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JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Raumsemantik und Figurensemantik der Logienquelle
In dieser Studie zur Raumsemantik und Figurensemantik in der Logienquelle stellt Arne Bork die narrative Inszenierung der erzählten Realität von Q heraus. Welchen Stellenwert haben die erwähnten Orts- und Raumkonzepte für die Q-Narration? Wie sind die verschiedenen Figuren im Raum der Erzählwelt zu verorten? Und welche Rückschlüsse auf die Theologie der Q-Erzählung sowie auf die Soziologie einer Gemeinschaft von Q-Rezipienten lassen sich anhand der Raum- und Figurensemantik ziehen? Methodisch bedient sich Arne Bork eines intertextuellen Zugangs auf die Q-Narration, der den Sinn, nicht aber den exakten Wortlaut der bei Matthäus und Lukas parallel überlieferten Logien ermittelt. Durch die Anwendung von literaturwissenschaftlichen und historiographischen Theorien und Modellen bestätigt und erweitert diese interdisziplinär ausgerichtete Studie die bisherige Q-Forschung.
£138.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Schule Franz von Liszts: Spezialpräventive Kriminalpolitik und die Entstehung des modernen Strafrechts
Franz von Liszt (1851-1919) entfachte mit seinem kriminalpolitischen Programm eine europaweite Diskussion über den Zweck des Strafens und die angemessenen Mittel effektiver Kriminalitätsbekämpfung. Das von ihm begründete "Kriminalistische Seminar" entwickelte sich zu einem internationalen Anziehungspunkt für aufstrebende Wissenschaftler unterschiedlicher Couleur, die in den nachfolgenden Jahrzehnten als sogenannte "von Liszt-Schule" die strafrechtliche Diskussion nachhaltig prägten. Im Werk seiner Schüler spiegeln sich die freiheitlichen und totalitären Potentiale des Lisztschen Reformprogramms wider. Der Band thematisiert erstmals und umfassend die offene Frage nach den Grundlagen, Gewinnen und Gefahren "moderner" Kriminalpolitik.
£109.15
JCB Mohr (Paul Siebeck) Neuanfang und Kontinuität in Jerusalem: Studien zu den hermeneutischen Strategien im Esra-Nehemia-Buch
Raik Heckl geht den hermeneutischen Strategien bei der Abfassung der Esra-Nehemia-Komposition nach. Diese geben einen Einblick in die politisch-religiösen Diskurse der Abfassungszeit und ermöglichen Rückschlüsse, warum eine Rekontextualisierung der rezipierten älteren Vorlagen vorgenommen wurde. Das Esra-Nehemia-Buch ist eine spätnachexilische Programmschrift, die die Rückkehr aus dem Babylonischen Exil, den Jerusalemer Tempel und die Jerusalemer Auslegung der Tora als ausschließliche Grundlagen des nachexilischen Israel erweisen sollte. Ihr Hintergrund war die Auseinandersetzung mit der Gemeinschaft, die sich in Samaria mit dem Tempel auf dem Garizim als religiöses Zentrum entwickelte. Der Neuanfang wird auf eine angeblich ungebrochene Kontinuität der Erwählung Jerusalems und der auf sie bezogenen Auslegung der Tora aufgebaut und dem Tempel auf dem Garizim und einer entsprechend abweichenden Auslegung der Tora entgegengesetzt.
£179.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Avot de-Rabbi Natan B
Nach Erschließung der hebräischen Textbasis durch die Edition der Geniza-Fragmente (2003) und die Synopse der Handschriften beider Versionen von Avot de-Rabbi Natan (2006) legt Hans-Jürgen Becker mit diesem Band eine Übersetzung von Version B vor, die auf dem aktuellen Stand der Textforschung diese für Geschichtsdeutung und Weisheit des antik-rabbinischen Judentums zentrale Quelle auch den Interessierten angrenzender Disziplinen zugänglich macht.Das Werk enthält unter anderem die älteste Fassung der rabbinischen Legenden zu den Umständen der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr., Sentenzen und Rätselworte der Weisen des ersten und zweiten Jahrhunderts, Geschehnisse aus ihrem Leben und Schilderungen ihres Alltags mit viel Zeitkolorit, zahlreiche Gleichnisse sowie auch längere schriftauslegende Passagen, etwa zur Erschaffung des Menschen nach dem Bericht der Genesis. Fiktive Gespräche mit Kaisern, Matronen und Philosophen zeugen zusammen mit einer Vielzahl griechischer und lateinischer Lehnwörter von der Verbundenheit der Rabbinen mit der sie umgebenden Kultur.Grundlage dieser ersten Übersetzung ins Deutsche ist die älteste und vollständigste erhaltene Handschrift MS Parma 2785 (= de Rossi 327, Spanien 1289), ergänzt durch MS Vatikan 303 (Italien, 15. Jh.). Übersetzungsrelevante Varianten sämtlicher Textzeugen werden anmerkungsweise oder durch synoptische Darstellung dokumentiert. Die Übersetzung ist um größtmögliche Wörtlichkeit bemüht - schwierige Stellen werden sprachlich nicht geglättet. Die Anmerkungen geben Hinweise zum möglichen Textverständnis, ohne der Interpretation vorzugreifen.
£166.27
JCB Mohr (Paul Siebeck) Schleiermachers Kirchengeschichte
Geschichte und Geschichtlichkeit spielen in Friedrich Schleiermachers philosophischem und theologischem Denken eine große Rolle, aber nur ein größeres geschichtliches Gebiet hat er selbst bearbeitet: die Kirchengeschichte. Hier treffen sich historische Kritik in der Nachfolge Johann Salomo Semlers, die romantische und idealistische Suche nach der höheren Idee in der Geschichte, Schleiermachers Auffassung der christlichen Kirche als einer Lebensgemeinschaft, die auf dem geschichtlichen Faktum der Erscheinung Christi beruht und immer neue Gestalten annimmt, sein Konzept der Theologie als einer Wissenschaft, deren Ergebnisse für Kirchendienst und Kirchenleitung relevant sein müssen, und schließlich seine eigenen Erfahrungen in Kirche und Politik.Simon Gerber legt den Schwerpunkt auf Schleiermachers drei kirchengeschichtliche Vorlesungen, die bisher (besonders was die materiale Darstellung der Kirchengeschichte betrifft) wenig erforscht waren; er nimmt aber auch Schleiermachers übriges Werk in den Blick (u.a. die philosophische Ethik, die theologische Enzyklopädie, die Glaubenslehre und christliche Sittenlehre, die Praktische Theologie und die Predigten), ebenso die zeitgenössischen geschichtstheoretischen und theologischen Debatten.Schleiermacher betont, das wirksame Prinzip in der Kirchengeschichte sei der christliche Glaube und nicht, wie oft behauptet, politischer Ehrgeiz, Aberglaube oder dogmatistische Streitsucht. Besonderes Interesse hat er für die Entstehung der Kirchenorganisation, das altkirchliche Dogma, die Scholastik und die Reformation.
