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Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments: Maria von Nazareth und die Bedeutung familiärer Beziehungen im Markusevangelium
Die Notiz von Jesu Geschwistern in Mk 6,3 sorgt spätestens seit der VerkÃ"ndung des Dogmas der immerwährenden Jungfrauenschaft Marias 553 n.Chr. fÃ"r Erklärungsbedarf. Verschiedene Erklärungsmuster durchziehen die Kirchengeschichte bis in die Gegenwart. Immer wieder werden diese aber gerade auch vom biblischen Text aus in Frage gestellt.Die Parallelität der Liste mit den Namen der Mutter und der BrÃ"der Jesu in Mk 6,3 zur Benennung einer der Frauen beim Kreuz in Mk 15,40 spielt bei dieser "HerrenbrÃ"derdiskussion" eine entscheidende Rolle. Diese Fokussierung verstellt allerdings den Blick auf die interessante und wichtige Frage, ob es sich bei der Maria beim Kreuz aufgrund besagter Parallele um Maria von Nazareth handelt.Torsten Reiprich geht in einer grÃ"ndlichen Untersuchung genau dieser Frage nach und interpretiert sie im Kontext des gesamten Markusevangeliums. Die rätselhafte Umschreibung Marias in Mk 15,40 gehört nach seinem Ansatz zum markinischen Konzept des Wechsels von der Herkunftsfamilie in die "familia dei". Dabei arbeitet Reiprich die ekklesiologische Bedeutung dieses Konzeptes heraus und beschreibt das in der Fachliteratur wenig beachtete Gemeindeverständnis des Markus. In einem Ausblick befragt Reiprich die Ergebnisse seiner Untersuchung auf die Relevanz fÃ"r ein neues evangelisches Verständnis der Mutter Jesu.
£118.04
JCB Mohr (Paul Siebeck) Josephus und das Neue Testament: Wechselseitige Wahrnehmungen. II. Internationales Symposium zum Corpus Judaeo-Hellenisticum. 25.-28. Mai 2006, Greifswald
Die Werke des jüdischen Historikers Flavius Josephus gehören zu den wichtigsten Quellen für die Kenntnis des Judentums im 1. Jh. n. Chr. Sie beschreiben jene Welt, in der auch die Jesusbewegung beginnt und in der sich die christlichen Gemeinden der Frühzeit entwickeln. Im Rahmen eines Projektes zum "Corpus Judaeo-Hellenisticum Novi Testamenti" (CJHNT), das eine Aufarbeitung der jüdischen Literatur aus hellenistisch-römischer Zeit für die Interpretation der neutestamentlichen Schriften zum Inhalt hat, spielt Josephus deshalb eine herausragende Rolle. Die Beiträge des vorliegenden Tagungsbandes, die auf das Greifswalder Symposium im Mai 2006 zurückgehen, thematisieren vor allem die 'wechselseitigen Wahrnehmungen' zwischen den Werken des Josephus und den Schriften des Neuen Testamentes. Theologen, Judaisten, Althistoriker, Philologen und Kunstgeschichtler treten hier in ein fruchtbares interdisziplinäres Gespräch, in dem sie die frühere selektive 'Benutzung' des Josephus hinter sich lassen. Was die Josephusforschung in den letzten Jahrzehnten an intensiver Arbeit geleistet hat, stellt ein Potential dar, das mit diesem Gesprächsforum für die Arbeit des CJHNT auf neue Weise nutzbar wird.
£184.08