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JCB Mohr (Paul Siebeck) Kommentar zur Zivilprozessordnung: Band 9: §§ 916-945b; 960-1024; EGZPO; GVG
Der Band umfasst die §§ 916-945b, das GVG sowie das EGZPO und damit etliche Normen, die seit der Vorauflage erhebliche Veränderungen erfahren haben. Die Kommentierung von Alexander Bruns zu den §§ 916-945b untersucht nicht nur die grundlegenden Prinzipien des einstweiligen Rechtsschutzverfahrens und dessen verfassungsrechtliche und dogmatische Legitimation, sondern auch die Verfahrensdurchführung in der Praxis. Neu eingearbeitet wurden insbesondere die Einführung des elektronischen Schutzschriftenregisters sowie die Neuerungen durch das Mietrechtsänderungsgesetz 2013, das Gesetz zur Reform des Seehandelsrechts sowie das Gesetz zur Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung. Das GVG prägt die gesamte Tätigkeit der Gerichte. Die Kommentierung von Matthias Jacobs erläutert daher auch die den einzelnen Bestimmungen zugrunde liegenden tragenden Prinzipien der Gerichtsverfassung. Neu eingearbeitet wurden insbesondere das Gesetz über den Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren und strafrechtlichen Ermittlungsverfahren (§§ 198-201 GVG), die neuen Regelungen zur Bildung von Spezialkammern und Spezialsenaten an Landgerichten und Oberlandesgerichten (§§ 72a, 119a GVG), das Gesetz über die Erweiterung der Medienöffentlichkeit in Gerichtsverfahren (Neuregelungen in §§ 169, 186 und 187 GVG) sowie die andauernde Diskussion über eine mögliche Reform der Kammer für Handelssachen.Die Kommentierung der §§ 946-959 ZPO (grenzüberschreitende vorläufige Kontenpfändung) ist wegen des inhaltlichen Zusammenhangs mit anderen Materien des grenzüberschreitenden Zivilprozesses für Band 11 des Kommentars vorgesehen.Die Auflage erscheint in 12 Bänden. Diese können sowohl einzeln als auch in Subskription bezogen werden.
£311.44
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kommentare in Recht und Religion
Kommentare bilden seit jeher eine zentrale Textform von Rechtswissenschaft und Theologie. Paradigmatisch verkörpern sie den Bezug theologischen und juristischen Denkens auf fundamentale Referenztexte. Die Autoren des Bandes analysieren Kommentare von der Antike bis zur Moderne und untersuchen diese auf ihre Form, Methoden, Funktionen und institutionellen Bezüge. Der historisch-interdisziplinäre Vergleich zeigt dabei, wie Kommentare die Wissenschaftskultur ihrer Zeit sowohl adaptieren als auch mitprägen. So gerät die grundlegende mediale Bedeutung von Kommentaren ebenso in den Blick wie ihr dialektisches Verhältnis zum jeweiligen Referenztext: Kommentare können einen Text zur Entfaltung und Geltung bringen, aber auch selbst zu theologischen und juristischen Autoritäten werden.
£144.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Ökonomen im Elfenbeinturm: Eine "österreichische" Antwort auf die Finanz- und Eurokrise
Verfolgt die Politik gegenwärtig die falschen Rezepte zur Überwindung der Finanzkrise und Stabilisierung des Euro? Thomas Mayer empfiehlt in seiner Hayek-Vorlesung 2012 weniger Konstruktivismus in der Wirtschaftspolitik, einen besseren Ordnungsrahmen für das Spiel der Marktkräfte, die Verbindung von Souveränität und Haftung bei den Staatsfinanzen der EWU-Länder und (in der EWU und anderswo) entpolitisiertes Geld. Er erläutert, wie die Einsichten der österreichischen Schule in die Verbindungen zwischen Realwirtschaft und Finanzsektor in der Vergangenheit von der Politik und dem akademischen Mainstream weitgehend ignoriert wurden, zum Schaden für unser Gemeinwesen. Daraus scheint man auch heute nichts gelernt zu haben. Der Trend geht zu noch mehr Konstruktivismus, mehr Staat, der Vergemeinschaftung der finanziellen Haftung in der EWU und zur Politisierung des Geldes.
£38.13
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Johannesevangelium
Hartwig Thyen geht in seinem Kommentar zum Johannesevangelium weniger auf die Genese des Evangeliums und seine mutmaßlichen Quellen ein. Er interpretiert das vierte Evangelium vielmehr als hochpoetischen literarischen Text und untersucht das intertextuelle Spiel mit den drei synoptischen Vorgängern. Da er das Evangelium als literarisches Werk betrachtet, liefert sein Kommentar Vorschläge zu einer von vielen möglichen Lektüren des Johannesevangeliums.
£67.78
JCB Mohr (Paul Siebeck) Tod und Sterben im Krieg bei Josephus: Die Intentionen von Bellum und Antiquitates im Kontext griechisch-römischer Historiographie
Zunehmend rückt Josephus als Autor in den Fokus der Erforschung seiner Werke. Eine Monographie, die sich als Hauptgegenstand den Intentionen von Bellum und Antiquitates widmet, steht aber noch aus. Sören Swoboda nähert sich der Frage anhand von fünf Themen an, die mit der Darstellung von "Tod und Sterben im Krieg" verknüpft sind. Ausgehend von der Beobachtung, dass Josephus diese Themen als Träger zentraler Werkintentionen funktionalisiert und ein Vergleich mit griechisch-römischen Geschichtswerken entscheidende Einblicke in seine textpragmatische Ausrichtung gewährt, weitet Sören Swoboda am Ende des Buches seinen Blick und entwickelt umfassende Thesen zu den Intentionen von Bellum und Antiquitates und ihrer Einordnung in die antike Geschichtsschreibung. Darüber hinaus bietet er jedem, der sich über die antike Darstellung von "Tod und Sterben im Krieg" informieren möchte, vollständige Textstellensammlungen und überblicksartige Zusammenfassungen.
£262.13
JCB Mohr (Paul Siebeck) enūma eliš - Weg zu einer globalen Weltordnung: Pragmatik, Struktur und Semantik des babylonischen "Lieds auf Marduk"
Das Lied auf Marduk ( enūma eliš) ist der vermutlich bedeutsamste mythische Text der babylonischen Kultur und berichtet vom Aufstieg des Gottes Marduk zum absoluten Herrscher über alle Götter und die Welt. Gösta Gabriel liefert die erste umfassende Gesamtinterpretation des Textes, wobei er ihn aus sich selbst heraus analysiert. Dabei wird zwischen der außertextlichen Wirkdimension (Pragmatik) und seiner inneren Verfasstheit (Struktur) und Bedeutung (Semantik) unterschieden. Zentral für das Verständnis des Werkes ist zudem die Festsprechung ( šīmtu) und die Namensgebung, die mit Blick auf ihre textinterne Funktion beleuchtet werden. Abschließend führt die Untersuchung die verschiedenen Betrachtungsstränge zusammen, wodurch sich der Text in seiner Außen- und Binnenwirkung als Weg und Schlüssel zu einer ewigen friedlichen Weltordnung offenbart, die durch und in Marduk begründet ist - die Pax Mardukiana.
£192.71
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ius pontificium cum iure civili coniunctum: Das Recht der Arrogation in klassischer Zeit
Bei der Arrogation handelt es sich um ein aus archaischer Zeit stammendes Institut des römischen Rechts, welches durch Volksgesetz einen freien Mann in eine fremde Verwandtschaftsgruppe eingliedert und ihn der personenrechtlichen Gewalt eines anderen unterordnet. In klassischer Zeit wird die Arrogation als ein Sonderfall der Adoption wahrgenommen.Anna Margarete Seelentag geht von dem Gedanken aus, dass das Recht der Arrogation in besonderer Weise durch das Zusammenspiel der Rechtsschichten des ius pontificium und des ius civile gekennzeichnet ist. Dies wird anhand ausgewählter Arrogationskonstellationen, u.a. der Freigelassenenarrogation, der Unmündigenarrogation und der Arrogation eines Älteren durch einen Jüngeren, demonstriert. Dabei zeichnet die Autorin die Entwicklung des Arrogationsrechts in klassischer Zeit nach, welche sich als eine zunehmende Integration des Rechtsinstituts in das Privatrecht begreifen lässt.
