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JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Sprache im Werk Friedrich Nietzsches: Eine Studie zu ihrer Bedeutung für eine Theologie jenseits von Theologie
Das Werk Friedrich Nietzsches stellt die Theologie auf eine harte Probe. Denn wird nicht mit dem Tod Gottes, den Nietzsche in seiner "Fröhlichen Wissenschaft" ausrufen lässt, auch der Tod der Theologie ausgerufen? Christian Jung stellt sich dieser Frage, indem er - ausgehend von Nietzsches Frühschrift "Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne" - das Werk des Philosophen und insbesondere dessen Religions- und Christentumskritik sprachphilosophisch interpretiert. Des Weiteren folgt der Autor Nietzsches Überlegungen in den Untergang jedweder theologischen Rede hinein, um jedoch entgegen Nietzsches Meinung in eben diesem Untergang der Theologie das Erscheinen einer Theologie jenseits von Theologie zu entdecken.
£125.43
JCB Mohr (Paul Siebeck) Protestantische Ethik des Politischen
Arnulf von Scheliha liefert eine Gesamtdarstellung der Politischen Ethik im deutschen Protestantismus. Auf der Basis eines handlungstheoretischen Politikbegriffs legt er im historischen Teil die Geschichte der Politischen Ethik von der Reformationszeit bis zur EKD-Demokratiedenkschrift dar. Ein wichtiger Schwerpunkt der Darstellung ist der Wandel des Staatsverständnisses und die dadurch erforderliche Umformung der reformatorischen Lehre von den zwei Regierweisen Gottes. Der Autor misst den Beiträgen des theologischen Liberalismus eine besondere Bedeutung zu (Aufklärung, Friedrich Schleiermacher, Richard Rothe, Ernst Troeltsch), weil sie maßgeblich zur Lösung der gedanklichen Aufgaben, die durch diesen Wandel gestellt waren, beigetragen haben. Die auf die Gegenwart bezogene Prinzipienlehre geht vom Begriff der christlichen Freiheit aus und entfaltet ihre normative Bedeutung für die politische Ethik als Pflichten-, Güter- und Tugendlehre. Die pflichtenethische Interpretation der Freiheit erfolgt in den Dimensionen Menschenwürde, Kultur, Verantwortung und Gerechtigkeit. Im Mittelpunkt der Güterlehre stehen die Grundrechte, die Zivilgesellschaft, die Demokratie und eine verfahrensethische Interpretation des Gerechtigkeitsbegriffs. Die Tugendlehre entfaltet die christliche Verantwortung und arbeitet ihre Bedeutung für das politische Handeln in der Zivilgesellschaft und im modernen Mehr-Ebenen-Staat heraus. Im abschließenden Teil knüpft Arnulf von Scheliha an die pflichten-, güter- und tugendethische Einteilung an, greift wichtige Themen des gegenwärtigen politischen Diskurses auf und konkretisiert die Reichweite des hier vertretenen Ansatzes an den Beispielen "Ächtung von Gewalt und Stiftung von gerechtem Frieden", "Europa" und "Good Governance".
£52.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gott als Vater der Jünger im Johannesevangelium
In der johanneischen Theologie tritt die Rede von Gott als "dem Vater" im Gegenüber zu "dem Sohn" besonders hervor, ebenso die Rede von der Gotteskindschaft der Glaubenden (Joh 1,12). Doch fällt dabei auf, dass im Johannesevangelium erst in 20,17, im Rahmen der österlichen Erscheinungen, explizit von Gott als Vater der Jünger gesprochen wird. In einem exegetischen Durchgang durch die johanneischen Abschiedsreden, in denen das Verhältnis zwischen den Jüngern und Gott im Horizont des bevorstehenden Todes Jesu behandelt wird, und in der Analyse der einschlägigen Passagen der johanneischen Ostererzählungen bestimmt Frances Back die Bedeutung der Rede von Gott als Vater der Jünger für die Komposition und Theologie des Johannesevangeliums näher.
£108.64
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jüdische Drehbühnen: Biblische Variationen im antiken Judentum
In der Antike haben jüdische Autoren in ganz unterschiedlichen literarischen Gefäßen die Tora mit häufig bemerkenswerter inhaltlicher Freiheit für sich gedeutet und weiter gesponnen. Wie auf einer Drehbühne konnten biblische Texte immer wieder neu inszeniert werden - ohne, dass der Urtext deswegen in Frage gestellt werden musste. Die Tora war die Vorlage für unterschiedlichste Deutungen der eigenen Lebenswelten. René Bloch untersucht solche literarischen Imaginationen und deren Entstehungskontexte. Die in diesem Band versammelten Texte sind aus den Tria Corda-Vorlesungen an der Universität Jena hervorgegangen. Vier Texte aus der jüdischen Diaspora und Palästina stehen im Zentrum: der jüdisch-hellenistische Liebesroman Joseph und Aseneth, die Moses-Biographie des Philon von Alexandrien, das Buch der Biblischen Altertümer des Pseudo-Philo und schließlich - über die Antike hinaus, aber eng mit der Antike verbunden - der Josippon, eine hebräische Neufassung der biblischen Geschichte und des jüdisch-römischen Kriegs aus dem Italien des 10. Jahrhunderts. Die literarischen Genres der diskutierten Texte reichen vom Roman über das religionsphilosophische Traktat bis zur Geschichtsschreibung. Alle vier Autoren nehmen biblische Figuren auf und schreiben deren Geschichten um und weiter. Alle vier Texte sind stark geprägt von ihrem zeitlichen und geographischen Entstehungskontext und spiegeln ein komplexes Verhältnis zur nichtjüdischen Umwelt wider: Zum einen stehen sie für ein authentisches, teils gar wegweisendes Judentum ein. Zum andern sind sie aber auch um Verbindungen mit der Mehrheitsgesellschaft bemüht.
£33.57
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ägyptische Erzählungen oder Über die Vorsehung
Synesios von Kyrene (ca. 370 -413 n. Chr.) darf als Repräsentant der spätantiken griechischen Oberschicht im Imperium Romanum gelten. Er studierte Philosophie in Athen und Alexandria, er bekleidete in Kyrene wichtige Ämter, unter anderem als Bischof, wie es für Angehörige der grundbesitzenden Eliten üblich war. Als Intellektueller stand er im Spannungsfeld zwischen Christentum einerseits und paganer literarischer Tradition (man könnte sie als "Kultur-Hellenismus" bezeichnen) und (neuplatonischer) Philosophie andererseits. Sein schriftstellerisches Oeuvre, Briefe, Hymnen und Traktate, zeigt seine produktive Auseinandersetzung mit dieser Spannung. In diesem Band wird mit den "Ägyptischen Erzählungen" ein Text des Synesios in deutscher Übersetzung (erstmals seit 1835) vorgelegt und durch Essays zur Zeitgeschichte, zur Form der Allegorie und zu ägyptischen Elementen erschlossen, in dem der Autor seine Erlebnisse während einer Gesandtschaft in Konstantinopel am Kaiserhof mitteilt, die seiner Heimat eine Erleichterung der Steuerlast verschaffen sollte. Gewählt ist die Form einer allegorischen Erzählung, die Synesios als meisterhaften Literaten zeigt und den philosophisch überformten (ägyptischen) Osiris-Mythos mitteilt, in dessen Zentrum der Sturz des guten Regenten Osiris durch seinen finsteren Bruder Typhos steht. Neuplatonismus und "Ägyptische Weisheit" verschmelzen in der verrätselnden Form der Allegorie spätantiker Zeitgeschichte.
£38.84
JCB Mohr (Paul Siebeck) Subsumtion: Schlüsselbegriff der Juristischen Methodenlehre
'Subsumtion' ist ein traditionsreicher Terminus der Jurisprudenz. Sein Verständnis geht auf einen etablierten logischen Gebrauch zurück. Anders als in der Logik ist das Verfahren der Subsumtion in der Juristischen Methodenlehre jedoch umstritten. Nicht einmal der Sinn des Wortes steht hier fest. Er schwankt je nach Standort, Sichtweise und Sprachgebrauch des Verwenders. Die im vorliegenden Band versammelten Positionsbestimmungen methodologisch versierter Wissenschaftler aus Philosophie und Rechtswissenschaft reichen vom aristotelischen Ansatz über kantische und hegelsche Konzeptionen bis hin zu aktuellen Methodenmodellen hermeneutischer, pragmatischer, phänomenologischer und rhetorischer Rechtstheorie. Mit diesen durchaus differierenden Modellen hat intradisziplinär, innerhalb der juristischen Teildisziplinen, bereits begonnen, was hier interdisziplinär bestärkt werden soll: das durch schlagwortartigen Gebrauch abgestumpfte Wort Subsumtion zu einem geschärften Begriff werden zu lassen. Der Untertitel des Bandes weist ihm die Funktion eines "Schlüsselbegriffs" der Juristischen Methodenlehre zu, dessen Erörterung den Zugang zu unterschiedlichen Methoden und Stilen richterlicher Urteilsbildung eröffnet. Die Herausgeber hoffen, mit ihrem Sammelband dokumentieren zu können, daß Subsumtion ein Thema für die Jurisprudenz und für die Philosophie ist, besser noch: für die Philosophie der Jurisprudenz.
