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JCB Mohr (Paul Siebeck) Abrahams Aufbruch: Philon von Alexandria, De migratione Abrahami
Philons Schrift De Migratione Abrahami ist ein allegorischer Kommentar zu Gen 12. Der Auszug Abrahams aus seiner chaldäischen Heimat wird von Philon allegorisch auf den Auszug der Seele aus der Sinnenwelt und ihre Rückkehr zu Gott gedeutet. Die vorliegende Ausgabe bietet neben einer ausführlichen Einführung in Leben und Denken des alexandrinischen Religionsphilosophen den Text mit Übersetzung und erläuternden Anmerkungen. Kommentierende Essays aus unterschiedlichen Fachperspektiven ordnen die Schrift in den Kontext des zeitgenössischen Judentums sowohl in Alexandria wie im palästinischen Mutterland ein, würdigen Philon als Vertreter des kaiserzeitlichen Platonismus und machen mit der Gotteserkenntnis und philosophisch gedeuteten Exilserfahrungen zwei zentrale Topoi der Schrift zum Thema. Vergleichende Untersuchungen zur Figur des Abraham im Neuen Testament und in Thomas Manns Joseph und seine Brüder runden den Band ab.
£97.55
JCB Mohr (Paul Siebeck) Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufklärung
Suchmaschinen vermitteln uns im globalen Netz Informationen sekundenschnell. Wie wir Informationen suchen, wie wir lesen und das Gelesene verarbeiten, hat sich radikal verändert. Einem ebenso tiefgreifenden Wandel sind die Agenturen und Institutionen unterworfen, die Wissen aufbereiten, es in Bewegung setzen und verkaufen. Die Erfahrung von Veränderung schärft die historische Aufmerksamkeit für alltägliche Praktiken der Wissensproduktion, ihre historischen Kontexte und Transformationen. Helmut Zedelmaier untersucht Wissenspraktiken von Gelehrten zwischen Renaissance und Aufklärung. Welche Techniken und Methoden nutzten sie, um gesuchte Informationen zu finden? Wie haben sie ihr Wissen verwaltet und verarbeitet? Welche Kräfte und Kontexte bewirkten in diesem Zeitraum Veränderungen der Praktiken und Institutionen der Wissensproduktion? Heutige Visionäre digitaler Wissenswelten wollen uns davon überzeugen, dass wir uns in eine Gesellschaft hineinbewegen, in der immer mehr Menschen immer mehr wissen. Löst man sich von der Fixierung auf das bloße Wachstum von Daten und deren digitale Verarbeitungsmöglichkeiten, zeigt sich die beschränkte Erklärungskraft von einfachen Fortschrittsgeschichten. Auch darum geht es dem Autor: um die historische Relativierung der viel beschworenen "digitalen Revolution", die vieles von ihrem revolutionären Charakter verliert, lässt man sich genauer auf die buchgestützte Welt und ihre Werkstätten ein. Wissen war damals und ist noch heute ein vermitteltes Produkt, das nicht einfach vorliegt, das sich nicht bloß aus Einsichten und Ideen ergibt. Wissen ist immer auch ein Produkt, das historisch wandelbaren Praktiken und Werkzeugen unterliegt, die eher anonym wirksam und deshalb schwer fassbar sind.
£52.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die religiös-weltanschauliche Neutralität des Strafrechts: Zur strafrechtlichen Beobachtung religiöser Pluralität
Die spezifischen Bedingungen religiös-weltanschaulicher Pluralität zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellen die Strafrechtswissenschaft vor neue Herausforderungen. In seiner grundlagenorientierten Neubestimmung des Verhältnisses von Strafrecht und Religion entwickelt Bijan Fateh-Moghadam die religiös-weltanschauliche Neutralität als einen Grundlagenbegriff des Strafrechts. Im Wege einer am Neutralitätsgrundsatz ausgerichteten Rekonstruktion der Diskussionen über den materiellen Verbrechensbegriff, den Zweck der Strafe und die Anerkennung von religiösen Rechtfertigungs- und Entschuldigungsgründen werden dabei die Konturen eines allgemeinen Teils des Religionsstrafrechts sichtbar. Darauf aufbauend kann das Strafrecht konkrete Folgeprobleme religiöser Pluralisierung wie die strafrechtliche Bewertung der Knabenbeschneidung, die Legitimität von "Burka-Verboten" oder die Reichweite von Geistlichenprivilegien im Strafverfahren theoretisch kontrolliert lösen, ohne sich selbst religiös-weltanschaulich zu positionieren.
£126.89
JCB Mohr (Paul Siebeck) Abgestorben? Religionsrecht der DDR und der Volksrepublik Polen
Religion sei dem Untergang geweiht, postulierten Marx und Engels. Denn in der klassenlosen Gesellschaft, so eine ihrer Kernthesen, würden Staat, Religion und Recht mangels weiterer Notwendigkeit "absterben". Für die Religionsgemeinschaften und ihre Gläubigen auf der östlichen Seite des "eisernen Vorhangs" wurde diese These Lebenswirklichkeit. Aus welchen ideengeschichtlichen Quellen speisten sich die Repressionen der sozialistischen Regime und ihr Kampf gegen die Religionsgemeinschaften? Konnten Letztere den Regierenden im Sozialismus dennoch eigenhändige Gestaltungsspielräume abtrotzen? Und wenn ja, welchen politischen, nationalgeschichtlichen und religionssoziologischen Faktoren war das geschuldet? Und schließlich: War hierfür die innerkirchliche Verfasstheit der jeweiligen Religionsgemeinschaft relevant? Viola Vogel rekonstruiert die Religions- und Gesellschaftskritik von Karl Marx und die religionspolitischen Revisionen Lenins und Stalins. Sie untersucht das marxistisch-leninistische Staats- und Rechtsverständnis und seine Wechselwirkungen mit dem sozialistischen Religionsrecht anhand der religionspolitischen Praxis in der DDR am Beispiel der evangelischen Landeskirchen, in der Volksrepublik Polen am Beispiel der katholischen Kirche.
£162.18
JCB Mohr (Paul Siebeck) Neuausrichtung der deutschen Energieversorgung - Zwischenbilanz der Energiewende: Tagungsband der Fünften Bayreuther Energierechtstage 2014
Der Tagungsband enthält die Ergebnisse der Fünften Bayreuther Energierechtstage 2014. Die Beiträge der Referenten aus Wissenschaft und Praxis ziehen eine Zwischenbilanz der im Jahr 2011 eingeleiteten Energiewende. Dabei wird zum einen der derzeit erreichte Stand der Neuausrichtung der deutschen Energieversorgung aus der Perspektive der verschiedenen Akteure beleuchtet; zum anderen werden die Konsequenzen und möglichen Risiken für die künftige Ordnung der deutschen Energieversorgung und ihre Einbettung in den europäischen Energiebinnenmarkt untersucht.
£84.95
JCB Mohr (Paul Siebeck) Komplementäre Integration: Grundlegung und Konstitutionalisierung des Europarechts im Kontext
Das Europarecht der Gegenwart steht in einem eigentümlichen Verhältnis zu seiner Geschichte. Die Europäischen Gemeinschaften sollten eine neue Rechtsordnung verkörpern, die Funktionslogik des klassischen Völkerrechts abstreifen und einen bewussten Gegenentwurf zu staatlichem Recht darstellen. Die zukunftsgerichtete Offenheit der europäischen Integration ermöglichte zugleich einen Fortschritt im Recht, der sich autonom von mitgliedstaatlichen Bindungen vollzogen zu haben scheint. Die Entstehungsgeschichte der Europäischen Verträge wurde deshalb mit der Zeit immer weniger beachtet, während rechtshistorische Perspektiven heute die Rechtsprechung des EuGH in den Mittelpunkt rücken. Hauke Delfs unternimmt eine aus historischen Quellen gearbeitete Rechtsgeschichte der europäischen Integration und stellt dem politischen Integrationsprozess dessen normative Entwicklung gegenüber. Dieser Zugang zeichnet ein differenziertes Bild von der Entstehung der europäischen Rechtsordnung und erlaubt zugleich eine historisch informierte Diskussion aktueller Fragestellungen der europäischen Integration.Für die Arbeit wurde Hauke Delfs von der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen und der Juristischen Gesellschaft zu Kassel mit dem Preis für die beste Dissertation 2014 ausgezeichnet.
