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JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Philosoph und sein Bild
Der Band präsentiert einige Vortragstexte (or. 54, 55, 70, 71 und 72) des Redners und Philosophen Dion von Prusa (um 40 - nach 111 n. Chr.) - auch genannt Chrysostomos ("Goldmund") -, die bisher noch nie im Detail kommentiert worden sind. Sie zeichnen ein Bild des Philosophen nicht als eines abstrakten Denkers, sondern als eines neuen Odysseus, Herakles, aber auch Sokrates und Diogenes, der sich einmischt und schon durch sein Auftreten und sein Erscheinungsbild die Menschen provoziert und zum Überdenken und Verbessern des eigenen Lebens anregt; sie entwerfen ein Ideal praktischer Ethik, dem Dion selbst sich verpflichtet fühlte und das auch weit über seine eigene Zeit und die vielgestaltige Gesellschaft der römischen Kaiserzeit hinaus wirken kann.
£30.12
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der unterschätzte Petrus: Zwei Studien
Da die erste Auflage dieses Buches bereits nach wenigen Monaten vergriffen war, drucken wir eine unveränderte 2. Auflage. Martin Hengels erste Studie "Petrus der Fels, Paulus und die Evangelientradition" geht von Matthäus 16,17-19 aus und fragt nach den Gründen, warum Petrus hier eine so einzigartige, alle anderen Apostel überragende Bedeutung im Urchristentum erhält. Nicht nur im ersten Evangelium, sondern auch in den anderen Evangelien, der Apostelgeschichte und selbst bei Paulus erweist er sich als "die apostolische Grundgestalt der Kirche". Schon das Evangelium des Petrusschülers Markus ist davon geprägt. Diese Bedeutung erstreckt sich über sein ganzes Wirken bis hin zum Märtyrertod in Rom. Der galiläische Fischer wird zum "Felsenmann" auf Grund seiner einzigartigen Wirksamkeit als theologischer Lehrer und Missionar, der souverän über Jesusüberlieferung verfügt, aber auch ein charismatischer Organisator gewesen sein muss. Daher erscheint er neben Paulus als die wichtigste Autorität für die apostolische Tradition. Seine Einmaligkeit verbietet es, von einer Fortführung des "Petrusamtes" in der Kirche zu sprechen.Die zweite Studie "Die Familie des Petrus und andere apostolische Familien" geht von der Tatsache aus, dass Petrus und andere Apostel verheiratet waren, und Familien für die urchristliche Mission entscheidende Bedeutung besaßen. Auffallend ist, dass trotz des Vordringens eines ehefeindlichen Enkratismus im 2. Jh. eine ganze Reihe von legendären Nachrichten über die Ehe und Kinder des Petrus überliefert sind."Das Buch legt niemand aus der Hand, ohne umfassend und kompetent belehrt, ja ein wenig besser gebildet zu sein. [...] Hengel bildet die Einzigartigkeit des Petrus heraus."Thomas Söding in Christ in der Gegenwart 58 (2006), S. 438
£33.94
JCB Mohr (Paul Siebeck) Frühes Christentum im antiken Strahlungsfeld: Kleine Schriften III
Mit dem vorliegenden Band setzt Wolfgang Speyer seine Studien zum Verhältnis von Antike und Christentum in Form von Aufsätzen fort.Sein Anliegen ist es, die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten zwischen den polytheistischen Religionen des Altertums und den monotheistischen Offenbarungsreligionen Judentum und Christentum verständlicher zu machen. Er zeigt sowohl Kontinuitäten als auch Brüche im geistigen Erbe von Antike und Christentum seit dem Spätmittelalter auf und verdeutlicht, warum die Trennung von christlicher Spätantike und frühem Mittelalter aus seiner Sicht falsch ist. In philologischen, historischen, religionswissenschaftlichen und philosophischen Studien geht er dabei grundsätzlich davon aus, daß der Mensch wesenhaft ein 'homo religiosus', die Religiosität also auch der Quellgrund für Philosophie und Wissenschaft ist.
£155.88
JCB Mohr (Paul Siebeck) Thomas Handbuch
Das Thomas Handbuch bietet eine Darstellung von Leben, Werk und Wirkung von Thomas von Aquin, dem wohl bedeutendsten Vertreter der scholastischen Philosophie und Theologie in interdisziplinärer und internationaler Perspektive.Mit seinem Aufbau schließt es an die bewährten Theologen-Handbücher bei Mohr Siebeck an: In vier Sektionen bietet es Ausführungen zur Orientierung in der gegenwärtigen Forschungslage, zur Person des Thomas und ihren Verbindungen und Prägungen, zu seinem Werk und zu seiner Wirkung. Die Beiträge sind von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Geschichte, Philosophie und - evangelische wie katholische - Theologie verfasst und repräsentieren die internationale Forschung. Das Thomas Handbuch bietet so eine Zusammenfassung der bisherigen Forschungen zu Thomas von Aquin und eine Grundlage für weitere Arbeiten. Es kann, erschlossen durch umfassende Register und Literaturangaben, als Nachschlagewerk genutzt werden, dessen einzelne Artikel je für sich verstehbar sind, aber auch als umfassende Gesamtdarstellung. Die interdisziplinären Beiträge eröffnen eine Gesamtschau, in welcher verschiedene Perspektiven ihren Ort finden und ihren je eigenen Beitrag zum Gesamten bieten. Angesichts der Bedeutung des Aquinaten kann es auch als Einführung in Grundlagen scholastischen Denkens genutzt werden.
£64.79
JCB Mohr (Paul Siebeck) Christusglaube: Studien zum Syntagma pistis Christou und zum paulinischen Verständnis von Glaube und Rechtfertigung
Karl Friedrich Ulrichs untersucht die in paulinischen Rechtfertigungskontexten siebenmal (Röm 3,22.26; Gal 2,16.20; 3,22; Phil 3,9, vgl. 1Thess 1,3) belegte Wendung "Glaube Christi". Spätestens seit der Arbeit von Richard B. Hays 1984 zu Gal 3 ist die syntaktische Bestimmung des Genitivs, die Semantik von "Glaube" und damit die inhaltliche Interpretation des paulinischen Rechtfertigungsdenkens umstritten. Der Autor schlägt vor, die notorische Engführung einer Alternative genitivus subiectivus/obiectivus in der philologischen Debatte zu überwinden. Er stellt die in der bisherigen Forschung vorgebrachten Argumente dar, ordnet und gewichtet sie und zeigt das Problem im jeweiligen Kontext der Belege auf. Dabei wird die kontinentaleuropäische mit der - in diesem wichtigen theologischen Gedanken der Soteriologie abweichenden - angelsächsischen Forschung ins Gespräch gebracht und die Diskussion um die new perspective on Paul wird so erweitert. In methodischer Hinsicht liegt hier eine auf Kriterien der klassischen gräzistischen Philologie bezogene und das principle of maximal redundancy verwendende Untersuchung vor, die das Recht des traditionellen Verständnisses von Pistis Christou und der entsprechenden Soteriologie sowie Anliegen der neuen Paulus-Perspektive zusammenbringt. Es zeigt sich, dass Paulus dieses Syntagma prägt und damit eine Integration verschiedener von ihm aufgenommener soteriologischer Modelle (Rechtfertigung, Partizipation, Geistbegabung) leistet.