£168.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Tod von eigener Hand: Studien zum Suizid im Alten Testament, Alten Ägypten und Alten Orient
Viele Fragen zur Selbsttötung und zum gesellschaftlichen Umgang mit Selbsttötung werden aktuell in der Öffentlichkeit und auf verschiedenen Forschungsfeldern diskutiert. Eine umfassende Behandlung des Themas mit Blick auf das Alte Testament und die Kulturen des Alten Orients, einschließlich des Alten Ägypten, stand bislang jedoch aus. Mit dem vorliegenden Band schließt Jan Dietrich diese Forschungslücke. Er grenzt Suizid und Suizidgedanken vom allgemeinen Sterbens- und Todeswunsch ab und wählt einen kulturgeschichtlichen und soziologischen Zugriff auf die Quellen. Die Selbsttötung wird dabei aus der Perspektive des Suizidanten und aus der Perspektive der Kulturen des Altertums verständlich gemacht und es wird gezeigt, dass sie fernab von dem Stigma Krankheit oder Sünde ihren Platz in der Wiege unserer Kultur hatte. Entsprechend wird die Selbsttötung als "Sinngeschichte", als ein mit Sinn besetzter Versuch zur Lösung eines lebensrelevanten Problems begriffen. Der Autor unterscheidet zwischen eskapistischen Formen des Suizids in unterschiedlichen Kontexten sowie zwischen aggressiven und oblativen Formen und macht die Selbsttötung besonders vor dem Hintergrund vorherrschender Ehr- und Schamvorstellungen verständlich.
£179.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Doppelte Körper im Recht: Traditionen des Pluralismus zwischen staatlicher Einheit und transnationaler Vielheit
Die Idee des 'doppelten Körpers' war bereits den römischen Juristen bekannt und fußt auf der Annahme, dass zwischen dem Ganzen und der Summe seiner Teile eine fundamentale Differenz besteht. Im Hintergrund steht die Frage nach den Beziehungen von Einheit und Vielheit, die wieder auf Interesse stößt, seitdem Nationen einen beträchtlichen Teil ihrer Souveränität an transnationale, supranationale und private Regelsysteme abgegeben haben. Als Einheit kann sich eine Ansammlung von Individuen nur begreifen, wenn Institutionen geschaffen werden, welche die Vielheit der Teile mit einem Ganzen in einen sinnhaften Zusammenhang bringen. Von einem solchen Zusammenhang handelt die Metapher vom politischen Körper, auf die Juristen etwa dann zurückgreifen, wenn sie mit Begriffen wie Korporation oder Verfassungsorgan operieren. Im englischsprachigen Raum ist häufig von einem ' new body of law ' oder ' nonstate bodies' die Rede, weil bei fortschreitender Transnationalisierung ständig neue Rechtsordnungen emergieren, die parallel existieren, miteinander agieren oder kollidieren. Lassen sich auch solche Teilrechtsordnungen unter dem Aspekt der Einheit begreifen? Und kann die Lehre vom 'doppelten Körper' hier eine Antwort geben? Die Historische Rechtsschule hat diese Lehre unter dem Gesichtspunkt der 'Strukturähnlichkeit' von privaten und öffentlichen Verbänden, von Korporationen und Staat wieder aufgegriffen und weiterentwickelt. Ihre 'Politik' bildet damit ein wichtiges Glied in einer langen Kette, die von der römischen Jurisprudenz bis zu den modernen Pluralismustheorien führt.
£86.23
JCB Mohr (Paul Siebeck) Schiedsgerichtsbarkeit und Reform der EuGVVO: Standort Europa zwischen Stagnation und Fortschritt
Schiedsgerichtsbarkeit ist die wohl bekannteste und auch wirtschaftlich bedeutendste Möglichkeit außergerichtlicher Konfliktbewältigung. Trotzdem bestehen in weiten Teilen Überschneidungsbereiche zur staatlichen Gerichtsbarkeit. Um als Standort Europa auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, müssen aus gesetzgeberischer Perspektive für diesen Bereich der alternativen zivilrechtlichen Streitbeilegung adäquate normative Rahmenbedingungen geschaffen werden. Vor diesem Hintergrund beleuchtet Jana Dickler den über zehnjährigen Reformprozess, den das maßgebliche europäische Regelungsinstrument auf dem Gebiet zivilrechtlicher Verfahrenskoordinierung - die EuGVVO - durchlaufen hat, und bewertet das Ergebnis mit Blick auf die konfliktträchtigen Überschneidungsbereiche zwischen staatlicher und Schiedsgerichtsbarkeit um auf dieser Grundlage einen eigenen Lösungsvorschlag zu entwickeln.
£108.63
JCB Mohr (Paul Siebeck) Grundfragen des Europäischen Kollisionsrechts
Das Europäische Kollisionsrecht dient der europäischen Idee eines Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts ohne Binnengrenzen. Diese Aufgabe kann es nur erfüllen, wenn sich die Akteure des Rechts immer wieder von Neuem seinen Grundfragen stellen. Sie betreffen zunächst die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Hintergründe, die für das Europäische Kollisionsrecht von herausragender Bedeutung sind. Dazu zählen der rechtspolitische Kontext seiner Entwicklung ebenso wie der gesellschaftliche Wandel des Familienbegriffs oder die Frage nach dem Verhältnis von Kollisionsrecht und religiösem Recht. Zu den Grundfragen des Europäischen Kollisionsrechts gehören aber auch die Gründe und Grenzen zentraler Institute der kollisionsrechtlichen Dogmatik. Welche Ordnungsaufgabe kommt etwa der Parteiautonomie, dem ordre public oder dem Renvoi im Europäischen Kollisionsrecht zu? Die hier zusammengeführten Beiträge einer Tagung in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nähern sich diesen Grundfragen an.
£81.14
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Kirche der Reinen: Kirchen- und sozialhistorische Studie zu den Novatianern im 3. bis 5. Jahrhundert
Als in Rom im Jahre 251 die sogenannte decische Christenverfolgung ein Ende fand, begann ein innerkirchliches Drama der zuerst in der römischen Gemeinde, später aber unter allen Christen in der damaligen Welt Aufruhr schürte. Beseelt von dem Gedanken einer "reinen" Kirche, in der die Sünder keinen Platz mehr haben sollten, gründete Novatian eine Sonderkirche, die schnell im Römischen Reich Anhänger fand. Wer waren diese Gläubigen, die die christliche Entwicklung großer Teile des westlichen Kleinasiens beeinflusst zu haben schienen? Ihre Lehren waren unbequem, streng und rigoristisch, ihre Auffassung von Gott in den Augen anderer Christen oft unbarmherzig. Dennoch besaßen sie eine Attraktivität, die ihnen (wie lange??) ein Überleben trotz Anfeindungen und Verfolgungen ermöglicht hatte. Vera Hirschmann spürt dieser Attraktivität nach und setzt sich mit der Kirche der Novatianer bewusst nicht von vornherein als einer "Häresie", sondern als einer echten Alternative für viele damalige Christen auseinander.
£108.56
JCB Mohr (Paul Siebeck) Anhang und Lagebericht im Spannungsfeld zwischen Unternehmens- und Bilanzrecht: Systematische Aspekte der Neuordnung bilanz- und gesellschaftsrechtlicher Unternehmensberichterstattung
Die deutschen Rechnungslegungsinstrumente Anhang und Lagebericht blicken auf eine lange Geschichte zurück. In den letzten Jahrzehnten sind sie stetig um weitere Berichtspflichten erweitert worden, die nicht immer einen unmittelbaren Bezug zur Rechnungslegung aufweisen, insbesondere nicht zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung. Gesellschaftsrechtliche Themen zu konzernrechtlichen Sachverhalten und zur Corporate Governance haben ihren Weg in die beiden Berichtsformate gefunden. Bettina Sauter untersucht die Zielsetzung der einzelnen Berichtspflichten und entwickelt übergeordnete Leitlinien und Prinzipien, anhand derer sie die einzelnen Berichtspflichten systematisch neu ordnet. Die Autorin schlägt vor, die gesellschaftsrechtlichen Inhalte in ein neues gesellschaftsrechtliches Berichtsformat zu überführen, und arbeitet die aktienrechtlichen Rahmenbedingungen für dieses Berichtsformat heraus.
