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Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte: JÃ"dische und christliche Kritik am Nichtaufziehen und Töten neugeborener Kinder
Die Aussetzung neugeborener Kinder, fÃ"r moderne Moral fraglos unmenschlich und grausam, kam in den antiken Gesellschaften rund ums Mittelmeer vor. Daraus kann allerdings nicht der Schluss gezogen werden, Kindesaussetzung sei in der Zeit der Antike ein ganz alltägliches Phänomen gewesen. Zum einen lässt sich Ã"ber deren Häufigkeit aus der Distanz von mehr als zweitausend Jahren nichts Sicheres sagen. Zum anderen gab es eine namhafte Zahl an Texten antiker Schriftsteller, in denen Kritik an der Kindesaussetzung geÃ"bt wird. Die entsprechenden Quellen sind in der vorliegenden Studie erstmals gesammelt und vergleichend analysiert. Sie zeigen ein klares Bild: Antike Menschen empfanden eine Kindesaussetzung als der Natur widersprechend und als gottlos. Eltern, die derartiges erwogen, wurden als gefÃ"hllose, rohe Menschen bezeichnet. Im Bereich des Religiösen gab es MaÃnahmen wie der Ausschluss vom Heiligtum fÃ"r eine bestimmte Zeit oder das Bezahlen einer Geldstrafe. Und wenn es auch bis ins 4. Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung kein explizit gesetzliches Verbot der Kindesaussetzung gab, so waren etwa die frÃ"hen Christen sicher, dass ein solches Tun dereinst am Ende der Tage bestraft wÃ"rde. Die antike Kritik an der Kindesaussetzung ist Zeugnis fÃ"r eine breite Ablehnung derselben in den antiken Gemeinschaften verschiedener Zeiten und Orte. Sie zeigt aber auch, dass Kindesaussetzung keine Praxis sog. primitiver Völker war, sondern dass dahinter meist konkrete Nöte wie Armut oder uneheliche Geburt standen.
£145.32
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Paul Althaus (1888-1966): Professor, Prediger und Patriot in seiner Zeit
Paul Althaus bezeichnete sich selbst immer wieder als Mann der Kirche. Als Prediger und Seelsorger versuchte er bewusst, in die konkrete Zeit hinein zu wirken, was ihn fër die Nöte und Stimmungen der Zeit öffnete, aber in gewisser Weise auch an diese band. In seiner Biographie kann der Zeithistoriker und Politologe Gotthard Jasper den Erlanger Theologen Paul Althaus in seinen konkreten politischen Einstellungen und seiner individuellen Weltsicht nahezu unverstellt begreifbar machen.So benennt Jasper auch Althaus' Sympathien fër die "deutsche Wende" im Jahr 1933. Gotthard Jasper gelingt es - auch mit Hilfe eines umfangreichen Nachlasses -, das Lebensbild des Paul Althaus in Deutschlands schwierigster Zeit quellennah und plastisch darzustellen.
£60.38
De Gruyter Briefedition Friedrich Preller d. Ä.: Ich habe die Feder in Bewegung gesetzt
Friedrich Preller der Ältere prägte mit seinen mythologischen Landschaften das Ideal einer am klassischen Kanon orientierten Kunstauffassung des 19. Jahrhunderts. Der in Weimar tätige Maler hinterließ ein weit dimensioniertes Oeuvre von Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken, das bis heute nur in Teilen erschlossen ist. Seine Briefe geben Auskunft über Auftraggeber, Werkprozesse und Bildgedanken und lassen seine Reisen nach Italien, durch die Alpen und nach Norwegen lebendig werden. Sie erlauben die präzise Rekonstruktion von fünf Jahrzehnten intensiver künstlerischer Tätigkeit. Preller korrespondierte mit zahlreichen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, darunter bildende Künstler, Komponisten, Kunsthändler und Verleger sowie seine Schülerinnen und Schüler. Briefkultur der Romantik Künstlerreisen Bisher unveröffentlichte Quellen Blick ins Buch
£76.50
Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG Geschichte des politischen Denkens: Band 2.2: Das Mittelalter
Die politische Kultur der westlichen Welt in einer breit angelegten Gesamtschau. Von den Griechen und ihrer Entdeckung von Politik und Demokratie, über die Römer und die christliche Welt bis zur Gegenwart, die vom Kampf um Menschenrechte und dem Totalitarismus zugleich gezeichnet ist, wird das ganze Spektrum des Politischen Denkens vorgestellt. Band 2.2: Das Mittelalter im Widerstreit zwischen geistlicher und weltlicher Macht. Welche Konzepte entwarfen die großen Denker wie Augustinus, John of Salisbury, Thomas von Aquin und Nikolaus von Kues? Welche Vorstellungen sind charakteristisch für die Staufer-Zeit und welche für die politische Philosophie des Islam? Die umfassende Darstellung ruht auf breiter Quellenbasis.