£109.05
JCB Mohr (Paul Siebeck) Herrscherpanegyrik unter Trajan und Konstantin: Studien zur symbolischen Kommunikation in der römischen Kaiserzeit
Welche Funktion erfüllte die Herrscherpanegyrik der römischen Kaiserzeit? Handelte es sich hierbei um "propagandistische" Auftragswerke zur Glorifizierung des Machthabers oder um Instrumente einer raffinierten Lenkung des Monarchen unter dem Deckmantel des Lobpreises? Anhand der dichten Analyse exemplarischer Reden aus der Zeit Trajans (Plinius, Panegyricus) und Konstantins (Pan. Lat. 5 u. 12) arbeitet Christian Ronning die Rahmenbedingungen dieser Festreden, die gesellschaftliche und politische Stellung der Redner sowie die individuelle Zielsetzung heraus und stellt sie in ihren historischen Kontext. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verschränkung der Panegyrik mit ihrem zeremoniellen Umfeld, auf den Ritualen, die die Rede umgeben und die in sie selbst Eingang gefunden haben. Festreden erscheinen dabei als ein konstitutives Element der Austauschbeziehungen zwischen Herrscher, Städten und Funktionseliten im Römischen Reich. Sie spiegeln die jeweils aktuellen Machtlagerungen wider und zeugen von der Aneignung und spezifischen Deutung der herrscherlichen Rituale durch die Beteiligten. Die kaiserzeitliche Panegyrik ist damit keine Rhetorik der propagandistischen Beeinflussung oder Verschleierung, sondern ein gemeinsamer Code, dessen sich Herrscher und Untertanen bedienen, um sich ihres wechselseitigen Verhältnisses zu versichern - und dieses gegenüber den Ansprüchen und Interessen Dritter abzugrenzen. Zugleich dient die Panegyrik der Speicherung, Aktualisierung und Re-Interpretation vergangener Ritualhandlungen; sie ist in diesem Sinne von einer auf Zeremonien basierten Gesellschaft nicht zu trennen.
£132.85
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zentralität und Religion: Zur Formierung urbaner Zentren im Imperium Romanum
Das gewaltige circummediterrane imperium Romanum ist von einem einzigen städtischen Zentrum aus, der 'ewigen', 'heiligen' Stadt am Tiber, dem caput mundi, errichtet und über einen vergleichsweise langen Zeitraum hin beherrscht worden. Diese gewaltsame Expansion hat alte Zentren erfaßt, umgestaltet und zerstört wie Karthago, Korinth und Jerusalem. Gleichzeitig wurden neue capita provinciarum geschaffen (Lyon/Gallien, Caesarea/Judaea, Trier, Köln, Mainz, Tarraco, Corduba, Emerita, Sarmizegetusa/Dacien). Ein wichtiges Thema moderner Urbanistik und Raumforschung ist die Ausbildung eines Zentrums einer Region und das dazugehörige Verständnis zu anderen Zentralorten und der Peripherie. 'Zentralität' ist jeweils Ergebnis vieler Faktoren. Neben der Geographie spielen auch Ökonomie und Demographie eine große Rolle. Das Zentrum ist aber nicht nur eine faktische Verdichtung von Menschen, Ressourcen und Macht, sondern auch eine ästhetisch erfahrbare, emotionale, geistige Mitte. Der Imagination, Konstruktion, Wahrnehmung von Zentralität dienen urbanistische, architektonische, literarische, künstlerische und religiöse Mittel. Zentralität ist deshalb ein fruchtbares Thema in der Erforschung römischer Reichs- und Provinzreligion. Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, wie und in welchem Ausmaß das Symbolsystem 'Religion' mit seinen Festen, Ritualen, Bildern, Symbolen, mit Götterkult und Kaiserverehrung 'Zentralität' auf den jeweiligen politisch-administrativen Ebenen (regional, überregional) und im engen Bereich von Religion selbst, 'inszeniert', 'repräsentiert', geschaffen hat.
£114.61
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Konzept des geistlichen Gehorsams bei Johannes Sinaites: Zur Entwicklungsgeschichte eines Elements orthodoxer Konfessionskultur
Autorität ist in allen Zivilisationen, Gesellschaften und Religionen zu finden. Im Christentum spielt die charismatische Autorität besonders in den ostkirchlichen Traditionen noch heute eine Schlüsselrolle. Insbesondere in der evangelischen Patristik ist das Charisma gegenüber dem Amt stets positiv beurteilt worden. Dabei wurden die Schattenseiten wie die Forderung nach absolutem Gehorsam kaum wahrgenommen. Andreas Müller stellt dar, wie diese Forderung im 6. Jahrhundert in ein "spirituelles System" integriert und Gehorsam gegenüber "Geistlichen Vätern" heilsnotwendig wurde. Dabei analysiert er einen ursprünglich für Mönche verfaßten Text, die Klimax des Johannes Sinaites. Diese interpretiert er zum ersten Mal aus ihrer konkreten Entstehungssituation heraus, auch unter sozialgeschichtlichen Fragestellungen. Johannes bot demnach mit seinem geistlichen Handbuch einen Gegenentwurf zu Autoritätskonzepten in der Gesetzgebung des Kaisers Justinian. Dieser hatte versucht, das Mönchtum hierarchisch-institutionell zu organisieren. Ein Vergleich des Gehorsamskonzeptes der Klimax mit denen bei Pachomios, Basileios dem Großen und den Apophthegmata Patrum profiliert den Ansatz des Sinaiten. Dieser Ansatz hat letztlich über seine ursprüngliche Adressatengruppe des Mönchtums hinaus eine breite Rezeption erfahren. Andreas Müller bietet einen Einblick in die Entwicklung von Autoritätsstrukturen, die heute selbst in fundamentalistisch orientierten Kreisen zu finden sind.Diese Arbeit wurde mit dem Habilitationspreis der Münchener Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.
£133.28
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Markus-Evangelium im Rahmen antiker Historiographie
Das Markus-Evangelium wird in diesem Buch als früheste Evangelienschrift betrachtet und in den Kontext hellenistischer Historiographie (griechisch, römisch und frühjüdisch) gestellt. Eve-Marie Becker untersucht es im Hinblick auf die Datierung und die Verarbeitung von zeitgeschichtlichen Ereignissen und die Verwendung von geschichtlichen und literarischen Quellen. Sie analysiert die Erzählung von geschichtlichen Ereignissen in chronologischer und kausaler Ordnung und fragt nach der theologischen Deutung der Geschichte. Darüber hinaus behandelt sie die Gestaltung einer literarischen Gattung sui generis im Umfeld frühkaiserzeitlicher Literatur. Die Verortung des Markus-Evangeliums im Rahmen antiker Historiographie dient verschiedenen Zielen. Sie soll den geschichtlichen Wert der vormarkinischen Quellen und Überlieferungen bestimmen und die 'historiographische Leistung' des Redaktors Markus würdigen. Die Autorin zeigt die literarischen Verwandtschaften der Gattung 'Evangelium', aber zugleich auch ihre gattungsgeschichtliche Sonderstellung auf.
£214.32
JCB Mohr (Paul Siebeck) Saul und David in der judäischen Geschichtsschreibung: Studien zu 1 Samuel 16 - 2 Samuel 5
In den Erzählungen der Samuelbücher stehen Saul und David einander nicht nur als Einzelfiguren gegenüber, sondern repräsentieren auch ihre jeweiligen Reiche Israel und Juda. Das durchgängige Kompositionsmerkmal des Figurenkontrastes spiegelt deshalb auch den israelitisch-judäischen Gegensatz. Klaus-Peter Adam widmet sich der Figurenkonstellation und Handlungsabfolge der Erzählungen und ordnet Motive und Themen in die Geschichtsschreibung der Samuel- und der Königebücher ein. Ihre Bezüge zur übrigen Überlieferung von den Königen Judas und Israels liegen besonders in der judäischen Perspektive begründet, die sich bereits in den Quellen der Königebücher nachweisen lässt. Wie in diesen Quellen der israelitisch-judäischen Königsgeschichte erweisen sich Bündnisse und Aufstände auch als entscheidende geschichtliche Ereignisse der narrativen Entfaltungen um die Figuren Saul und David. Die Eigenarten dieser Erzählungen, ihre Konzeption als paradigmatische Vorgeschichte zur späteren Königsabfolge und ihr Überlieferungswachstum werden im Vergleich mit anderen Werken antiker Geschichtsschreibung bestimmt.
£109.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Studien zum Neuen Testament: Band II: Bekenntnisbildung und Theologie in urchristlicher Zeit
Mit diesen beiden Bänden legt Ferdinand Hahn die wichtigsten Aufsätze und Einzelstudien aus über 30 Jahren vor, welche die Abfassung seiner "Theologie des Neuen Testaments" vorbereitet und begleitet haben. Die insgesamt 70, sämtlich neu durchgesehenen und z. T. korrigierten Studien umspannen einen weiten Bogen von exegetischen und methodischen Grundsatzfragen über die Jesusforschung, die Evangelien, die paulinische und deuteropaulinische Theologie, die neutestamentliche Ekklesiologie und Ethik bis hin zu den Spättraditionen des Neuen Testaments. Sie bieten detaillierte Textanalysen und eine dezidiert theologische Gesamtschau auf das Neue Testament. Eine Gesamtbibliographie der Schriften Hahns sowie umfangreiche Register runden die beiden Bände ab.