£126.48
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers: Analyse einer Argumentationsfigur in der (Grundrechts-)Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts
Christian Bickenbach untersucht einen im Zentrum der Staatsordnung der Bundesrepublik Deutschland stehenden Kompetenzkonflikt zwischen dem Gesetzgeber und dem Bundesverfassungsgericht, der sich an der Kontrolle von Entscheidungen unter Unsicherheit und Prognosen entzündet. Er unternimmt es, die Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers auf ausgewählten Gebieten des Verfassungsrechts zu typologisieren und zu analysieren und macht einen Vorschlag für die Operationalisierung. Im Mittelpunkt stehen die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Abwehr- und zur Schutzdimension der Grundrechte und ihre sachgeprägte hermeneutische Konkretisierung durch das Übermaß- und das Untermaßverbot. Die durch Art. 1 Abs. 3 GG garantierte Positivität der Grundrechte setzt dabei dem staatlichen Zugriff auf die Zukunft partiell mehr Schranken als die gegenwärtige Praxis des Bundesverfassungsgerichts vermuten lässt.
£181.47
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Ethik des Johannesevangeliums im sprachlichen Feld des Handelns: Kontexte und Normen neutestamentlicher Ethik / Contexts and Norms of New Testament Ethics. Band V
Der johanneischen Ethik wird vor allem in der älteren Forschung wenig Raum zugestanden. Karl Weyer-Menkhoff bestreitet diesen traditionellen Konsens und versucht zu zeigen, wie sehr das Johannesevangelium, das seit frühester Zeit als "geistiges Evangelium" gilt (Clemens v. Alexandrien), auch vom Gedanken der Tat durchdrungen ist.Die zentrale Forschungsfrage lautet, zu welcher Art moralischen Denkens das Johannesevangelium anleitet. Als Antworten darauf finden sich weder Prinzipien noch Gebote oder Werte des menschlichen Handelns; die johanneische Ethik nimmt ihren Anfang stattdessen in Wort und Tat Gottes. Auf diese Weise leistet das Johannesevangelium durch seine Erzählwelt eine umfassende Fundierung der Moral selbst. Das Liebesgebot erscheint dabei nicht als spärlicher Rest urchristlicher Ethik, sondern als Kulminationspunkt einer oftmals hintergründig verlaufenden narrativen Fundierung menschlichen Handelns.
£125.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Tatsachenkontrolle und Beweisführung im EU-Kartellrecht auf dem Prüfstand der EMRK
Die Geltung strafverfahrensrechtlicher Garantien für das EU-Kartellverfahren ist seit langem Gegenstand der juristischen Diskussion. Dabei wurde gerade in den letzten Jahren vermehrt kritisiert, dass das EU-Kartellverfahren hinter den strafverfahrensrechtlichen Anforderungen der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) zurückbleibe. Durch den im Vertrag von Lissabon vorgesehenen Beitritt der Union zur EMRK und die damit bevorstehende Grundrechtskontrolle durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hat diese Thematik noch einmal an Brisanz gewonnen.Ausgehend von der Qualifizierung des EU-Kartellverfahrens als Strafverfahren im Sinn der EMRK untersucht die Autorin die Vereinbarkeit der unionsgerichtlichen Kontrolle von Sachverhaltsfeststellung und Beweisführung der Kommission im EU-Kartellrecht mit den Vorgaben der EMRK.
£91.17
JCB Mohr (Paul Siebeck) Finanzmarktsteuerung durch Kreditsicherungsrecht: Die Entstehungsgeschichte des konkursrechtlichen Pfandbriefprivilegs in § 35 Abs. 1, 2 des Hypothekenbankgesetzes vom 13. Juli 1899
Die Einführung des sogenannten Pfandbriefprivilegs in § 35 Abs. 1, 2 des Hypothekenbankgesetzes vom 13. Juli 1899 stellte den vorläufigen Schlusspunkt einer intensiven Debatte dar, innerhalb derer man sich seit den frühen 1870er Jahren mit der Sicherheit von Pfandbriefen auseinandergesetzt hatte: Sollten Pfandbriefinhaber im Konkurs der Emittenten bevorzugt befriedigt werden? Wenn ja, wie sollte man diesen besonderen Schutz rechtstechnisch umsetzen?Sebastian Keding stellt diese Diskussionen dar und nutzt sie zugleich als Plattform für eine Untersuchung des bisher weitgehend vernachlässigten Verhältnisses von Finanzmarkt und rechtsetzendem Staat im 19. Jahrhundert. Er geht insbesondere der Frage nach, ob und wenn ja, mit welcher Motivation der Staat im 19. Jahrhundert anstrebte, durch Kreditsicherungsrecht, hier Konkursrecht, Einfluss auf den Finanzmarkt zu nehmen.
£132.95
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zehn Jahre Schuldrechtsmodernisierung
Die Schuldrechtsmodernisierung von 2002 hat das historische BGB von 1900 weitreichend verändert. Vor allem das System der Leistungsstörungen wurde nach Vorarbeiten der in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts eingesetzten Schuldrechtskommission, aber auch aus Anlass der Umsetzung der Richtlinie 1999/44/EG zum Verbrauchsgüterkauf grundlegend reformiert. Mit dem Abstand einer Dekade wird die Reform, deren Berechtigung, Reichweite und konkrete Ausgestaltung seinerzeit Gegenstand zum Teil heftiger Debatten waren, im vorliegenden Tagungsband kritisch evaluiert. Zu Wort kommen Wissenschaft und richterliche wie anwaltliche Praxis, wobei keine "Nabelschau" der deutschen Zivilrechtsdogmatik erfolgt, sondern auch die internationale Perspektive sowie die zukünftige europäische Entwicklung und schließlich die Auswirkungen der Reform auf die Lehre in den Blick genommen werden. Mit Beiträgen von: Jean-Sébastien Borghetti, Barbara Dauner-Lieb, Hans-Christoph Girgoleit, Jan Dirk Harke, Carsten Herresthal, Akira Kamo, Eduard Picker, Jürgen Schmidt-Räntsch, Dirk Looschelders, Friedrich Graf von Westphalen
£125.73
JCB Mohr (Paul Siebeck) Nationalökonomie als Soziologie der kommerziellen Beziehungen
Es ist ein grundlegendes Anliegen von Hans Albert, die Einheit der Gesellschaftswissenschaften zu denken. Bereits zu Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere hat er dies mit seiner Schrift "Nationalökonomie als Soziologie der kommerziellen Beziehungen" in Angriff genommen. Erkenntnisfortschritt in der Wissenschaft ist als ein auf Dauer gestelltes Phänomen zu verstehen und zwar in dem Sinne, dass es keinen "idealen Endzustand" des Wissens geben kann. Sein hier erstmals herausgearbeitetes Kernstück der Kritik an der Nationalökonomie ist, dass deren Aussagen durch die Methode des "Modellplatonismus" einer kritischen Prüfung durch die Wirklichkeit entzogen bleibt. Durch Alberts Analyse wird auch die hoch aktuelle Frage nach dem theoretischen wie praktischen Verständnis von Normativität gestellt. Albert hat sie als Problem der Werturteilsfreiheit verhandelt und gleichzeitig nach einem Brückenprinzip zur Überwindung der Distanz zwischen Soll-Sätzen und Sachaussagen gesucht.