£58.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Rechtswahlfreiheit im europäischen Insolvenzrecht: Eine Untersuchung zum forum shopping unter der EuInsVO unter besonderer Berücksichtigung von Effizienzgesichtspunkten
Eine zentrale Weichenstellung der Zuständigkeitsermittlung gemäß der Europäischen Insolvenzverordnung wird durch den 'Mittelpunkt der hauptsächlichen Interessen', einen unbestimmten Rechtsbegriff, beherrscht. Den Verfahrensbeteiligten wird hierdurch in begrenztem Umfang die Möglichkeit vermittelt, Einfluss auf den Verfahrensort und damit auf das im Insolvenzverfahren zur Anwendung kommende mitgliedstaatliche Insolvenzrecht zu nehmen. Jan-Henning Wyen untersucht die im Spannungsfeld von Zuständigkeits- und Anerkennungsregeln entstehenden Einwirkungsmöglichkeiten der Verfahrensbeteiligten, die er als faktische Rechtswahlfreiheit begreift, und ihre gegenständliche Reichweite unter Berücksichtigung des deutschen Insolvenz- und Gesellschaftsrechts. Darüber hinaus analysiert er das Einflussnahmepotential und die damit verbundenen Anreizstrukturen unter Effizienzgesichtspunkten. Im Spiegel der gewonnenen Erkenntnisse setzt er sich abschließend mit den Vor- und Nachteilen alternativer Regelungsmodelle auseinander.
£115.24
JCB Mohr (Paul Siebeck) Apk 11 und der Bar Kokhba-Aufstand: Eine zeitgeschichtliche Interpretation
Thomas Witulski überprüft die These der Datierung der Abfassung der Johannesapokalypse in die Zeit zwischen 132 und 135 n. Chr. an Apk 11,1-13 auf ihre Tragfähigkeit. Wird dieser Text auf dem Boden dieser neuen Datierung der Apk zeitgeschichtlich interpretiert, lassen sich viele bis dahin kaum befriedigend erklärte Probleme seiner Auslegung zwanglos lösen: Mit seinen Ausführungen in Apk 11 bezieht sich der Apokalyptiker auf den zwischen 132 und 135 n. Chr. zu datierenden Bar Kokhba-Aufstand. Die beiden in Apk 11 auftretenden "Zeugen" repräsentieren Bar Kokhba und den Priester El'azar, den politischen und den geistlichen Führer dieses zweiten jüdischen Krieges gegen Rom. Nach anfänglichen Erfolgen wird die von ihnen initiierte Rebellion von dem "Tier aus dem Abgrund", dem römischen Kaiser Hadrianus, niedergeschlagen; die Führer der Aufständischen verlieren ihr Leben, Jerusalem, die heilige Stadt, wird zerstört.
£125.97
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesetzgebungskompetenzen im Bundesstaat: Eine Rekonstruktion der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts
Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu den Gesetzgebungskompetenzen hat bis heute einen eher kasuistischen Charakter. Tobias Herbst unternimmt eine Rekonstruktion dieser Rechtsprechung und eine Systematisierung der Kompetenzabgrenzung: Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei nicht die Einzelkompetenzen in ihrer Vielfalt, sondern die methodischen und dogmatischen Gemeinsamkeiten bei deren Abgrenzung im Konfliktfall. Das Spektrum der behandelten Fragen umfasst unter anderem den Stellenwert der historischen Methode bei der Auslegung von Kompetenznormen, die Kompetenzneutralität des materiellen Verfassungsrechts, die Berücksichtigung des Kontextes einer Regelung bei ihrer kompetentiellen Qualifikation, die Auflösung von Kompetenzkonkurrenzen, "ungeschriebene" Kompetenzen, materiellrechtliche Kompetenzausübungsschranken sowie den kompetenzbezogenen Einschätzungsspielraum des Gesetzgebers.
£162.02
JCB Mohr (Paul Siebeck) Lehren und Lernen im Zeitalter der Reformation: Methoden und Funktionen
Der vorliegende Band vereinigt Beiträge zur Tagung "Lehren und Lernen im Zeitalter der Reformation", die 2009 in der Forschungsbibliothek Gotha stattfand. Ausgehend von der Umbruchphase zwischen spätmittelalterlichem Lehrbetrieb und humanistischen Neuansätzen bis hin zur Konsolidierung des Bildungswesens in postreformatorischer Zeit werden unterschiedliche Formen von Bildungsvermittlung und Bildungserwerb vorgestellt. Dabei interessieren nicht allein die vermittelten Inhalte, sondern vor allem auch die Methoden der Vermittlung und die Funktionen, die das erworbene Wissen erfüllen sollte. In den Blick genommen werden die Ausbildung in den Alten Sprachen, in der Naturlehre, in protestantischer Theologie und im Musikunterricht, jeweils unter Berücksichtigung verschiedener Institutionen, an denen die betreffenden Disziplinen angesiedelt waren (vom Kloster bis zur Universität) sowie verschiedener Medien und Diskursformen, in denen sich Lehren und Lernen vollzog (vom Lehrbuch bis zur Disputation).
£125.94
JCB Mohr (Paul Siebeck) Grenzen der Selbstbindung im Privatrecht: Rechtspaternalismus und Verhaltensökonomik im Familien-, Gesellschafts- und Verbraucherrecht
Das aufklärerische Ideal des freien und selbstbestimmten Menschen bildet einen Eckpfeiler des deutschen Privatrechts. Es findet seinen Ausdruck im Prinzip der Privatautonomie und ihrer wichtigsten Ausprägung, der Vertragsfreiheit. Aus dieser liberalen Grundhaltung speist sich eine weitgehende Ablehnung rechtspaternalistischer Freiheitsbeschränkung. Diesen antipaternalistischen Bekenntnissen zum Trotz ist das Zivilrecht von zahlreichen paternalistischen Regelungen durchsetzt. Dieses "Paternalismusparadox" nimmt Klaus Ulrich Schmolke zum Anlass, den Voraussetzungen und Grenzen rechtspaternalistischer Intervention in die Freiheit zur vertraglichen Selbstbindung nachzuspüren und aus den hierbei gewonnenen Erkenntnissen eine Konzeption der Zulässigkeitsbedingungen von Rechtspaternalismus im vertraglichen Privatrechtsverkehr zu entwickeln. Hierfür lotet er das Potential der verhaltensökonomischen Einsichten über das menschliche Entscheidungsverhalten zur Begründung rechtspaternalistischer Intervention in die Vertragsfreiheit aus. Seine Ergebnisse überprüft er anhand der Referenzgebiete des Familien-, Gesellschafts- und Verbraucherrechts.
£223.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Armut Arbeit Menschenwurde Die Euboische Rede Des Dion Von Prusa Scripta Antiquitatis Posterioris Ad Ethicam Religionemque Pe
Der von Gustav Adolf Lehmann herausgegebene Band enthalt eine vollstandige UEbersetzung und Kommentierung der Euboeischen Rede des Dion von Prusa, von der allgemein nur der erste Teil, der Kurz-Roman uber das Leben der Jagerfamilie in den Bergwaldern Sud-Euboeas, bekannt ist. Tatsachlich umfasst die Euboeische Rede jedoch in ihrem zweiten Teil ein bedeutendes soziales und oekonomisches Programm, um gerade der urbanen Stadtarmut eine menschenwurdige Arbeits- und Existenzgrundlage zu geben. Dieses Programm ist mit Dions lebenslangem Engagement als Politiker in seiner Heimatstadt Prusa, aber auch mit seiner Rolle als philosophischer Berater und Redner in Rom eng verbunden. Eine Reihe von Essays erschliesst den literarischen, archaologischen, politisch-ethischen und politisch-sozialen Inhalt des Werkes und macht erstmals eine umfassende Wurdigung dieser Schrift moeglich.