£126.58
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die reformierte Führungsaufsicht: Ergebnisse einer bundesweiten Evaluation
Im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz führte das Tübinger Institut für Kriminologie von 2011 bis 2013 eine umfangreiche bundesweite Evaluation der Führungsaufsicht durch. Die Ergebnisse dieses gleichermaßen rechtsdogmatischen und rechtstatsächlichen Forschungsprojekts unter der Leitung von Jörg Kinzig und Alexander Baur werden in diesem Sammelband vorgelegt (Baur: Die reformierte Führungsaufsicht - Eine rechtshistorische, dogmatische und rechtstatsächliche Untersuchung) und rechtspolitisch bewertet (Baur/Kinzig: Rechtspolitische Perspektiven der Führungsaufsicht - Eine Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse der bundesweiten Evaluation der Führungsaufsicht). Hauptaugenmerke liegen auf der Ausgestaltung und der organisatorischen Umsetzung der Führungsaufsicht. Die Ergebnisse werden dabei stets in einen größeren dogmatischen Zusammenhang gestellt und rechtshistorisch verortet.
£193.26
JCB Mohr (Paul Siebeck) Rechtsgüter und Verhältnismäßigkeit im Strafrecht des geistigen Eigentums
Die oft als Kavaliersdelikte verharmlosten Verstöße gegen Rechte des geistigen Eigentums haben sich in jüngster Zeit zu einem immer größeren, wirtschaftlich höchst relevanten Problem entwickelt. Vor diesem Hintergrund geht Sabrina Pfaffinger der Frage nach, wie die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz sowie die Durchschlagskraft der Straftatbestände des Marken-, Patent- und Urheberrechts gesteigert werden können. Dabei knüpft die Autorin im Wesentlichen an zwei Gesichtspunkte an: Zunächst werden die geschützten Rechtsgüter ermittelt, um ein Fundament für eine glaubwürdige und nachvollziehbare Legitimation der strafrechtlichen Sanktionsmechanismen zu schaffen. Sodann wird vor dem Hintergrund des im Bereich des geistigen Eigentums bestehenden Gleichlaufs von Straf- und Zivilrecht sowie der damit einhergehenden Weite des Strafbarkeitsbereichs die Notwendigkeit der Einführung einer Erheblichkeitsschwelle diskutiert.
£125.91
JCB Mohr (Paul Siebeck) Verteilung und Umverteilung von Wohlstand: Bestandsaufnahme und Folgen der sozialen Polarisierung in Deutschland
Die Debatten um Einkommens- und Vermögensungleichheit sind zuletzt durch die Wirtschafts- und Finanzkrise seit 2007 belebt worden. Vor diesem Hintergrund zeigt Jürgen Faik Polarisierungstendenzen bezüglich der entsprechenden Ressourcenverteilungen in Deutschland auf und diskutiert diese kritisch. Seine Überlegungen schließen Verteilungswahrnehmungen seitens der bundesdeutschen Bevölkerung ein. Er macht deutlich, dass die beobachtete Wohlstandspolarisierung bereits jetzt zu einer Gefahrenquelle für die politische Demokratie in Deutschland geworden ist. Daher setzt sich der Autor mit Lösungsansätzen auseinander, die aus seiner Sicht zu einer Verminderung der bestehenden Ungleichheit beitragen. Zu nennen sind zielgruppenspezifische Redistributionsmaßnahmen, die über eine Ausweitung der Steuerprogression (vor allem über eine stärkere Besteuerung des Produktionsfaktors Kapital) finanziert werden sollten.
£21.46
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Verwandlung Jesu Christi: Historisch-kritische und patristische Studien
Die gegenwärtige orthodoxe Exegese ist noch immer fast ausschließlich von der Wiedergabe patristischer Bibelauslegungen und ihrer Hermeneutik geprägt, während die westliche Exegese seit der Aufklärung einen tiefgreifenden hermeneutischen Reflexionsprozess durchlaufen und ein entsprechendes methodisches Instrumentarium entwickelt hat. Was für die orthodoxe Exegese typisch ist, wird von akademischer westlicher Exegese als unzureichend empfunden und vice versa. In seiner Untersuchung wirft Cosmin Pricop die Frage auf, wie sich diese Herangehensweisen gegenseitig bereichern können. Er korreliert patristische Bibelauslegung mit wissenschaftlichen Methoden westlicher Exegese am Beispiel der Verwandlungserzählung und zeigt auf, wie sie sich wechselseitig ergänzen können. Im Horizont dieser Perspektiven ist Pricops Studie als ökumenischer Beitrag konzipiert.Die Arbeit wurde von der Kurt-Hellmich-Stiftung in Regensburg mit dem zweiten Preis zur Würdigung hervorragender wissenschaftlicher Arbeiten und Leistungen auf dem Gebiet der ökumenischen Theologie ausgezeichnet.
£138.13
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kommunikation in der Kirche des 3. Jahrhunderts: Bischöfe und Gemeinden zwischen Konflikt und Konsens im Imperium Romanum
Eva Baumkamp untersucht den Briefverkehr von Bischöfen während der Christenverfolgungen im 3. Jahrhundert im Römischen Reich. Dabei arbeitet sie heraus, wie brieflich Konflikte und Streitigkeiten zwischen Gemeinden und Bischöfen ausgetragen wurden. Die aus der Verfolgungssituation resultierenden Probleme, wie der Umgang mit lapsi, Schismen und Häretikern, wurden reichsweit in Briefen und regional auf persönlichen Treffen der Bischöfe diskutiert. Baumkamp zeigt, dass die Briefe des alexandrinischen Bischofs Dionysius und des karthagischen Bischofs Cyprian ein lebendiges Bild einer sich formierenden Kirche liefern, die über den Austausch von schriftlichen und mündlichen Informationen Strukturen aufbaute und festigte. Die Institutionalisierung des Briefverkehrs und des Synodalwesens leistete damit auch einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Christentums und der Etablierung der Kirche im Imperium Romanum.
£138.08
JCB Mohr (Paul Siebeck) Eigentumsunfähige Sachen?
Die Eigentumsordnung einer jeden Privatrechtsgesellschaft ist Ausdruck ihres Freiheitsverständnisses, ihr Zentralbegriff der privatrechtliche Eigentumsbegriff. Das übergeordnete Ziel der Arbeit ist, die Reichweite dieser Ordnung über das Zivilrecht hinaus auszuloten. Dazu nähert sich Robert Korves in einem allgemeinen Teil dem privatrechtlichen Eigentumsbegriff von seiner Kehrseite - der Eigentumsunfähigkeit - und geht im Kern den Fragen nach, unter welchen Voraussetzungen Sachen als eigentumsunfähig gelten und welche Folgen dies für die Rechtsanwendung hat. Mit den dabei gewonnenen Erkenntnissen führt der Autor im besonderen Teil der Arbeit in drei Grenzgebiete privatrechtlicher Sachherrschaft: in das Recht der öffentlichen Sachen, des toten Körpers und der verbotenen Sachen. Dort steht jeweils die Leistungsfähigkeit der privatrechtlichen Eigentumsordnung zur Diskussion.