£78.47
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die rechtliche Bedeutung der Patentregistereintragung unter besonderer Berücksichtigung des Patentverletzungsprozesses
Während bei anderen Registern des deutschen Rechtes weitestgehend Einmütigkeit über die rechtlichen Folgen der Eintragungen in sie herrscht, besteht im Patentrecht seit Schaffung des Patentgesetzes 1877 Streit über diese Frage. Julia Seiler nimmt sich des Konfliktes an und beleuchtet dafür zunächst intensiv den verfahrensrechtlichen Hintergrund der Patentregisterführung. Ebenso werden andere Register hinsichtlich ihres Verfahrens und der hervorgerufenen Rechtswirkungen vergleichend untersucht, angefangen mit den übrigen Registern der gewerblichen Schutzrechte bis hin zum Grundbuch. So erarbeitet die Autorin eine rechtliche Lösung, welche sich dogmatisch in das Gefüge des deutschen Registerrechts einfügt. Indem sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Betrachtung der Auswirkungen auf das Patentverletzungsverfahren legt, stellt sie auch die Praktikabilität des erarbeiteten Ergebnisses sicher.
£114.39
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesammelte Werke in deutscher Sprache: Band 14: Freiheit und intellektuelle Verantwortung. Politische Vorträge und Aufsätze aus sechs Jahrzehnten
Der große Wissenschafts- und Demokratietheoretiker Karl Popper hat mit seiner Logik der Forschung und seiner Offenen Gesellschaft nicht nur in beiden Disziplinen grundlegende Werke geschaffen, sondern er ist auch der Autor vieler politischer Vorträge und Aufsätze, die bis heute nichts von ihrer Aktualität und ihrem herausfordernden Charakter verloren haben. Für den auch in unserer Zeit wieder aktuellen Zusammenprall der Kulturen zeigt Popper, daß er in Europa, seit es dort Menschen gibt, fruchtbar gewesen ist und jedes Mal die große Chance in sich barg, Fehler und Defizite der eigenen Kultur zu erkennen und von anderen Kulturen zu lernen. Die Angstvorstellungen vom Untergang des Abendlandes sind genauso unbegründet wie das Festklammern an der "furchtbaren Irrlehre des Nationalismus ". Dieser Band enthält viele provozierende Ideen und Argumente, unter anderem: Demokratie soll nicht länger als Volks- oder Mehrheitsherrschaft verstanden werden, sondern als konsequente Kontrolle aller Mächte, die unser Leben beeinträchtigen können; Pluralismus der Meinungen und Lebensweisen ist die Antwort auf die überlebenswichtige Frage 'Woran glaubt der Westen?'; Freiheit als oberster politischer Wert muss um jeden Preis, auch den des Untergangs, verteidigt werden; die Idee des ewigen Friedens und die Wiederbelebung des verloren gegangenen Glaubens, dass der Krieg, wie einst der Kannibalismus, endgültig von der Erde verschwinden kann. Poppers vorliegende 24 Vorträge und Aufsätze sind keine leeren Sonntagsreden, sondern eine Sammlung von durchschlagenden Argumenten.
£144.71
JCB Mohr (Paul Siebeck) Erkenntnis, Rechtserzeugung und Staat bei Kant und Fichte
Jens Eisfeld analysiert die rechts- und staatstheoretischen Lehren von Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte sowie deren allgemeine erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Grundlagen. Im Hinblick auf die kantische Rechts- und Staatsphilosophie zeigt sich dabei die zentrale Bedeutung der Zweiweltenlehre, also der Überzeugung Kants von der Existenz einer selbständigen bzw. subjektunabhängigen Welt der Dinge an sich. Die rechts-, staats- und politiktheoretische Konsequenz der Zweiweltenlehre besteht darin, dass sie den Menschen in die Lage versetzt, unabhängig von den Vorgaben der empirischen Wirklichkeit (und damit unabhängig vom positiven Recht) ein verbindliches Recht aus reiner Vernunft erkennen zu können. Demgegenüber schafft Fichte mit seinem materialen oder empirischen Idealismus - der nicht nur für den nachkantischen Idealismus, sondern für zahlreiche Philosophenschulen des 19. und 20. Jahrhunderts prägend wird - die Zweiweltenlehre Kants ab. Das hat zur Folge, dass bei Fichte die gesamte Welt aus dem Ich hervorgeht, so dass die empirische Wirklichkeit (unter Einschluss des positiven Rechts) nicht mehr kontingent, sondern normativ notwendig ist. Fichte verlegt damit die Kantische Welt der Dinge an sich in die empirische Wirklichkeit und schafft so die grundlegende erfahrungstheoretische Voraussetzung für eine Theorie des positiven Rechts. Die Erkenntnis eines seinsunabhängigen Vernunftrechts ist damit delegitimiert; verbindliches Recht kann jetzt nur im Positiven entstehen, mithin im Staat. Der Staat wird so bei Fichte selbst zum Rechtserzeuger, während der Rechtsinhalt nicht mehr vom Individuum, sondern von den Bedürfnissen des Kollektivs her festgelegt wird.
£115.38
JCB Mohr (Paul Siebeck) Heimliche Grundrechtseingriffe: Ein Beitrag zu den Möglichkeiten und Grenzen sicherheitsbehördlicher Ausforschung
Der investigative Staat versucht mit vielen Mitteln und in guter Absicht, Informationen über Einzelne durch heimliche Ausforschung zu gewinnen. Nicht selten macht sich der Gesetzgeber dabei allzu leicht einen kurzfristigen Sicherheitsutilitarismus zu eigen und entledigt sich seiner Verantwortung. Hierunter leidet nicht allein der parlamentarische Diskurs, sondern auch die gesellschaftliche Vergewisserung über den immensen soziologischen und psychologischen Wert von Privatheit für das Individuum. Die Erkenntnis, im Windschatten von Privatheit - als maßgebliche Antagonistin der Sicherheit - auch Devianz schützen zu müssen, ist unterentwickelt. Es obliegt daher dem Verfassungsrecht, interdisziplinär informiert, die Ausforschung materiell zu begrenzen, der Privatheit Breschen zu schlagen und den Gesetzgeber zur beständigen Verantwortungsübernahme in Zeiten des technischen Fortschritts zu zwingen.
£133.03
JCB Mohr (Paul Siebeck) Lobbyismus im Deutschen Bundestag: Lobbytätigkeiten von Bundestagsabgeordneten (Built-in-Lobbyismus) im Lichte des Verfassungs- und des Abgeordnetenrechts
Lobbyismus gilt als eines der zentralen Dauerprobleme demokratischer Systeme. Die organisierte und gezielte Einflussnahme auf Amts- und Mandatsträger zur Durchsetzung partikularer Interessen wird in der Öffentlichkeit als anrüchig und dem Gemeinwohl entgegengesetzt wahrgenommen. Üben Abgeordnete begleitend zu ihrem Mandat Nebentätigkeiten in Unternehmen und Interessenverbänden aus und erhalten sie dafür finanzielle Zuwendungen, kommt leicht der Verdacht auf, dass sie die Interessen "ihrer" Interessengruppe im Parlament vertreten oder dies zumindest von ihnen erwartet wird. Oliver Piechaczek verwendet für diesen sozusagen "eingebauten" Interessenvertretungsmechanismus den Begriff "Built-in-Lobbyismus" und widmet sich der Problematik mit Hilfe einer historischen und (verfassungs-)rechtlichen Analyse.