£39.16
JCB Mohr (Paul Siebeck) Culpa in Contrahendo: Transformationen des Zivilrechts. Band I: Historisch-kritischer Teil: Entdeckungen - oder zur Geschichte der Vertrauenshaftung
Die culpa in contrahendo gilt als die nachhaltigste aller juristischen Entdeckungen, und in dieser Konnotation steht sie für die juristische Kreativität und Leistungsfähigkeit der deutschen Zivilrechtswissenschaft schlechthin. Vor 150 Jahren von Rudolf v. Jhering ins juristische Dasein gerufen, haben ihre immer ausgedehnteren praktischen Anwendungsbereiche aus einer anfänglich bloßen begrifflichen Idee ein mittlerweile nicht mehr überschaubares Rechtsinstitut werden lassen. Dabei klafft seit jeher ein Graben zwischen der praktischen Anwendungsbreite einerseits und einer überzeugenden wissenschaftlichen Begründung andererseits. Eine sichere dogmatische Eingrenzung dieser sogenannten "dritten Haftungsspur" zwischen Vertrag und Delikt ist bisher nicht gelungen und darüber vermag auch der Umstand nicht hinwegzutäuschen, dass die "vorvertragliche Haftung" jedenfalls in Deutschland seit der Schuldrechtsreform 2002 Gesetzeskraft genießt. Wegen ihrer rechtstheoretischen Unfasslichkeit gilt die culpa in contrahendo manchen auch weniger als ein Zeugnis juristischer Wissenschaftlichkeit denn als "wandelnder Irrwisch" und Ausdruck einer diffusen Billigkeitsjurisprudenz.Der vorliegende erste Teil der auf zwei Bände angelegten Studie bemüht sich um eine grundlegende und ganzheitliche Bestandsaufnahme dieses wichtigen Haftungsinstituts. Der umfassende methodologische Ansatz, der rechtshistorische, -philosophische, -vergleichende, -ökonomische und rechtsdogmatische Perspektiven einbezieht, ermöglicht nicht nur, die prägenden geistigen Kräfte hinter der jeweils akzeptierten dogmatischen Haftungskonstruktion, sondern auch Transformationen und Kontinuitäten im Zivilrechtsdenken seit der Römischen Antike aufzuzeigen.
£182.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Menschenbilder und Körperkonzepte im Alten Israel, in Ägypten und im Alten Orient
Menschenbilder und Körperkonzepte gehören eng zusammen und bestimmen maßgeblich anthropologische Lehren und Fragestellungen. Sie sind zudem eng mit der Sozialstruktur des jeweiligen Kulturraums verflochten, wobei dieselbe zwar ununterbrochen konditionierenden Einfluss auf menschliche Handlungen und Haltungen hat, sie aber zugleich auch das Ergebnis menschlicher Handlungen und Haltungen ist. Auf diesen Grundlagen haben sich Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammengefunden, um aus der Perspektive ihres jeweiligen methodischen Ansatzes dem Thema in ihrem jeweiligen Kulturbereich (Altes Testament/Palästina, Ägypten und Alter Orient) nachzugehen. Dabei werden Textquellen ebenso in die Untersuchungen mit einbezogen wie Bildquellen. Gemeinsames Ziel ist, zeit- und kulturgebundene Spezialentwicklungen präzise zu profilieren und Grundfragen der conditio humana in den Blick zu nehmen.
£170.67
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religion und Wohlfahrtsstaatlichkeit in Deutschland: Konfessionen - Semantiken - Diskurse
Für Deutschland gilt in besonderer Weise, dass seine Tradition eines korporatistischen Sozialversicherungsstaats mit dualer Wohlfahrtspflege ohne Berücksichtigung des religiösen Faktors nicht begriffen werden kann. In einer Integration von begriffsgeschichtlichen und wissenssoziologischen Zugängen untersuchen die Verfasser dieses Bandes die Bezugnahme religiöser Akteure auf wohlfahrtsstaatliche Leitsemantiken in Deutschland seit dem Kaiserreich in ihrer konfessionsspezifischen Prägung. Analysiert werden zum einen institutionelle Semantiken (Staat, Wirtschaft, Arbeit, Armut, Familie), zum anderen Wertsemantiken (Gerechtigkeit, Solidarität, Subsidiarität, Verantwortung, Sicherheit). Die Studien zeigen, wie sich auf dem semantischen Feld der Kampf sowohl zwischen den Konfessionen als auch zwischen religiösen und säkularen Akteuren um die Welt des Sozialen abspielt. Sie eröffnen einen Blick auf die religiöse Dimension der Tiefengrammatik des deutschen Wohlfahrtsstaats.
£173.55
JCB Mohr (Paul Siebeck) Iuppiter Dolichenus: Vom Lokalkult zur Reichsreligion
Der Kult des Iuppiter Dolichenus, des lokalen Gottes der Kleinstadt Doliche in der heutigen Südosttürkei, verbreitete sich im 2. Jahrhundert n. Chr. mit großer Geschwindigkeit in weiten Teilen des Imperium Romanum. Die Debatte um "orientalische" Kulte im römischen Reich, aber auch die Ergebnisse der Ausgrabungen im Hauptheiligtum von Doliche haben Anlass geboten, verschiedene Facetten des Kultes erneut in den Blick zu nehmen. Aus historischer wie archäologischer Perspektive beleuchten die Beiträge ein breites Spektrum von Fragen, das von der Bedeutung Doliches für den Kult im Westen, den Wegen seiner Verbreitung, seinem Status im römischen Heer bis zur Rolle von Frauen im Kult reicht. Außerdem wird die differenzierte Auswertung der bekannten Dolichenus-Heiligtümer und die Darstellung der Funde aus der Donauregion sowie eine ausführliche Vorlage des neu entdeckten Dolichenus-Heiligtums von Vindolanda thematisiert.
£138.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Septuaginta - Entstehung, Sprache, Geschichte: 3. Internationale Fachtagung veranstaltet von Septuaginta Deutsch (LXX.D), Wuppertal 22.-25. Juli 2010
Die Septuaginta ist als jüdische Bibelübersetzung ab dem 3. Jh. v. Chr. entstanden. Sie wurde zur zentralen Grundlage des Judentums in der griechisch-hellenistischen Welt und in weiterer Folge für die Verbreitung des Christentums. Sie wurde von den meisten neutestamentlichen Autoren als Grundlage ihrer Schriftzitate benutzt und ist das Alte Testament in den orthodoxen Kirchen. Sie gibt Einblick in das Schriftverständnis und die Theologie des Griechisch sprechenden Judentums in der Antike. In textgeschichtlicher Hinsicht ist sie die wichtigste Quelle neben dem hebräisch-masoretischen Text, zumal sie, anders als die biblischen Texte aus Qumran, vollständig überliefert ist. Die Septuaginta-Forschung bildet einen eigenständigen Bereich neben der Erforschung der hebräischen Bibel und liegt im Schnittfeld mit dem Neuen Testament und mit antiker Geschichte und Religionsgeschichte. Der vorliegende Band enthält Studien zur Entstehung, zur Sprache, zur Geschichte sowie zur Wirkungsgeschichte der Septuaginta. Er gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand und zeigt Perspektiven für weitere Forschung auf. Der Band ist erwachsen aus einer internationalen Tagung des Projektes Septuaginta Deutsch, die im Juli 2010 in Wuppertal stattfand. Mit Beiträgen von: Walter Ameling, Hans Ausloos, Walter Berschin, Eberhard Bons, John G. Cook, Cécile Dogniez, Patrick Egan, Helmut Engel SJ, Johannes Engels, Heinz-Josef Fabry, Marichiara Fincati, Katrin Hauspie, Valerie Kabergs, Martin Karrer, Jong-Hoon Kim, Wolfgang Kraus, Siegfried Kreuzer, Michael Labahn, Bénédicte Lemmelijn, Philippe LeMoigne, Johan Lust, Johannes Maglinao-Tromp, Martin Meiser, Mogens Müller, Wolfgang Orth, Melvin K. Peters, Ludger Schwienhorst-Schönberger, Marcus Sigismund, Gert J. Steyn, Emanuel Tov, Julio Trebolle Barrera, Frank Ueberschaer, Martin Vahrenhorst, Michael van der Meer, Anssi Voitila, Madeleine Wieger, Florian Wilk
£228.16
JCB Mohr (Paul Siebeck) Alexandria
Alexandria war die bedeutendste geistige Metropole der hellenistisch-römischen Welt und zugleich ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen. Von Alexander dem Großen als hellenistische Stadt gegründet und gleichwohl auch durch die ägyptische Kultur geprägt, war sie Heimstätte namhafter Kulte, besonders des Isis- und des Serapiskultes. Aufgrund der starken jüdischen Präsenz spielte die Stadt auch für die Geschichte des Judentums und seine Hellenisierung von der Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische bis hin zu dem Religionsphilosophen Philo eine herausragende Rolle, und wurde wohl gerade auch deshalb für die frühen Christen und ihre Theologie mit Denkern wie Klemens und Origenes zum ersten Zentrum von exegetischer und systematischer Wissenschaft. Zugleich war Alexandria seit der frühen Ptolemäerzeit die bedeutendste Stätte antiker Wissenschaft und Bildung, wobei gleichermaßen Naturwissenschaften und Technik wie die Philologie in Blüte standen. Im Zusammenhang mit letzterer wurde die Stadt in der römischen Kaiserzeit dann auch zum neuen Zentrum der platonischen Philosophie.