£114.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Umweltethik interdisziplinär
Die Beiträge dieses Sammelbandes gehen aus einer Ringvorlesung im Frühjahrssemester 2013 an der Universität Basel hervor. Die Herausgeberinnen und Herausgeber, tätig in der Bioethik, der Philosophie, der Theologie und in der Rechtswissenschaft, konnten Kolleginnen und Kollegen aus Basel und anderen Universitäten aus diesen und weiteren Fächern, wie der Wirtschaftswissenschaft oder der Religionswissenschaft, zur Teilnahme an der Ringvorlesung gewinnen. Die vielfältige Themenpalette der Beiträge reicht von philosophischen Fragen der Verbindung von Ethik und Ästhetik im Zusammenhang mit dem Umweltschutz über die Umweltökonomie und theologische und religionswissenschaftliche Bezüge auf eine Schöpfungsbewahrung bis hin zur kontroversen Debatte darüber, wem gegenüber der Mensch moralisch verantwortlich sei: nur dem Menschen (Anthropozentrismus) oder auch gegenüber nichtmenschlichen Lebewesen mit Empfindungsfähigkeit (Pathozentrismus) oder allen lebenden Wesen (Biozentrismus) oder sogar gegenüber der Natur insgesamt (Holismus). Die theoretischen Reflexionen zu diesen und weiteren Themen finden hierbei einen Rückbezug auf ihre praktischen Anwendungsbereiche - (etwa) von der Biodiversität über Landschaftsschutz und Städtebau bis zum Heimatgefühl.
£85.37
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2014
Dieser Band vereint die Referate und Diskussionsberichte einer rechtsvergleichenden Tagung an der Universität Zürich und macht sie damit einer breiteren Fachöffentlichkeit zugänglich. Er durchmisst zentrale Themen des deutschen, österreichischen und schweizerischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrechts. Die rechtsvergleichende Aufbereitung der jeweiligen Themen lässt die Gemeinsamkeiten wie die Unterschiede in den drei deutschsprachigen Jurisdiktionen deutlich hervortreten. Sie vermittelt auf diese Weise zahlreiche Anregungen für Rechtsprechung und Gesetzgebung. Im Einzelnen werden folgende Themen behandelt: Die Satzungsstrenge im Aktienrecht, die Auslegung von Gesellschaftsverträgen, die Vertragsgestaltung von Joint-Venture Verträgen und die Liquidation von Personengesellschaften.
£96.71
JCB Mohr (Paul Siebeck) Theoriegeschichte in systematischer Absicht: Wolfgang Schluchters "Grundlegungen der Soziologie" in der Diskussion
Wie kaum ein Zweiter hat Wolfgang Schluchter in seinem Grundlagenwerk Klassikerinterpretation mit Theoriebildung verknüpft. Was heißt "Theoriegeschichte in systematischer Absicht"? Wie sehen die Konturen dieses Forschungsprogramms aus? Welche Vorzüge, aber gegebenenfalls auch Grenzen weist dieses Programm auf? Das sind die zentralen Fragen, die im vorliegenden Band von namhaften Soziologen und Sozialtheoretikern diskutiert werden. Von der Auseinandersetzung mit den Klassikern der Gesellschaftstheorie wie Karl Marx, Max Weber, Emile Durkheim oder Niklas Luhmann führt diese Diskussion zur Frage nach der Bedeutung von historisch informierter, systematischer Theoriebildung in der Soziologie heute. Wie ist sie angesichts des heutigen vielfältigen Theorieangebots noch möglich? Mit einem Beitrag von Wolfgang Schluchter, in dem er eine mögliche Fortschreibung seiner Grundlegungen der Soziologie skizziert.
£97.01
JCB Mohr (Paul Siebeck) Revolution, Krieg und die Geburt von Staat und Nation: Staatsbildung in Europa und den Amerikas 1770-1930
Revolution, Krieg und Nation: Dass dieser Dreiklang den Übergang von der alteuropäischen Gesellschaft zu den modernen Staatsnationen des 19. und 20. Jahrhunderts begleitete, gehört zu den Grundüberzeugungen der Geschichtswissenschaft vom "langen" 19. Jahrhundert. Im "Age of Revolutions" gaben die Ideen von Freiheit und Gleichheit mit ihrer systemerschütternden Kraft einem ganzen Zeitalter ihren Namen. Aber gilt der Zusammenhang von Krieg, Revolution und Nationalismus auch an den Rändern Europas und über Europa hinaus? Wie steht es um den asiatischen Teil der Sowjetunion, um Mexiko, die Türkei? Angelehnt an die grundlegenden Forschungen Dieter Langewiesches hinterfragen zehn Experten eine der wirkmächtigsten Meistererzählungen der Geschichtswissenschaft. Dabei gehen sie weit über den traditionellen mitteleuropäischen Forschungsrahmen hinaus und untersuchen Beispiele revolutionärer Erhebungen in Süd- und Osteuropa ebenso wie die Entwicklungen auf dem amerikanischen Kontinent. Zwei Zeiträume stehen im Mittelpunkt: Die Jahrzehnte um 1800 als dem klassischen Revolutionszeitalter und die Jahre um den ersten Weltkrieg, in dessen Umfeld erneut territoriale und politische Ordnungen in Frage gestellt und neu gestaltet wurden.
£64.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Schriftdiskurse im Johannesevangelium: Eine narrativ-intertextuelle Analyse am Paradigma von Joh 4 und Joh 7
Marion Moser befasst sich mit einem klassischen Thema der Johannesinterpretation, den Schriftbezügen im Johannesevangelium. Indem sie intertextuelle und narrative Methoden für die Fragestellung fruchtbar macht, rückt ein zentraler, bisher kaum beachteter Aspekt des Schriftgebrauchs des vierten Evangeliums in den Fokus: Zitate und Verweise aus der Schrift werden meistens in Figurenreden eingebettet. Mit dieser Beobachtung verbunden ist eine Reihe von neuen Fragen: Welche Figuren benutzen die Schrift und welche Interpretationen vertreten sie? Welche Folgen hat dies für die Exegese des johanneischen Textes? Steht hinter diesem Schriftgebrauch eine narrative Strategie des Evangelisten und wenn ja, kann sie durch die historische Situation plausibel erklärt werden? In der paradigmatischen Untersuchung von Joh 4,1-42 und Joh 7,1-52 geht die Autorin diesen und weiteren Fragen nach, um daraus anschließend Ergebnisse im Hinblick auf das Evangelium insgesamt zu gewinnen.
£132.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die anthropologische Ästhetik Arnold Gehlens und Helmuth Plessners: Entlastung der Kunst und Kunst der Entlastung
Seit dem 18. Jahrhundert gibt es zahlreiche theoretische Versuche, Ästhetik und Kunst als Wesensmerkmale des Menschen auszuweisen. Aber erst mit der Entwicklung der modernen philosophischen Anthropologie im 20. Jahrhundert gelang es, philosophische, soziologische und naturwissenschaftliche Aspekte zu einem überzeugenden Gesamtkonzept zu verknüpfen. Dabei sind erstaunlicherweise die einschlägigen Reflexionen der beiden profiliertesten Vertreter der philosophischen Anthropologie, Arnold Gehlens und Helmuth Plessners, bisher kaum zur Kenntnis genommen worden, obwohl sie sich zeitlebens mit ästhetischen und kunstgeschichtlichen Fragen beschäftigt haben. Michael Hog untersucht die beiden Gesamtwerke nach Möglichkeiten und Grenzen einer anthropologischen Ästhetik und ästhetischen Anthropologie sowie ihren Implikationen für die moderne Kunst bis zur Gegenwart. Dabei liefert er die erste umfassende Analyse von Gehlens kunstsoziologischem Hauptwerk "Die Zeit-Bilder. Zur Soziologie und Ästhetik der modernen Malerei", das die Entwicklung der modernen Kunst ebenso scharfsinnig wie weitsichtig beleuchtet.