£96.78
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gleichheit und Differenz: Die Würde des Menschen und die Souveränitätsansprüche der Völker im Spiegel der politischen Moderne
Sind kosmopolitische Ideale heute frommes Wunschdenken? Historisch und begrifflich nähert sich Seyla Benhabib der Paradoxie von Gleichheit und Differenz im Denken der westlichen Moderne. Ausgehend von autobiographischen Reflexionen präsentiert sie Episoden der kulturellen und politischen Erfahrungen des deutschsprachigen Judentums und seine Antworten auf die Dilemmata von Gleichheit und Differenz, Souveränität und Assimilation. Die unterschiedlichen Reflexionen Leopold Lucas' oder Moritz Goldsteins, Hans Kelsens, Leo Strauss' oder Hannah Arendts helfen, die paradoxe politische Erfahrung im modernen Nationalstaat angesichts der Hybridität kultureller Identitäten und Leistungen zu reflektieren. Benhabibs zentrale Konzepte hierbei sind "Hospitalität" als Verweis auf unsere eigene Fremdheit und problematische Vielfalt, die jurisgenerative Kraft kosmopolitischer Normen und die Idee demokratischer Iterationen als Prozesse der Ausformung des Politischen durch Recht.
£38.45
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Verklärung Jesu nach dem Markusevangelium: Studien zu einer christologischen Legitimationserzählung
Die Verklärungsperikope des Markusevangeliums (Mk 9,2-8) gilt als großes Rätsel der neutestamentlichen Wissenschaft. Tatsächlich stellt diese Erzählung den Ausleger in ihrer sonderbaren Mischung aus Faszination und Befremden vor große interpretatorische Herausforderungen. Welche Textgattung liegt hier vor und wie verhält es sich mit der historischen und der christologischen Wirklichkeit, die hinter dieser Narratio steht? Adrian Wypadlo bietet eine umfassende Interpretation der Transfigurationserzählung des Markusevangeliums mit der Grundthese, dass in Mk 9,2-8 zusammen mit der Taufperikope (Mk 1,9-11) die für den Makrotext zentrale christologische Legitimationserzählung vorliegt. Dabei unternimmt er den Versuch, eine alte These neu zu begründen: Der geistesgeschichtliche Nährboden, auf dem die Transfigurationserzählung wachsen konnte, ist die Exegese von Ex 24 und 34 im hellenistischen Judentum. Der Autor bietet nach einem umfassenden, der Vorverständigung dienenden Einleitungskapitel zunächst eine gründliche Einzelversanalyse des Textes, speziell unter narratologischen Aspekten. Dann vergleicht er diesen mit den Verwandlungsvorstellungen in der jüdisch-hellenistischen und paganen Umwelt des Neuen Testaments mit einem ständigen Seitenblick auf 2 Kor 3,18. Ein Schwerpunkt liegt auf Verwandlungsvorstellungen im Opus des jüdisch-hellenistischen Schriftauslegers Philo von Alexandrien. Besonderes Augenmerk legt der Verfasser hierbei auf dessen Exegese der entsprechenden Exodusstellen in VitMos und in Quaest in Ex II. Abschließend fragt Wypadlo nach der auffälligen, aus Jesus, Elija und Mose bestehenden Figurenkonstellation in Mk 9,4f. Die Studie versteht sich somit als umfassenden Beitrag zur markinischen Christologie.
£214.92
JCB Mohr (Paul Siebeck) Welcher Sozialstaat?: Ideologie und Wissenschaftsverständnis in den Debatten der bundesdeutschen Staatsrechtslehre 1949-1990
Nach Artikel 20 Absatz 1 des Grundgesetzes ist die Bundesrepublik Deutschland ein "sozialer" Staat. Das hierdurch eingeführte Sozialstaatsprinzip hat sich als vergleichsweise offene und ideologieanfällige Verfassungsnorm erwiesen. John Philipp Thurn untersucht die Auseinandersetzungen um den Sozialstaat, wie sie in der bundesdeutschen Staatsrechtslehre zwischen 1949 und 1990 geführt wurden. Er macht die Entstehungsbedingungen rechtswissenschaftlicher Positionen deutlich, die heute angesichts des Umbaus des Wohlfahrtsstaats, nicht zuletzt unter Vorzeichen von Globalisierung und Europäisierung, vor neuen Herausforderungen stehen. Die Analyse der Sozialstaatsdebatten klärt auf über unterschiedliche Denkweisen im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik. Sie zeichnet damit zugleich die allgemeinen Entwicklungswege des Öffentlichen Rechts der "Bonner Republik" nach.
£139.05
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Verbot der Rekonstruktion der Hauptverhandlung: Versuch einer Legitimation
Das Revisionsrecht unterliegt seit Jahrzehnten einem erheblichen Wandel; seine Formenstrenge scheint in Auflösung begriffen. Von diesen tiefgreifenden Veränderungen ist das von den Strafsenaten des Bundesgerichtshofs entwickelte Verbot der Rekonstruktion der Hauptverhandlung weithin unberührt geblieben. Den Revisionsgerichten ist es danach versagt, zur Nachprüfung von Verfahrensrügen mündlichen Prozessstoff der tatrichterlichen Hauptverhandlung im Wege des revisionsgerichtlichen Freibeweises zu rekonstruieren. Diese Rechtsprechung begegnet von jeher Kritik, zumal es an einer tragfähigen Begründung für das Rekonstruktionsverbot fehlt. Nach einer Bestandsaufnahme und Analyse der Rechtsprechung sowie der im Schrifttum vertretenen Auffassungen zum Rekonstruktionsverbot unterzieht Louisa Bartel die bisherigen Begründungsansätze einer kritischen Überprüfung. Vor dem Hintergrund des Kontrollprogramms der Verfahrensrüge und mit Blick auf das verfassungsrechtlich verbürgte Prinzip effektiven Rechtsschutzes zeigt sie Tragfähigkeit und Grenzen des Rekonstruktionsverbots auf.
£138.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Unternehmensrecht in der Reformdiskussion
Das Buch greift die Reform des Unternehmensrechts durch das MoMiG, BilMoG und ARUG auf und analysiert in acht Beiträgen, wie sich die Gesetzesänderungen auf die Corporate Governance, Konzernfinanzierung, Anfechtungsklagen und den Aufsichtsrat ausgewirkt haben. Zum einen wird diskutiert, ob sich die Neuregelungen in der Praxis bewährt haben. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, ob Bedürfnis für eine Reform nach der Reform besteht.
£78.66
JCB Mohr (Paul Siebeck) Öffentliches Haftungsrecht: Ökonomisierung - Europäisierung - Dogmatisierung
Das Staatshaftungsrecht, das besser Öffentliches Haftungsrecht hieße, ist ein verrufenes Rechtsgebiet, chaotisch und zersplittert, ein "Flickenteppich" und ein "Durcheinander" zugleich. Diese Abhandlung sinnt auf Abhilfe. Sie schlägt eine neue Dogmatik vor, die das Öffentliche Haftungsrecht zu systematisieren sucht und der ein ökonomisch informierter und unionsrechtlich inspirierter Einheitsanspruch zu Grunde liegt. Der Einheitsanspruch berücksichtigt die Konvergenzen, die im herkömmlichen Staatshaftungsrecht zu beobachten sind, und nimmt Vorwürfe der Sach- und Zeitwidrigkeit auf, die gegen das überkommene Staatshaftungsrecht erhoben werden. Die Schrift wurde in Münster mit dem Habilitationspreis der Juristischen Studiengesellschaft und dem Nachwuchsförderpreis der Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.
£173.62
JCB Mohr (Paul Siebeck) Delegation von Privatautonomie auf Dritte: Zulässigkeit, Verfahren und Kontrolle von Inhaltsbestimmungen und Feststellungen Dritter im Schuld- und Erbrecht
Die Privatautonomie als Rechtsmacht zur Selbstgestaltung gehört zu den Grundlagen unserer Privatrechtsordnung. In welchem Umfang kann die nähere Ausgestaltung einer rechtlichen Regelung, etwa in einem Schiedsgutachten, der bindenden - gestaltenden oder feststellenden - Entscheidung eines Dritten überlassen werden? Welches Verfahren hat dieser zu beachten? Wie und von wem wird die Entscheidung überprüft? Das Gesetz regelt diese Fragen an der Schnittstelle von materiellem Recht und Verfahrensrecht nur fragmentarisch und für Schuld- und Erbrecht unterschiedlich. Jens Kleinschmidt entwickelt auf rechtsvergleichender Grundlage gemeinsame Grundsätze der Delegation von Privatautonomie. Er führt die Entscheidung des Dritten, ihr Verfahren und ihre Kontrolle konsequent auf die Selbstbestimmung des Delegierenden zurück, grenzt die Aufgabenbereiche von privaten Parteien, Schiedsgerichten und staatlichen Gerichten ab und bestimmt, wann eine Regelung höchstpersönlich zu treffen ist.