£244.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Dialog Uber Die Liebe Amatorius Scripta Antiquitatis Posterioris Ad Ethicam Religionemque Pe
£58.45
JCB Mohr (Paul Siebeck) Eigentumsrecht in Nationalsozialismus und Fascismo
Thorsten Keiser beschäftigt sich in vergleichender Perspektive mit der Suche deutscher und italienischer Juristen nach einer regimekonformen Eigentumsgestaltung während der Diktaturen. Diese sollte eine Vermittlung zwischen autoritär definierter "sozialer" Bindung und der Nutzung wirtschaftsfördernder Potentiale privatnützigen Eigentums darstellen. Der Autor zeigt, wie sich trotz einer gemeinsamen, durch politischen Antiliberalismus und methodischen Antiformalismus konstituierten Ausgangsbasis, in Nationalsozialismus und Fascismo unterschiedliche Ansätze herausbilden konnten: einerseits eine radikal antipositivistische Richtung unter dem Einfluß Carl Schmitts in Deutschland, andererseits eine strukturelle Rückkehr zum hergebrachten Muster der liberalen Kodifikation in Italien, die lediglich durch funktionale Korrekturen abgefangen werden sollte. Erklärt wird dieses Ergebnis mit in Deutschland und Italien unterschiedlichen Ausformungen einer antibürgerliche Impulse umfassenden Kritik am sogenannten "juristischen Formalismus", die wiederum auf verschiedene Gewichtungen von Staat und Volksgemeinschaft als integrative, mit mythischen Tiefenschichten korrespondierende Bezugspunkte der nationalsozialistischen bzw. faschistischen Rechtsordnung zurückzuführen sind. Diese Dissertation wurde mit dem "Werner-Pünder-Preis" der Vereinigung der Freunde der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität ausgezeichnet.
£121.22
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Starken und die Schwachen in Korinth und in Rom: Zu Herkunft und Funktion der Antithese in 1Kor 8,1-11,1 und in Röm 14,1-15,13
Volker Gäckle befasst sich mit der Frage nach der Identität der als "schwach" und in Rom auch als "stark" charakterisierten Konfliktpartner in 1Kor 8,1-11,1 und Röm 14,1-15,13. Neben dem theologischen und soziologischen Profil der jeweiligen Gruppierungen steht die Frage nach der Herkunft der antithetischen Gruppenattribute, ihrem geistesgeschichtlichen Hintergrund und ihrer Funktion im Konflikt einerseits und in der paulinischen Argumentation andererseits im Mittelpunkt der Untersuchung. Nach einem forschungsgeschichtlichen Überblick folgt eine bisher noch fehlende ausführliche Untersuchung des Wortfeldes ?s???e?a / ?s????? in der antiken Literatur. Die hier gewonnenen Ergebnisse sind die Grundlage für die Bestimmung der jeweiligen Konfliktgruppen und für das Verständnis der paulinischen Argumentation. Dabei wird deutlich, wie Paulus seine im 1. Korintherbrief entwickelte Argumentationsstrategie mitsamt den in Korinth angetroffenen Gruppenattributen auf einen ähnlichen, jedoch nicht identischen Konflikt in der römischen Gemeinde appliziert. Darüber hinaus ordnet der Autor die paulinische Argumentation in das Gesamtbild der paulinischen Theologie ein.
£134.84
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Askeseschrift des Pseudo-Basilius: Untersuchungen zum Brief "Über die wahre Reinheit in der Jungfräulichkeit"
Anne Burgsmüller beschäftigt sich mit dem Brief eines kleinasiatischen Bischofs aus dem 4. Jh., der jungen Menschen philosophisch und biblisch begründete Ratschläge für ein christliches Leben gibt. Dass der Brief mit Beginn des Buchdrucks in Vergessenheit geriet, lässt sich auf die Offenheit zurückführen, mit welcher Fragen der Sexualität behandelt werden. Umberto Eco verbannt in seinem Roman "Der Name der Rose" Auszüge dieser Schrift in einem Turm verbotener Bücher. Der Brief wurde lange dem homoiousianischen Bischof Basilius von Ankyra zugeschrieben. Die theologische Unreflektiertheit der Schrift erinnert jedoch eher an das Gedankengut der Messalianer, die in bildreicher Sprache den Wert der mystischen Vereinigung mit Gott betonen und bis in die heutige Zeit die Erbauungsliteratur beeinflussen. Die Autorin zeigt auf, wie Gregor von Nyssa diesen Brief bei der Verfassung seiner Schrift De virginitate verwendete, und vergleicht ihn mit anderen Virginitätsschriften. Angefügt ist der griechische Text mit einer erstmaligen deutschen Übersetzung.
£126.53
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Theologie der Liebe Gottes in den johanneischen Schriften: Zur Semantik der Liebe und zum Motivkreis des Dualismus
Für die Interpretation der johanneischen Schriften galt seit Bultmann ein tiefgreifender Dualismus als bestimmende Kategorie. Dieser wurde religionsgeschichtlich entweder aus gnostischen oder aus frühjüdisch-qumranischen Kreisen hergeleitet. Enno Edzard Popkes arbeitet demgegenüber exegetisch heraus, daß das Netzwerk der vielfältigen Aussagen über die Liebe Gottes zur Welt, Jesu zu den Jüngern oder der Jünger untereinander die Tragweite der dualistischen Aussagen einschränkt und einen anderen Schlüssel zum Verständnis sowohl der Johannesbriefe als auch des Johannesevangeliums bietet. Der Autor erstellt eine ausführliche Analyse aller durch dualistische und liebessemantische Motive geprägten Texte der johanneischen Schriften und stützt das erhobene Verständnis durch sorgfältige religionsgeschichtliche Vergleiche ab. So zeigt sich die "Theologie der Liebe Gottes" im ersten Johannesbrief und die narrativ ausgestaltete "dramaturgische Christologie der Liebe Gottes" im Johannesevangelium, durch die deutlich wird, inwiefern das Leben und der Tod Jesu in österlicher Perspektive als ein Geschehen der Liebe Gottes verstanden werden können.
£126.53
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Mensch als Gottes Bild im christlichen Ägypten: Studien zu Gen 1,26 in zwei koptischen Quellen des 4.-5. Jahrhunderts
Dmitrij Bumazhnov untersucht zwei koptische Quellen des 4.-5. Jahrhunderts, die auf den hl. Meliton von Sardes zurückgehende Homilie De anima et corpore und die Vita des seligen Aphu von Pemdje (Oxyrhynchos). Im vorliegenden Werk werden beide in Hinblick auf den 1. Origenistischen Streit in Ägypten (spätes 4. Jh.) analysiert, der zwei Mönchsparteien - die Nachfolger des alexandrinischen Theologen Origenes und die sogenannten Anthropomorphiten - gegeneinander aufgebracht hat. Im Mittelpunkt des Konfliktes stand die Frage, ob man Gott in der Nachfolge der alttestamentlichen Gottesvisionen als Menschen sehen kann. Die polemische Bezeichnung unterstellt, daß die "Anthropomorphiten" Gott in menschlicher Gestalt anbeteten. Dmitrij Bumazhnov bietet eine Kontextualisierung der koptischen Fassung von De anima et corpore, die die Funktion des in melitonischer Tradition stehenden Textes im nichtorigenistischen Mönchtum Ägyptens erklärt. Der Autor zeigt, daß der Mönchsvater Aphu - entgegen Mißdeutungen seiner Vita - nicht als Mystiker des präinkarnierten Leibes Christi zu gelten hat. Aphus Lebensbeschreibung wird als eine kunstvolle Variation der frühchristlichen Einfalttradition verstanden.