£215.60
JCB Mohr (Paul Siebeck) Von Rom nach Bagdad: Bildung und Religion von der römischen Kaiserzeit bis zum klassischen Islam
Die Autoren der Beiträge dieses Bandes untersuchen die Interaktion von Bildung und Religion in den Kulturen des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens über mehr als ein Jahrtausend hinweg. Der Bogen spannt sich von den Höhlen in Qumran am Toten Meer über die kulturellen Zentren der griechisch-römischen Antike, das frühe Judentum und Christentum bis zu den literarischen und bildungstheoretischen Diskursen im klassischen Islam. Dabei werden insbesondere Institutionen und Medien mit Blick auf religiöse Vorstellungswelten und Ideale von Bildung und Erziehung untersucht. Die Beiträge gehen jeweils von einem bildungs- und religionsgeschichtlichen Ort bzw. Grundsatz aus, argumentieren aber stets in einem weiteren Horizont: Wie werden Bildungsideale über religiöse Differenzen hinweg tradiert, und inwiefern dient Bildung als Fundament für die Konstitution religiöser Identitäten? Ohne Unterschiede zu nivellieren, zeigen die Autoren des Bandes, dass gerade anhand der Frage nach Bildung Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen der jüdischen, christlichen und islamischen sowie der griechisch-römischen Religion präzise thematisiert werden können. Die Beiträge, die aus einer Vorlesungsreihe des Forschungszentrums EDRIS (Education and Religion From Early Imperial Roman Times to the Classical Period of Islam) an der Georg-August-Universität Göttingen hervorgegangen sind, dokumentieren damit die innovativen Möglichkeiten interdisziplinärer Erforschung eines Themas, das nicht nur von historischem Interesse, sondern auch von hoher Aktualität ist.
£39.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Wettbewerbsordnung und Monopolbekämpfung: Zum Gedenken an Leonhard Miksch (1901-1950)
Leonhard Miksch (1901 - 1950) ist eine vielschichtige Persönlichkeit innerhalb der Gründungsgeneration der Freiburger Schule. Als Schüler Walter Euckens avancierte er zum engen wirtschaftspolitischen Berater Ludwig Erhards und war maßgeblich an der Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft beteiligt. Dieser Band liefert einen Einblick in sein Leben und Werk sowie eine Diskussion seiner wichtigsten Beiträge zur Freiburger Forschungstradition. Sie wurden anlässlich seines 60. Todestages im September 2010 von Uwe Dathe, Nils Goldschmidt, Wernhard Möschel und Ekkehard A. Köhler am Walter Eucken Institut vorgestellt. In einem zweiten Teil werden einige wissenschaftliche Beiträge und Zeitschriftenartikel von Leonhard Miksch abgedruckt. Mit einer Einleitung von Lars P. Feld und Ekkehard A. Köhler sowie Bildtafeln, Faksimiles und einer Bibliographie liefert dieser Band eine erste historische Aufarbeitung des Werks von Leonhard Miksch innerhalb der Freiburger Forschungstradition.
£78.58
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religiöse Volkskunde und religiöse Psychologie: Schriften zur Grundlegung einer empirisch orientierten Praktischen Theologie
Wer sich über Religion informieren möchte, ist auf die ergebnisoffene Erforschung der Religiosität einer Bevölkerung angewiesen. Dies ist in Kirche und Gesellschaft anerkannt. Über Gegenstandsbereich, Methoden und Erkenntnisinteressen wird eine breite wissenschaftliche Debatte geführt. Zur ihrer Verortung ist eine historische Besinnung auf die Wegbereiter empirischer Religionsforschung unerlässlich. Die Schriften des Praktischen Theologen Paul Drews (1858-1912) lösten um 1900 eine breite Welle religions- und kirchenkundlicher Forschung aus, die aber aufgrund der theologischen Umbrüche nach dem Ersten Weltkrieg keine Fortsetzung fand. Andreas Kubik macht diese wichtige Theorietradition neu zugänglich. Er ediert im vorliegenden Band neben den programmatischen Beiträgen auch eine Fülle von Drews' Forschungsergebnissen zur Religion der Gebildeten, des Bauernstandes, zum Dämonenglauben und zur Psychologie des Kirchenbesuchs. Diese zeigen auch die Verwurzelung der empirisch orientierten Theologie in der 'sozialen Frage'.
£86.55
JCB Mohr (Paul Siebeck) Liturgie vom Frühen Mittelalter zum Zeitalter der Konfessionalisierung: Studien zur Geschichte des Gottesdienstes
Religiöse Rituale spiegeln den Glauben und die Lebensdeutung der Menschen wider. Deshalb untersucht Andreas Odenthal in den hier gesammelten Aufsätzen nicht nur den Gottesdienst im Mittelalter wie im Zeitalter der Konfessionalisierung, sondern bettet ihn auch in gesellschaftliche und frömmigkeitsgeschichtliche Prozesse ein. Im ersten Abschnitt geht es um die bunte Vielfalt der Liturgie des Mittelalters von der Messe bis zu den Osterspielen. Im zweiten Abschnitt kommt die Stundenliturgie in den Kirchen der Reformation zur Sprache. Die Auseinandersetzungen damals hatten auch eine liturgische Seite, nämlich in der Frage, welche mittelalterlichen Traditionen man beibehalten konnte, welche Innovationen den neuen theologischen Entwicklungen geschuldet waren. Der Autor zeigt in seinen Untersuchungen die Relevanz der Erforschung der Liturgiegeschichte für das Verstehen historischer Prozesse auf.
£156.53
JCB Mohr (Paul Siebeck) Informationelle Selbstbestimmung - Vision oder Illusion?: Datenschutz im Spannungsverhältnis von Freiheit und Sicherheit
Das "Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung" wird als eine besonders bedeutsame Entdeckung des Bundesverfassungsgerichts angesehen. Informationelle Selbstbestimmung ist aber bei genauer Betrachtung eine illusionäre, nicht realisierbare Vorstellung; sie verursacht falsche Erwartungen und rechtspraktische Probleme. Hans Peter Bull, der erste Bundesbeauftragte für den Datenschutz, weist nach, wie der gebotene Datenschutz auf eine solidere Basis gestellt werden kann. Es geht ihm um Rechtspolitik mit Augenmaß und die Vereinbarkeit von Freiheit und Sicherheit.
£38.52
JCB Mohr (Paul Siebeck) Schellings Freiheitsschrift: Studien zu ihrer Interpretation und ihrer Bedeutung für die theologische Diskussion
Die Freiheitsschrift aus dem Jahr 1809 ist eines der zentralen Werke nicht nur Schellings, sondern der gesamten Philosophie des 19. Jahrhunderts. Christian Brouwer interpretiert die Schrift vor dem Hintergrund sowohl der zeitgenössischen Philosophie als auch der großen Freiheits- und Unfreiheitstraktate (Augustin, Erasmus, Luther). Das Denken und Sprechen, wie es die Freiheitsschrift entfaltet, erweist sich als abgründig, aber gerade so angemessen angesichts eines Gottes- und Freiheitsbegriffes, der ebenso unvermeidlich wie nicht selbstverständlich ist. In einer sprachtheoretischen Überlegung erscheint die Metapher als diejenige Sprachform, die in der Intention von Schellings Werk eine Durchsichtigkeit der Welt auf Gott bei bleibender Distanz zwischen beiden verspricht. Diese Interpretation lässt die Freiheitsschrift anschlussfähig für die theologische Diskussion werden.
£115.10
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ferdinand Christian Baur und die Geschichte des frühen Christentums
Ferdinand Christian Baur (1792-1860) kann als einer der entscheidenden Impulsgeber für die Ausbildung der historisch-kritischen Forschung im 19. Jahrhundert gelten. Sein immenses Werk erstreckt sich über viele Bereiche des Neuen Testaments, der Kirchen- und Dogmengeschichte. Für die heutige Diskussion, in der viele ganz grundsätzliche Fragen im Blick auf die historisch-kritische Methode gestellt werden, lassen sich zahlreiche Anregungen im Werk Baurs finden, dem die Autoren dieses Bandes in Einzeluntersuchungen nachgehen. Der Band bietet sowohl Rekonstruktionen der Einsichten Baurs zu verschiedenen Themen (Synoptiker, Johannes, Paulus, Gnosis, Wunder, Auseinandersetzung mit dem Katholizismus, Geschichtsschreibung, Einleitungsfragen, Theologie des Neuen Testaments, Judentum und Hellenismus) als auch Studien zum Verhältnis Baurs zu David Friedrich Strauß oder zur Philosophie Hegels. Auch der Rezeption Baurs in Deutschland und in England wird nachgegangen. Das Bild des Theologen Baur wird durch eine Studie zu Baurs Bedeutung für die Praktische Theologie abgerundet. Auf diese Weise entsteht ein Bild der theologischen und historischen Konzeption Baurs, das der heutigen Diskussion Vertiefungen bieten kann. Es zeigt sich, dass Baur mit seinem systematisch reflektierten Zugang zur Geschichte des Christentums auch heute noch Anregungen zu geben vermag, selbst wenn viele seiner materialen Ergebnisse als überholt gelten können. Die Rekonstruktion der Konzeption Baurs geschieht deshalb ganz bewusst vor dem Hintergrund gegenwärtiger Problemkonstellationen.