£245.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das englische Disclosure-Verfahren: Ein Modell für Zugang zu Information und Beweis im deutschen Zivilprozess?
Im englischen Zivilprozess bestehen im Rahmen des Disclosure -Verfahrens weitreichende Informationszugangsrechte der Parteien. Demgegenüber wird die Einführung prozessualer Aufklärungspflichten im deutschen Zivilprozess überwiegend abgelehnt. Verena Brandt vergleicht die Möglichkeiten des Zugangs zu Information und Beweis im englischen und deutschen Zivilverfahren und untersucht, inwieweit das deutsche Recht Mechanismen bereit hält, die dem Disclosure -Verfahren funktional vergleichbar sind. Sie überprüft, ob die deutsche Lösung zur Behebung unverschuldeter Informationsnot Defizite aufweist und inwieweit der Grundgedanke des englischen Disclosure -Verfahrens nutzbar gemacht werden kann. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Aufarbeitung des Spannungsfelds zwischen Parteiherrschaft auf der einen und Wahrheitsfindung auf der anderen Seite.
£109.64
JCB Mohr (Paul Siebeck) Rechtsstaatlichkeit und Kirchenordnung: Überlegungen zur Rechtsstaatsbindung von Religionsgemeinschaften unter besonderer Berücksichtigung der evangelischen Landeskirchen
Das Grundgesetz gewährleistet den Religionsgemeinschaften das Recht, ihre eigenen Angelegenheiten selbständig zu ordnen und zu verwalten. Dazu zählt auch die Befugnis, Recht zu setzen und anzuwenden. Christian Traulsen untersucht, ob das eigenständige Recht von Religionsgemeinschaften rechtsstaatlichen Anforderungen genügen muss. Er beleuchtet zunächst die einschlägigen verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen, denen alle Religionsgemeinschaften unterworfen sind. Das Rechtsstaatsprinzip beschreibt grundlegende Elemente eines von der Verfassung vorausgesetzten Rechtsverständnisses. Hiervon ausgehend, entwickelt der Verfasser eine Methode für die Zuordnung von religiösem Selbstverständnis und säkularem Rechtsverständnis. Diese konkretisiert er am Beispiel der evangelischen Landeskirchen. Er zeigt, welche Elemente der Rechtsstaatlichkeit evangelischem Kirchenrechtsverständnis entsprechen und auch hier Verbindlichkeit beanspruchen.
£138.89
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ethische Normen des frühen Christentums: Gut - Leben - Leib - Tugend. Kontexte und Normen neutestamentlicher Ethik / Contexts and Norms of New Testament Ethics. Band IV
Gutes und Güter, Leben, Leib, Tugend - in diesem Band werden die Vorträge der ersten vier Symposien der Mainz Moral Meetings aus den Jahren 2009-2011 zu diesen Themen zusammengefasst. Ein interdisziplinärer Zugang durch Bibelwissenschaft, Judaistik, Altphilologie, Philosophie, Patristik, Systematische Theologie und weitere Disziplinen eröffnet einen Blick auf die ethischen Normen des frühen Christentums. Die Autoren der Beiträge fragen nach den Möglichkeiten von Norm und Normbegründung einer frühchristlichen Ethik in ausgewählten Bereichen sowohl im Kontext antiker Philosophie als auch in gegenwärtiger Verantwortung.
£191.08
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zwischen Geistvergessenheit und Geistversessenheit: Perspektiven der Pneumatologie im 21. Jahrhundert
Die Autoren des vorliegenden Bandes thematisieren die Problemanforderungen für eine modernegemäße theologische Lehre vom Heiligen Geist. Die dogmatische Pneumatologie kommt als eine theologische Theorie der Religion in den Blick, die analytische und normative Perspektiven aufeinander bezieht. Methodisch ist das nur so möglich, dass historische, kultur- und religionsanalytische, religionspsychologische und theologische Zugänge verschränkt werden. Diesem methodischen Erfordernis trägt die Strukturierung des Bandes in vier Abteilungen Rechnung. Es wird nicht nur der gegenwärtige Stand der pneumatologischen Debatte zusammengefasst, sondern es werden auch Perspektiven einer Weitergestaltung dieses dogmatischen Lehrstücks zu einer theologischen Religionstheorie aufgezeigt, die empirische und normativen Dimensionen miteinander verbindet.
£108.67
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Grundsatz der Naturalerfüllung
Der "Grundsatz der Naturalerfüllung" fordert, dass (vertragliche oder gesetzliche) Leistungspflichten "in Natur" zu erfüllen sind, also etwa durch Übereignung einer Sache oder Herstellung eines Werkes, nicht dagegen durch eine bloße Geldzahlung. So selbstverständlich dieser Grundsatz aus deutscher Sicht scheinen mag, so wenig ist er dies in historisch-vergleichender Hinsicht; insbesondere das common law sieht die specific performance als Ausnahme an. Im Rahmen der europäischen Privatrechtvereinheitlichung stellt diese Diskrepanz in einer so fundamentalen Frage ein erhebliches Hindernis dar; selbst im UN-Kaufrecht konnte ein Kompromiss nur durch das Aussparen einer entsprechenden Regelung gefunden werden (Art. 28 CISG). Thomas Riehm untersucht Ansprüche auf Naturalerfüllung und deren Grenzen, d.h. die Übergangstatbestände auf Schadensersatz statt der Leistung in rechtsdogmatischer, aber auch ökonomischer, rechtshistorischer und rechtsvergleichender Perspektive. Er behandelt ausführlich das deutsche Leistungsstörungsrecht, will aber auch Impulse für die Europäische Privatrechtsvereinheitlichung geben.
£175.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) Predigt als Sprachgeschehen gelebt-religiöser Praxis: Empirisch-theologische Beiträge zur Sprach- und Religionsanalyse auf der Basis komparativer Feldforschung in Deutschland und in den USA
Wer predigt und Predigten hört, agiert mit Sprache in komplexen Lebenswelten. Predigterfahrungen beruhen auf unzähligen Faktoren - von religionskulturellen Mustern über Erwartungen an Kirche und Pfarramt bis hin zur Art und Weise, wie Hörende mit religiösen Symbolen umgehen. Homiletik, Predigtforschung, Phänomenologie, Sozialwissenschaft, Linguistik u.a. geben Impulse, um diese Prozesse facettenreich zu erforschen. Auf dieser Basis entwickelt Peter Meyer einen feldforschenden Ansatz, der gelebte Erfahrungen von Predigten mit qualitativen Methoden und im Kulturvergleich entschlüsselt. Das ebnet sprachtheoretischen und religionstheoretischen Diskursen den Zugang. Das Vergleichsfeld USA setzt zugleich eine analytische Tiefensicht auf die religiöse Vitalität von Predigten frei. Die religiöse Funktionalität gegenwärtiger Predigtpraxis lässt sich auf diesem Wege theologisch befragen. Chancen und Grenzen kirchlich-religiöser Praxis im Umfeld der Predigt gewinnen Kontur.