£127.97
JCB Mohr (Paul Siebeck) Lebendiges und Totes in der Verbrechenslehre Hans Welzels
Für die deutsche Strafrechtswissenschaft ist die enge Verbindung philosophischer und dogmatischer Gedanken kennzeichnend. Auch Hans Welzel (1904-1977) entwickelte seine finale Verbrechenslehre von philosophischen Überlegungen her. Gegen Naturalismus und Neukantianismus berief er sich auf die Philosophische Anthropologie und die Ontologie Nicolai Hartmanns, aber auch auf neuhegelianische Gedankengänge.Der wissenschaftliche Durchbruch gelang Welzel in den 50er Jahren. Auch auf die Rechtsprechung des BGH übte er beträchtlichen Einfluss aus. Markante Spuren hinterließ seine Lehre ferner in vielen Ländern Südeuropas, Ostasiens und Südamerikas. Seit den 70er Jahren geriet Welzels Denken allerdings zunehmend ins Abseits.Die aus einer internationalen Freiburger Tagung hervorgegangenen Aufsätze des Bandes unternehmen eine umfassende Einordnung und Würdigung von Welzels Werk.
£91.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) "Im Namen des Rechts": Der Oberste Gerichtshof für die Britische Zone als Höchstgericht in Zivilsachen zwischen Tradition und Neuordnung
In der juristischen Fachwelt gilt der im Oktober 1950 gegründete Bundesgerichtshof als Nachfolgeinstitution des im Frühjahr 1945 aufgelösten Reichsgerichts. Auf dem Gebiet der Britischen Besatzungszone existierte jedoch mit dem Obersten Gerichtshof für die Britische Zone (1948-1950) zwischenzeitlich ein Gericht, das als Revisionsinstanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit funktional die gleichen Aufgaben wie das Reichsgericht übernahm und das in vielerlei Hinsicht den Grundstein für den Bundesgerichtshof legte. Martin Grieß zeichnet ein Porträt des Obersten Gerichtshofs für die Britische Zone. Dabei legt er, anders als die bisherige Forschung zu diesem Gericht, den Schwerpunkt der Betrachtung auf den Bereich des Zivilrechts. Der Autor untersucht das Gericht, seine rechtlichen Grundlagen, sein Personal und seine zivilrechtliche Rechtsprechung von dessen Gründung bis zu seiner Auflösung. Er zeigt, dass die Geschichte der höchstgerichtlichen Rechtsprechung in Deutschland nicht ohne den Obersten Gerichtshof für die Britische Zone erzählt werden kann.
£126.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das gesetzlich privilegierte Muster im Privatrecht
Optionsmodelle stehen gegenwärtig im Privatrecht hoch im Kurs. Aus der Perspektive des "libertären Paternalismus" gelten sie als Via regia einer Verhaltenssteuerung ohne gravierende Eingriffe in die Privatautonomie. Seit einiger Zeit experimentiert der Gesetzgeber mit einer vielversprechenden Alternative zum dispositiven Recht: In der Absicht, Rechtssicherheit und ausgewogene Vertragsbeziehungen zu fördern, stellt er Muster zur Verfügung, die dem Normenadressaten die Erfüllung seiner Pflichten erleichtern. Daniel Damlers Studie ist die erste Untersuchung, die das "gesetzlich privilegierte Muster" als ein übergreifendes Phänomen des Privatrechts würdigt. Anhand von Beispielen wie dem GmbH-Musterprotokoll und der Musterwiderrufsbelehrung analysiert der Autor die Konsequenzen für die Methoden- und Rechtsgeschäftslehre, die sich aus dem eigentümlichen Spannungsverhältnis zwischen individuellen und überindividuellen Regulierungsabsichten ergeben.
£91.67
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gerechtigkeit im Rechtsstaat: Das Bundesverfassungsgericht an der Grenze des Grundgesetzes
Das Bundesverfassungsgericht betrachtet die Gerechtigkeit als zentrales Element des Rechtsstaatsprinzips; eines Prinzips, das in der Rechtsprechungspraxis des Gerichts zur Begründung weitreichender verfassungsrechtlicher Entscheidungen herangezogen wird. Carsten Bäcker untersucht diese gewachsene Praxis aus rechtsdogmatischer und rechtsphilosophischer Perspektive. Der rechtsdogmatische Befund lautet, daß das Grundgesetz und insbesondere das Rechtsstaatsprinzip die Gerechtigkeit als rechtliches Argument nicht enthält. Rechtsphilosophisch stellt sich der Autor auf den (positivistischen) Standpunkt, daß das Recht die Gerechtigkeit als Argument auch nicht enthalten sollte. Insgesamt plädiert Carsten Bäcker dafür, das Hüten des Grundgesetzes nicht zugunsten des Hütens der Gerechtigkeit zu vernachlässigen.
£138.51
JCB Mohr (Paul Siebeck) Privatrechtstheorie
Das zweibändige Werk ist ein Lesebuch zu "Klassikern der Privatrechtstheorie" und zugleich ein Manifest für eine zeitgemäße Privatrechtstheorie, die den Pluralismus der Gesellschaft und der Gesellschaftswissenschaften reflektiert. Zentral für das Buch ist: Eine zeitgemäße Privatrechtstheorie muss sich für die Erkenntnisse anderer Disziplinen zu den Grundproblemen des Privatrechts öffnen und diese Erkenntnisse anhand privatrechtlicher Wertungen rekonstruieren.Vergleich bereichert die Theoriebildung. Daher werden die Theoriediskussionen anderer europäischer Länder, aber auch der Vereinigten Staaten, durchgehend mit einbezogen, und daraus wird in den umfangreichen Diskussionsteilen ein Gesamtbild entwickelt, gestützt auf einen Kernbestand an "Klassikern": Knapp 70 Leittexte der Privatrechtstheorie bringt das Buch zusammen - als Quintessenz einer langjährigen Diskussion mit Kollegen aus unterschiedlichen Ländern und Disziplinen. Damit liegt das Kernstück eines "Kanons" europäischer und US-amerikanischer moderner Privatrechtstheorie vor, der unsere heutige Sicht von den theoretischen Grundlagen des Privatrechts geformt hat.
£124.16
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die kollisionsrechtliche Umsetzung des Art. 13 EuInsVO: Methodenfindung im Spannungsfeld mitgliedstaatlicher Rechtsstrukturen
Art. 4 und 13 EuInsVO widmen sich dem Kollisionsrecht der Insolvenzanfechtung. In solchen vereinheitlichten Vorgaben schwingt stets das Versprechen auf ein Mehr an Rechtssicherheit mit. Gerade die Umsetzung des Art. 13 EuInsVO jedoch ist von Unsicherheiten geprägt. Dieser Artikel erlaubt es dem Insolvenzanfechtungsgegner, sich auf die Unangreifbarkeit einer Handlung nach dem für sie maßgeblichen Recht zu berufen. Aber schon der vermeintlich eindeutige Begriff der Handlung bleibt vor dem Hintergrund einzelstaatlicher Rechtsstrukturen ambivalent. Die Ausgestaltung des jeweiligen Übertragungs-, Insolvenzanfechtungs- und Kollisionsrechts hat Einfluss auf das Verständnis dieser Norm. Roland Stangl untersucht am Beispiel Deutschlands, Österreichs, Englands und Frankreichs, welche Wechselwirkungen hier zwischen nationalen Strukturprinzipien und Art. 13 EuInsVO auftreten. Anhand konkreter Beispiele zeigt er auf, wo sich der jeweilige Umgang mit diesem Artikel bisher unterscheidet und wie die Chancen für eine europaweite Einheitslösung stehen.