£97.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der 'Oberdeutsche vierzeilige Totentanz': Formen seiner Rezeption und Aneignung in Handschrift und Blockdruck
Totentänze verhandeln Tod, Sterben und Vergänglichkeit: 'Vom Tod zum Tanz geführt werden' heißt zu sterben. Dieses irritierende Bild hat vom Mittelalter bis in die Gegenwart Leser und Betrachter fasziniert und die Forschung immer wieder beschäftigt. Am Beispiel des 'Oberdeutschen vierzeiligen Totentanzes' geht Almut Breitenbach Fragen nach der kulturhistorischen Einordnung und Bedeutung der spätmittelalterlichen Totentänze nach. Durch die text- und überlieferungsgeschichtliche Methodik, die intensive Erforschung von Überlieferungs- und Rezeptionskontexten und eine weite, interdisziplinäre Perspektive wirft die Autorin neues Licht auf die spätmittelalterlichen Totentänze insgesamt. Zugleich gibt sie aufschlussreiche Einblicke in Formen der Produktion, Rezeption und Aneignung geistlicher Literatur, die von den besonderen zeitgenössischen Praktiken des Lesens und Meditierens geprägt waren.
£167.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Epigraphik und Neues Testament
Unter den Ansätzen, das frühe Christentum innerhalb seines lebensweltlichen Kontexts zu verstehen, ist die Untersuchung des epigraphischen Materials noch nicht fortgeschritten, sodass ein weites Forschungsfeld brach liegt. Der vorliegende Sammelband mit Beiträgen einer Konferenz an der Universität Wien vom Februar 2014 macht einen wichtigen Schritt bezüglich einer verbesserten Wahrnehmung dieses wesentlichen Bereichs antiker Dokumente. Dabei wirken neutestamentliche und epigraphische Blickwinkel und Forschungsansätze eng zusammen. So finden sich in diesem Band Erörterungen methodischer Fragen, die eine systematische Bearbeitung des inschriftlichen Materials im Blick haben, und Einzelstudien, die sich mit Gattungen von Inschriften befassen oder thematischen Ansätzen folgen.
£137.69
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Gründe des Vertrages: Eine Diskurstheorie der Vertragsrechte
Was wäre die Welt ohne Verträge? Vereinsamt oder totalitär. Erst Verträge ermöglichen moderne Gesellschaften, denn jeder Vertrag ist ein Sozialvertrag. Nicht Willen, Vertrauen oder sonst ein einzelnes Prinzip erklären den Vertrag. Seine Bindungskraft beruht auf einem Versprechen von Gründen. Hinter jedem vertraglichen Konflikt tobt versteckt ein 'politischer' Kampf um die Abwägung pluraler Interessen und Gründe. Vertragsrecht formuliert eine Grammatik der argumentativen Einlösung der versprochenen Gründe. Freiheit, Sicherheit, Nutzen und Gleichheit bilden 'ethische' Pole des rechtlichen Diskurses. Vertragsrecht ist Gesellschaftstheorie. Bertram Lomfeld entwirft eine pluralistische und kulturübergreifende Diskurstheorie der Vertragsrechte und erschließt neue Formen öffentlicher Kritik.
£144.53
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ausländisches Recht vor deutschen Gerichten: Grundlagen und europäische Perspektiven der Ermittlung ausländischen Rechts im gerichtlichen Verfahren
Die Ermittlung ausländischen Rechts ist ein klassisches Problem des Verfahrensrechts. Wie hat ein Gericht mit einer Materie umzugehen, die es zur Grundlage oder zum Gegenstand seiner Entscheidung machen muss, von der es aber regelmäßig keine fundierten Kenntnisse hat? Es liegt auf der Hand, dass möglichst große Freiheit im Vorgehen diesen Prozess vereinfacht. Im rechtsstaatlichen Verfahren sind aber nicht nur Verfahrensökonomie und Rechtssicherheit zu bedenken, diese müssen auch mit dem verfahrensrechtlichen Zweck der Durchsetzung des materiellen Rechts mittels möglichst vieler materiell richtiger Entscheidungen abgewogen werden. Außerdem müssen die verfassungs- und unionsrechtlichen Verfahrensrechte der Beteiligten gewahrt bleiben. Rudolf Hübner widmet sich den Grundlagen wie den Details des Problems anhand einer umfassenden Analyse der deutschen Rechtsprechung aus über 100 Jahren.
£133.02
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Haftung in Verletzermehrheit und Verletzerkette: Unterlassung und Schadenersatz, dargestellt am Beispiel des Markenrechts
Es wirkt alltäglich: Hersteller vertreiben Waren, die ein Markenrecht verletzen, über Zwischen- und Einzelhändler. Haftungsrechtlich aber bergen diese Konstellationen Zündstoff. Das weite Spektrum an Problemstellungen entzog sich bislang weitgehend der Diskussion. Vor allem fehlte eine übergreifende Auseinandersetzung, die auch die wechselseitige Abhängigkeit der Einzelprobleme berücksichtigt. Andreas Lohbeck untersucht solche Konstellationen, beleuchtet sie aus verschiedenen Perspektiven und leitet systematisierende Lösungen für die Ansprüche auf Unterlassung und Schadensersatz ab. Ihm geht es darum, die dogmatischen Grundlagen aufzuzeigen und so das bürgerliche Recht mit den Besonderheiten des geistigen Eigentums zusammenzuführen. Die am Beispiel des Markenrechts gefundenen Lösungen lassen sich dabei auf viele andere Rechtsgebiete übertragen - zum Beispiel das Wettbewerbs-, das Patent-, das Urheber- und das Kartellschadensersatzrecht.
£132.66
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gewissen und Kirche: Zum Protestantismusverständnis von Daniel Schenkel
Daniel Schenkel, der heute fast gänzlich in Vergessenheit geraten ist, gehörte Mitte des 19. Jahrhunderts zu den einflussreichsten und streitbarsten protestantischen Theologen und Kirchenpolitikern. Während seiner theologischen Laufbahn hat Schenkel sich vom Schüler de Wettes, hin zum Pietisten und im Zuge der Auseinandersetzungen um die kirchliche Union in Baden zum Vorkämpfer des liberalen Lagers entwickelt. Dorothea Noordveld-Lorenz untersucht Schenkels Verständnis des Protestantismus und seine darin implizierte Ekklesiologie. Im Zentrum von Schenkels Protestantismustheorie steht das autonome religiöse Subjekt in seinem unmittelbaren Gottesverhältnis. Schenkel versteht den Protestantismus deswegen als Religion der Freiheit und erhebt damit den Anspruch, den Protestantismus als das unverzichtbare religiöse und geistige Fundament einer modernen, freiheitlichen Gesellschaft zu erweisen.
£138.25
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Urheberrecht der Bibliotheken im Informationszeitalter
Bibliotheken spielen als Informationsintermediäre traditionell eine bedeutende Rolle für die Wissenschaft. Während sie seit dem 19. Jahrhundert vorwiegend Bücher für Leser vor Ort bereithielten, entwickeln sie sich im Zeitalter moderner Informationstechnologien und Vernetzung zu Online-Dienstleistern. Damit ändert sich nicht nur die Rolle der Bibliothek, sondern es ändern sich auch ihre Beziehungen zu Nutzern, Urhebern, Verlagen und Telemedienanbietern. Folglich entstehen auch neue Herausforderungen für das Recht, um die richtige Balance zwischen dem Zugangsinteresse zu urheberrechtlich geschützten Werken und dem Schutz an produzierten Werken zu finden. Monika Duppelfeld erörtert die Balance, indem sie die Bibliothek ins Zentrum ihrer Überlegungen rückt und ihre rechtlichen Erwägungen auf eigene empirische Erhebungen und Analysen stützt.
£125.92
JCB Mohr (Paul Siebeck) Künftige Forderungen
Die künftige Forderung ist eine multipräsente Rechtsfigur, die zwar in verschiedenen Vorschriften des BGB, der ZPO und der Insolvenzordnung in Erscheinung tritt, aber in der Rechtswissenschaft bisher keine Anerkennung als eigene Rechtsfigur gefunden hat. Florian Eichel nimmt dies zum Anlass, über 100 Jahre rechtlicher Fort-, Gegen- und Fehlentwicklungen aus übergreifender privatrechtlicher Perspektive aufzuarbeiten und zu untersuchen, ob hinter einzelnen Rechtsfragen gemeinsame Strukturen stehen. Ausgehend von der Bedeutung, die das Gesetz der künftigen Forderung verliehen hat, wird der Rechtsstoff von Grund auf und unter Berücksichtigung der historischen Bezüge untersucht, um abschließend ein rechtsdogmatisches Grundgerüst zu präsentieren, das die künftige Forderung als eigenes und gegenwärtiges Phänomen des Privatrechts beschreibt und die Aufarbeitung künftiger Rechtsprobleme erleichtern soll.
