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JCB Mohr (Paul Siebeck) Tradition und Neubeginn: Martin Luther in seinen frühen Jahren
Wer Schriften Luthers mit denen spätmittelalterlicher Theologen vergleicht, stößt auf erstaunliche Kontinuitäten und Umbrüche. Immer von neuem fasziniert, wie Luther einerseits die Denkbewegungen spätmittelalterlicher Universitätstheologie, monastischer und mystischer Theologie aufnimmt und deren Ergebnisse für Laien verständlich macht und wie er doch andererseits durch seine radikale Konzentration auf Jesus Christus als den einen Mittler Theologie und Frömmigkeit inhaltlich neu orientiert. Christoph Burger entwirft in vierzehn Studien ein Bild Luthers als Mitglied seines Ordens, als eines Theologen, der den Menschen im Verhältnis zu Gott ganz auf Gnade angewiesen sieht, und als eines Auslegers von Marias Lobgesang. Luthers Aussagen über die rechte Furcht Gottes und die angemessene Liebe zu Gott und ein Beispiel der Berufung auf ihn werden dargestellt.
£131.59
JCB Mohr (Paul Siebeck) Marias Lied in Luthers Deutung: Der Kommentar zum Magnifikat (Lk 1, 46b-55) aus den Jahren 1520/21
Martin Luthers Übersetzung und Deutung des Magnifikat ist ein hervorragendes Beispiel der Bemühungen von spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theologen, Ergebnisse der akademischen Arbeit für ein breiteres Publikum darzustellen. Im Vergleich mit Auslegungen von Lukas 1 bei Müntzer und Zwingli arbeitet Christoph Burger die Akzentsetzung Luthers deutlich heraus. Für Luther steht im Zentrum von Marias Lobgesang die Polemik gegen menschlichen Selbstruhm, vor dem ja auch Jeremia 9, 23 und 24 (Zählung der Vulgata) warnt. Maria legt in ihrem Lobgesang auf vorbildliche Weise Zeugnis dafür ab, wie Gott als der Allerhöchste wirkungsvoll 'in die Tiefe' sehe und erhöhe. Maria spricht über Gottes Handeln an ihr selbst (Lk 1, 46b-49), über seine Art, zugunsten der Niedrigen gegen Hochmütige, Mächtige und Reiche zu wirken (Lk 1, 50-53), und darüber, daß er dasjenige Volk Israel, das ihm wirklich dient, annehme (Lk 1, 54-55). Gottes Wirken mit seiner 'rechten Hand' sehe freilich nur, wer Gott vertraue. Wer sich hochmütig selbst zuschreibt, was Gottes Gabe ist, verweigert Gott Glauben und Lob. Maria gilt es nicht als eine vorbildlich Demütige es zu ehren, sondern als Beispiel für die Zuwendung Gottes zu einem unansehnlichen Menschen. Als Fürstenspiegel gelesen, prägt das Magnifikat die Bedeutung der Ehrfurcht vor Gott ein.
£126.05