£132.65
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Makkabäer
Für die formative Phase sowohl des antiken Judentums als auch des frühen Christentums stellt die Makkabäerzeit in vielerlei Hinsicht eine Referenzgröße dar. Neben der politischen Bedeutung, die ein eigenständiger jüdischer Staat im Zeitalter des Hellenismus besaß, sind als solche paradigmatische Entwicklungen das komplexe Ineinander von Ethnos und Bekenntnis im Judentum, die Durchsetzung der Tora und der Bibel als verbindliche Textcorpora oder die Herausbildung religiöser Institutionen und Parteien zu nennen. Im Bereich der Theologie wirkten die Diskurse der Makkabäerzeit entscheidend auf die jüdische und christliche Eschatologie, Martyrologie und Soteriologie ein.Der vorliegende Band versucht erstmalig eine Gesamtschau dieser Epoche in mehrdimensionaler Sicht: In thematisch ausgerichteten, interdisziplinären Gruppen befassen sich ausgewiesene Expertinnen und Experten sowohl synchron mit der Zeitgeschichte und Literatur als auch diachron mit der weitreichenden Rezeption der Makkabäerbücher und ihrer Zeit.
£249.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Strafrecht ohne Freiheitsstrafen - absurde Utopie oder logische Konsequenz?: Die Laufzeitleistungsstrafe als alternative Sanktion
Die Freiheitsstrafe ist im Hinblick auf die Resozialisierung der Sanktionierten kontraproduktiv. Auch ihre Erforderlichkeit für die übrigen Zwecke des Strafrechts konnte bisher nicht belegt werden. Ihre Zurückdrängung war daher das zentrale Anliegen zahlreicher Reformen. Allerdings ist sie im Kernbereich des Strafrechts - der Reaktion auf mittlere und schwere Kriminalität - die unangefochtene Hauptsanktion geblieben und erfährt in diesem Bereich sogar Ausweitungen. Dabei ist ein Strafrecht ohne Freiheitsstrafen keine absurde Utopie. Vielmehr ist die Abschaffung der jeweils härtesten Sanktion - also eine fortwährende Bemühung um Humanisierung - die konstitutive Aufgabe des Strafrechts. Auch Aspekte des gerechten Schuldausgleichs und die vermeintlich ansteigenden Strafbedürfnisse der Bevölkerung stehen einer Abschaffung der Freiheitsstrafe nicht entgegen. Denn entscheidend für die vom Strafrecht angestrebte symbolische Verdeutlichung der Tat- und Schuldschwere ist vorrangig, dass das Sanktionensystem verschiedene Schweregrade von Unrecht unterscheidet und diese zueinander in ein angemessenes Verhältnis setzt. Der Autor legt dar, dass ein Strafrecht ohne Freiheitsstrafen diesem Erfordernis besser gerecht werden kann als das derzeitige Sanktionensystem. Die von ihm entwickelte modifizierte Laufzeitleistungsstrafe stellt eine funktional äquivalente aber weniger desintegrierende Alternative zur Freiheitsstrafe dar. Zugleich beinhaltet sie empfindliche Strafübel, um den auf dem Weg der Humanisierung nicht zu vernachlässigenden Funktionserhalt des Strafrechts zu gewährleisten.
£109.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Grundrechtskombinationen
Das Bundesverfassungsgericht verwendet in seiner Rechtsprechung Grundrechte häufig nicht isoliert, sondern zieht mehrere Gewährleistungen gemeinsam - oft verbunden durch die Formel "in Verbindung mit" - für die Falllösung heran. Bedeutende Entscheidungen der jüngeren Zeit, etwa zum Existenzminimum oder der Verfassungsmäßigkeit der Sicherungsverwahrung basieren auf dieser Kombinationsmethodik. Maike Breckwoldt geht der bislang ungeklärten Frage nach, welche Auswirkungen diese in der Literatur vielfach kritisierten Grundrechtskombinationen auf den Grundrechtsschutz haben. Auf Basis der normtheoretischen Struktur der Grundrechte entwickelt die Autorin ein dogmatisches System der Verbindungen und beschreibt anhand dessen die Funktionen und Voraussetzungen der denkbaren Kombinationstypen, die eine Modifikation des Grundrechtsschutzes auf Schutzbereichs- und/oder Abwägungsebene bewirken.
£92.21
JCB Mohr (Paul Siebeck) Private Macht
"Wer Macht hat, darf keine Freiheit haben; wer Freiheit hat, darf keine Macht haben." So lautete eine Kernthese des ordnungspolitischen Programms in den Gründungsjahren der Bundesrepublik. Dahinter steckt das Credo der Freiburger Schule, die private Macht als zentrale Problemstellung jeder freien Wirtschaftsordnung erkannte und sich deshalb die Ausformung einer Wirtschaftsverfassung zur Ordnung des Wirtschaftslebens zum Ziel setzte. Während damals der Entwurf einer Wettbewerbsordnung, also das Kartellrecht, im Zentrum des Interesses stand, zieht sich heute das Spannungsfeld zwischen privater Macht und privatrechtlicher Gestaltungsfreiheit wie ein roter Faden durch das gesamte Privatrecht. Der vorliegende Band fasst die Ergebnisse eines Netzwerks von Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlern zusammen, das der Aufgabe gewidmet war, dieses Spannungsfeld systematisch zu beleuchten.
£123.39
JCB Mohr (Paul Siebeck) Investor-Staat-Schiedsverfahren nach Europäischem Unionsrecht: Zulässigkeit und Ausgestaltung in Investitionsabkommen der Europäischen Union
Juliane Ahner untersucht die Reichweite der Kompetenz der Europäischen Union für ein Investor-Staat-Schiedsverfahren für Auslandsinvestitionen sowie mögliche primärrechtliche Beschränkungen. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass die Union gemischte Investitionsabkommen gemeinsam mit den Mitgliedstaaten abschließen muss. Die ausschließliche Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofs für die Auslegung und Anwendung der Verträge und die Autonomie der Unionsrechtsordnung stehen der Unterwerfung unter ein Investor-Staat-Schiedsverfahren nicht entgegen. Juliane Ahner stellt fest, dass die Union nicht alle bestehenden Schiedsverfahren nutzen kann und einige Verfahrensregeln modifiziert werden sollten. Vor dem Hintergrund drohender Schadensersatzansprüche von Investoren gegenüber der Union und den Mitgliedstaaten entwickelt sie Regelungen für die völkerrechtliche und die unionsinterne Haftung.
£126.13
JCB Mohr (Paul Siebeck) Juden - Heiden - Christen?: Religiöse Inklusionen und Exklusionen im Römischen Kleinasien bis Decius
Die Trias von Juden, Heiden, Christen scheint die religiöse Welt der römischen Kaiserzeit klar und überschaubar zu ordnen. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass dieses Modell zu sehr simplifiziert, da es weder den Selbst- und den Fremdbeschreibungen in ihrer Vielfalt gerecht wird, noch den jeweiligen Identitätskonzepten oder den Mechanismen diverser Exklusionen und Inklusionen. Der vorliegende Band verdeutlicht dies am Beispiel interdisziplinärer Einzelstudien aus Kleinasien, aber auch anhand konzeptioneller Überlegungen. Zusammenfassend machen die Herausgeber neue Vorschläge zur Terminologie.
£208.51
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gleichheitssatz und Religionsgemeinschaften: Die gleichheitsrechtliche Behandlung von Religionsgemeinschaften nach den Bestimmungen des Grundgesetzes, der EMRK und der EU-Grundrechte-Charta unter besonderer Berücksichtigung ihrer Organisati
Welche Anforderungen stellt der Gleichheitssatz an die Behandlung der Religionsgemeinschaften durch den Staat? Welche Folgen ergeben sich durch die unterschiedlichen gleichheitsrechtlichen Bestimmungen im Grundgesetz und auf europäischer Ebene? Welche Bedeutung kommt hierbei den verfassungsrechtlichen Verbürgungen des Religionsrechts, insbesondere dem Körperschaftsstatus, zu? Jost-Benjamin Schrooten versucht eine Antwort auf die durch zunehmende religiöse Vielfalt immer dringlicher werdenden Fragen der gerechten Behandlung der Religionsgemeinschaften zu geben. Den Gleichheitssatz behandelt er dabei im Kontext von Religionsfreiheit, Neutralitätsgebot und Parität. Die Unterschiede zwischen privatrechtlichen Organisationsformen und Körperschaftsstatus nehmen den besonderen Schwerpunkt der Arbeit ein. Schließlich überprüft der Autor anhand seiner erlangten Erkenntnisse die Konformität von Ungleichbehandlungen im Einzelfall.