£169.44
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der konkurrierende Bieter bei öffentlichen Übernahmeangeboten
Angebote konkurrierender Bieter gelten als "das" Instrument zur Abwehr feindlicher Übernahmeangebote. Markus Martin analysiert erstmals und umfassend die Rechtsstellung des konkurrierenden Bieters bei öffentlichen Übernahmeangeboten. Ausgehend von der Darstellung der Bieterwettkämpfe der Vergangenheit folgt ein Überblick über den Regelungsrahmen im Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz. Er untersucht die ökonomische Kritik an einem konkurrenzfördernden Regelungsansatz und versucht, den Begriff des konkurrierenden Bieters näher zu definieren. Der Autor behandelt chronologisch die verschiedenen Verhaltensanforderungen, denen sich ein konkurrierender Bieter innerhalb und außerhalb des WpÜG zu stellen hat. Neben der Frage der Notwendigkeit einer Due Diligence-Prüfung vor der Angebotsentscheidung finden dabei auch wertpapierhandelsrechtliche Verhaltensanforderungen Berücksichtigung. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Rechtsfragen des Bieterwettkampfes selbst. Dazu werden innovative Reformvorschläge unterbreitet.
£138.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) Kohärenz im Internationalen Privat- und Verfahrensrecht der Europäischen Union
Seit der Verabschiedung des Vertrags von Amsterdam im Jahre 1997 hat die Europäische Union eine Vielzahl von Verordnungen auf dem Gebiet des Internationalen Privat- und Verfahrensrechts erlassen. Die daraus resultierenden Probleme der konsistenten Auslegung und wechselseitigen Abstimmung dieser Instrumente waren Gegenstand einer Konferenz, die im Oktober 2014 in Freiburg i.Br. stattfand. Die dort gehaltenen Referate sind in dem vorliegenden Band versammelt. Sie arbeiten Wertungswidersprüche zwischen den verschiedenen Rechtsakten heraus, beleuchten die Rahmenbedingungen für eine kohärentere Regelung und zeigen Perspektiven für eine mögliche Kodifikation des europäischen Internationalen Privat- und Verfahrensrechts auf. Zudem enthält der Band englische Zusammenfassungen der gehaltenen Referate sowie ausführliche Diskussionsberichte.
£115.57
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Verfassungsgarantie kommunaler Selbstverwaltung: Eine dogmatische Rekonstruktion
Die Aktualität der Herausforderungen kommunaler Selbstverwaltung steht in deutlichem Gegensatz zur dogmatischen Entfaltung des Art. 28 Abs. 2 GG. Andreas Engels hat daher das Anliegen, mit Hilfe einer dogmatischen Rekonstruktion eine belastbare Basis zur Bewältigung der Herausforderungen kommunaler Selbstverwaltung zu schaffen. Der entwickelte Neuansatz erhebt dabei erklärtermaßen nicht den Anspruch, alle Fragestellungen zu beantworten. Wohl aber sollen Unzulänglichkeiten beseitigt werden, die auf Schwächen der bisherigen dogmatischen Deutungsmuster zurückzuführen sind. Der Autor will zur Rationalisierung der Argumentationsprozesse und zu einer höheren Konsistenz der Bereichsdogmatik beitragen.
£192.68
JCB Mohr (Paul Siebeck) Taufe und Mahlgemeinschaft: Studien zur Vorgeschichte der altkirchlichen Taufeucharistie
In nahezu allen bekannten Liturgien der Alten Kirche ist die Taufeucharistie Ziel und Höhepunkt der Initiation. Und spätestens ab dem 2. Jahrhundert ist die Taufe die notwendige Bedingung für die Teilnahme an der Eucharistie und an den gemeindlichen Mählern. Dieser Befund setzt bestimmte Entwicklungen und Homogenisierungsprozesse in der Auffassung wie auch im rituellen Vollzug von Taufe und Herrenmahl voraus, die in den Taufgottesdiensten des 4. und 5. Jahrhunderts manifest werden. In der vorliegenden, exegetisch wie liturgiegeschichtlich angelegte Untersuchung rekonstruiert Hans-Ulrich Weidemann die Vorgeschichte dieser gegenseitigen Zuordnung von Taufe und Kultmahl auf dem Hintergrund der pluralen frühchristlichen Mahlpraxis. Im Zuge dessen werden die vorkonstantinischen Taufeucharistien, aber auch die komplexe Zuordnung von Taufe und Mahlgemeinschaft in den neutestamentlichen Texten untersucht.Zunächst wertet er die wichtigsten Quellen aus dem 2. und 3. Jh. aus: die Didache, das Zeugnis Justins, die apokryphen Petrus-, Paulus- und Thomasakten, die Pseudoclementinen, das Zeugnis Tertullians sowie die sogenannte Traditio Apostolica. Dabei wird der plurale Befund zur Taufeucharistie und zur postbaptismalen Mahlpraxis erhoben, und die Initiation mit den weiteren Angaben zur Mahl- und Eucharistiepraxis der jeweiligen Zeugnisse in Beziehung gesetzt. Im zweiten Teil analysiert er jene neutestamentlichen Textpassagen, in denen von postbaptismalen Mählern erzählt wird oder in denen Taufe und Eucharistie inhaltlich zueinander in Beziehung gesetzt werden: die Apostelgeschichte des Lukas, den ersten Korinther- und den Galaterbrief des Apostels Paulus sowie den Hebräerbrief.
£214.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) Mendelssohns diskrete Religion
Es gehört zu den faszinierenden Merkmalen des Aufklärungsjahrhunderts, daß sich hier Rationalisierungs- und Selbstreflexionsprozesse über konfessionelle Grenzen hinwegzusetzen vermochten. Dies führte nicht selten zu einer Öffnung des Religionsbegriffs, der sich als ungemein integrationsfähig erwies. Björn Pecina entfaltet in der vorliegenden Untersuchung ein solches Religionsverständnis, indem er sich dem Werk besonders zweier herausragender Gelehrter zuwendet: Moses Mendelssohn und Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem. Jerusalem ist repräsentativ für das Aufklärungsjahrhundert. Er eignet sich gut, die Epoche nach ihrem religionstheoretischen Profil darzustellen, zugleich aber auch Kontinuitäten sichtbar werden zu lassen. Mendelssohn, auf den die Studie ihr Hauptaugenmerk richtet, gelingt es, aparte Religion und aufgeklärte Religionsphilosophie in eine Balance zu bringen.
£138.72
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die "Annales"-Historiker und die deutsche Geschichtswissenschaft
Dass Historiker ihren Beruf heute anders begreifen als vor hundert Jahren, verdanken sie nicht zuletzt einem wissenschaftlichen Paradigmenwechsel, der mit dem Namen "Annales" verbunden ist. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese 1929 von Marc Bloch und Lucien Febvre gegründete Zeitschrift zum Inbegriff einer nonkonformistischen, interdisziplinären Geschichtsschreibung. Darin war nicht mehr von großen Männern, Kriegen und Diplomatie die Rede, sondern von ökonomischen Interessen und sozialen Klassen, von technologischen Entwicklungen und Mentalitäten. Mit dem Erfolg der "Annales" entstand allerdings auch ein Mythos, den es zu historisieren gilt. Dabei kommt dem Verhältnis der "Annales" zu Deutschland und zur deutschen Geschichtsschreibung eine zentrale Bedeutung zu. Denn zum einen galt die deutsche Geschichtswissenschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts als führend, zum anderen haben sich Bloch, Febvre und die anderen "Annales"-Historiker mit keiner anderen Historiographie so intensiv auseinandergesetzt, wobei sie immer wieder betonten, dass man angesichts von Weltkrieg und "Pangermanismus" nicht nur "von Deutschland lernen", sondern auch "verlernen" müsse. Diesen schwierigen, konfliktuellen Beziehungen und Verflechtungen zwischen französischen und deutschen Historikern, vor allem in den Zwischenkriegsjahren und während der NS-Zeit, spürt der deutsch-französische Historiker Peter Schöttler in diesem Buch nach.Für den vorliegenden Band wurden Beiträge aus etwa fünfundzwanzig Jahren zusammengestellt, gegebenenfalls übersetzt und überarbeitet.
