktives Denken im Talmud als Gegenpol zu den Denkschranken des Rechtspositivismus auf. Ausgehend von der pragmatischen Bedeutungstheorie Habermas' ("wir verstehen einen Sprechakt, wenn wir wissen, was ihn akzeptabel macht") erarbeitet er, wie die abduktive Interpretation die interne Verknüpfung zwischen Geltung und Bedeutung aufrechterhält. Durch die Abgrenzung abduktiven Schließens von den deduktiven und induktiven Schlussformen einerseits und die Einbeziehung der pragmatischen Bedeutungstheorie andererseits bietet die Studie eine neue systematische Herangehensweise zur Erschließung talmudischer Rechtshermeneutik.
£155.78
JCB Mohr (Paul Siebeck) Griechische Christen - Christliche Griechen: Plausibilisierungsstrategien des antiken Christentums bei Origenes und Johannes Chrysostomos
Jutta Tloka untersucht den Umgang des antiken Christentums mit dem wichtigsten Aspekt antiken Selbstverständnisses: dem antiken Bildungsideal, paideia, mit seiner intellektuellen und gesellschaftlichen Funktion und Deutungshoheit. Anhand von Origenes und Johannes Chrysostomos, zwei griechischen Theologen, von denen der erste vor, der zweite nach der Konstantinischen Wende wirkte, zeigt die Autorin, inwieweit die Auseinandersetzung mit der paideia der intellektuellen und sozialen Plausibilisierung des Christentums diente. Origenes suchte den Dialog mit der Philosophie, um die Wahrheit des Christentums zu begründen und seine ethisch-intellektuelle Bedeutung zu erweisen. Zugleich reflektierte er über kirchliche Strukturen zur Sicherstellung seines Ideals der gnosis. Chrysostomos dagegen begab sich in ein rhetorisches Duell, das nicht nur der Mission, sondern auch einer christlichen Neustrukturierung der polis und damit dem Nachweis gesellschaftlicher Relevanz sowie der Ermöglichung eines christlichen Alltags dienen sollte. Die Autorin macht deutlich, wie aus dem Bemühen um intellektuelle und soziale Plausibilität christlicher Identität zwei wichtige Funktionen der Kirche resultieren: die christliche Theologie und die christliche Homiletik.
£91.45
JCB Mohr (Paul Siebeck) Klage als Gotteslob aus der Tiefe: Der Mensch vor Gott in den individuellen Klagepsalmen
Christiane de Vos untersucht das Selbstverständnis und Gottesbild des Beters in den individuellen Klagepsalmen, der größten Textgruppe im biblischen Buch der Psalmen. Es zeigt sich, dass der in Not geratene Mensch nur noch zu klagen vermag. Dies tut er vor und gegen Gott, von dessen gnädiger Zuwendung sein Leben abhängt. Er vertraut Gott ganz und gar, und darum ist selbst sein Klagen ein Lob Gottes, wenn auch aus der Tiefe. Nicht demütig, sondern an- und einklagend hält der Beter an seiner Beziehung zu Gott fest. Um paradigmatisch das Spektrum der Klage zu erfassen, analysiert die Autorin zunächst drei sehr unterschiedliche Individualklagen kursorisch (Ps 38, 56, 88) und verortet anschließend die gesamte Textgruppe sprachlich und theologisch.
£74.43
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Amtshilfe Im Europaischen Verwaltungsrecht 2 Jus Internationale Et Europaeum
£67.02
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesammelte Schriften in deutscher Sprache: Abt. B Band 3: Die Verfassung der Freiheit
"Wenn alte Wahrheiten ihren Einfluß auf das Denken der Menschen behalten sollen, müssen sie von Zeit zu Zeit in der Sprache und den Begriffen der nachfolgenden Generationen neu formuliert werden." (Hayek).Dies unternimmt F. A. von Hayek in der Verfassung der Freiheit, die nunmehr in 4. Auflage als Band B 3 der deutschen Ausgabe des Hayekschen Werks ( Gesammelte Schriften) erscheint. Dieses wohl bedeutendste Werk des Nobelpreisträgers bietet im ersten Teil eine umfassende systematische Darstellung der wesentlichen Prinzipien einer freiheitlichen Sozialphilosophie - der Grundlage für die Entwicklung der europäischen Zivilisation in den letzten Jahrhunderten. Der zweite Teil befaßt sich mit der Entstehung der rechtsstaatlichen Grundsätze - der rule of law - und ihrer Bedeutung für die Sicherung der persönlichen Freiheit. Im dritten Teil zeigt Hayek, wie mit dem Aufkommen des Wohlfahrtsstaates wichtige rechtsstaatliche Prinzipien verletzt werden und damit die persönliche Freiheit zerstört zu werden droht. Dies verdeutlicht er anhand aufschlußreicher Beispiele aus den Bereichen Gewerkschaften und Beschäftigung, soziale Sicherheit, Besteuerung und Umverteilung, Landwirtschaft und Naturschätze, Erziehung und Forschung.
£52.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jüdische Hagiographie im mittelalterlichen Aschkenas
Ein Corpus hagiographisch stilisierter Erzählungen über die großen Gelehrten des mittelalterlichen Aschkenas wird am Ausgang des 16. Jahrhunderts fast gleichzeitig in zwei einflußreichen Druckwerken greifbar, dem hebräischen Schalschelet haqabbala und dem jiddischen Mayse Bukh. Lucia Raspe verfolgt vier solcher Erzählungen, in denen sich die beiden Überlieferungskreise berühren, in die handschriftliche und die dahinter zu vermutende mündliche Überlieferung zurück, sie fragt nach dem eigentlichen Erzählanlaß und dem Kontext der ersten Niederschrift. Auf einer breiten Textgrundlage kann sie zeigen, daß die Anknüpfung traditioneller Erzählstoffe an bestimmte historische - oder als historisch aufgefaßte - Figuren einer primär literarischen Dynamik geschuldet ist, in der Martyrologie, Historiographie, Literaturgeschichte, Familienüberlieferung und das stets zwiespältige Beispiel der christlichen Heiligenlegende sämtlich eine Rolle spielten. Gleichzeitig lassen die stark lokal geprägten Texte ahnen, wie sich die hagiographische Überlieferung innerhalb der jeweiligen Gemeinden in Ansätzen lokaler jüdischer Heiligenverehrung niedergeschlagen haben könnte.
£179.49