£126.18
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Erledigung im Mahnverfahren
In der der juristischen Diskussion verhält sich die Problematik rund um die "Erledigung im Mahnverfahren" in einem starken Gegensatz zur praktischen Bedeutung des Mahnverfahrens. Während der auch nur rudimentär geregelte Komplex der Erledigung insgesamt zu einem der meist diskutierten Bereiche der zivilprozessualen Fachdogmatik gehört, so führt insbesondere die Erledigung im Mahnverfahren ein Schattendasein. Gerade aber die Frage, wie mit einer "Erledigung im Mahnverfahren" innerhalb der verschiedenen möglichen Verfahrensstadien umzugehen ist und in welcher Form seitens der Beteiligten reagiert werden sollte, zeigt sich als besonders wichtig und praxisrelevant. Tobias Wagner unternimmt erstmals eine monographische Aufarbeitung des Problems der "Erledigung im Mahnverfahren". Neben einer umfangreichen Auseinandersetzung mit den bisher vertretenen Lösungsmodellen entwickelt er mit der Unterbreitung eines konkreten Gesetzesvorschlags eine Lösung, die eine einheitliche Reaktionsmöglichkeit in jedem Stadium des Mahnverfahrens garantiert.
£108.74
JCB Mohr (Paul Siebeck) Bioinformationsrecht: Zur Persönlichkeitsentfaltung des Menschen in technisierter Verfassung
Bio- und Informationstechnologien generieren ständig neue, bislang kaum für möglich gehaltene Verbindungen zwischen Technischem und Lebendigem. Im Recht werfen diese technisch-lebendigen Assoziationen grundsätzliche Fragen auf, wenn es beispielsweise darum geht, welche Persönlichkeits- oder Eigentumsrechte an extrakorporal gelagerten Körpersubstanzen oder auch an genetischer Information bestehen. Ebenso ist eine Antwort darauf zu finden, welche Bedeutung neuronalen Daten für den Beweis psychischer Schädigungen im Schmerzensgeldprozess zukommt. Und nicht zuletzt erhebt sich die Rechtsfrage, ob der Eingriff in ein informationstechnisches System als persönlichkeitsverletzend gelten darf, weil dieses womöglich wie ein ausgelagerter Körperteil zu behandeln ist. Malte Gruber untersucht, wie sich diese Problemstellungen auf die privatrechtlichen Deutungen von Person, Sache und Rechtsverhältnis auswirken und dabei ein technologieübergreifendes Recht formieren: Bioinformationsrecht handelt von der engen Verknüpfung informationstechnisch-artifizieller und körperlich-lebendiger Prozesse, in denen sich die Persönlichkeit des Menschen in technisierter Verfassung entfaltet.
£156.39
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Gewissen
Begriff und Phänomen des Gewissens werden in diesem Band interdisziplinär erkundet. Mit Beiträgen aus den Disziplinen Theologie, Recht, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Soziobiologie, Politologie und Literaturwissenschaften können an der Bestimmung des Gewissens Interessierte eine Suchbewegung nachvollziehen, die über kontroverse Binnenperspektiven auf das Gewissen informiert, Erklärungserwartungen an die jeweils anderen Disziplinen aufdeckt und disziplinübergreifende Anschlusspunkte herauskristallisiert. So erhalten sechs Polaritäten, die den Gewissensdiskurs bestimmen, eigene Kontur: die Polarität von Empirie und Begriff des Gewissens, die Polarität von Bildung und Konstanz, die Polarität von Vernunft und Emotion, die Polarität von Universalität und Partikularität, die Polarität von Freiheit und Belastung des Gewissens und schließlich die Polarität von individuellem Gewissen und Institution.
£167.95
JCB Mohr (Paul Siebeck) Rechtsphilosophisches Denken im Osten Europas: Dokumentation und Analyse rechtsphilosophischer Schriften aus Russland, Polen, Ungarn und Tschechien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Der Band gibt Einblick in das vorsozialistische rechtsphilosophische Denken in Russland, Polen, Tschechien und Ungarn. Den Dokumentationen einzelner ins Deutsche übersetzter Ausschnitte aus repräsentativen Texten bedeutender Rechtsphilosophen dieser Länder werden jeweils umfassende Analysen vorangestellt. Die einzelnen Textausschnitte geben "Kostproben" von Argumentationsweise und Stil der Schriften, gleichzeitig wird die Entwicklung der rechtsphilosophischen Diskussion in ihrer Gesamtheit nachgezeichnet. Dabei werden dem deutschsprachigen Leser einerseits eigenständige rechtsphilosophische Debatten Mittel- und Osteuropas freigelegt, es wird aber andererseits auch gezeigt, wie Rechtsdenker dieser Region intensiv in gesamteuropäische Diskurse über das Recht involviert waren. Die übersetzten Texte stammen überwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
£115.76
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Europäische Wirtschaftsrecht vor neuen Herausforderungen: Beiträge aus Deutschland und Griechenland
Das Europäische Wirtschaftsrecht steht nach der Finanzkrise vor ganz neuen Herausforderungen. Seither ist ein "Tsunami" europäischer Rechtssetzungsvorschläge und Rechtssetzungsakte auf die Mitgliedstaaten herniedergeprasselt, denen sich die Praxis und Wissenschaft stellen müssen. Die Probleme und Auswirkungen sind in den Mitgliedstaaten teilweise gleich, teilweise unterschiedlich. Deshalb wird prototypisch Deutschland als ein eher "nördliches" Land und Griechenland als ein "südliches" Land unter dem Thema der Rechtsangleichung auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts untersucht. Dabei geht es konkret um die europäische Bankenunion, die Bankenrestrukturierung, das europäische Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, europäisches Privat- und Verbraucherschutzrecht, europäisches Prozessrecht, Wettbewerbs- und Kartellrecht bis hin zur europäischen Wettbewerbspolitik.
£126.49
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Gesetz über die privaten Versicherungsunternehmungen von 1901: Eine traditionsbestimmte Synthese aus Versichertenschutz und regulierter Wettbewerbsfreiheit als Ausdruck eines gewandelten staatlichen Aufgabenverständnisses?
In der vorliegenden Untersuchung versucht Meike Kilian, die Einführung der Versicherungsaufsicht aufgrund eines modernen Ansatzes, dessen Ursprung im Regulierungsrecht fußt, neu zu erklären und zu begreifen. Sie arbeitet insbesondere zwei Phänomene heraus, die im Bereich der heutigen Regulierung Legitimation und Motivation gesetzgeberischen Handelns darstellen: aus dem Bereich der Ökonomik stammt dasjenige des Marktversagens und aus staatsrechtlicher Perspektive dasjenige eines gewandelten staatlichen Aufgabenverständnisses. In der Folge zeigt die Autorin auf, dass diese beiden Phänomene, hinter denen sich letztlich eine Synthese aus juristischen und wirtschaftlichen Motiven verbirgt, auch für die Einführung der Versicherungsaufsicht ausschlaggebend waren.