£190.92
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bologna und das Rechtsstudium: Fortschritte und Rückschritte der europäischen Juristenausbildung
Ist der Bologna-Prozess der richtige Weg für die Juristenausbildung in Deutschland? Der Sammelband geht dieser Frage aus historischer und vor allem rechtsvergleichender Perspektive auf den Grund. Er bringt detaillierte Berichte über die juristische Ausbildung in europäischen und außereuropäischen Ländern auf dem neuesten Stand. Aus Rezensionen zum Vorläuferband: "Der Band besticht durch seine Vielfalt an Beiträgen und Hintergrundinformationen, die er zur Juristenausbildung bietet." Ulrike Guckes Anwaltsblatt 2008, Heft 10"Der Sammelband gibt einen ausgezeichneten Überblick über die europäischen Traditionen und Reformen in Sachen Juristenausbildung. Es war gewiss ein Kunststück, so durchweg kompetent und umsichtig urteilende Autorinnen und Autoren zusammenzuführen. […] Die Diskussion um das Bologna-Modell von 1999 und die Juristenausbildung hat wieder einmal eine Fülle von Erwägungen, Politiken und Polemiken angestoßen […] Der Band bietet dazu eine der besten, nämlich umfassenden und umsichtigen Bilanzen. Insbesondere die vergleichenden Berichte sind von hohem Wert für die Diskussion." Joachim Rückert Bayerische Verwaltungsblätter 2010, 451-452
£114.39
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Verzögerung der Leistung im europäischen Vertragsrecht
Die im Lichte eines künftigen optionalen Instruments diskutierten Entwürfe für ein europäisches Vertragsrecht (PECL, DCFR) verzichten in Anlehnung an internationale Vorgaben (CISG, UNIDROIT Principles of International Commercial Contracts) auf einen Verzugstatbestand und ordnen die Verzögerung der Leistung in die allgemeine Nichterfüllungshaftung ein. In einem weiteren Modell (Code Européen des Contrats) wird hingegen bewusst an einem Verzugstatbestand festgehalten. Welche Lösung ist im Lichte der Schuldner- und Gläubigerinteressen am sinnvollsten? Eva Lein beantwortet diese Frage in einer breit angelegten Untersuchung des geplanten europäischen Leistungsstörungsrechts vor dem Hintergrund internationaler Vorgaben, des Unionsprivatrechts, der historischen Grundlagen der Leistungsverzögerung sowie verschiedener nationaler Rechtsordnungen in West- und Osteuropa. Aus ihrer Analyse leitet sie auch Vorschläge für das deutsche Schuldrecht ab.
£133.58
JCB Mohr (Paul Siebeck) Polis - Freundschaft - Jenseitsstrafen: Briefe an und über Johannes
Synesios von Kyrene (ca. 370-413 n.Chr.) ist eine Persönlichkeit mit vielen Facetten: Großgrundbesitzer und Familienvater, Philosoph und Hymnendichter, schließlich Bischof. Seine Briefe sind literarische Juwelen, lebensprühend, human, geschliffen formuliert. Sie geben Einblick in die sozialen, politischen, religiösen und intellektuellen Verhältnisse der spätantiken Welt des östlichen Libyen. Für diesen Band wurden neun Briefe ausgewählt, die um einen gewissen Johannes kreisen; ungewiss bleibt, ob überall dieselbe Person gemeint ist. Die Briefe sind satirisch, übermütig, besorgt, verzweifelt, ironisch. Das Kernstück (Brief 43), eine tiefernste Mahnung an einen Johannes, der unter Mordverdacht steht, gründet sich auf eine religiöse Jenseitsvorstellung mit Bildern aus den Mythen Platons. Die literarischen, historischen und religiösen Hintergründe werden in sechs Essays erläutert. Inhaltsübersicht: Katharina Luchner: Freundschaft und Freundschaftsbrief bei Synesios - Ilinca Tanaseanu-Döbler: Synesios von Kyrene zwischen Platonismus und Christentum - Adolf Martin Ritter unter Mitarbeit von H. Görgemanns und R. Feldmeier: Jenseits, Jenseitsgericht und Jenseitsstrafen im Denken des antiken Griechentums - Reinhard Feldmeier: Von der Wägung des Herzens zum Jüngsten Tag - Adolf Martin Ritter: Altchristliche Eschatologie zwischen Bibel und Platon - Bruno Bleckmann: Historische Bemerkungen zu den Briefen an und über Johannes
£73.77
JCB Mohr (Paul Siebeck) Polis - Freundschaft - Jenseitsstrafen: Briefe an und über Johannes
Synesios von Kyrene (ca. 370-413 n.Chr.) ist eine Persönlichkeit mit vielen Facetten: Großgrundbesitzer und Familienvater, Philosoph und Hymnendichter, schließlich Bischof. Seine Briefe sind literarische Juwelen, lebensprühend, human, geschliffen formuliert. Sie geben Einblick in die sozialen, politischen, religiösen und intellektuellen Verhältnisse der spätantiken Welt des östlichen Libyen. Für diesen Band wurden neun Briefe ausgewählt, die um einen gewissen Johannes kreisen; ungewiss bleibt, ob überall dieselbe Person gemeint ist. Die Briefe sind satirisch, übermütig, besorgt, verzweifelt, ironisch. Das Kernstück (Brief 43), eine tiefernste Mahnung an einen Johannes, der unter Mordverdacht steht, gründet sich auf eine religiöse Jenseitsvorstellung mit Bildern aus den Mythen Platons. Die literarischen, historischen und religiösen Hintergründe werden in sechs Essays erläutert. Inhaltsübersicht: Katharina Luchner: Freundschaft und Freundschaftsbrief bei Synesios - Ilinca Tanaseanu-Döbler: Synesios von Kyrene zwischen Platonismus und Christentum - Adolf Martin Ritter unter Mitarbeit von H. Görgemanns und R. Feldmeier: Jenseits, Jenseitsgericht und Jenseitsstrafen im Denken des antiken Griechentums - Reinhard Feldmeier: Von der Wägung des Herzens zum Jüngsten Tag - Adolf Martin Ritter: Altchristliche Eschatologie zwischen Bibel und Platon - Bruno Bleckmann: Historische Bemerkungen zu den Briefen an und über Johannes
£39.93
JCB Mohr (Paul Siebeck) Patria Caelestis: Die eschatologische Dimension der Theologie Gregors des Großen
Die Lehre des ersten Mönchs auf dem Papstthron, Gregors I., genannt der Große, übte einen maßgeblichen Einfluss auf die Theologie des Mittelalters und besonders auf die mystische Tradition des Westens aus. Vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der antiken Zivilisation am Ende des sechsten Jahrhunderts entwickelte Gregor eine in der lateinischen Tradition verwurzelte, stark eschatologisch orientierte Theologie, die entscheidend von der Antithese temporalis - aeternus geprägt ist. Rade Kisić erörtert die eschatologische Dimension der Theologie Gregors, die für alle Aspekte seines Denkens grundlegend ist. Ihr Konvergenzpunkt ist die patria caelestis, "die himmlische Heimat". Die gesamte Lehre Gregors ist von seinem auf das Jenseits gerichteten Blickwinkel geformt.
£114.48
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesammelte Werke in deutscher Sprache: Band 13: Erkenntnis und Evolution. Zur Verteidigung von Wissenschaft und Rationalität
Dieser Band enthält siebzehn Aufsätze Karl R. Poppers aus den Jahren 1958 bis 1989. Sieben davon erscheinen hier erstmals in deutscher Sprache. In ihnen fasst Popper die Ergebnisse einer seiner vielen Denkrichtungen in einfachen und klaren Worten prägnant zusammen. Die siebenundzwanzig Thesen zur "Logik der Sozialwissenschaften" stehen nach wie vor als unbeantwortete Herausforderung an die Geistes-und Sozialwissenschaften im Raum. Das darin enthaltene "Rationalitätsprinzip" hat sich als konstruktiver Beitrag für alle Zielwissenschaften erwiesen, von den Geschichts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Biochemie. Poppers Analyse des "Mythos des Rahmens" ist eine Kritik der außerhalb der Wissenschaften verbreiteten Kultur der Unwahrheit. Die Selbstüberwindung des Materialismus in der Physik hat weitreichende Folgen für die Philosophie. Und seine Evolutionstheorie beschreitet einen dritten Weg zwischen Darwin und Bibel, der inzwischen auch von Biologen nachvollzogen wird. Seine Dreiweltenlehre bleibt umstritten, lockt aber mit dem Potenzial einer grundlegend neuen Weltsicht. Das gleiche gilt für seine noch unausgelotete Propensitätentheorie. Zusammengehalten werden Poppers Lehren von einer originellen Kosmologie, die die Evolution vom ersten Lichtstrahl, der das Universum erhellte, bis zum letzten neuveröffentlichten Buch als Evolution des Wissens interpretiert.