£110.02
JCB Mohr (Paul Siebeck) Meinungsfreiheit in der Rechtsprechungspraxis des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte
Mit dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte verfügt Lateinamerika über ein regionales Tribunal, das für die innerstaatlichen Demokratisierungsprozesse eine wichtige Rolle spielt. Neben der Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverletzungen rückt zunehmend, auch angesichts der aktuellen politischen Situation in der Region, die Demokratiekonsolidierung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ausgehend von Art. 13 und Art. 14 der Amerikanischen Menschenrechtskonvention (AMRK) analysiert Johannes Seidl die Konturen der Meinungsfreiheit im interamerikanischen System unter Berücksichtigung der Einflüsse der EMRK, des IPbpR sowie des US-Rechts. Neben dieser materiell-rechtlichen Seite beleuchtet er die innovative Tenorierung, die Durchsetzung der Entscheidungen sowie die Inkorporation interamerikanischer Standards in die nationalen Rechtsrahmen der Konventionsstaaten. Die Untersuchung verdeutlicht das Rezeptionspotential der interamerikanischen Praxis für den EGMR sowie den Afrikanischen Menschengerichtshof.Die Arbeit wurde mit dem Fakultätspreis der Juristenfakultät Leipzig (in Zusammenarbeit mit der Dr. Feldbausch-Stiftung) ausgezeichnet.
£96.73
JCB Mohr (Paul Siebeck) Evidenzbasierte Jurisprudenz: Methoden empirischer Forschung und ihr Erkenntniswert für das Recht am Beispiel des Gesellschaftsrechts
Wie gewinnen Juristen ihr Wissen über die Lebenswelt, die sie regeln? Erfahrung ist eine wichtige Erkenntnisquelle, aber die komplex vernetzte Wissensgesellschaft erfordert zunehmend auch empirische Rechtsforschung. Dabei sind die Methoden empirischer Forschung gar nicht so leicht zu handhaben und ihre Ergebnisse nicht so einfach zu interpretieren, wie man annehmen möchte. Hanjo Hamann erörtert deshalb die Grundlagen quantitativ-empirischen Forschens und verbindet die kritische Reflexion empirischer Erkenntnismöglichkeiten mit spezifisch juristischen Erkenntnisinteressen. Daraus entsteht eine pragmatische Rezeptionslehre, die nach dem Vorbild der "evidenzbasierten Medizin" besonderen Wert auf sogenannten Metastudien legt. Deren praktischen Nutzen erprobt der Autor vor allem an den empirischen Grundannahmen des gesellschaftsrechtlichen "Kollegialprinzips", die sich aus dessen dogmatischer und rechtsvergleichender Analyse ergeben.Hanjo Hamann erhielt für seine Dissertation den Dissertationspreis der Esche Schümann Commichau Stiftung, den Telekom-Preis für Zivilrecht der Universität Bonn sowie die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft.
£138.78
JCB Mohr (Paul Siebeck) Europäische Diskriminierungsverbote und Privatrecht: Unionsrechtliche Vorgaben und Sanktionen
Der Einsatz der Europäischen Union auf dem Gebiet des privatrechtlichen Diskriminierungsschutzes hat in den letzten Jahren für viel Aufsehen gesorgt. Lassen sich Diskriminierungsverbote mit dem Grundsatz der Vertragsfreiheit vereinbaren oder ist der Unionsgesetzgeber zu weit gegangen? Moritz Zoppel nimmt die emotional geführte Diskussion zum Anlass um gesellschaftspolitische Diskriminierungsverbote im Privatrecht zu untersuchen. Die Arbeit gliedert sich dazu in vier Abschnitte.Zunächst überprüft der Autor die Verbote der rassistischen und sexistischen Diskriminierung auf ihre Systemverträglichkeit mit dem Grundsatz der Vertragsfreiheit. Nach einer Beleuchtung der kompetenzrechtlichen Dimension der - auf Art. 19 AEUV gestützten - Diskriminierungsverbote setzt er sich eingehend mit dem umstrittenen Problemkreis der Wirkung des Diskriminierungsverbots der Grundrechtecharta der Union auf das Privatrechtsverhältnis auseinander. Abschließend widmet sich Moritz Zoppel den unionsrechtlich gesollten Sanktionen bei verbotener Ungleichbehandlung. Er skizziert dazu die Voraussetzungen eines unionsrechtskonformen Sanktionsinstruments.
£91.03
JCB Mohr (Paul Siebeck) Geschichte und Gebet: Die Rezeption der biblischen Geschichte in den Psalmen des Alten Testaments
Anja Klein legt eine literar- und theologiegeschichtliche Analyse der Geschichtspsalmen Ex 15, Ps 78, 105, 106, 114, 135 und 136 vor, die durch einen Ausblick auf Neh 9 ergänzt wird. Neben der redaktionsgeschichtlichen Differenzierung der Texte widmet sie sich in dieser Arbeit der Erhellung der Schriftbezüge in den einzelnen Psalmen. Dabei zeigt sie, dass die Rezeption der biblischen Geschichte mit dem Meerlied Ex 15 im Kontext der erzählenden Überlieferung beginnt und von hier Eingang in den Psalter findet. In der Entstehung von Ex 15 ist eine Durchdringung der Exodusprosa mit Formen und Sprache der Psalmen zu beobachten, die sich als wechselseitiges Auslegungsverhältnis beschreiben lässt und zum literarischen Ausgangspunkt der Verbindung von Geschichte und Gebet wird. Die Texte im Psalmenbuch führen diese Auslegungslinie mit unterschiedlichen Schwerpunkten weiter, so dass sich im literarischen Wachstum ein fortlaufender Diskurs über die biblische Geschichte ergibt. Dieser dynamische Auslegungsvorgang bewegt sich zwischen der ihrerseits gewachsenen Überlieferung der biblischen Geschichte in Pentateuch und Vorderen Propheten und den Psalmen selbst. Er kann als Prozess der Identitätssuche und Identitätsbestimmung des biblischen Judentums beschrieben werden, das sich in diesen Texten der Geschichte mit seinem Gott vergewissert. In ihrer Form als Gebetstexte evozieren die Geschichtspsalmen einen kultischen Rückraum und erlauben die persönliche Aneignung der geschichtlich begründeten Identität im Vollzug des spiritualisierten Gebets.
£173.24
JCB Mohr (Paul Siebeck) Grundrechtsinnovationen
Grundrechtstexte und ihre Auslegung weisen gegenüber sonstigen Rechtsnormen eine höhere Stabilität auf, unterliegen aber dennoch dem Wandel. Gerrit Hornung untersucht die Grundrechtsentwicklung unter einer innovationstheoretischen Perspektive. Er arbeitet den Begriff der Grundrechtsinnovation als signifikante Veränderung von Text oder Bedeutung einer Grundrechtsnorm heraus, die als umwälzende Basisinnovation oder inkrementelle Innovation auftritt. Die Abhandlung beschreibt Innovationsanlässe und -bedarf, Innovationsgegenstände, Innovatoren und Innovationsprozesse und macht so Erkenntnisse der wirtschafts-, sozial- und rechtswissenschaftlichen Innovationsforschung für das wissenschaftliche Verständnis und die normative Bewertung der Grundrechtsentwicklung fruchtbar. Auf dieser Basis werden Schlussfolgerungen für die Verfassungsdogmatik gezogen, die das Verhältnis der Grundrechte zueinander und zu "neuen" Grundrechten, die Innovationskompetenz zu deren Erschaffung und die Wirkungen im Mehrebenensystem betreffen. Schließlich ergeben sich auch verfassungspolitische Erkenntnisse über den Wert und die Grenzen eines aktuellen Grundrechtskatalogs.