£22.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Eschatologie in der Sapientia Salomonis
Inwieweit kann innerhalb der Sapientia Salomonis von einer einheitlichen eschatologischen Konzeption gesprochen werden und wie lässt sich dies innerhalb des Umfeldes der Schrift verorten?Mareike Verena Blischke gibt zunächst einen Überblick über die Forschungsgeschichte und über die Geschichte des Diasporajudentums in Alexandria und klärt die wichtigsten Einleitungsfragen. Entgegen der vorherrschenden Meinung, die Sapientia Salomonis sei ein einheitliches Werk, dessen Spannungen und Brüche mit der Zuordnung zur Gattung der Protreptik erklärt werden können, führt eine detaillierte literarkritische Analyse zu einer Rekonstruktion des literarischen Wachstums der Schrift, die es ermöglicht, ihr eschatologisches Profil zu konturieren. Anschließend untersucht die Autorin innerhalb eines zweiten exegetischen Teils die ersten sechs Kapitel der Sapientia Salomonis nacheinander auf ihren Beitrag zum eschatologischen Profil hin, während sie die weiteren Kapitel entsprechend ihres eschatologischen Interesses summarisch behandelt. Innerhalb der Darstellung zentraler eschatologischer Topoi berücksichtigt sie die Profangräzität, das Zeugnis des Alten Testaments sowie des zeitgenössischen Judentums. In einem dritten Teil vertieft Mareike Verena Blischke die Darstellung eschatologischer Vorstellungen im Umfeld der Sapientia Salomonis am Beispiel der Schriften Philos und der jüdischen Grabinschriften aus Ägypten und Palästina. Sie untersucht beide Quellen umfassend und zieht sie, soweit möglich, zu einem Vergleich mit der Sapientia Salomonis heran.
£85.79
JCB Mohr (Paul Siebeck) Juda und Samaria: Zum Verhältnis zweier nach-exilischer Jahwismen
Benedikt Hensel präsentiert im vorliegenden Werk neue Erkenntnisse zur Entstehung des Alten Testaments und des Judentums. Ausgehend von der samarischen JHWH-Gemeinde vom Garizim (die später als "Samaritaner" bezeichnet wird) untersucht Hensel deren Verhältnis zu ihrem judäischen Pendant in nach-exilischer Zeit (6.-1. Jh.v.Chr.) anhand sämtlicher derzeit zur Verfügung stehender archäologischer, ikonographischer, numismatischer und epigraphischer Quellen aus der Region Samaria. Zugleich wertet er die literarischen Zeugnisse der alttestamentlichen und späteren jüdischen Traditionen aus, namentlich Esra-Nehemia, die Chronik und 2 Kön 17. Die dabei aufgezeigten religionssoziologischen und -politischen Entwicklungen in Palästina lassen den Schluss zu, dass im nach-exilischen Palästina zwei jahwistische Großgruppen in Juda und Samaria parallel nebeneinander existierten, die miteinander im Austausch standen. Neu ist vor allem die Erkenntnis, dass die Kontakte beider Gruppen entgegen der derzeitigen Mehrheitsmeinung ohne dezidiert politische oder religiöse Konflikte verliefen. Der Autor zeigt so, in welch entscheidendem Maße die samarische Gemeinde auf die formative Periode des Judentums in literarhistorischem und theologiegeschichtlichem Sinne Einfluss hat und wie die spätere Geschichtsschreibung diesen Einfluss zurückdrängte.Diese Arbeit wurde mit dem Hauptpreis der Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung 2018 ausgezeichnet.