£158.33
JCB Mohr (Paul Siebeck) Wirtschaftsordnung durch Zivilgerichte: Evolution und Legitimation der Rechtsprechung in deregulierten Branchen
Der Gesetzgeber hat in zahlreichen Branchen eine Wende zum Privatrecht vollzogen: Materien wie die Energiepreiskontrolle sind vom öffentlichen Recht in das Privatrecht gewandert. Damit kommt den Zivilgerichten in der Wirtschaft als einer der letzten hoheitlichen Instanzen eine Schlüsselposition zu - Wirtschaftsordnung durch Zivilgerichte. Wie gehen sie damit um? Was kennzeichnet ihre Entscheidungsprozesse? Welche Schwierigkeiten stellen sich bei der Lösung neuartiger Konflikte im materiellen Recht und im Verfahrensrecht? Was macht 'gute Rechtsprechung' aus?Mit einem von der Evolutionsökonomik inspirierten Ansatz analysiert und bewertet Rupprecht Podszun die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nach Deregulierungsmaßnahmen. Ohne Reformen wird die Stärkung der privaten Rechtsdurchsetzung die hoheitliche Regulierung nicht ersetzen können.Das Werk wurde 2014 mit dem Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft des Verbands der Bayerischen Wirtschaft und des Roman-Herzog-Instituts ausgezeichnet.
£169.57
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kultur und staatliches Handeln: Grundlagen eines öffentlichen Kulturrechts in Deutschland
Die Kultur genießt seit jeher ein hohes politisches Interesse; im Selbstverständnis des deutschen Staates spielt sie eine wichtige Rolle. Kulturelle Betätigung ist dabei in hohem Maße auf staatliche Unterstützung angewiesen. Da sich in ihr die Persönlichkeit des Kulturschaffenden verwirklicht, steht sie gleichzeitig in einem natürlichen Spannungsverhältnis zum staatlichen Einfluss. Claas Friedrich Germelmann untersucht und systematisiert die Rahmenbedingungen für zulässige und notwendige staatliche Maßnahmen im kulturellen Bereich. Dies betrifft die verfassungsrechtlichen Grundlagen des Kulturrechts ebenso wie die zentralen verwaltungsrechtlichen Steuerungsmechanismen. Er liefert eine umfassende Untersuchung des öffentlichen Kulturrechts, das sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gewandelt hat. Mehr noch als internationale und europarechtliche Vorgaben haben die verstärkten Aktivitäten des Bundes die föderale deutsche Kulturlandschaft nachhaltig verändert.
£217.38
JCB Mohr (Paul Siebeck) Internationales Arbeitsrecht: Deutsches und europäisches Arbeitskollisionsrecht
Das Werk enthält eine umfassende Gesamtdarstellung des Internationalen Privatrechts des Arbeitsrechts. Die Anknüpfungsnormen zur Ermittlung des anwendbaren Rechts bei Auslandsberührungen sowohl für den Bereich des Individualarbeitsrechts als auch für den Bereich des kollektiven Arbeitsrechts werden dargestellt und hinsichtlich ihres Umfangs ausgeleuchtet. Ein Hauptaugenmerk legt Olaf Deinert dabei auf den Umgang mit öffentlichem Arbeitsrecht. Einen wichtigen Schwerpunkt stellt zudem die Identifizierung und Anwendung arbeitsrechtlichen Eingriffsrechts dar. Die Bedeutung der europäischen Entsenderichtlinie 96/71/EG in diesem Zusammenhang und die dazu ergangene Rechtsprechung des EuGH werden intensiv untersucht. Die Reichweite des Arbeitsvertragstatuts wird für alle Bereiche des Arbeitsverhältnisses von Anbahnung und Abschluss des Vertrages, über Vertragsinhalte bis hin zu Vertragsbeendigung und nachwirkenden Rechtsfragen umfassend dargestellt und von Sonderanknüpfungen abgegrenzt. Bei allen diesen Fragen zieht Olaf Deinert rechtsvergleichende Erkenntnisse heran. Diese sind einerseits für die einheitliche Auslegung der europarechtlichen Regelungen des Internationalen Arbeitsrechts bedeutsam, andererseits dienen sie der Problemverdeutlichung sowie als Beispiele bei der Lösung kollisionsrechtlicher Einzelfragen.
£111.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart. Neue Folge
Auch der neue Band des Jahrbuchs bemüht sich bei den Abhandlungen um Grundsatzfragen des öffentlichen Rechts und aktuelle verfassungsrechtliche Probleme im deutschen und europäischen Raum. Behandelt sind Themen wie "Die Verfassungslehrer" (G. Zagrebelsky), Europäisierung, Landesverfassungsrichter und" Rechtsschutzgarantien des internationalen Rechts". Die "Berichte" wenden sich den Verfassungsentwicklungen besonders in der Türkei sowie in den USA, Kenia und Äthiopien zu. Die im Laufe der letzten drei Jahrzehnte geschaffenen neuen Kategorien wie "Antrittsvorlesungen" (vier Beiträge) sowie "Staatsrechtslehre in Selbstdarstellungen" (K. Stern) sind beibehalten."Unauffällig und anscheinend unbemerkt ist es Zeitfür ein Jubiläum: Seit 30 Jahren, seit dem 1983 erschienenen 32. Band,gibt Häberle in der Nachfolge von Gerhard Leibholz das Jahrbuch heraus,das durchaus /sein /Jahrbuch geworden ist."Herbert Günther Staatsanzeiger für das Land Hessen 2013, 919
£329.11
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Streitsache im deutschen und englischen Zivilverfahren
Um ein Zivilverfahren sinnvoll führen zu können, müssen die Parteien wissen, worüber sie genau streiten. Hendrik Albrecht untersucht, mit welchen Mechanismen englische Juristen den Inhalt ihres Rechtsstreits bestimmen und Klagen voneinander abgrenzen. Hierfür nutzt Hendrik Albrecht den dogmatisch unvorbelasteten Begriff der Streitsache. Er erklärt unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Bestimmung der Streitsache aus der historischen Entwicklung des deutschen und englischen Rechts heraus und analysiert die Lösungen für das sich anschließende Problem, dass es keine mehrfachen Klagen über dieselbe Streitsache geben soll. Immer deutlicher zum Vorschein kommt dabei die Suche der Verfahrensordnungen nach einer Balance zwischen Parteiherrschaft und Verfahrensökonomie. Schließlich vergleicht und bewertet der Autor die deutsche und englische Herangehensweise an die Streitsache mit der europarechtlichen Rechtsprechung, um Impulse für die zukünftige Auslegung der Streitsache zu geben.
£91.34
JCB Mohr (Paul Siebeck) Was ist wahre Freiheit?: Diatribe IV 1
Die Diatribe IV 1 peri eleutherias ist eine der dichtesten (und zugleich eine der längeren) Unterredungen Epiktets (um 100 n. Chr.), die uns der Historiker Arrian überliefert hat. Dieser exemplarische Text bündelt nicht nur viele zentrale Lehrthemen des Stoikers, sondern demonstriert auch markant seine psychagogische Kunst. Der Band enthält neben ausführlicher Einleitung, Text und Übersetzung sowie fortlaufendem Kommentar auch eine Reihe von Essays, die ihren Ausgang von konkreten Textpassagen nehmen, um andere epiktetische Zusammenhänge sowie weitergespannte Analysen des philosophischen Hintergrunds und des zeitgenössischen Umfelds zu entfalten. Behandelt werden Sklaverei und Freilassung, Epiktets Theorie der Freiheit im Verhältnis zur klassischen stoischen Lehre sowie Epiktets Theologie und ihr Verhältnis zum Neuen Testament.