£91.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religiöses Lernen in der biblischen, frühjüdischen und frühchristlichen Überlieferung
Dieser Band versammelt sechzehn Beiträge in- und ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Jahre 2003 an einem internationalen Forschungssymposium an der Universität Osnabrück teilgenommen haben. Die einzelnen Studien zur alt- und neutestamentlichen Überlieferung bzw. zur antikjüdischen und frühchristlichen Literatur fokussieren ganz unterschiedliche Aspekte des Lernens: Neben Ausführungen zur Lernpraxis, für die das Auswendiglernen eine bedeutende Rolle spielt, kommt dem personalen und sozialen Aspekt von Lernprozessen große Bedeutung zu. Lernen geschieht durch einen Lehrer; im gemeinsamen Lernen wiederum bindet sich der Einzelne in die Traditionsgemeinschaft ein. Schließlich wird auch auf die theologisch-kultische Dimension des Lernens verwiesen, da Lernen als Möglichkeit der Gottesbegegnung beschrieben werden und die Belehrung als ein Akt göttlichen Gnadenerweises verstanden werden kann. Durch die Zusammenstellung der einzelnen Studien ergeben sich interessante Perspektiven für die Traditionsgeschichte jüdischer und christlicher Lernkonzeptionen.
£108.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Paulus und Jakobus: Kleine Schriften III
" ... Ebenso wie zu den beiden vorangegangenen Bänden darf auch zu diesem die nachdrückliche Empfehlung ausgesprochen werden, sich durch eigene Lektüre in die Werkstatt gelehrter Arbeit zu begeben und vom reichen Angebot, das hier ausgebreitet wird, gründlich Gebrauch zu machen."Eduard Lohse in Theologische Literaturzeitung 129 (2004) 277-280" ... In seinen Beiträgen zu Paulus gelingt es dem weltweit angesehenen emeritierten Tübinger Neutestamentler zu zeigen, wie tief der frühe Paulus und seine Christologie im Judentum verwurzelt sind. ..."Heinz Giesen in Theologie der Gegenwart 46 /3 (2003) 229-232" ... Insgesamt handelt es sich bei diesen und den hier nicht besprochenen Beiträgen um gründliche Auseinandersetzung, die den jeweiligen Standpunkt ausgiebig zu untermauern sucht und die kritisierten Thesen in ihrer Fadenscheinigkeit aufzeigt. In vielem handelt es sich um Pionierarbeit, für die andere dem Verfasser zu Dank verpflichtet sind."A. Fuchs in Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt 28 (2003) 274f.
£80.97
JCB Mohr (Paul Siebeck) Apokalyptik als Herausforderung neutestamentlicher Theologie
Die Aufsatzsammlung vereinigt neben einer thematischen Einleitung zwölf Beiträge, deren Schwerpunkt auf der Rezeption und Wirkung apokalyptischer Vorstellungen und Konzeptionen im neutestamentlich-frühchristlichen, paganen wie jüdischen und systematisch-theologischen Kontext liegt. Die Sammlung schlägt einen weiten Bogen von der Bedeutung der Apokalyptik für das Verständnis des historischen Jesus, über Beiträge zu klassischen neutestamentlichen Texten - wie Mk 13, dem Römer- und dem zweiten Thessalonicherbrief sowie Apk 12 - zu frühchristlichen Schriften aus dem Umfeld des Neuen Testaments - wie dem zweiten Klemensbrief, dem Johannes-Apokryphon und dem Thomas-Evangelium -, bis hin zu Beiträgen zur griechischen Eschatologie und der frührabbinischen Rezeption apokalyptischer Vorstellungen. Der Band schließt mit einer prominenten Auseinandersetzung in der Geschichte der Exegese und der Aktualisierung der Problematik aus systematisch-theologischer Sicht. Die Autoren der Beiträge geben einen Überblick über den Forschungstand wie dessen Aktualisierung in der Auslegung und Interpretation des Phänomens Apokalyptik. Ziel der Zusammenstellung ist eine ausführliche Beleuchtung der mit dem Stichwort "Apokalyptik" aufgegebenen Probleme und Erscheinungen.
£126.48
JCB Mohr (Paul Siebeck) Asketischer Protestantismus und der 'Geist' des modernen Kapitalismus: Max Weber und Ernst Troeltsch
In den Jahren 1904 und 1905, also vor nunmehr 100 Jahren, veröffentlichte Max Weber seine inzwischen weltberühmte Studie "Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus" als Aufsatz in zwei Folgen. Dieser löste unmittelbar nach Erscheinen die erste Kontroverse und später eine Flut von Sekundärliteratur aus. Viele Reaktionen auf die Studie, positive und negative, beruhen freilich auch darauf, daß Text und Kontext mißverstanden wurden.100 Jahre danach ist die Diskussion um die Studie so lebendig wie eh und je. Für die Autoren der Beiträge in diesem Band war das Jubiläum Anlaß, abermals - hoffentlich mit frischem Blick - Text und Kontext zu bedenken. Mehr als sonst wurde dabei auch der Einfluß des Heidelberger Gelehrtenmilieus auf die Konzeption der Studie geprüft. Insbesondere interessierte das Verhältnis von Max Weber und Ernst Troeltsch, die in dieser Phase ihres Schaffens durch eine 'Fachmenschenfreundschaft' eng verbunden waren.Die Beiträge dieses Bandes entstammen einem Symposium, das im Frühjahr 2004 stattfand und an dem Weber- und Troeltsch-Forscher teilnahmen.
£85.79
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gottes Liebe Zu Israel Studien Zur Theologie Des Alten Testaments 33 Forschungen Zum Alten Testament
£68.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesammelte Studien zur Hebräischen Bibel
Dieser Band umfaßt grundlegende Aufsätze des Jerusalemer Bibelwissenschaftlers Isac Leo Seeligmann, eines der herausragenden Exegeten des vorigen Jahrhunderts. Die hier vorgelegten Studien präsentieren das breite Spektrum seiner Forschungen von der biblischen Geschichtsüberlieferung und dem biblischen Recht über Untersuchungen zu Prophetie und Psalmen bis hin zur Text- und Auslegungsgeschichte der jüdischen Bibel. Wegweisend sind unter anderem seine Arbeiten zu dem Phänomen der innerbiblischen Auslegung und seine meisterhafte Verbindung literarhistorischer Fragen und textgeschichtlicher Analysen. In singulärer Weise kommt in Seeligmanns Untersuchungen eine umfassende Kenntnis der jüdischen Traditionsliteratur, aber auch der klassisch-antiken Literatur zum Tragen. Unübertroffen ist die Intensität, in der traditionelle und neuzeitliche jüdische Auslegungen mit der modernen, im protestantischen Bereich entstandenen Bibelwissenschaft ins Gespräch gebracht werden.Der Sammelband enthält neben acht bisher deutsch bzw. englisch publizierten Arbeiten zehn hebräische Aufsätze in deutscher Übersetzung, die damit erstmals einer breiteren wissenschaftlichen und theologisch interessierten Öffentlichkeit zugänglich werden.Ein für diesen Band geschriebener Beitrag von Rudolf Smend stellt Person und Werk I.L. Seeligmanns vor.
£139.05
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Neutestamentler Ernst Lohmeyer: Studien zu Biographie und Theologie
Ernst Lohmeyer ist ein Opfer beider totalitärer Regime auf deutschem Boden. Durch die Teilnahme an beiden Weltkriegen war die Zeit seiner wissenschaftlichen Arbeit mehrfach unterbrochen, in der Zeit des Nationalsozialismus wurde sein Wirken durch die Zustände an den Universitäten und nicht zuletzt durch seine Strafversetzung von Breslau nach Greifswald stark beeinträchtigt, und schließlich hat seine politisch motivierte Ermordung durch die sowjetische Geheimpolizei am 19. September 1946, die in der DDR tabuisiert war, eine breitere Wirkung seiner Ansätze in der Nachkriegszeit verhindert.Andreas Köhn arbeitet erstmals umfassend die tragische Biographie Ernst Lohmeyers auf. Sein Buch liefert zugleich einen wertvollen Beitrag zur Erschließung des philosophischen Hintergrundes und zum Verständnis einzelner Aspekte der exegetischen Lebensarbeit Lohmeyers. Der Band regt weiter dazu an, das Werk dieses großen "vergessenen" Theologen des 20. Jahrhunderts - mehr als fünfzig Jahre nach seiner Ermordung - erneut zu studieren und die Anstöße aus seinem facettenreichen Denken für die Debatten der Gegenwart fruchtbar zu machen.