£179.98
JCB Mohr (Paul Siebeck) Nürnberger Fastnachtspiele und städtische Ordnung
Inwiefern lässt sich das mittelalterliche Fastnachtstheater als Auseinandersetzung mit städtischer Ordnung verstehen? In der vorliegenden Studie interpretiert Beatrice von Lüpke die vorreformatorischen Nürnberger Fastnachtspiele unter Berücksichtigung historischer Quellen und geschichtswissenschaftlicher Forschungsergebnisse. Viele Spieltexte lassen sich dadurch neu erschließen; vor allem deutet die Vielzahl der Anspielungen auf Ordnungsmuster und Konflikte darauf hin, dass die Teilhabe am städtischen Ordnungsdiskurs diese frühe Spieltradition wesentlich charakterisiert. Mit den ihm eigenen poetischen Mitteln verhandelt das Fastnachtspiel Recht, Religion, Politik, Wirtschaft und Stand sowie Ehe- und Geschlechterrollen. Exemplarisch zeigen sich hier die Bedingungen des vormodernen Theaters in der Stadt.
£69.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Tod von eigener Hand: Studien zum Suizid im Alten Testament, Alten Ägypten und Alten Orient
Viele Fragen zur Selbsttötung und zum gesellschaftlichen Umgang mit Selbsttötung werden aktuell in der Öffentlichkeit und auf verschiedenen Forschungsfeldern diskutiert. Eine umfassende Behandlung des Themas mit Blick auf das Alte Testament und die Kulturen des Alten Orients, einschließlich des Alten Ägypten, stand bislang jedoch aus. Mit dem vorliegenden Band schließt Jan Dietrich diese Forschungslücke. Er grenzt Suizid und Suizidgedanken vom allgemeinen Sterbens- und Todeswunsch ab und wählt einen kulturgeschichtlichen und soziologischen Zugriff auf die Quellen. Die Selbsttötung wird dabei aus der Perspektive des Suizidanten und aus der Perspektive der Kulturen des Altertums verständlich gemacht und es wird gezeigt, dass sie fernab von dem Stigma Krankheit oder Sünde ihren Platz in der Wiege unserer Kultur hatte. Entsprechend wird die Selbsttötung als "Sinngeschichte", als ein mit Sinn besetzter Versuch zur Lösung eines lebensrelevanten Problems begriffen. Der Autor unterscheidet zwischen eskapistischen Formen des Suizids in unterschiedlichen Kontexten sowie zwischen aggressiven und oblativen Formen und macht die Selbsttötung besonders vor dem Hintergrund vorherrschender Ehr- und Schamvorstellungen verständlich.
£179.80
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments: Lukas 1-2 und das Goldene Zeitalter
Die lukanische Geburtsgeschichte ist weit mehr als eine Weihnachtsidylle. Sie bezieht kritisch Stellung zu den politischen Realitäten ihrer Zeit. Um dies aufzuweisen, bezieht sich die vorliegende Arbeit auf den politischen Zeitkontext der frëhen römischen Kaiserzeit. Methodisch folgt sie einem rezeptionsgeschichtlichen Ansatz, der das Augenmerk auf die zeitgeschichtlichen Bedingungen und Möglichkeiten des Verstehens richtet. Erkennbar werden spezifische formale und inhaltliche Bezëge der Geburtsgeschichte zur Konzeption des Goldenen Zeitalters. Mit dieser utopische Zëge tragenden Konzeption preisen römische Literaten die Segnungen der Herrschaft des Augustus fër das Imperium Romanum. Die Vorstellung erfährt als politisches Zeichensystem weite Verbreitung und wirkt ëber die unmittelbare Zeit des Augustus hinaus herrschaftsstabilisierend. Textvergleiche zeigen, wie Lukas auf zentrale Formen und Themen des Goldenen Zeitalters Bezug nimmt und dieses gleichzeitig durch seine eigene Konzeption der Gottesherrschaft im neugeborenen Messias Jesus grundlegend in Frage stellt. Es schließt sich die Frage nach Konsequenzen fër die Einschätzung der politischen Haltung, die aus dem lukanischen Doppelwerk erkennbar wird, an. Mit der Einsicht in die kritische Position des Lukas gegenëber dem römischen Imperium wird die vorherrschende Forschungsmeinung revidiert. - Ein umfangreicher Anhang bietet die antiken Quellentexte zum Goldenen Zeitalter aus der frëhen römischen Kaiserzeit und stellt so die Textbasis fër weiteres religionsgeschichtliches Arbeiten zur Verfëgung.