£73.44
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Schutz des Geistigen Eigentums im Internet
Das Internet ermöglicht den Nutzern einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf urheberrechtlich geschützte Inhalte. Aufgrund der weit verbreiteten 'Gratis-Kultur' wird allerdings freier Zugang oft mit kostenfreiem Zugang verwechselt. Regierungen und Kulturschaffende betonen daher immer wieder die Bedeutung des Schutzes des Geistigen Eigentums als Basis einer funktionierenden Internetwirtschaft, während nach gegenteiliger Auffassung das Urheberrecht nicht zum Prinzip des freien Internets passt. Letztlich geht es um den Grundsatzstreit zwischen Urheberrecht und Internetfreiheit oder - etwas allgemeiner - Geistigem Eigentum und Gemeinfreiheit. Die entscheidende Frage lautet: Wird das Urheberrecht den Erfordernissen des Informationszeitalters noch gerecht? Sie bildet den Rahmen der in diesem Band gesammelten Beiträge.
£109.05
JCB Mohr (Paul Siebeck) Spieltheorie und Schuldrecht
Schuldrechtliche Bestimmungen verändern Entscheidungsanreize und beeinflussen damit die strategische Interaktion zwischen den Parteien eines Schuldverhältnisses. Zur Erfassung strategischer Interaktion bedienen sich zeitgemäße Wirtschaftswissenschaften der hoch entwickelten Spieltheorie. So verwendet auch Urs Schweizer die spieltheoretische Methode, um Anreize aus schuldrechtlichen Bestimmungen in systematischer Weise zu analysieren. Dazu sind juristische Fälle als formale Modelle zu fassen. Der Autor konfrontiert diverse Versionen des Unfallmodells sowie des Modells unvollständiger Verträge mit gesetzlichen Vorgaben. Eine rechtliche Bestimmung heißt dabei effizient, wenn sie Anreize für Entscheidungen generiert, die zu einem effizienten Ergebnis führen. Mit dem Kompensations- und dem Intensitätsprinzip werden zwei einfache Kriterien zur Effizienzbetrachtung herangezogen. Das Kompensationsprinzip ist eng mit Mommsens Differenzhypothese verknüpft und nennt die für effiziente Anreize hinreichenden Bedingungen. Das Intensitätsprinzip erlaubt den Vergleich der Intensität von Entscheidungsanreizen je nach Gestaltung des rechtlichen Umfelds. Die spieltheoretische Betrachtungsweise fördert wichtige Einsichten unter anderem bei folgenden Themen zu Tage: Quantifizierung von Schadensersatz unter Berücksichtigung des Kausalitätserfordernisses, Verzerrung der Sorgfaltsanreize aufgrund von ungeeigneten Standards und des Nichtersatzes gewisser Schäden, die Bedeutung der Minderung von Ersatzansprüchen infolge Mitverschuldens, gesamtschuldnerische Haftung, exzessive Anreize für Vertrauensinvestitionen bei unvollständigen Verträgen und die Anreize für Informationsbeschaffung im vorvertraglichen Bereich.
£32.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Humanitäre Intervention in der ethischen Beurteilung
Angesichts der jüngsten Geschichte von Ländern, in denen schwerwiegende und umfassende Menschenrechtsverletzungen gegen die eigene Bevölkerung begangen wurden und werden, bleibt die Frage nach dem Sinn und der möglichen Legitimität sogenannter Humanitärer Interventionen von brennender Aktualität. Darf die Staatengemeinschaft, um durch Regierungsgewalt hervorgerufenes verheerendes Leid zu beenden, ihrerseits Gewalt gegen einen souveränen Staat anwenden? Und darf sie das möglicherweise sogar dann, wenn sie kein UN-Mandat hierfür besitzt? Der vorliegende Band wirft diese und benachbarte Fragen systematisch auf und sucht Antworten. Im Unterschied zu den weitreichenden politischen Diskussionen um Nutzen und Nachteil der humanitären Intervention sowie zu den zahlreichen völkerrechtlichen Beurteilungen ihrer Legitimität versammelt er Stellungnahmen renommierter Experten, in denen eine weitgehend ethische Beurteilung der humanitären Intervention versucht wird. Missbrauchs- und Fehlschlagsrisiken werden ebenso mitreflektiert wie die Dilemmata der Humanitären Intervention zwischen Politik, Völkerrecht und Ethik. Mit Beiträgen von:Lothar Brock, Hubertus Busche, Michael Haspel, Christoph Conrad Henke, Otfried Höffe, Sabine Jaberg, Skadi Krause, Wolfgang Lienemann, Jean-Christophe Merle, Peter Schaber, Bernhard Sutor, Véronique Zanetti
£97.03
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gottlieb Jakob Planck (1751-1833): Grundfragen protestantischer Theologie um 1800
In der Aufklärungszeit vollzog sich in der Theologie ein Transformationsprozess, der in dieser Studie in seiner Tiefe weiter ausgelotet wird. In der perspektivischen Durchleuchtung des Lebens und Wirkens Gottlieb Jakob Plancks (1751-1833) macht Christoph T. Nooke kategoriale Grundfragen der Theologie um 1800 greifbar, die paradigmatisch für die zukunftsfähige Transformation der Aufklärungstheologie stehen. Dabei ist Plancks Wirken durch Toleranz und Vermittlung, aber durchaus auch von einer konservativen Komponente geprägt. Er kann neologisches Gedankengut mit supranaturalistischen Überzeugungen sowie orthodoxen Anliegen verbinden und durch neue methodische Zugriffe auf die Kirchengeschichte, die Theologische Enzyklopädie und die Komparative Symbolik der theologischen Diskussion neue Impulse und Formen verleihen.
£169.04
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesammelte Werke in deutscher Sprache: Band 15: Ausgangspunkte. Meine intellektuelle Entwicklung
Von markanten Positionen seiner Biographie ausgehend schildert Popper in den Ausgangspunkten die frühen Impulse, die seine geistige Entwicklung nachhaltig geprägt haben: Die behütete Kindheit im großbürgerlichen Haushalt der Eltern, die frühe Lektüre und die Gespräche mit dem Vater und mit älteren Verwandten und Freunden, die zu ersten philosophischen Fragestellungen über die Unendlichkeit und den Essentialismus führen; die Wahrnehmung der prekären Lebenssituation breiter Bevölkerungsschichten Wiens nach dem Ende des Ersten Weltkrieges; die Beteiligung am politischen Leben und die Betroffenheit durch die bürgerkriegsähnlichen Zustände; die Begegnung mit dem Marxismus, dessen kritische Analyse schließlich in die Abwendung davon mündete. Die weit gespannten Interessen, die Popper als Student an der Universität verfolgt, führen ihn zu Auseinandersetzungen mit philosophischen Problemen, die ihn zeit seines Lebens beschäftigen werden: Im Umfeld des Wiener Kreises fesseln ihn die Probleme der Induktion, der Logik, der Erkenntnistheorie und der Wahrscheinlichkeit. Er beschreibt seine musikalischen Interessen, äußert sich über die Frage des Fortschritts in der Kunst, schildert seine Auffassung von Problemen der Quantentheorie und erinnert sich seiner Begegnungen u. a. mit Ludwig Wittgenstein, Albert Einstein und Erwin Schrödinger. Die Erörterung des Darwinismus als eines metaphysischen Forschungsprogramms, die Überlegungen zum Leib-Seele-Problem und die Darstellung des Konzeptes der Welt 3 beschließen die Ausführungen. Deutlich erkennbar ist eine Lebenshaltung, die mit dem ursprünglichen englischen Titel des Buches Unended Quest treffend charakterisiert ist: der anhaltende Kampf mit und um Ideen, das Wechselspiel von Problemen und ihren Lösungen, in dem vermutet, rekonstruiert und entdeckt werden muss und das Popper immer als Glück empfunden hat. Die Ausgabe in den Gesammelten Werken enthält als deutsche Erstveröffentlichung ausgewählte Antworten Poppers auf seine Kritiker.