£145.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das letzte Gericht: Studien zur Endgerichtserwartung von den Schriftpropheten bis Jesus
Christian Stettler zeichnet die Entfaltung der Endgerichtserwartung von den Schriftpropheten bis zu Jesus nach. Dabei wird deutlich, dass die Gerichtserwartung im Weltordnungsdenken und in der Königsideologie wurzelt und dass der Fülle von Gerichtsmotiven seit der Exilszeit ein gemeinsames Thema zugrunde liegt: die Erwartung, dass JHWH durch das Endgericht seine Königsherrschaft universal aufrichten wird und dass nur die an der Gottesherrschaft teilhaben werden, die gemäß der Tora "gerecht" sind. Die Frage, wer die gemäß der Tora Gerechten sind bzw. wie man diese Gerechtigkeit erlangt, wird in den verschiedenen frühjüdischen Strömungen und Texten unterschiedlich beantwortet. Hierdurch ergibt sich eine differenzierte Kritik an E. P. Sanders' einflussreicher Bundesnomismus-These. - Johannes der Täufer und Jesus stehen in der apokalyptischen Tradition. Neu ist bei Jesus, dass er seine eigene Person und sein eigenes Todesgeschick in enge Verbindung mit der Gerichtserwartung bringt.
£114.65
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Exoduserzählung: Das literarische Werden einer Ursprungslegende Israels
Christoph Berner legt eine detaillierte redaktionsgeschichtliche Analyse der Exoduserzählung (Ex 1-15) und des mit ihr literarisch eng verknüpften Jitro-Kapitels Ex 18 vor. Dabei zeigt sich, daß das Paradigma der Neueren Urkundenhypothese vollständig zu verabschieden ist. Sämtliche Textanteile lassen sich im Rahmen eines zumeist kleinschrittig verlaufenden Fortschreibungsprozesses erklären, in dem die Exoduserzählung sukzessive Gestalt gewann. Noch in einer vorpriesterschriftlichen Entwicklungsphase wurde sie redaktionell mit der Vätererzählung der Genesis verbunden und damit zum Teil einer Erzväter und Exodus umfassenden Volksgeschichte, der die priesterschriftliche Bearbeitung sodann offenbarungstheologisches Profil verleiht. Hieran anknüpfend entspinnt sich eine komplexe nachpriesterschriftliche Fortschreibungsaktivität, der weite Teile der Exoduserzählung allererst ihre Existenz verdanken. Das alle Phasen der Textgenese einende Prinzip ist die fortwährende 'midraschartige' Selbstauslegung der werdenden Schrift.
£167.89
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Septuaginta und das frühe Christentum - The Septuagint and Christian Origins
Die Septuaginta stellt die älteste Übersetzung der Hebräischen Bibel ins Griechische dar. In den Beiträgen dieses Bandes wird die Übersetzung der Septuaginta in den Rahmen der Übersetzung anderer religiöser Texte der Antike gestellt und die spezifische Weise der Übersetzung in den einzelnen Schriften und zu zentralen Begriffen erfaßt. Von grundlegender Bedeutung wurde die Septuaginta für das entstehende Christentum und seine Literatur. In welcher Weise im Neuen Testament die Septuaginta aufgenommen wurde, wird differenziert in einer ganzen Reihe von Untersuchungen entfaltet. Schließlich wird der Blick über die neutestamentliche Literatur in die Patristik hinein ausgeweitet. Mit Beiträgen von:Eberhard Bons, Thomas Scott Caulley, Athanasios Despotis, Reinhard Feldmeier, Ron Heine, Carl Holladay, Gudrun Holtz, Wolfgang Kraus, Stefan Krauter, Armin Lange, Hermann Lichtenberger, Ulrike Mittmann, David Moessner, Heinz-Dieter Neef, Anna Maria Schwemer, Folker Siegert, Hermann Spieckermann, Loren Stuckenbruck, Emanuel Tov, J. Cornelis de Vos
£190.88
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Hohelied Salomos zwischen Poesie und Erzählung: Erzähltextanalyse eines poetischen Textes
Das Hohelied Salomos erzählt eine Liebesgeschichte. Es steht zwischen Poesie und Erzählung. Deshalb bestimmen rezeptionsästhetische und strukturalistische Ansätze die Interpretation. Stefan Fischer bietet eine neue Übersetzung und eine Strukturanalyse, welche zeigt, dass die Vereinigung der Liebenden im Zentrum steht.Die synchrone Textanalyse erfolgt mit literaturwissenschaftlichen Methoden der Erzähltextanalyse. Dazu analysiert der Autor die konstitutiven Elemente der Darstellung im Anschluss an Gérard Genette und bestimmt die Bausteine der Handlung. Somit bietet das Buch eine neue Interpretation als dramatische Form einer weisheitlichen Lehrerzählung und einen exemplarischen Beitrag zur Methodik der Anwendung literaturwissenschaftlicher Ansätze auf das Alte Testament. Es öffnet den Horizont für einen dialogischen Zugang zum Text, der nicht auf autoritative Weisung angelegt ist.
£121.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Textgestalt und Komposition: Exegetische Beiträge zu Tora und Vordere Propheten
Dieser Band vereinigt sechzehn, an verschiedenen Orten veröffentlichte Aufsätze des Tübinger Alttestamentlers Erhard Blum zu den Kanonteilen Tora und Vordere Propheten. Sie führen weiter, was in den Monographien Die Komposition der Vätergeschichte und Studien zur Komposition des Pentateuch Grund gelegt wurde. Detailstudien befassen sich mit notorisch schwierigen Texten wie etwa dem Kampf Jakobs am Jabbok (Gen 32) oder der Erzählung vom Blutbräutigam (Ex 4). Daneben stehen Arbeiten, die in einem weiten Horizont die kompositionsgeschichtlichen Knotenpunkte bearbeiten, etwa den Übergang von den Erzvätern zum Exodus, den Übergang vom Josua- zum Richterbuch oder den zweiten Bundesschluss am Sinai (Ex 34). Hinzu kommen Arbeiten zu den Propheten-Erzählungen und zur Thronfolge-Erzählung, mit wesentlichen Beiträgen zur Vor- und der Nachgeschichte des deuteronomistischen Geschichtswerks.
£133.23
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zeno von Verona zu heidnischer Kultur und christlicher Bildung
Bärbel Dümler untersucht die Traktate des Zeno von Verona, das älteste erhaltene lateinische Predigtcorpus aus der Zeit zwischen 360 und 380 n. Chr. Auf philologischer Grundlage analysiert sie zunächst das Verhältnis des Bischofs zum Heidentum entsprechend dem stoischen Schema der Theologia tripartita. Zenos Äußerungen zu heidnischem Kult, Göttern und mythologischen Gestalten und deren Darstellung sowie zu Philosophie und Intellektualität lassen erkennen, dass er das Christentum für die in jeder Hinsicht überlegenere Religion hält. Anschließend widmet sich die Autorin dem Gegenentwurf des Zeno zur von ihm verworfenen heidnischen Kultur: Entscheidender Unterschied ist die Ausrichtung aller Komponenten des Gegenentwurfs, nämlich religiösen Sachwissens, ethischen Wissens und ethischen Könnens, auf Gott hin, wie dies im auf Meister Eckhard zurückgehenden, hier rückübertragenen Terminus 'Bildung' zum Ausdruck kommt.