£109.35
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Biographie der "Hure Babylon": Studien zur Intertextualität der Babylon-Texte in der Bibel
"Babylon" ist mehrfach explizit behandeltes Thema biblischer Texte und ist stets mehr als eine geographische Entität. Die Bedeutungsebenen Stadt, Reich, Prinzip, Kultur und Frau sind in den verschiedenen Texten unterschiedlich ausgearbeitet und doch oft verschmolzen, insbesondere in Jer 50-51; Offb 17-19 und vollends in den dominanten Rezeptionsgeschichten Europas. In ausführlichen Analysen der Texte Gen 11,1-9; Ps 137; Jes 13,1-14,27; 21,1-10.11-12; 47; Jer 25,1-38; 50,1-51,64; Sach 5,5-11 und Offb 17,1-19,10 arbeitet Ulrike Sals heraus, wie "Babylon" textimmanent und intertextuell gezeichnet ist: die alttestamentlichen Texte antworten derart aufeinander, daß sie zusammengelesen eine Biographie Babylons als Stadt bzw. Reich, Frau und Prinzip zeichnen. Dies ist in Offb 17-19 mit neuen theologischen Ausrichtungen und unter Einbeziehung weiterer Texte umgesetzt. Die Autorin bietet mit dieser Studie einen Beitrag zur Intertextualitätsdebatte alt- und neutestamentlicher Texte sowie zur Gender-Forschung und zur Repräsentation von Städten.
£127.97
JCB Mohr (Paul Siebeck) Le Repas de Dieu / Das Mahl Gottes: 4. Symposium Strasbourg, Tübingen, Uspal. Strasbourg, 11-15 septembre 2002
Ce livre rassemble des contributions présentées par des professeurs des Universités de Strasbourg, de Tübingen et d'Upsal à un colloque qui eut lieu à Strasbourg en 2002. Il fait suite à des volumes sur "Le Trône de Dieu" (1993), "La main de Dieu" (1997), et "La Cité de Dieu" (2000). Les contributions traitent du thème complexe du "Repas de Dieu" sous des aspects d'histoire des religions proche-orientale et judéo-hellénistique, d'exégèse biblique, de patristique, d'histoire de la Réforme et du judaïsme médiéval.Das Buch versammelt die Beiträge eines Straßburger Symposiums von Wissenschaftlern der Universitäten Straßburg, Tübingen, Uppsala im Jahre 2002. Dem Sammelwerk gingen die Symposiumsbände "Le Trône de Dieu / Der Thron Gottes" (1993), "La Main de Dieu / Die Hand Gottes" (1997) und "La Cité de Dieu / Die Stadt Gottes" (2000) voraus. Die Studien behandeln das komplexe Thema des "Mahls Gottes" unter Aspekten der altorientalischen und hellenistisch-jüdischen Religionsgeschichte, der Bibelexegese und Patristik sowie der Geschichte der Reformation und des mittelalterlichen Judentums.
£156.65
JCB Mohr (Paul Siebeck) Königtum und Gottesherrschaft: Untersuchungen zur alttestamentlichen Monarchiekritik
"Nicht ich will über euch herrschen, und mein Sohn soll nicht über euch herrschen, Jahwe soll über euch herrschen!" Mit diesen dem Richter Gideon in den Mund gelegten Worten formuliert das Alte Testament eine scharfe Antithese zwischen Königtum und Gottesherrschaft, die in der Umwelt des Alten Testaments ihresgleichen sucht. Die Herleitung dieser und der verwandten Aussagen im Richter- und Samuelbuch stellen für die kritische Rekonstruktion der alttestamentlichen Theologiegeschichte eine besondere Herausforderung dar. Handelt es sich dabei um Zeugnisse antimonarchischer Strömungen in der Frühzeit Israels oder um in wenigen Sätzen verdichtete Resultate theologischer Reflexion, die den Untergang der israelitischen und judäischen Königtümer zu bewältigen sucht?Reinhard Müller geht dieser Frage in einer Reihe voneinander weitgehend unabhängiger und sich gerade darum gegenseitig stützender Einzelexegesen nach. Zutage kommt eine in der Forschung oft vernachlässigte Vielstimmigkeit der alttestamentlichen Beurteilungen des Königtums. Die Auseinandersetzungen um die theologische Deutung des Königtums werden in der frühen Perserzeit verortet. Die kritischen Stimmen vertreten dabei kein politisches Programm, und von einer prinzipiellen Ablehnung staatlicher Gewalt kann keine Rede sein. Es ergeben sich deutliche Hinweise, daß die theologisch begründete Monarchiekritik für die Herausbildung der alttestamentlichen Bundestheologie eine nicht zu unterschätzende Bedeutung gehabt hat.
£85.84
JCB Mohr (Paul Siebeck) Geschichte und Geschichten: Aufsätze zur Apostelgeschichte und zu den Johannesakten
Dieser Band enthält Aufsätze Eckhard Plümachers zur kanonischen Apostelgeschichte sowie zu den apokryphen Johannesakten.Im Mittelpunkt der Arbeiten zur Apostelgeschichte steht insbesondere die Frage nach dem Verhältnis der Acta Apostolorum zur zeitgenössischen hellenistisch-römischen Geschichtsschreibung. Dabei werden sowohl übergreifende Themen wie das der literarischen Gattung der Apostelgeschichte oder das ihrer Einordnung in das breite Spektrum der antiken Historiographie erörtert als auch Einzelprobleme reflektiert, wie sie z. B. mit den Reden der Apostelgeschichte, den sog. "Wir-Berichten" oder der Fiktionalität und Wunderhaftigkeit der lukanischen Geschichtserzählung verbunden sind. Auf diese Weise unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, gewinnt das Werk, in dem sich das Christentum erstmals Geschichte schreibend äußert, schärfere Konturen.Die Aufsätze zu den Johannesakten befassen sich mit dem Einfluß, den die pagane Umwelt auf einen etwa ein Jahrhundert nach dem Verfasser der Apostelgeschichte schreibenden christlichen Romanautor ausgeübt hat. Dabei kommen literarische, popularphilosophische und gesellschaftliche Aspekte in den Blick, aber auch solche der römischen Kaiserideologie sowie der Provinzialverwaltung.Alle Aufsätze sind gründlich überarbeitet, auf den neuesten Forschungsstand gebracht und z. T. auch erheblich erweitert worden. Der Beitrag zur Bedeutung Roms in der Apostelgeschichte wird hier erstmals publiziert.
£132.81
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Ich Adams und das Ich der Menschheit: Studien zum Menschenbild in Römer 7
Hermann Lichtenberger untersucht mit Römer 7 einen der zentralen Texte der paulinischen Anthropologie und Soteriologie. Die Ausweglosigkeit des der Sünde ausgelieferten Menschen und seine Befreiung durch Christus wird hier in unvergleichlicher Weise zur Sprache gebracht. Der Autor zeigt zunächst in einem ersten Durchgang (7, 7-13) am 'Ich' Adams die Gefangenschaft unter die Sündenmacht und deren Verquickung mit dem Gesetz auf, in einem zweiten (7, 14-24) spricht als 'Ich' die ganze, von Adam herkommende und bestimmte Menschheit, die allein in Christus aus ihrer Sünden- und Todverfallenheit gerettet werden kann (7, 25a; 8,1ff).Dabei wird der Versuch unternommen, etwas von dem "unverstandenen und unerklärten Rest", der auf Verarbeitung wartet (Karl Barth), wahrzunehmen. Nach einer ausführlichen Forschungsgeschichte mit Schwerpunkten im 19. und 20. Jahrhundert und der exegetischen Erarbeitung von Röm 7 werden analoge und kontrastive Modelle zur Beschreibung von Verhängnis, Schuldverfallenheit und Freiheit aus den Bereichen der klassischen Antike und dem hellenistischen und rabbinischen Judentum analysiert und zu Paulus in Beziehung gesetzt.