£85.58
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Verhältnis von Eltern und Kindern in der chinesischen Familienrechtsgesetzgebung: Vom Qing-Kodex zum Zivilgesetzbuch der Republik China
Über mehrere Jahrtausende war das Verhältnis von Eltern und Kindern in China durch eine strikte Unterordnung der Kinder geprägt. Abgesichert wurde die starke Stellung der Eltern durch verschiedene Faktoren: wirtschaftliche, religiöse, ideologische, aber nicht zuletzt auch rechtliche. Durch diverse Reformvorhaben zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet dieser Pfeiler chinesischer Kultur jedoch noch in der Endphase der Qing-Dynastie ins Wanken und wurde in der Republik China schließlich mit Erlass des neuen Zivilgesetzbuchs (1929-1931) durch ein Rechtsregime abgelöst, das von weitgehender Emanzipation der Kinder von ihren Eltern geprägt war. Simon Dewes zeichnet die Abwendung von dem tradierten Eltern-Kind-Verhältnis des Qing-Kodex, die über mehrere Familienrechtsentwürfe andauernde Suche nach neuem Recht sowie die Lösung des Zivilgesetzbuchs mitsamt ihren Beweggründen an den Quellen nach.
£162.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Mia Energeia: Untersuchungen zur Einigungspolitik des Kaisers Heraclius und des Patriarchen Sergius von Constantinopel
In der Auseinandersetzung um die christologische Aussage des Konzils von Chalcedon (451) ist in der Mitte des 6. Jh. die Einheit der "Reichskirche" zerbrochen. Nur dem Kaiser Heraclius und seinem Patriarchen Sergius von Constantinopel gelang es in den Jahren 628 bis 633 noch ein letztes Mal, die Befürworter wie Gegner der umstrittenen Synode zur Kircheneinheit zu bewegen. Die theologische Grundlage für die Einigung stellte dabei die Aussage von der "Mia Energeia", der einen (gott-menschlichen) "Wirkweise" des Fleisch gewordenen Gott-Logos dar. Christian Lange untersucht diese kirchenhistorisch wie dogmengeschichtlich spannende Epoche an Hand von teilweise erstmals ins Deutsche übersetzten Quellentexten. Abschließend schlägt der Autor einen neuen Fachbegriff vor: Er verwendet "Miaenergetismus" als Bezeichnung für die Einigungsbestrebungen des Kaisers Heraclius und des Patriarchen Sergius zu Beginn des siebten Jahrhunderts.
£156.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Gott in Bewegung: Religions- und theologiegeschichtliche Beiträge zu Gottesvorstellungen im alten Israel
Jhwh ist nach den Quellen des alten Israel kein statisch-unbewegter, sondern ein dynamischer, von den Menschen und der Welt bewegter und sich bewegen lassender Gott: Dieser Gott in beziehungsreicher Bewegung wendet sich Israel, den Menschen und der Welt zu, er wandelt sich dabei aber zugleich in Zeit und Geschichte und wahrt gerade so seine Identität.In religions- und theologiegeschichtlicher Perspektive rekonstruiert Martin Leuenberger diese Geschichte Jhwhs, die ein Leitthema der altisraelitischen Kultur-, Religions- und Theologiegeschichte darstellt. Dabei behandelt er vier Themenbereiche ausführlich: Die Wetter- und Sonnengottaspekte Jhwhs rücken spezifische theologische Profile in den Fokus; die anthropologische Dimension tritt mit Jhwhs Verhältnis zu Leben und Tod hinzu; Gottes Handeln und menschliche Erfahrung begegnen sich schließlich in der göttlichen Weltordnung von Geschichte und Weisheit.
£156.20
Peeters Publishers Die Agyptischen Motive in der Glyptik des Ostlichen Mittelmeerraumes Zu Anfang des 2. Jts. V. Chr.