£210.17
JCB Mohr (Paul Siebeck) Leviathans Rätsel: Lucas-Preis 2013
Das Wesen der abendländischen Politik besteht in der Trennung zwischen dem nackten Leben, das heißt dem natürlichen Dasein des Menschen, und seiner rechtlich-politischen Existenz. Denn um sich zu konstituieren, muss das rechtlich-politische Leben das nackte Leben produzieren und als Ausnahme von sich selbst ausschließen. Diese zentrale These seiner politischen Philosophie erläutert Giorgio Agamben in seiner Dankesrede bei der Verleihung des Leopold Lucas Preises 2013 durch eine eindringliche Auslegung des emblematischen Titelbildes, das sich auf der ersten Ausgabe von Thomas Hobbes' Leviathan, dem vielleicht wichtigsten philosophischen Werk über die Ursprünge und Grundlagen des Staates, findet. Dabei wird zugleich deutlich, dass Hobbes eine eschatologische Überwindung der Widersprüche erwartet, die mit der Konstituierung von politischer Herrschaft untrennbar einhergehen.
£38.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Basel als Zentrum des geistigen Austauschs in der frühen Reformationszeit
Die Bedeutung des Buchdrucks für die Geschichte der Reformation ist allgemein anerkannt. Basel zählte europaweit zu den wichtigsten Druckorten. Aber auch als Ort der Begegnung und der Zuflucht und als Ort, von dem aus weitverzweigte Korrespondenznetze gespannt wurden, hatte die Stadt am Oberrhein in der Reformationszeit Gewicht. Dieser Tagungsband dokumentiert die Geschichte des geistigen Raums im frühen 16. Jahrhundert. In diese Geschichte werden Beiträge über Erasmus und seine Rezeption, über den ersten Sammelband mit Werken Luthers, über Bucer und Oekolampad, Beatus Rhenanus und Oswald Myconius, über Täufer, italienische Nonkonformisten und die Ausstrahlung Basels nach England wie auch nach Ungarn einbezogen.
£156.23
JCB Mohr (Paul Siebeck) Grundrechtspolitik und Rechtswissenschaft: Beiträge aus Anlass des 70. Geburtstags von Helmut Goerlich
Der vorliegende Sammelband geht auf ein Kolloquium zurück, das aus Anlass des 70. Geburtstages von Professor Dr. Helmut Goerlich stattgefunden hat. Der Titel des Bandes verweist auf zwei zentrale Interessenfelder des Geehrten: die Auseinandersetzung mit den Grundlagen des modernen Rechtsstaates und die Begründung individueller Freiheitsrechte in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels. Dieses Forschungsfeld reflektieren auch die Beiträge des Bandes. Im Mittelpunkt stehen daher Fragen zur Staatsrechtslehre als Gegenstand der Wissenschaft, zu den Grundlagen von Staat und Verfassung, Fragen der Religionsfreiheit jenseits nationaler Grenzen sowie aktuelle Entwicklungen des Datenschutzes und der Medien. Entstanden ist damit ein wissenschaftliches Werk, das in seiner thematischen Ausrichtung die grundlagentheoretische Diskussion weiterführt und gleichzeitig neue Akzente setzt.
£114.83
JCB Mohr (Paul Siebeck) Amicus Curiae: Richterliche Informationsbeschaffung durch Beteiligung Dritter
Vor allem die obersten Gerichte sind beauftragt, durch ihre Entscheidungen abstrakt-generelle Maßstäbe für ähnliche Fälle aufzustellen. Solche Entscheidungen erfordern neben der Kenntnis der verschiedenen Rechtsauffassungen vielfältige tatsächliche Hintergrundinformationen. Gleichzeitig vergrößert sich die Zahl der von der Entscheidung Betroffenen. Auf den Informationsbedarf und den Wunsch der Betroffenen nach Einflussnahme reagiert das U.S.-amerikanische Prozessrecht mit dem Institut des amicus curiae. Damit ist eine unbeteiligte Person oder Personenmehrheit gemeint, der es gestattet wird, ihre Ansicht zu Fragen des Rechtsstreits mitzuteilen. In den letzten Jahrzehnten hat dieses Institut weltweite Verbreitung gefunden. Ulrich Kühne beschreibt Funktion und Wirkungsweise der amicus curiae -Beteiligung und untersucht, ob das deutsche Recht Äquivalente kennt. Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse in den untersuchten Rechtsordnungen entwickelt er Leitlinien für eine zurückhaltende Beteiligung von amici curiae in Verfahren von besonderer Breitenwirkung vor deutschen Gerichten.
£115.15
JCB Mohr (Paul Siebeck) Paul Ricoeurs biblische und philosophische Hermeneutik des Selbst: Eine Untersuchung aus theologischer Perspektive
Der französische Philosoph Paul Ricœur (1913-2005) hat es stets abgelehnt, als "Theologe" bezeichnet zu werden. Nichtsdestotrotz hat er sich zeitlebens mit biblischen Themen auseinandergesetzt. Philosophische und biblische Hermeneutik stehen während seines gesamten reflexiven Schaffens in einem außerordentlichen, jedoch niemals direkt behandelten Spannungsverhältnis zueinander.Dieser Herausforderung versucht Kathrin Messner in ihrer Untersuchung zu begegnen. Den beiden bisher nicht ins Deutsche übersetzen Schlussvorlesungen der Edinburgher Gifford Lectures von 1986 kommt dabei eine ebenso zentrale Bedeutung zu wie Ricœurs Tübinger Festvortrag Amour et justice. Liebe und Gerechtigkeit von 1989. Verglichen mit seinem zentralen philosophisch-hermeneutischen Werk Das Selbst als ein Anderer (1990) und in den Kontext seiner Intellektuellen Autobiographie (1995) gestellt, ergeben sich dabei erstaunliche Entdeckungen.Die Arbeit wurde mit dem Jahrespreis 2014 der Theologischen Fakultät der Universität Zürich ausgezeichnet.
£167.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Republikprinzip in der Rechtsordnungengemeinschaft: Methodische Annäherungen an die Normalität eines Verfassungsprinzips
Das Republikprinzip wird in der Rechtswissenschaft regelmäßig als eine besonders prekäre und vor diesem Hintergrund in einem negativen Sinne singuläre Bestimmung des Verfassungsrechts angesehen. Demgegenüber basiert die vorliegende Untersuchung auf der Annahme, dass gerade die entgegengesetzte Wahrnehmung der Republik als ein normales Verfassungsprinzip eine geeignete Ausgangsperspektive darstellt, um diese verfassungsgestaltende Grundentscheidung in rechtswissenschaftlich anschlussfähiger Weise inhaltlich konkretisieren und normstrukturell erfassen zu können. Die Normalität des Republikprinzips als Arbeitshypothese ermöglicht eine Rückführung der Republik und der rechtswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit ihr in die allgemeinen Diskurse über die juristische Erschließung von Verfassungsprinzipien. Auf diese Weise lässt sich überdies das Potential des Republikprinzips als Ordnungsidee für die sich herausbildende Rechtsordnungengemeinschaft des innerstaatlichen, supranationalen und internationalen Rechts verdeutlichen.