£132.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Paulus bis zum Apostelkonzil: Ein Beitrag zur Einleitung in den Galaterbrief, zur Geschichte der Jesusbewegung und Pauluschronologie
Ausgehend von einer genauen Erklärung der ersten beiden Kapitel des Galaterbriefes legt Ruth Schäfer einen neuen Rekonstruktionsversuch der Frühzeit des Paulus vor. Hierbei würdigt sie den historischen Quellenwert der Apostelgeschichte positiv. Die These einer späteren Abfassung des Briefes auf der sogenannten 'Dritten Missionsreise' kombiniert die Autorin mit der Annahme einer frühen Gründung der galatischen Gemeinde vor dem Apostelkonzil. Mit der Rekonstruktion der historischen Bedingungen, unter denen Paulus den Galaterbrief verfaßte, erschließt sie zugleich den historischen 'Ort' der ersten Formulierung der paulinischen Rechtfertigungsverkündigung und charakterisiert diese als eine späte Ausformung der paulinischen Christologie zugunsten der Stellung der heidnischen Jesusjünger in den Gemeinden. Paulus äußert sich hier als jüdischer Theologe. Die Untersuchung stellt die pragmatische und sozial-integrative Komponente der paulinischen Rechtfertigungsbotschaft stärker heraus als bisher im deutschen Sprachraum üblich und vertritt eine neue Pauluschronologie.
£134.95
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kontexte des Johannesevangeliums: Das vierte Evangelium in religions- und traditionsgeschichtlicher Perspektive
Eine der strittigsten Fragen der Forschung ist die religionsgeschichtliche Einordnung des Johannesevangeliums. Während dieses lange primär im Kontext des Hellenismus gesehen wurde, beherrschte im 20. Jahrhundert zunächst das Verhältnis zur Gnosis die Diskussion. Seit den Qumranfunden finden jüdische Hintergründe wieder stärkere Beachtung, doch lassen sich die Bezüge zur hellenistisch-römischen Welt nicht vernachlässigen. Ebenso kontrovers diskutiert wird das Verhältnis der johanneischen Tradition zu den anderen frühchristlichen Traditionsströmen, den Synoptikern, zur paulinisch-deuteropaulinischen Tradition oder zu der im Thomasevangelium erkennbaren Gnostisierung der Jesusüberlieferung.Die Autoren in diesem Band erörtern die religions- und traditionsgeschichtlichen Bezugsfelder des Johannesevangeliums. Damit bietet der Band in nuce ein Kompendium der wichtigsten Kontexte, die für die Interpretation des Johannesevangeliums zu berücksichtigen sind.
£221.91
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kritik des transzendentalen Denkens: Von der Begründung des Wissens zur Analyse der Erkenntnispraxis
Der kritische Realismus war seit der griechischen Antike die dominierende Erkenntnisauffassung, bis er im englischen Empirismus des 18. Jahrhunderts in Frage gestellt wurde. Dann kam mit Kants Transzendentalphilosophie die 'kopernikanische Wende' zum transzendentalen Idealismus, der mit seiner Antwort auf die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis eine Alternative zum Realismus etablierte. Der transzendentale Realismus zeigte dagegen die Möglichkeit einer realistischen Antwort auf die Kantsche Frage.Im deutschen Sprachbereich haben Karl-Otto Apel und Jürgen Habermas eine hermeneutische Transzendentalphilosophie entwickelt, die sich um eine Synthese aller wichtigen Strömungen des modernen Denkens bemüht. In den hier gesammelten Arbeiten unterzieht Hans Albert die Resultate dieser Bemühungen einer gründlichen Kritik. Außerdem bietet er in Auseinandersetzung mit der fallibilistischen Transzendentalphilosophie Wolfgang Röds die Skizze einer realistischen Antwort auf die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis.Das Buch ist Teil der modernen Diskussion um Grundlagenfragen der Wissenschaften im Anschluß an den sogenannten Positivismusstreit und die Kontroverse um die Rolle der Hermeneutik.
£33.40
JCB Mohr (Paul Siebeck) Souveränität und Legitimität von Herrschaftsgewalt: Die Weiterentwicklung von Begriffen der Staatslehre und des Staatsrechts im europäischen Mehrebenesystem
Die dauerhafte Existenz einer Staats- bzw. Herrschaftsgewalt hängt davon ab, ob sie Souveränität und Legitimität für sich beanspruchen kann. Utz Schliesky zeichnet die Entwicklung dieser Zentralbegriffe der Staatslehre und des Staatsrechts seit dem Mittelalter nach und überprüft, inwieweit ihre heutige Fassung geeignet ist, den Herausforderungen durch die europäische Integration und auch durch innerstaatliche Entwicklungen zu genügen. Die in Zeiten des staatsrechtlichen Positivismus und einer anderen Verfassungsordnung am Vorbild des modernen Nationalstaates entwickelten Konzepte für Souveränität und Legitimität sind weder europatauglich noch können sie vielfältige Verzahnungen zwischen Herrschaftsträgern und Gesellschaft erklären. Aus Sicht der überkommenen Konzeptionen der Staats(rechts)lehre lassen sich insoweit nur "Auflösungserscheinungen" konstatieren. Um der pluralistischen Struktur der Herrschaftsgewalten und der Legitimationssubjekte gerecht werden zu können, ist eine Weiterentwicklung der Begriffe "Souveränität" und "Legitimität" erforderlich. Auf der Grundlage der historischen Entwicklung und der praktischen Herausforderungen an Staatslehre und Staatsrecht entwirft Utz Schliesky ein System gemeinsamer Souveränität der im europäischen Mehrebenensystem existenten Herrschaftsgewalten sowie ein normatives Konzept pluraler demokratischer Legitimation.
£182.09
JCB Mohr (Paul Siebeck) Argumentation bei Paulus gezeigt an Röm 9-11
Diese methodologische und exegetische Studie ist dem Paulus gewidmet, der "lieber fünf Worte mit Bewußtsein spricht, als zehntausend Worte in Verzückung" (1Kor 14,19): Methodologisch wird zunächst anhand von Anwendungsbeispielen aus der Bibel des Paulus, der Septuaginta, das Handwerkszeug der modernen Textlinguistik und des rhetorical criticism vorgestellt. Exegetisch wird sodann an Röm 9-11 die Kohärenz und Einsichtigkeit der paulinischen Argumentation gezeigt - eine Einsichtigkeit aufgrund angebbarer jüdischer, griechischer und auch spezifisch christlicher Prämissen. Die Schriftzitate sind nach Regeln eingefügt, die sich gleichfalls angeben lassen. Das Schlußkapitel gibt eine Gesamtcharakteristik paulinischer Argumentation im Kontrast zu anderen religiösen "Diskursen" der Zeit.
£68.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kollektive Nichtanerkennung illegaler Staaten: Grundlagen und Rechtsfolgen einer international koordinierten Sanktion, dargestellt am Beispiel der Türkischen Republik Nord-Zypern
Mehr als 100 Jahre war die Debatte über die Wirkung der Anerkennung von Staaten geprägt von der Auseinandersetzung zwischen der deklaratorischen und der konstitutiven Theorie. Am Beispiel der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nord-Zypern zeigt Stefan Talmon, daß keine der beiden Theorien die Nichtanerkennung von Wirkungseinheiten erklären kann, die die Staatskriterien erfüllen, aber unter Verstoß gegen das Völkerrecht entstanden sind. Der Nichtanerkennung eines bestehenden Staates kommt weder statusverhindernde noch statusbestätigende, sondern statusverneinende, d.h. negatorische Wirkung zu. Bei der kollektiven Nichtanerkennung handelt es sich um eine von der Staatengemeinschaft seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts eingesetzte Sanktion gegen schwerwiegende, die wesentlichen Interessen der Staatengemeinschaft als Ganzes verletzende Völkerrechtsverstöße. Bei der vom Völkerbund bzw. von den Vereinten Nationen koordinierten Nichtanerkennung werden dem 'illegalen Staat' nicht nur die optionalen zwischenstaatlichen Beziehungen und die sich der daraus ergebenden Rechte und Privilegien, sondern auch die zwingenden Grundrechte eines Staates (d.h. alle aus der Staatsqualität resultierenden Rechte, Kompetenzen und Privilegien) vorenthalten.