£158.62
JCB Mohr (Paul Siebeck) Geschichte des Gottesvolkes und christliche Identität: Eine kanonisch-intertextuelle Auslegung der Stephanusepisode Apg 6,1-8,3
Für die Entstehung christlicher Identität bildet die Bibel aus Altem und Neuem Testament ein wichtiges Fundament. Das zeigt etwa die Rezeption einzelner Texte, wie z.B. auch die der Stephanusperikope Apg 6,1-8,3. Aus ihr wird zum einen die Verehrung der Gestalt des Stephanus als erster christlicher Märtyrer abgeleitet, zum anderen wird sie als Paradigma für die Überlegenheit des Christentums über das Judentum verstanden. Inwiefern sind diese Rezeptionsschwerpunkte vom Text der Stephanusepisode abgedeckt?Um dieser Frage nachzugehen, wird hier auf der Basis von Überlegungen zur Gesamtstruktur des biblischen Kanons im Dialog mit geschichtstheoretischen Ansätzen zur identitätsstiftenden Funktion von Geschichte der Text der Stephanusepisode in seinen biblischen Kontexten betrachtet. Dementsprechend wird die leitende Frage "Wie funktioniert der Text Apg 6,1-8,3 als Erzählung innerhalb der christlichen Bibel aus Altem und Neuem Testament?" gestellt und mit Teilfragen nach Darstellung und Funktion der Gestalt des Stephanus sowie nach dem durch den Text vermittelten Bild der Geschichte Israels verbunden.So erfolgt vor dem Hintergrund einer kanonisch-intertextuellen Exegese der Stephanusepisode eine Auseinandersetzung mit der durchaus ambivalenten Rezeption dieses Textes. Dabei werden außerdem Überlegungen über einen Zusammenhang von Reflexionen der Geschichte Israels, die in biblischen Texten enthalten sind, und christlicher Identität angestellt.
£144.40
JCB Mohr (Paul Siebeck) Joseph und Aseneth
Die Erzählung Joseph und Aseneth ist Liebes- und Bekehrungsgeschichte in einem. Sie berichtet von der stolzen ägyptischen Priestertochter Aseneth, ihrer Liebe zu Joseph, dem Sohn Jakobs, ihrer Bekehrung und Bewahrung, und knüpft damit an eine Notiz der biblischen Josephserzählung an (Gen 41,45). Dieses Erzählwerk des antiken Judentums wird in einer aktuellen Übersetzung auf neuester textkritischer Grundlage geboten. Die einführenden Beiträge lassen das weite Themenspektrum anklingen, das mit Joseph und Aseneth berührt wird. Neben den einleitungswissenschaftlichen und textkritischen Fragen stehen die rechts- und wirtschaftsgeschichtlichen Verhältnisse, der religionshistorische Hintergrund, die Bedeutung für das Neue Testament, Erzählstruktur und Ethik sowie psychologische Aspekte, aber auch die erstaunliche Wirkungsgeschichte dieser Erzählung im Mittelpunkt.
£63.78
JCB Mohr (Paul Siebeck) Albrecht Ritschls Briefwechsel mit Adolf Harnack 1875 - 1889
Albrecht Ritschl bestimmte mit seiner theologischen Schule die deutsche protestantische Theologie von ca. 1875 bis zum ersten Weltkrieg. Sein Schüler Adolf Harnack war unbestritten der bedeutendste akademische Theologe der Jahrhundertwende und eine zentrale Figur in der Welt der Wissenschaften. Die dialektische Theologie, die nach 1914 einen entschlossenen Bruch mit der Generation ihrer Lehrer vollzog, war durch die Fragestellungen und zu einem bedeutenden Teil auch noch durch Lösungsstrategien der Ritschlianer geprägt.Der Briefwechsel zwischen Ritschl und Harnack eröffnet einen tiefen Einblick in die Formierung der Ritschlschen Schule, in die fundamentaltheologischen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Richtungen der deutschen evangelischen Theologie in der Kaiserzeit und in die bisher nur spärlich erschlossene Biografie und den theologischen Werdegang des jungen Harnack. Der Sohn des konfessionellen Lutheraners Theodosius Harnack wurde von Ritschl nicht nur zu seiner traditionskritischen Dogmengeschichtsforschung inspiriert. Vielmehr kreist Harnacks Denken in der Zeit des Werdens gerade um Ritschls Entwurf einer dogmatischen Position. Der "Unterricht in der christlichen Religion" von 1875 bietet für Harnack eine Alternative zur anerzogenen lutherischen Orthodoxie. Allerdings wünscht er nach einer gewissen Zeit, dass Ritschl sich noch stärker von der Tradition - auch von der biblischen - lossage und sich deutlicher zur Aufklärungstheologie bekenne. Ritschl aber profiliert sich nun gerade gegen dieselbe. Es kommt zu einem Zerwürfnis, das kaum noch zu überbrücken ist.
£156.86
JCB Mohr (Paul Siebeck) Le Jour de Dieu - Der Tag Gottes: 5. Symposium Strasbourg, Tübingen, Uppsala. 11.-13. September 2006 in Uppsala
Der vorliegende Band enthält die Vorträge von Wissenschaftlern der drei theologischen Fakultäten zu Strasbourg, Tübingen und Uppsala, die anläßlich des fünften Symposiums in Uppsala gehalten wurden. Thema dieses Symposiums war Der Tag Gottes / Le jour de Dieu. Der Begriff "Tag Gottes" hat im allgemeinen einen eschatologischen Bedeutungsinhalt, kann jedoch auch anders aufgefasst werden. Die behandelten Themen erstrecken sich über einen langen Zeitraum: von der altägyptischen Periode bis ins skandinavische Mittelalter. Wenn auch Judentum und Christentum im Blickpunkt des Interesses stehen, so werden auch Probleme und Vorstellungen im Zoroastrismus und in der ägyptischen Religion aufgegriffen. Mit Beiträgen von: Anders Hultgård, Jean-Claude Ingelaere, Erika Meyer-Dietrich, Friedmann Eissler, Tord Fornberg, Christian Grappe, Matthias Morgenstern, Stig Norin, Wolfgang Oswald, Marc Philonenko, Anna-Maria Schwemer, Håkan Ulfgard, Madeleine Wieger
£109.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Orakel und Gebete: Interdisziplinäre Studien zur Sprache der Religion in Ägypten, Vorderasien und Griechenland in hellenistischer Zeit
Der Band ist den zwei Grundformen religiöser Kommunikation in der Antike gewidmet - zum einen dem Gebet, verstanden als an Gott oder die Götter gerichtete menschliche Bitte und Dank, Klage und Lob, zum anderen dem Orakel, verstanden als menschlich vermittelte und auf die Zukunft hin gedeutete Rede einer Gottheit. Diese Grundformen werden aus ägyptologischer, altorientalistischer, bibelwissenschaftlicher und gräzistischer Sicht betrachtet. Der Schwerpunkt liegt auf dem Hellenismus als einer Epoche der intensiven kulturellen Begegnung von Orient und Okzident und der damit verbundenen geistes- und literaturgeschichtlichen Veränderungen, die sich auch und gerade im Bereich der Religionen und ihrer Sprachformen niedergeschlagen haben. So bieten die hier versammelten Beiträge eine Übersicht über Formen und Strukturen von Orakeln und Gebeten im hellenistischen Ägypten, Vorderasien, Israel und Griechenland, zum anderen exemplarische Interpretationen ausgewählter Quellentexte. Mit Beiträgen von: Eva Cancik-Kirschbaum, Michael Erler, Anselm C. Hagedorn, Hermut Löhr, Thomas Paulsen, Joachim F. Quack, Karin Stella Schmidt, Martin Stadler, Andreas Wagner, Beat Weber, Markus Witte
£74.64
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die kognitive Dimension des Kreuzes: Zur Deutung des Todes Jesu im Johannesevangelium
Einige Exegeten behaupten, dass der Tod Jesu im Johannesevangelium bedeutungslos ist. Andere meinen, dass das Johannesevangelium eine Kreuzestheologie vertritt.Angesichts dieser Forschungssituation unternimmt Jesper Tang Nielsen den Versuch, die Funktion des Todes in den narrativen Strukturen des Vierten Evangeliums zu bestimmen. Aufgrund einer semiotischen Interpretation von Aristoteles' Poetik trennt er dabei die kognitive von der pragmatischen Dimension der Erzählung.Es zeigt sich, dass der Tod Jesu vor allem in der kognitiven Dimension von vorrangiger Bedeutung ist. Er ist die unerlässliche Voraussetzung für die endgültige Anerkennung des Gottessohnes. Vor diesem Hintergrund kann er als Ursache der Sammlung der glaubenden Gemeinde und als Ursprung ihres Kultes dargestellt werden. So ist der Tod Jesu im Johannesevangelium weder bedeutungslos, noch passt er in die traditionellen theologischen Kategorien.