£96.71
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Beschränkung der Rückwirkung von Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs
Wenn der EuGH entscheidet, erweist sich nicht selten, dass das nationale Recht mit den unionsrechtlichen Vorgaben unvereinbar ist: Die Rechtslage ist anders als gedacht, und zwar rückwirkend. Die Folgen für EU, Mitgliedstaaten und andere Rechtsunterworfene können dann ganz erheblich sein und die Frage nach einer Beschränkung der zeitlichen Wirkung aufwerfen. Den zugrunde liegenden Konflikt der Geltung des Unionsrechts und der Rechtssicherheit erörtert Frank Rosenkranz von einem rechtstheoretischen Ausgangspunkt. Er analysiert die vom Gerichtshof aufgestellten Tatbestandsvoraussetzungen und Rechtsfolgenanordnungen unter Einbeziehung sämtlicher Rechtsgebiete und Verfahrensarten. Dies liefert neue Erkenntnisse über die im Detail ausdifferenzierte Rechtsprechung. Da das Unionsrecht im Mehrebenensystem nur eine von mehreren Komponenten der Rechtsanwendung darstellt, klärt der Autor abschließend, welche Auswirkungen die Rückwirkungsbeschränkung auf die mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen hat und welche Spielräume für nationalen Vertrauensschutz verbleiben.
£139.37
JCB Mohr (Paul Siebeck) Katholiken, Lutheraner und Reformierte in Aachen 1555-1618: Konfessionskulturen im Zusammenspiel
Thomas Kirchner untersucht Aachen als Kommune mit Anhängern dreier christlicher Konfessionsgruppen, welche dort zwischen 1555 und 1618 vorübergehend die Voraussetzung zur friedlichen Koexistenz schufen. Die Geschichte der "Aachener Wirren" fällt in eine Zeit der Konfessionskonflikte, in der Kämpfe zwischen Protestanten und Katholiken Aachen zwischen 1560 und 1614 destabilisierten, bevor die katholische Seite schließlich die Oberhand gewann. Kirchner analysiert die überraschend friedliche Kehrseite der Aachener Stadtgemeinde, die aus Katholiken, Lutheranern und Reformierten bestand. Auf der politischen Bühne, aber gerade auch in Zünften und Kirchen sowie im städtischen Alltag fanden die Aachener Handlungsalternativen zum Konfessionsfundamentalismus statt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie konfessionelle Koexistenz in Städten während des Konfessionellen Zeitalters zu verstehen ist.
£144.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Operative Regierung
Die vorliegende Regierungslehre bezieht neben den klassischen Aspekten von Verfassung, Politik und Finanzen die Regierung als Beruf und Arbeitsplatz mit ein. Staatsrechtslehre und Politikwissenschaft werden durch eine verwaltungswissenschaftliche Komponente ergänzt. Die Regierung im "arbeitenden Staat", die "machinery of government", Regierungsapparate und Regierungsgeschäfte rücken in den Fokus der Lehre. Interdisziplinär richtet sie sich an Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, die sich auf dem Gebiet der Regierung weiterbilden wollen. Dieses Konzept wird durch den Titel "Operative Regierung" gekennzeichnet. Behandelt werden: ausgehend von einem organisatorischen Regierungsbegriff exekutive Governance, politische Führung und politisches Management; Kanzlerschaft und Machterhalt im Vergleich zum präsidentiellen und semi-präsidentiellen Regierungssystem; Regierungsfunktionen von der Richtlinienkompetenz bis zum Wissensmanagement und dazu Fragen der Performanz der Regierung; Regierungsbildung, insbesondere Koalitionsregierung und Koalitionsmanagement; Regierungsprogramm von der Regierungsagenda über die Regierungserklärung bis zur Aufgabenpolitik; Regierungsorganisation mit Regierungszentrum, Ministerien, Kabinett; Regierungsprozess mit der Rationalisierung von Gesetzgebung und Planung, Geschäftsgängen und Kontrollen; Regierungspersonal, insbesondere politische und administrative Eliten. Im Mittelpunkt steht die nationale Regierung Deutschlands. Regierungsvergleiche werden beigezogen, um das eigene System besser zu verstehen. Interdependenzen der Regierung mit ihrem Umfeld von Parlament, Gerichten, Verbänden, Medien usw. werden funktional erfasst. Die Orientierung an Beruf und Arbeitsplatz schließt ein pragmatisches Vorverständnis ein. Der Verfasser stützt sich auch auf die teilnehmende Beobachtung von Regierungsgeschäften.
£74.43
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Verfassung der Religion: Beiträge zum Religionsverfassungsrecht
Die Kirchen werden kleiner, die Religionen zahlreicher, die Gesellschaft säkularer. Das Recht reagiert auf diesen Wandel: mit einem Verlust herkömmlicher staatskirchenrechtlicher Selbstverständlichkeiten und einer Neuverteilung rechtspolitischer Argumentationslasten, mit Anpassungen bei der Handhabung einzelner Verfassungsbestimmungen, mit Suchbewegungen auf der Theorieebene im Dialog mit anderen Disziplinen der Religionsforschung. Welche Hintergrundannahmen über Religion, Recht, Gesellschaft erscheinen heute noch belastbar? Was ist genau unter der religiös-weltanschaulichen Neutralität des Staates zu verstehen? Wie umfangreich fällt der Schutz der Religionsfreiheit aus und welche Grenzen kennt sie? Welche Bedeutung haben konfessionelle Einflüsse auf das Recht? Hat Religion im öffentlichen Schulwesen noch einen Ort? Welche Gemeinschaften können sich unter welchen Voraussetzungen öffentlich-rechtlich organisieren? Welche Bindungen bestehen, wenn der Staat jüdisches Leben fördern will? Welche Besonderheiten bringt der Islam mit sich? Kann er sich nahtlos in das geltende Recht einpassen? Welche Einflüsse üben die EMRK und das EU-Recht auf das Religionsrecht aus? Der vorliegende Band bündelt Einzelbeiträge zu diesen drängenden Fragen des Religionsrechts, die über die letzten zehn Jahre entstanden sind. Ihnen liegt ein vom Grundrecht der Religionsfreiheit ausgehender Ansatz zugrunde. So verstanden zeigt das geltende Religionsverfassungsrechts gerade bei der Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen eine erstaunliche Leistungsfähigkeit.
£39.45
JCB Mohr (Paul Siebeck) Brautpreis und Mitgift: Gedanken zum Eherecht in Ugarit und seiner Umwelt mit einer Rekonstruktion des im Ritual verankerten "Schlangentext"-Mythos
Ausgehend von den eherechtlichen Klauseln in altbabylonischen und mittelassyrischen Rechtstexten und einem Blick auf die Alalah-Texte, Texte aus der Euphratschleife (Emar) und die Amarnabriefe untersucht Reinhard Hillmann das Eherecht in Ugarit, wobei er auch im Alten Testament der Eisenzeit eine eherechtliche Verbindung mit der vorhergehenden babylonisch-mittelassyrischen Tradition nachzuweisen sucht. Genesis 34:11b-12 erfährt eine neue Behandlung. Der Autor entkräftet die Meinung, dass in Ugarit der Brautpreis vom Vater der Braut an die Familie des Ehemanns zurückgegeben wird. Daneben ergeben sich durch seine Analyse verschiedene Aspekte ugaritischer Ehebräuche, wobei der Nikkal-Text (CAT 1.24) sowie CAT 1.100 im Mittelpunkt stehen. Hillmann deutet CAT 1.100 als Libretto zu einem mythologischen Spiel bei akuter Schlangengefahr, die durch die Vermählung von Horon mit der Beschützerin des Weideviehs beseitigt wird.