£218.49
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Interventionswirkung
Die ZPO stellt mit der Nebenintervention und der Streitverkündung zwei Institute zur Verfügung, mit denen Dritte in einen laufenden Rechtsstreit einbezogen werden können. Während die Voraussetzungen dieser Drittbeteiligungsinstitute mehrfach ausführlich untersucht wurden, ist ihre Auswirkung auf den Folgeprozeß, die in § 68 ZPO geregelte Interventionswirkung, selten umfassend behandelt worden.Kathrin Ziegert präsentiert eine moderne Interpretation des § 68 ZPO, die den Bestrebungen des Gesetzgebers, das Zivilverfahrensrecht effizienter zu gestalten, Rechnung trägt. Sie geht von der Erkenntnis aus, daß die Interventionswirkung in erster Linie eine Präklusionswirkung ist, deren grundsätzlicher Umfang sich nicht allein aus § 68 Hs. 1 ZPO, sondern aus beiden Halbsätzen des § 68 ZPO ergibt.Nach einer ausführlichen Analyse der Voraussetzungen dieser Entscheidungswirkung wird im Kernstück der Arbeit anhand anschaulicher Beispielsfälle detailliert ihre Reichweite in objektiver und subjektiver Hinsicht bestimmt. Daran schließt sich die Darstellung ihrer Berücksichtigung im Folgeprozeß, insbesondere im Berufungs-, Revisions- und Wiederaufnahmeverfahren an. Abschließend geht die Verfasserin der Frage nach, inwieweit die Regeln der Drittbeteiligung und ihre Folgen auch im selbständigen Beweisverfahren Anwendung finden.
£108.94
JCB Mohr (Paul Siebeck) Iranier - Aramäer - Hebräer - Hellenen: Iranische Religionen und ihre Westbeziehungen. Einzelstudien und Versuch einer Zusammenfassung
Je nach Standpunkt des Betrachters werden die Perser in vorchristlicher Zeit entweder als "Glaubensretter" oder als "Barbaren" - im Sinne von "Vollbringern grausamer Taten" - bezeichnet. Ausgehend von diesen widersprüchlichen Perspektiven untersucht Carsten Colpe die Geschichte des iranisch-asiatischen Territoriums vom Erkennbarwerden von Irano-Ariern (um 1000 v. Chr.) bis zum Iranertum unter den Samaniden (873-999). Innerhalb dieser 2000 Jahre liegt ein Schwerpunkt des Werkes auf dem halben Jahrtausend um den Beginn unserer Zeitrechnung herum. Es handelt sich, je nach Blickwinkel, um den Hellenismus in griechischer oder 'vorderasiatischer' Gestalt, Israel mit Frühjudentum oder - in der zweiten Epochenhälfte - Urchristentum und Alte Kirche/Frühbyzanz. Carsten Colpe untersucht die wichtigsten zu dieser Zeit entstehenden religionsübergreifenden Erscheinungen - Apokalyptik, Mysterien, Gnosis - und stellt sie in größere Zusammenhänge, in denen ein Vergleich ihrer Entstehungsbedingungen möglich ist. Hier haben seine wichtigsten Resultate ihren Platz: Jüdische und iranische Apokalyptik sind unabhängig voneinander entstanden - die Strukturparalellen sind von übereinstimmenden antigriechischen Positionen geprägt -, auf iranischem Territorium gibt es keine Mysterienreligionen - die Mithrasmysterien setzen eine Kultform voraus, die es am nächsten in Kleinasien gab - und aus der Gnosis fügt sich nur die Geschichte des Manichäismus in jene Kulturzone, die aber gerade im Iran behindert wurde.
£297.36
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kreuzestheologie im Neuen Testament
Dieser Sammelband umfaßt Aufsätze namhafter Wissenschaftler zur Kreuzestheologie im Neuen Testament. Dabei kommt der umstrittene theologische Status des Kreuzes im Neuen Testament durch kontroverse Beiträge zum Ausdruck. Zum einen werden wichtige Teilbereiche des Markus- und des Johannesevangeliums, der Paulusbriefe und der deuteropaulinischen Literatur exegetisch auf die leitende Fragestellung der Kreuzestheologie hin untersucht. Zum anderen wird aus hermeneutischer Perspektive eine Klärung des Begriffs 'Kreuzestheologie' respektive, im Anschluß an Paulus, des 'Wortes vom Kreuz' angestrebt.Gemeinsam ist den Beiträgen die Überzeugung, daß ein klar definiertes Verständnis von Kreuzestheologie notwendig ist, um den spezifischen Akzentsetzungen der unterschiedlichen neutestamentlichen Traditionsströme gerecht zu werden.
£133.07
JCB Mohr (Paul Siebeck) Glaubenslehre
£52.88
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Fruhen Christen Und Ihre Welt Greifswalder Aufsatze 19962001 145 Wissenschaftliche Untersuchungen Zum Neuen Testament
£125.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Forschungen zur Apostelgeschichte
Im Mittelpunkt dieser gesammelten Studien stehen die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, die durch die Entmythologisierungsdebatte und die neu aufgekommene redaktionsgeschichtliche Forschungsmethode besonders geprägt wurden. Was das Thema dieses Bandes betrifft, war dies eine Epoche, in der mit Fortführung der Studien von Martin Dibelius die entscheidenden Weichen zum Verständnis des lukanischen Doppelwerkes gestellt wurden. Die Diskussion lief zunächst unter dem negativen Schlagwort 'Haut den Lukas!', geriet dann aber in ruhigeres Fahrwasser, in dem der theologische Eigenwert des Opus Lucanum zunehmend positiv gewürdigt wurde.Erstaunlich ist, daß Albert Schweitzer in seinen lange verschollenen, jetzt aber veröffentlichten 'Straßburger Vorlesungen' die Meinung vertrat, daß der Paulinismus der Apostelgeschichte nicht im Widerspruch zu dem der Paulusbriefe steht. Im letzten Beitrag dieser Sammlung geht Erich Gräßer besonders auf Schweitzers These vom 'Paulinismus als apostolisches Urchristentum' ein. In dem neu geschriebenen ersten Aufsatz gibt er sowohl Rückblick wie auch Ausblick auf die Entwicklung der Acta-Forschung in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Erich Gräßer reflektiert ihren gegenwärtigen Stand kritisch und zeichnet ihre Entwicklungslinie mit biographischen Implikationen nach.
£156.06
JCB Mohr (Paul Siebeck) Heracleon Philologus: Gnostische Johannesexegese im zweiten Jahrhundert
Ausgangspunkt dieser Untersuchung zu Herakleon ist der Streit um den gnostischen Charakter des Johannes-Evangeliums. Ansgar Wucherpfennig leistet damit einen Beitrag zu einer umfassenderen Theologiegeschichte des 1. und 2. Jahrhunderts. Herakleons Bedeutung für diese Phase der Entstehung christlicher Theologie ist bislang in Folge seines Rufs als gnostischer Lehrer verborgen geblieben. Nach den antiken Quellen war Herakleon nämlich ein Gnostiker der Schule Valentins. Herakleons Fragmente sind als Zitate bei Origenes überliefert. Ihre detaillierte Untersuchung ergibt, daß sie seinen Versuch dokumentieren, das Johannes-Evangelium nach den Regeln zeitgenössischer Bildung auszulegen. Die Schrift, der Herakleons Fragmente entstammen, ist also der älteste erhaltene wissenschaftliche Kommentar zum Neuen Testament. Herakleon hat ihn als Manuskript für einen Unterricht verfaßt, in dem er das Evangelium weitgehend kursorisch erklärt hat. Die Fragmente seines Kommentars lassen Aspekte frühchristlicher Schöpfungslehre und Anthropologie und Ansätze zu einer gesamtbiblischen Theologie erkennen. Für seine Schriftauslegung konnte Herakleon auf den Methodenplan der Philologie zurückgreifen, die sich seit der Zeit des Hellenismus als eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert hatte. Das erlaubt Ansgar Wucherpfennig neue Rückschlüsse auf die Entstehung der Gnosis im 2. Jahrhundert. Sie erweist sich in Herakleons Kommentar als ein ambivalentes Phänomen: Einerseits kennzeichnet die Gnosis das Bemühen des Christentums, sich im gesellschaftlichen Umfeld der Kaiserzeit als konkurrenzfähige Lehre darzustellen. Andererseits zeigt Herakleons gnostisierende Erklärung des Johannes-Evangeliums, daß das monotheistische jüdische Erbe des Christentums bei diesem Bemühen in eine ernstzunehmende Krise gerät.