£109.15
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zeichen und Gewißheit: Semiotische Entfaltung eines protestantisch-theologischen Begriffs
Vergewisserungsprozesse, auch die des christlichen Glaubens, sind Zeicheninterpretationsprozesse. Die theologischen Entwürfe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts versuchen die Glaubensgewißheit auf der Grundlage des Erfahrungsbegriffs zu begründen oder zu rechtfertigen und sind daher mit Schwierigkeiten belastet. Gesche Linde schlägt vor, den Erfahrungsbegriff durch den Begriff der Interpretation und damit den des Zeichens zu ersetzen. Der Umstand, daß das Zeichen für die Theoriebildung insgesamt keine größere Rolle gespielt hat, führt sie auf den Einfluß Augustins zurück, der den Erkenntnisprozeß von der Vermittlungsleistung des Zeichens abkoppelt. Sie liest Martin Luther als einen Autor, der unter humanistischem Einfluß die Gewißheitsfrage wieder neu mit dem Begriff des Zeichens verbindet: Vergewisserung ist ein trinitarisch bestimmter Prozeß, der auf Zeichen zurückgreift. Schließlich führt die Autorin den integrativen Zeichenbegriff des späten Peirce ein und rekonstruiert zu diesem Zweck erstmals dessen zehntrichotomisches Klassifikationssystem, auf dessen Grundlage sich alle denkbaren Formen von Bewußtseinsprozessen beschreiben und auf ihre logischen Voraussetzungen hin explizieren lassen sollen, von der Manifestation vorbegrifflicher Gefühlsqualitäten über Handlungen bis hin zu Denk- bzw. Sprachprozessen. Auf diese Weise läßt sich die christliche Gewißheitsbildung schließlich in einem Kontext von Gewißheitsbildung überhaupt ansiedeln, sich als vielschichtiges Phänomen unterschiedlicher Interpretantenformen verstehen und sich als Ergebnis logisch valider Interpretationsprozesse analysieren, ohne daß die Einsicht in diese seine eigene Strukturbedingung den christlichen Glauben zur Relativierung seines Wahrheitsanspruches nötigen oder ihn seines Gewißheitscharakters berauben würde.
£171.96
JCB Mohr (Paul Siebeck) "Hellenisten" in der Apostelgeschichte: Historische und exegetische Untersuchungen zu Apg 6,1; 9,29; 11,20
Die Apostelgeschichte bezeichnet drei Gruppen als "Hellenisten": eine Gruppe der Urgemeinde (6,1), jüdische Gegner des Paulus (9,29) und heidnische Adressaten der frühchristlichen Missionspredigt (11,20). Gemeinsam ist diesen Gruppen die gemeinsame griechische Sprache: Die Analyse des Verbs hellenizein zeigt, dass hellenistes griechischsprachige Nichtgriechen kennzeichnete. Diese waren in der Antike ein verbreitetes Kulturphänomen, wie Beispiele aus Rom, Syrien und Ägypten zeigen, die das hinter Apg 11,20 liegende Milieu illustrieren. Auch unter den Juden der Diaspora und Palästinas gab es viele Griechischsprachige; Michael Zugmann bietet dafür zahlreiche epigraphische und literarische Belege und bespricht sie ausführlich.Unter den jüdischen "Hellenisten" Jerusalems (9,29) spielten Rückwanderer aus der Diaspora eine besondere Rolle, die wegen ihrer Affinität zu Tempel und Tora hierher gekommen waren. Einige wurden durch die Missionspredigt der Urgemeinde zu Jesusanhängern. Am Konflikt um Stephanus lässt sich das theologische Profil dieser judenchristlichen "Hellenisten" (6,1-15) nachzeichnen. Ihre implizite Tempelkritik (6,11.13f) bestand darin, dass sie den Heilstod Jesu in den Mittelpunkt rückten. Röm 3,25f stellt Jesu Tod mit der kultischen Metapher hilasterion als endzeitlichen Versöhnungstag dar, und die von den judenchristlichen "Hellenisten" überlieferte Form des Tempelwortes Jesu (Mk 14,58) deutet mit dem Gegensatzpaar des handgemachten und nicht handgemachten Tempels an, dass der Jerusalemer Tempel(kult) durch Jesu Kreuzestod endzeitlich überboten wurde.
£133.17
JCB Mohr (Paul Siebeck) Sefer ha-Razim I und II - Das Buch der Geheimnisse I und II: Band 1: Edition
Unter dem hebräischen Titel Sefer ha-Razim ("Das Buch der Geheimnisse") sind zwei bis in die Spätantike zurückreichende Schriften bekannt, die überlieferungs- und redaktionsgeschichtlich eng mit einander verwandt sind. Beim Sefer ha-Razim I handelt es sich um ein magisches Handbuch, das eminent magisches Material in das traditionelle kosmologische Schema der sieben Himmel eingearbeitet hat. Die Erstedition durch Mordecai Margalioth (Jerusalem 1966) wurde heftig kritisiert, weil sie einen eklektischen Kunsttext kreierte, der die Grenzen zwischen den verschiedenen redaktionellen Bearbeitungen und ihren handschriftlichen Repräsentanten nivelliert. Charakteristisch für die Traditionsgeschichte des Sefer ha-Razim I ist aber gerade die wiederholte redaktionelle Neustrukturierung des überlieferten Materials, die zu verschiedenen Versionen führte. Die Grundlage der vorliegenden Edition konnte gegenüber der von Margalioth durch zahlreiche neu verifizierte Fragmente aus der Kairoer Geniza und Sammelhandschriften sowie durch die Einbeziehung jüdisch-arabischer und lateinischer Textzeugen erheblich erweitert werden.Der hier erstmals edierte Sefer ha-Razim II ist aus der Polemik der Karäer auch als Sefer Adam ("Buch des Adam") bekannt. In ihm dominieren angelologische Namenlisten, die den zwölf Monaten zugeordnet sind und für magische Zwecke verwendet werden sollen. Die verschiedenen Versionen bzw. Textzeugen von Sefer ha-Razim I und II werden in einer Spaltensynopse mit Variantenapparat und die Geniza-Fragmente zusätzlich separat ediert. Die Standardversion beider Makroformen wird jeweils übersetzt und ausführlich kommentiert.
£235.85
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jesus: Ein Versuch zu begreifen
In engem exegetischen Anschluß an das Markusevangelium - ergänzt durch Bergpredigt, Vaterunser und Seligpreisungen (Mt) - erarbeitet Joachim Ringleben ein systematisch-theologisches Verständnis von Jesu Weg von der Taufe bis zur Passion. Dabei finden Jesu Sohnesbewußtsein, seine Reich-Gottes-Verkündigung, sein Verhältnis zum Alten Testament, die Heilungen, sein Gebet und seine Gleichnisse sowie seine Selbstverortung zwischen Schöpfung und Eschatologie (mit Ausblick auf die Auferstehung) besondere Berücksichtigung.Joachim Ringleben stellt drei systematische Hauptthesen auf und stellt deren Ergebnisse dar: Jesu sprachlich vermitteltes Selbstverständnis dient der Erschließung seines Gottesbewußtseins und führt zu einer radikalen Neufassung des überlieferten Gottesgedankens. In der Perspektive von Gott als dem 'Gott des Sohnes' wird Gottes Verhältnis zu diesem Menschen systematisch nachvollziehbar. Und schließlich lässt sich Jesu Gottesverhältnis theologisch als der Ort begreifen, an dem Gott sich selber hervorbringt und zu sich kommt. Damit eröffnet der Autor eine neue Anschlußmöglichkeit für die dogmatische Christologie.
£69.82
JCB Mohr (Paul Siebeck) Sinn, Symbol, Religion: Theorie des Zeichens und Phänomenologie der Religion bei Ernst Cassirer und Martin Heidegger
Markus Höfner analysiert Ernst Cassirers und Martin Heideggers Phänomenologie der Religion im Blick auf ihre zeichentheoretischen Voraussetzungen. In Konzentration auf die Zeit vor der Davoser Disputation 1929 arbeitet er dabei den neukantianischen Denkhintergrund Cassirers und Heideggers heraus, so dass die gegensätzlichen Ansätze beider Denker als divergierende Antworten auf gemeinsame Problemstellungen einsichtig werden. Während Cassirer diese mit einem Modell der sinnlichen Repräsentation ideellen Sinns bearbeitet und Symbole als Medien der Wirklichkeitskonstitution versteht, geht Heidegger von einem gegenüber Husserl pragmatisch transformierten Begriff der Intentionalität aus und konzipiert Zeichen daher als Orientierungsmedien des In-der-Welt-seins. Vor diesem Hintergrund untersucht Markus Höfner Cassirers Phänomenologie der Religion als Teil seiner Kulturphilosophie der symbolischen Formen, wobei seine Wahrnehmung der Religion als eigenständiger symbolischer Form profiliert wird. Am Ansatz einer Phänomenologie der Religion, den Heidegger in seinen frühen Freiburger Vorlesungen in Auseinandersetzung mit Paulus, Luther und Augustin entfaltet, wird demgegenüber die Rekonstruktion religiösen Lebens in seinem Vollzug hervorgehoben. Beide Ansätze werden so in ein kritisches Gespräch gebracht, aus dem sich Perspektiven für die gegenwärtige Religionsphilosophie ergeben.Diese Arbeit wurde mit dem John Templeton Award for Theological Promise 2009 ausgezeichnet.
£98.38