£161.56
JCB Mohr (Paul Siebeck) Maritimes Infrastrukturrecht
Mit dem Topos "Terranisierung des Meeres" wird unter anderem ein Phänomen bezeichnet, welches gegenwärtig im Gefolge der "Energiewende" einen neuen Höhepunkt erreicht hat: die Inanspruchnahme der Meere als Infrastrukturraum, mit der eine erhebliche Zunahme von Nutzungs- und Schutzkonflikten in einem zwar unbesiedelten, gleichwohl ökologisch hochsensiblen Gebiet einhergeht. Das zur Steuerung jener Konflikte berufene Recht vermag gegenwärtig seinen Auftrag nur unzureichend wahrzunehmen - es erweist sich als zersplittert, lückenhaft und zum Teil nicht hinreichend auf die spezifischen Gegebenheiten seines maritimen Anwendungsbereichs zugeschnitten. Mathias Schubert untersucht die vorhandenen Regelungsansätze im Völker-, Europa- und nationalen Recht und entwickelt auf der Basis einer Defizitanalyse Grundstrukturen eines konsistenten und leistungsfähigen nationalen Meeresinfrastrukturrechts.
£138.88
JCB Mohr (Paul Siebeck) Standortfaktor Öffentliches Recht: Integration und Wettbewerb in föderalen Ordnungen am Beispiel der Gesetzgebung
Stefan Korte erörtert auf Basis eines ökonomischen Wettbewerbsmodells, ob es zwischenstaatliche Konkurrenz mit dem Mittel des Rechts gibt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sie nur als sogenannter Standortwettbewerb möglich ist. Diese Form zwischenstaatlicher Konkurrenz verlangt allerdings nach einer Wettbewerbsordnung im übergeordneten Recht, um funktionsfähig zu sein. Sie besteht aus fünf Geboten zwischenstaatlicher Konkurrenz. Misst man das Unionsrecht und das bundesdeutsche Verfassungsrecht daran, so zeigt sich, dass nur das Unionsrecht als Ordnung mitgliedstaatlicher Konkurrenz begriffen werden kann. Aus dieser Klassifikation können dann rechtliche Schlüsse im Sinne einer kompetitiven Interpretation der Verträge gezogen werden. Sie erklärt beispielsweise die grundsätzlich hohe Kontrolldichte des EuGH im Rahmen der Prüfung der Grundfreiheiten.
£163.65
JCB Mohr (Paul Siebeck) Globalisierung und Sozialstaatsprinzip: Ein japanisch-deutsches Symposium
Der Band enthält die Beiträge eines Symposiums, das entsprechend einer langen Tradition freundschaftlicher Verbundenheit der rechtswissenschaftlichen Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Städtischen Universität Osaka vom 23.-26. März 2012 über das Thema "Globalisierung und Sozialstaatsprinzip" in Osaka stattgefunden hat. In der gegenwärtigen Welt umfassenden Austausches von Gütern und Ideen stellt sich die Frage nach dem Schicksal einer gesellschaftlichen Grundverfassung, die Japan und Deutschland in gewisser Weise gemeinsam ist. Beide Gesellschaftsmodelle bauen auf Leistungskraft durch Wettbewerb, pflegen aber gleichzeitig Elemente der Kooperation und Koordination stärker als viele andere Staaten, die am globalen Wettbewerb teilnehmen. Im Gefolge der Finanzkrise scheint der alte Gegensatz zwischen Arbeit und Kapital sowie Arm und Reich teilweise unter neuen Vorzeichen erneut wieder aufzuleben.
£172.73
JCB Mohr (Paul Siebeck) Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahren: Zur sachgerechten Verfahrenskoordination bei grenzüberschreitenden Unternehmensinsolvenzen
Der Europäischen Insolvenzverordnung liegt ein Modell potentieller Verfahrenspluralität zugrunde, nach dem der grenzüberschreitende Insolvenzfall durch Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahren bewältigt werden soll. Vor dem Hintergrund fortbestehender Unterschiede in den nationalen Rechtssystemen im Spannungsfeld zwischen effizienter Verfahrensabwicklung und effektivem Gläubigerschutz entwickelt Markus Fehrenbach ein System, das universale und territoriale Elemente vereinigt und dazu geeignet ist, den grenzüberschreitenden Insolvenzfall interessengerecht zu bewältigen. Er klärt die Struktur von Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahren als Spaltprodukte eines ursprünglich universalen Gesamtverfahrens sowie ihr Verhältnis zueinander und ihr Zusammenwirken bei Liquidation und Sanierung.
£146.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Direktanspruch gegen den Haftpflichtversicherer: Eine rechtsvergleichende Untersuchung zum deutschen und skandinavischen Recht
Der Geschädigte nimmt in der Haftpflichtversicherung eine besondere Stellung ein: Sein Schadensersatzanspruch entspricht dem versicherten Risiko. Grundsätzlich kann der Geschädigte seinen Schadensersatzanspruch indes nicht direkt beim Haftpflichtversicherer geltend machen. Gunnar Franck untersucht rechtsvergleichend, inwieweit das deutsche und skandinavische Recht dem Geschädigten dennoch ermöglichen, unmittelbar gegen den Haftpflichtversicherer vorzugehen. Zudem analysiert er, wie die mit einer solchen Durchgriffshaftung einhergehen Probleme gelöst werden. Hierfür wird insbesondere auf die zentralen Fragen der Drittwirkung der Einwendungen des Versicherers und der Bindungswirkung des Haftungsverhältnisses eingegangen. Der Vergleich mit dem skandinavischen Recht fördert dabei Vor- und Nachteile einzelner Regelungsmodelle zu Tage.
£96.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Rechtswettbewerb und Debt Governance bei Anleihen: Eine rechtsökonomische, -vergleichende und -politische Untersuchung
Mit der Modernisierung des Schuldverschreibungsgesetzes im Jahr 2009 beabsichtigte der Gesetzgeber, die Einbindung von Anleihegläubigern in Unternehmenssanierungen zu erleichtern und sich dem wahrgenommenen Rechtswettbewerb im außerinsolvenzlichen Restrukturierungs- und Schuldverschreibungsrecht zu stellen. Unter Anwendung eines ökonomischen und rechtsvergleichenden Referenzrahmens unterzieht Markus Reps den deutschen Rechtsrahmen einer "Belastungsprobe". Die Bilanz fällt ambivalent aus. Das deutsche Recht bleibt stark verbesserungsbedürftig. Das gilt insbesondere unter dem Blickwinkel einer sachgerechten Mindestorganisation der Anleihegläubiger und ihrer Finanzierungsbeziehung zum Emittenten (Debt Governance) sowie hinsichtlich des Bedürfnisses der Anleihepraxis nach Rechtssicherheit. Konkrete Reformperspektiven werden aufgezeigt, womit zugleich ein Beitrag zu der besseren Positionierung des deutschen Rechts im Rechtswettbewerb geleistet werden soll.
£109.80
JCB Mohr (Paul Siebeck) Anwendung und Auslegung von Recht in Portugal und Brasilien: Eine rechtsvergleichende Untersuchung aus genetischer, funktionaler und postmoderner Perspektive. Zugleich ein Plädoyer für mehr Savigny und weniger Jhering
Methodenlehre wird immer noch oft allein aus nationaler Sicht gesehen. Lösungsansätze in anderen Jurisdiktionen werden dann gerne als "nicht methodisch" beschrieben. Gleichermaßen werden die vier Auslegungselemente pauschal auf Savigny zurückgeführt und die Prämissen der Methodenlehre der Nachkriegszeit hingenommen, ohne sie zu problematisieren. Ausgehend von einer eigenen Savigny-Interpretation und bereichert durch die in Portugal und Brasilien gemachten Erfahrungen gibt Benjamin Herzog den Denkanstoß, die Wortlautgrenze und das teleologische Denken zu hinterfragen. Er fordert dies aber nicht für die lusophonen Rechte. Geprägt vom Respekt vor der Andersartigkeit fremder Rechtskulturen problematisiert er statt dessen, wie man in Portugal und Brasilien unter anderen historischen, verfassungsrechtlichen und sozioökonomischen Voraussetzungen als in Deutschland Recht anwendet und auslegt.