£74.93
JCB Mohr (Paul Siebeck) Extrajuridisches Wissen im Verwaltungsrecht: Analysen und Perspektiven
Unter den Bedingungen der modernen Wissensgesellschaft wird deutlich, dass das beim Vollzug des Verwaltungsrechts benötigte Wissen nicht mehr als weit verbreitetes, frei zugängliches Allgemeinwissen vorausgesetzt werden kann, sondern zunehmend erst eigens im Prozess der Rechtsanwendung und mithilfe externen Sachverstands generiert werden muss. Wie aber lässt sich das rechtsfremde Wissen in die juristischen Verwendungszusammenhänge integrieren, ohne dabei zugleich die disziplinäre Identität des (Verwaltungs-)Rechts zu gefährden? Die Beiträge des vorliegenden Bandes versuchen, in sowohl grundsätzlichen wie auf spezielle Problemkonstellationen bezogenen Analysen diese Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln genauer zu konturieren und damit zugleich Perspektiven für eine mögliche Antwort zu eröffnen.
£97.52
JCB Mohr (Paul Siebeck) Daseinsvorsorge und Universaldienst: Eine ordnungsökonomische Untersuchung der staatlichen Aufgaben in den Wirtschaftsbereichen der Grundversorgung
Lange Zeit wurden die Wirtschaftssektoren der Daseinsvorsorge als ordnungspolitische Ausnahmebereiche angesehen, die vom wirtschaftlichen Wettbewerb ausgenommen und der Obhut staatlicher Verwaltungstätigkeit unterstellt sein sollten. Bernhard Aubin legt eine grundlegende Untersuchung des oft dargestellten Konfliktes zwischen Wettbewerb und Gemeinwohl in der Daseinsvorsorge vor. Wie weit kann und soll der Wettbewerb ein ordnendes Prinzip in diesen Wirtschaftsbereichen sein? Bestehen legitime gemeinsame Anliegen der Bürger, die einer vollumfänglichen Liberalisierung dieser Sektoren im Wege stehen? Neben der Untersuchung gesellschaftspolitischer und wettbewerbsökonomischer Argumente legt der Autor einen besonderen Schwerpunkt auf die Analyse des in der Daseinsvorsorge prominenten Ziels einer flächendeckend-universellen Versorgung zu erschwinglichen Preisen.
£96.92
JCB Mohr (Paul Siebeck) Performanzkritik der Paulusbriefe
Die biblischen Texte stammen aus einer Kultur, in der die Schrift in der Regel dem gesprochenen Wort diente. Das Geschriebene wurde vor Zuhörern vorgetragen und entfaltete seine Wirkung in einem gemeinschaftlich erlebten Ereignis. Dabei waren über den semantischen Gehalt des Dargebotenen hinaus auch die Elemente mündlicher Kommunikation von Bedeutung, die in der Schrift nicht erfasst werden können und trotzdem ihre Spuren hinterlassen haben, zum Beispiel Tonfall, Blickrichtung, Gestik, die Körperlichkeit der Beteiligten und ihre Interaktion. Performanzkritik, ein neuer methodischer Zugang zu den biblischen Texten, nimmt diese Spuren auf und sucht das Ereignis zu erfassen, für das der Text gestaltet wurde und zu dem er beigetragen hat. Bernhard Oestreichs Werk ist die erste Monographie in deutscher Sprache über diese neue Methode der Bibelinterpretation und die erste zur Performanzkritik der Paulusbriefe überhaupt. Im ersten Kapitel behandelt er zunächst die Wurzeln der Performanzkritik. Sie ist aus der rhetorischen Exegese und der Mündlichkeitsforschung erwachsen und nimmt Anregungen aus Theaterwissenschaft und Performanzkunst auf. Danach definiert er Performanz und stellt darauf aufbauend die Methode vor. In den folgenden drei Kapiteln wendet er diese Methode auf die Paulusbriefe und andere frühchristliche Briefe an. Dabei wird erkennbar, dass diese Texte so gestaltet sind, dass der Vortragende durch sie an den Empfängern handelt und Interaktion im Publikum provoziert. Die Paulusbriefe werden als soziale Ereignisse lebendig, ihre Intentionen werden deutlicher erkennbar und das Verständnis schwieriger Passagen wird erleichtert.
£138.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Medienrecht
In diesem Lehrbuch stellt Axel Beater das Medienrecht als einheitliches und eigenständiges Gebiet vor. Er begreift das Presse-, Rundfunk- und Telemedienrecht als Teilmaterien eines einheitlichen Fachs und konzentriert sich dazu auf die Schnittmenge dieser Gebiete.Für die 2. Auflage hat der Autor das gesamte Werk grundlegend überarbeitet und viele Abschnitte komplett neu geschrieben. Vor allem die Kapitel über Informationsformen und öffentliche Informationsinteressen, die Freiheit und Unfreiheit von Informationen und das Kapitel über die äußerungsrechtlichen Ansprüche wurden neu verfasst."Das neue Werk zum Medienrecht setzt Maßstäbe und kann bereits in der ersten Auflage als Standardwerk bezeichnet werden." Ralf Hansen www.juralit.com (18.03.2008)"Insgesamt hat Beater mit seinem Medienrecht ein beachtliches und grundlegendes Werk vorgelegt. Sein mutiger konzeptioneller Ansatz hat ein Buch hervorgebracht, dessen Systematik überzeugt. […] Es ist für Wissenschaft und Praxis ein Gewinn." Rolf Schwartmann Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht, 2008, 726-727
£107.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Hippolyts Schrift In Danielem: Kommunikative Strategien eines frühchristlichen Kommentars
Hippolyts Schrift In Danielem (um 204 n.Chr.; im Deutschen meist als Danielkommentar bezeichnet) ist die älteste vollständig erhaltene fortlaufende Auslegung eines ganzen biblischen Buches aus christlicher Feder. Sie gehört zu den ältesten Texten dieser Art, die bis auf den heutigen Tag von den exegetischen Wissenschaften rege diskutiert und in Studium und Lehre der Theologie sowie in der kirchlichen Praxis intensiv genutzt wird. Katharina Bracht analysiert die Schrift In Danielem unter besonderer Berücksichtigung ihrer kommunikativen Strategien im Kommunikationsdreieck von Prätext, Kommentar und Leserschaft, um einen exemplarischen Einblick in die Frühzeit des christlichen Bibelkommentars zu gewinnen und die Ursprünge der Gattung "christlicher Bibelkommentar" zu erhellen. Analyse und Interpretation dieser Schrift Hippolyts leisten zudem einen Beitrag zur Klärung ihrer Verfasserschaft und somit zu der so genannten Hippolyt-Frage.
£138.51
JCB Mohr (Paul Siebeck) Adolf von Harnack und die deutsche Politik 1890-1930: Eine biographische Studie zum Verhältnis von Protestantismus, Wissenschaft und Politik
Der Berliner Kirchenhistoriker und Wissenschaftsorganisator Adolf von Harnack gehörte zu den prägenden Gestalten des liberalen Protestantismus in Deutschland um 1900. Christian Nottmeier geht unter Rückgriff auf bisher kaum ausgewertetes Quellenmaterial dem Zusammenhang von Harnacks kulturtheologischem Entwurf und seinem politischem Engagement seit 1890 nach. Aus Rezensionen zur 1. Auflage: "[...] Nottmeiers biographische Studie […] stellt eine herausragende Leistung dar. Der […] Verfasser liefert eine glänzend recherchierte, klug reflektierende, zurückhaltend wertende und abwägend urteilende Studie, die […] bis zum Erscheinen einer umfassenden Harnack-Biographie die maßgebende Darstellung bleiben wird." Hans-Christof Kraus in Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Band 52, 2006, S. 374-377 "Nottmeier besitzt ein hohes Stilempfinden. Er schreibt eindrücklich und sachlich zugleich, ganz ohne akademischen Jargon, […] so daß dieses Buch nicht nur ein bedeutender Forschungsbeitrag ist, sondern auch eine helle Lesefreude." Johann Hinrich Claussen in Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft, 17. Band, 2004, S. 121-127
£76.12