£167.81
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Selbstverständnis Jesu: Hermeneutische und christologische Reflexion
Matthias Kreplin setzt sich mit den verschiedenen Positionen der älteren und neueren Forschung zu der historischen Rückfrage nach Jesus und insbesondere dessen Selbstverständnis auseinander und klärt dabei auch deren theologische Relevanz. Er verbindet sprachanalytische und christologische Ansätze so miteinander, daß eine Relevanz historischer Jesus-Forschung deutlich wird, ohne daß dabei der christliche Glaube in direkter Abhängigkeit von wechselnden Forschungsmeinungen steht.Der Ausdruck 'der Menschensohn' ist zunächst Gegenstand der auf diesem hermeneutischen Fundament aufbauenden historischen Rückfrage nach Jesu Selbstverständnis. Matthias Kreplin greift eine in der Menschensohn-Diskussion wenig bekannte These neu auf: Der Ausdruck 'der Menschensohn' ist nicht als apokalyptischer Titel, sondern als ein von Jesus selbst geprägter Name für die indirekte Selbstbezeichnung zu verstehen. Die apokalyptischen Menschensohnworte sind sekundär.Da es über Hoheitstitel keinen Zugang zum Selbstverständnis Jesu gibt, untersucht Matthias Kreplin die von Jesus beanspruchte und eingenommene Rolle. Er zeigt, daß Jesus sich als eschatologischer Repräsentant Gottes sah. Für die Tatsache, daß sich Jesus trotz dieses Selbstverständnisses aller Titel und Hoheitsansprüche enthielt, gibt es folgende Erklärung: Weil Jesus seiner eigenen Botschaft entsprechen wollte, mußte er ein Geheimnis um seine Person machen. Das Messiasgeheimnis wird so im Kern auf Jesus selbst zurückgeführt.Weitere historische und theologische Schlußfolgerungen zur Entstehung und Interpretation der neutestamentlichen Christologie schließen den Band ab.
£97.44
JCB Mohr (Paul Siebeck) Priester und Leviten im achämenidischen Juda: Studien zur Kult- und Sozialgeschichte Israels in persischer Zeit
Die Perserzeit wird zunehmend als einer der bedeutendsten Abschnitte der israelitisch-jüdischen Geschichte entdeckt. Das geschieht sowohl im Hinblick auf die institutionengeschichtliche Entwicklung in Juda und Jerusalem als auch hinsichtlich neuer theologischer Konzepte und Entwicklungen der Literaturproduktion dieser Gegend.Joachim Schaper liefert einen Beitrag zur Erforschung des perserzeitlichen Juda. Er wendet sich dabei gegen die bisher übliche Beschränkung auf rein traditionsgeschichtliche Fragestellungen und geht statt dessen konsequent historisch vor. Er rekonstruiert die Lebenswelt der Priester und Leviten jener Zeit. Dabei stellt er neue Fragen und bringt religions-, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Positionen miteinander ins Gespräch.Dieses Vorgehen ermöglicht ein vertieftes Verständnis der Geschichte des nachexilischen Priestertums in ihrer ganzen Vielfalt. Joachim Schaper greift vor allem die Fragestellungen und Methoden Albrecht Alts, Marc Blochs und Max Webers auf, die für die weitere Erforschung der Geschichte Israels richtungweisend sind.
£121.74
JCB Mohr (Paul Siebeck) Auslegung der Bibel in orthodoxer und westlicher Perspektive: Akten des west-östlichen Neutestamentler-/innen-Symposiums von Neamt vom 4.-11. September 1998
Im Herbst 1998 fand in der Theologischen Akademie des Klosters Neamt in Rumänien ein erstes Symposium orthodoxer und katholischer sowie evangelischer Neutestamentler statt. Namhafte Wissenschaftler aus Ost- und Westeuropa arbeiteten an grundlegenden Fragen der Hermeneutik der Bibel. Dabei ging es nicht darum, die konfessionellen Vorverständnisse auszublenden, sondern sie für das Verstehen der Bibel fruchtbar zu machen. Die Beiträge stehen für einen ökumenischen Dialog und die Suche nach einer christologischen Hermeneutik, die das Neue Testament heute als Buch der Kirche verstehen will. Die Texte sind in deutscher oder englischer Sprache geschrieben, mit einer kurzen Zusammenfassung in der jeweils anderen Sprache.
£125.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kultur als Lebenswelt: Studien zum Problem einer Kulturtheologie
Im gegenwärtigen Protestantismus wird Kultur wieder zu einem zentralen Thema. Am Ende dieses Jahrhunderts melden sich damit Problemstellungen zurück, die in der radikalen Abkehr der dialektischen Theologie vom sogenannten Kulturprotestantismus, aber auch im Horizont einer kritischen Gesellschaftstheorie als erledigt galten.Die systematische Theologie leistet zu dieser neuen Diskussionslage ihren Beitrag, indem sie die paradigmatischen Entwürfe der Kulturtheologie im 20. Jahrhundert kritisch rekonstruiert. Michael Moxter zeigt gemeinsame Mängel der verschiedenen Positionen, die um das Recht einer Theologie der Kultur streiten. Paul Tillichs Symboltheorie bleibt mit einer realistischen Ontologie verflochten. Karl Barth interpretiert Kultur einseitig unter dem Gesichtspunkt einer dem Menschen gestellten Aufgabe. Beide versäumen die Entfaltung einer phänomenologischen und semiotischen Kulturtheorie, wie sie in Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen Kontur gewinnt. Michael Moxter korrigiert die Alternative 'Barth oder Tillich?' zugunsten eines 'Weder Barth noch Tillich!'. Dadurch erhält das Phänomen der Lebenswelt in ihrer Ambivalenz von vertrauter Nähe und irritierender Fremdheit einen zentralen systematisch-theologischen Stellenwert. Die Kulturbedeutung des Protestantismus entscheidet sich an seiner Kompetenz, die Lebenswelt als Zeichenwelt deuten.
£133.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Antike und Christentum: Gesammelte Aufsätze IV
Der Band enthält dreizehn Aufsätze aus den Jahren 1990-97, die teils in deutscher und teils in englischer Sprache verfaßt sind. Der Titel zeigt die schwerpunktmäßige Thematik der Einzelstudien an: die urchristliche Literatur in der Auseinandersetzung mit Antike und Christentum. Eine erste Gruppe ist der Erforschung des historischen Jesus gewidmet, eine zweite den Problemen der Entstehung des Christentums, eine dritte der nichtchristlichen religiösen Welt des Hellenismus (besonders Magie, Heroenkult, Hermetik). Im vierten Teil erörtert Hans Dieter Betz die berühmten orphischen Goldplättchen und lenkt zu Paulus zurück. Den Abschluß bildet eine grundsätzliche Darstellung der Problematik von Antike und Christentum.
£127.09
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gemeinde ohne Tempel /Community without Temple: Zur Substituierung und Transformation des Jerusalemer Tempels und seines Kults im Alten Testament, antiken Judentum und frühen Christentum
Wie verarbeitete Israel beziehungsweise das antike Judentum die Herausforderung theologisch, daß der Tempel als kultisches Zentrum nicht mehr zur Verfügung stand, weil er zerstört war, als religiös disqualifiziert galt, oder - wie im Falle des Diasporajudentums - für eine konkrete Beteiligung am Kult zu weit entfernt lag? In diesem Sammelband gehen internationale Wissenschaftler dieser Frage nach. Dabei liegt der Schwerpunkt ihrer Forschungen in der Epoche des Zweiten Tempels. Analoge Problemstellungen und Entwicklungen in rabbinischer Zeit, im Neuen Testament und der frühen Kirche, im Alten Orient und in der griechisch-römischen Welt werden ebenfalls berücksichtigt.
£181.10