£141.03
JCB Mohr (Paul Siebeck) Verfahrenskonzentration durch compulsory counterclaims in den US-amerikanischen Zivilprozessordnungen
Verfahrenskonzentration dient der wirtschaftlichen Streitbeilegung und liegt daher im Interesse aller Beteiligten. Im US-amerikanischen Zivilprozess werden die Parteien bereits durch die dem Common Law entstammende, äußerst facettenreiche Rechtskraftlehre zu einer umfassenden Prozessführung angehalten. Darüber hinaus trifft den Beklagten kraft Gesetzes eine präklusionsbewehrte Last zur Einführung konnexer Gegenansprüche als compulsory counterclaims in das Verfahren. Gerrit Cornelius Niehoff stellt die aufgrund der Rechtskraft bestehenden Konzentrationslasten der Parteien dar und untersucht im Anschluss die an den Beklagten gerichtete Widerklagelast durch compulsory counterclaims. Auf dieser Grundlage entwickelt der Autor einen angemessenen Interessenausgleich zwischen den Beteiligten, der insbesondere die schutzwürdigen Interessen des Beklagten an der Dispositionsfreiheit über seine Ansprüche berücksichtigt.
£108.94
JCB Mohr (Paul Siebeck) Seinsgeschichte und phänomenologischer Realismus: Eine Interpretation und Kritik der Spätphilosophie Heideggers
Heideggers Philosophie nach Sein und Zeit ist von dem Gedanken geprägt, dass Sein geschichtlich verstanden werden muss. Zugleich vertritt Heidegger aber etwa in Bauen Wohnen Denken und Das Ding die These, dass es einzelne Dinge sind, an denen die Welt erscheint. Wie diese beiden Überlegungen zusammengehen können, lässt sich nur in einer systematischen Interpretation erschließen. Heideggers Denken wird so als "phänomenologischer Realismus" verständlich. Tobias Keiling zeigt, wie sich dieser phänomenologische Realismus aus Heideggers Interpretationen von Kant und Hegel ergibt und sich auf die Phänomenologie Husserls zurückbezieht. Einleitend wird die Bedeutung von Heideggers Denken in aktuellen Debatten um einen metaphysischen Realismus verortet. Im Gedanken, dass Dinge kulturelle Formationen erschließen, wird Heidegger auch zum Vordenker einer Diskussion um Dinglichkeit und Materialität in den Kulturwissenschaften.
£110.06
JCB Mohr (Paul Siebeck) Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE): Band 135
Die Sammlung der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts gehört zu den einflussreichsten und meistzitierten Periodika der deutschen Jurisprudenz. Sie enthält alle Senatsentscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in ungekürzter Fassung. Begonnen mit Gründung des Gerichts im Jahr 1951, wird die Sammlung inzwischen jedes Jahr mehrmals um neue Bände ergänzt. In der abgekürzten Zitierweise als "BVerfGE" ist sie jedem deutschen Juristen geläufig und gilt vielen sogar als "die amtliche Sammlung". Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören auch die fünf meistzitierten deutschen Gerichtsentscheidungen - zur Volkszählung 1987 (BVerfGE 65, 1), zum Boykottaufruf des Hamburger Senatsdirektors Lüth 1958 (BVerfGE 7, 198), zum Schnellen Brüter in Kalkar 1972 (BVerfGE 49, 89), zum Schwangerschaftsabbruch (BVerfGE 39, 1) sowie zum Mitbestimmungsgesetz 1976 (BVerfGE 50, 290).
£63.40
JCB Mohr (Paul Siebeck) Finanzmarktregulierung in der Krise: Verhandlungen der Fachgruppen Vergleichendes Handels- und Wirtschaftsrecht und Europarecht anlässlich der 34. Tagung für Rechtsvergleichung vom 12. bis 14. September 2013 in Marburg
Anlässlich der 34. Tagung der Gesellschaft für Rechtsvergleichung in Marburg befassten sich die Fachgruppen für vergleichendes Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Europarecht im Herbst 2013 mit der Regulierung der Finanzmärkte in der Krise. Gemeinsam mit dem ebenfalls in diesem Band abgedruckten Festvortrag von Thomas von Danwitz zur Rolle des EuGH behandeln die Referate unterschiedliche Aspekte der regulatorischen Reaktion auf die seit 2007 andauernde Finanzkrise in einer rechtsvergleichenden Perspektive. Emilios Avgouleas präsentiert eine ökonomische Analyse der staatlichen Regulierung im anglo-amerikanischen Raum. Phoebus Athanassiou beschäftigt sich mit der neuen Funktion der Zentralbanken in der Bankenaufsicht. Urs Zulauf schildert, wie sich die für die schweizerische Finanzmarktaufsicht typische Selbstregulierung zu einer Koregulierung entwickelt hat. Den Abschluss bildet das Referat von Adrian Glaesner zur Perspektive eines der Allfinanzaufsicht unterliegenden Unternehmens.
£78.34
JCB Mohr (Paul Siebeck) Mater rixarum?: Verträge des Staates mit jüdischen und muslimischen Religionsgemeinschaften
Staatskirchenverträge mit den großen christlichen Kirchen sind ein altes und vielerprobtes Instrument zur Koordination ihrer jeweiligen Rechte und Interessen, waren aber immer auch Gegenstand des Streits: " Concordatum - mater rixarum ". Julia Lutz-Bachmann widmet sich der verfassungsrechtlichen Untersuchung der Fortentwicklung des Staatskirchenvertragsrechts hin zu einem paritätischen Religionsverfassungsvertragsrecht insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aufbauend auf einer historischen Herleitung und einer Beleuchtung der grundsätzlichen verfassungsrechtlichen Probleme dieses Rechtsgebiets analysiert sie Inhalte und verfassungsrechtliche Implikationen von Verträgen des Staates mit jüdischen und muslimischen Gemeinschaften. Im Ergebnis zeigt sich, dass der religionsverfassungsrechtliche Vertrag zwar " mater rixarum " bleibt, er sich aber auch unter den Bedingungen einer pluralen religiösen Landschaft neu bewährt und durch die Herstellung von Einzelfallgerechtigkeit vielfältige Chancen zu Ausgleich und Befriedung im freundlich-fördernden neutralen Staat birgt.
£158.33
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die fiducie-sûreté: Eine Untersuchung der französischen Sicherungstreuhand aus deutscher Sicht
Im deutschen Kreditsicherungsrecht kommt der Sicherungstreuhand in Form der Sicherungsübereignung und Sicherungsabtretung eine zentrale Rolle zu. Im Gegensatz dazu war in Frankreich, abgesehen von einigen wenigen Fällen gesetzlicher Normierung mit sehr begrenztem Anwendungsbereich, eine treuhänderische Sicherheit lange Zeit unbekannt. Diesem als unbefriedigend empfundenen Zustand wollte der französische Gesetzgeber im Jahr 2007 durch Einführung der fiducie Abhilfe schaffen, die in der Ausprägung als fiducie-sûreté einer Verwendung als Kreditsicherheit offensteht. Christian Fix unterzieht die neu geschaffene französische Sicherungstreuhand einer Untersuchung aus rechtsvergleichender Perspektive. Die Herausarbeitung der dogmatischen Grundlagen der fiducie-sûreté steht dabei im Vordergrund der Betrachtung. Zugleich liefern die gewonnenen Untersuchungsbefunde wichtige Hinweise für die praktische Verwendung der fiducie-sûreté als Kreditsicherheit.
£115.15