£222.16
JCB Mohr (Paul Siebeck) Max Weber-Gesamtausgabe: Band III/3: Finanzwissenschaft. Vorlesungen 1894-1897
Die Finanzwissenschaft ist der Wirtschaftstätigkeit des Staates gewidmet und bildete neben Theoretischer und Praktischer Nationalökonomie die dritte Säule des im 19. Jahrhundert gültigen Lehrkanons der Volkswirtschaftslehre. Mit seiner Berufung nach Freiburg war Max Weber auch verpflichtet, eine Vorlesung über Finanzwissenschaft zu halten. Dies tat er 1894/95 und 1896/97. Mit dem vorliegenden Band kann die wissenschaftliche Öffentlichkeit erstmals anhand der handschriftlichen Notizen, die Weber nur als Gedächtnisstütze für den freien Vortrag niederschrieb, nachvollziehen, in welcher Weise und mit welchen Schwerpunkten er seine Lehraufgabe auf diesem ihm fremden Gebiet meisterte. Die Editoren versuchen, den intendierten Gedankengang des Autors zuverlässig zu rekonstruieren und herauszufinden, an welchen Stellen er den bekannten Lehrstoff lediglich rezipierte und wo bereits eigene, auf die spätere Herrschaftssoziologie und Sozialökonomik hindeutende Gedanken aufleuchten. Methodisch blieb Weber in der Darstellung der Realgeschichte der öffentlichen Finanzen dem Credo der historischen Schule verpflichtet, während er sich im Gegensatz zu den Meistern des Fachs, Lorenz von Stein und Adolph Wagner, mit theoretischen Überlegungen zurückhielt. Offenbar wollte er den Hörern vorrangig nützliche Kenntnisse für ihre künftige Tätigkeit in Staat und Verwaltung vermitteln.
£267.28
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religionsunterricht und Konfessionslosigkeit: Eine fachdidaktische Grundlegung
Kann ein Mensch religiös gebildet sein, ohne an einer religiösen Praxis zu partizipieren? Was unterscheidet überhaupt einen gebildeten Menschen von einem ungebildeten, und was einen religiösen von einem nichtreligiösen? Und wäre es angesichts endlos scheinender Konflikte zwischen Konfessionen und Religionen nicht besser, wenn es überhaupt keine Konfessionen und Religionen gäbe? David Käbisch bezieht diese Fragen auf den evangelischen Religionsunterricht, den nicht nur konfessions- und religionsverschiedene, sondern auch konfessionslose Kinder und Jugendliche besuchen. Im empirischen Teil seiner Studie beschreibt er typische Kirchenaustrittsgründe und religionskritische Überzeugungen in Ost- und Westdeutschland, ferner die heterogenen Erwartungen konfessionsloser Eltern an den Religionsunterricht und die Lernvoraussetzungen ihrer Kinder. Ausgehend von der oft zu Recht beklagten Konflikthaftigkeit von Religion erarbeitet er im systematischen Teil eine altersgemäße Differenz- und Konflikthermeneutik, die eine Antwort auf die Frage gibt, warum bestimmte Differenzen im religiösen Denken zu Konflikten im Leben führen, andere hingegen nicht. Im Zentrum des didaktischen Teils stehen schließlich kompetenzorientierte Beispielaufgaben, die für das gemeinsame Lernen mit Konfessionslosen, aber auch für das ökumenische und interreligiöse Lernen geeignet sind. Das Thema der Konfessionslosigkeit ist damit auch für diese beiden Lerndimensionen einer pluralitätsfähigen Religionspädagogik aufschlussreich.
£91.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts: Zwanzigster Band: Elsass. 2. Teilband: Die Territorien und Reichsstädte (außer Straßburg)
Mit der Einführung der Reformation in einem Territorium oder einer Reichsstadt waren die Landesherren und Magistrate gezwungen, ihren Gemeinwesen für zahlreiche Bereiche des kirchlichen Lebens neue Ordnungen zu geben, auch weil sie die päpstliche Obedienz und die bischöfliche Jurisdiktion nicht mehr anerkannten. Die erlassenen Ordnungen wirkten dabei oft weit über den Rahmen des kirchlichen Lebens hinaus auf das politische und rechtliche Geschehen in den Territorien. Zu den kirchenordnenden Texten zählen Agenden, Liturgien, Gebetsformulare, Vorschriften zur Anstellung von Pfarrern und Diakonen sowie Richtlinien zu ihrer Tätigkeit, Instruktionen für Visitationen, aber auch Armen-, Ehe- und Zuchtordnungen.Der vorliegende zweite Teilband zum Elsass enthält die Kirchenordnungen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, der Herrschaften Fleckenstein und Rappoltstein sowie der Reichsstädte Colmar, Hagenau, Mülhausen, Münster im Münstertal und Weißenburg bis zum Jahr 1618. Entsprechend der Prägung durch die reformatorischen Zentren Basel, Straßburg und Württemberg zeigen sich bei ihnen sehr unterschiedliche Modelle der kirchlichen Organisation und der Ausgestaltung gemeindlichen Lebens.
£305.91
JCB Mohr (Paul Siebeck) Möglichkeiten und Grenzen der Einrichtung von Unionsagenturen
Die über 40 Unionsagenturen sind als Organisationsform in der EU nicht mehr wegzudenken.. Umso erstaunlicher ist, dass die Grundlagen ihres Einsatzbereichs bisher nicht zweifelsfrei geklärt sind. Dem versucht Andreas Orator abzuhelfen: Er erfasst systematisch die ad-hoc entwickelten Agenturen, konkretisiert die aus den rudimentären expliziten Vertragsbestimmungen folgenden Möglichkeiten und Grenzen ihrer Einrichtung und klärt die Bedeutung der Judikatur des EuGH von Meroni bis Leerverkäufe. Der Autor plädiert für und veranschaulicht ein weitgehend bewegliches System für deren Einsatz: Mit welchen Befugnissen lassen sich Agenturen ausstatten? Wie erfolgen demokratische Rückbindung und effektiver Rechtsschutz? Inwieweit lassen sich alternative Legitimationspotenziale nutzen? Gleichzeitig zeigt er auch jene Grenzen der Befugnisübertragung auf Unionsagenturen auf, die der derzeitige Vertragsrahmen vorgibt.
£183.49
JCB Mohr (Paul Siebeck) Poetik und Intertextualität der Johannesapokalypse
Die Erforschung der Johannesapokalypse hat in den vergangenen Jahren einen Paradigmenwechsel erfahren: während der Text lange Zeit als das Werk eines oder mehrerer Autoren angesehen wurde, die des Griechischen kaum mächtig waren und sich weit von der ursprünglichen Botschaft Jesu entfernt hatten, und während angebliche Brüche in der Konzeption immer wieder zu gewagten literarkritischen Hypothesen führten, kristallisiert sich heute mehr und mehr heraus, dass wir es mit einem höchst durchdachten, wenn auch spannungsvollen, in mancher Hinsicht einzigartigen literarischen Werk von erstaunlicher Qualität und theologischem Gewicht zu tun haben. Die Beiträge des vorliegenden Bandes, der aus den Vorträgen einer interdisziplinären Frankfurter Tagung des Jahres 2012 erwachsen ist, zieht einige der damit angedeuteten Linien noch weiter aus. Neu gewürdigt wird die Sprache der Apokalypse wie ihre stilistische und literarische Konzeption. Der Band stellt Raum- und Zeitmodelle in der Johannesapokalypse vor und fragt nach der Bedeutung des "Buches" für die Gesamtkonzeption des Textes; dazu das Problem diskutiert, inwiefern die Johannesapokalypse als "phantastische Literatur" bezeichnet werden könne. Eine Reihe von Studien beschäftigt sich mit intertextuellen Bezügen der Johannesapokalypse. Dabei liegt naturgemäß ein Schwerpunkt auf dem Verhältnis des Textes zu Schriften und Motiven des Alten Testaments wie des frühen Judentums; neu gestellt jedoch werden auch Fragen nach dem Zueinander zum Vierten Evangelium oder zu Schriften der hellenistisch-römischen Welt wie zu Aspekten ihrer Rezeptionsgeschichte.
£208.70