In der vorliegenden Studie werden verschiedene agyptische Motive und Figuren, die in der Steinschneidekunst Palastinas, Libanons und Syriens zu Anfang des 2. Jts. v. Chr. neben den heimischen Figuren und Motiven auftraten, naher untersucht. Die Einflussnahme der Kunst des Nillandes auf die altlevantinische Siegelkunst reicht von einer Ubernahme einzelner Symbole uber agyptische Gotterfiguren bis zur Wiedergabe des agyptischen Konigs und ganzer Ritualszenen . Die in der Untersuchung berucksichtigten Rollsiegel sind in einem Katalogteil zusammengestellt und die auf diesen dargestellten agyptischen Figuren und Szenen werden detailliert beschrieben. Es wird somit ein Corpus der agyptischen Elemente, Motive und Szenen erstellt, die auf altlevantinischen Siegelbilden auftraten. Im weiteren wird fur jedes Motiv nach einer vergleichbaren Darstellung im Nilland selbst gesucht, um die intensive Auseinandersetzung der Siegelschneider mit der agyptischen Kunst herauszustellen. Durch den Vergleich des agyptischen Bildschatzes auf den Rollsiegeln mit den Bildquellen des Nillandes wird die Parallelitat zwischen den Siegelmotiven und den Bildquellen des Mittleren Reiches Agyptens (12. - 13. Dynastie) aufgezeigt. Im zweiten Teil der Untersuchung wird eine Zusammenschau der Quellen geboten, die fur eine Darstellung der Beziehungen zwischen Agypten und den Landern des ostlichen Mittelmeerraumes wahrend des Mittleren Reiches ausgewertet werden konnen, wobei die Mit-rahina-Inschrift des Konigs Amenemhet II. besondere Berucksichtigung findet.
£70.58
JCB Mohr (Paul Siebeck) Religion im römischen Thessaloniki: Sakraltopographie, Kult und Gesellschaft 168 v. Chr. - 324 n. Chr.
Christopher Steimle untersucht die Religionen und Kulte in Thessaloniki während der Zeit der römischen Republik und der Kaiserzeit. Dabei gilt sein Hauptinteresse den Veränderungen, die als Folge der Einbindung Makedoniens in das römische Provinzsystem erkennbar werden und die Ergebnis von Austauschprozessen zwischen Reichszentrum und Provinz, zwischen Thessaloniki und anderen städtischen oder religiösen Zentren innerhalb Makedoniens sowie auch zwischen Makedonien und seinen benachbarten Regionen sind. Quellen sind vorrangig epigraphische und archäologische Zeugnisse, wobei für letztere in weiten Bereichen eine kritische Neuvorlage geleistet wird.Indem die Vielfalt reichsweiter Beziehungen sowie die Bedingungen von Angebot und Auswahl von Religion durch die Rezipienten besonders berücksichtigt werden, wird auch ein neuartiges Erklärungsmodell für die lokale Religionsgeschichte gewonnen. Besonderes Gewicht liegt auf der Darstellung der Transportwege und -mechanismen religiöser Diffusion ebenso wie der beteiligten Personen (etwa Soldaten, Beamte, Händler) und Medien (Literatur, Inschriften, Münzen). Viele der Kulte der Stadt werden hier erstmals im Hinblick auf sozialgeschichtliche Aspekte betrachtet. Provinzialrömische Religion erweist sich dabei in Thessaloniki nicht als Importgut, welches vom Zentrum Rom aus die Provinzen durchdrungen hat, sondern als am Ort entstandene - und dabei größtenteils aktiv gestaltete - Reaktion auf die sich ständig wandelnden Bedingungen, denen die Stadt gegenüberstand.
£96.54
JCB Mohr (Paul Siebeck) Griechische Grabinschriften und neutestamentliche Eschatologie
Imre Peres untersucht etwa 1000 griechische Grabinschriften aus der Zeit des Hellenismus und der frühen Kaiserzeit, die Auskunft über die Jenseitsvorstellungen der Griechen geben. Eine große Zahl besonders repräsentativer Inschriften wird im Originaltext und in Übersetzung abgedruckt. So erschließt das Werk den Neutestamentlern wichtige Quellen, die seit Jahrzehnten von der Forschung vernachlässigt werden. Der Autor befaßt sich nach einem allgemeinen Überblick über die Zukunftsvorstellungen in den Inschriften mit den 'positiven' Zukunftshoffnungen, insbesondere mit den Motivkreisen von Vergöttlichung, Erhöhung, Himmelfahrt, himmlischen Wohnstätten, Gemeinschaft mit den Göttern, göttlicher Natur und auch mit der Auferstehung, sowie mit dem Kontrast von griechischem und christlichem Verständnis von Hoffnung. Seit der Zeit des Hellenismus gewinnen solche positiven Zukunftshoffnungen immer mehr an Bedeutung. In den neutestamentlichen Teilen werden wichtige eschatologische Texte auf mögliche Berührungen zu hellenistischen Zukunftsvorstellungen hin untersucht. Diese sind überraschend zahlreich und vielfältig, nicht nur in Texten, die bisher als klassische Zeugnisse 'hellenistischer' Eschatologie im Neuen Testament betrachtet worden sind (z.B. im Lukasevangelium und im 2. Petrusbrief), sondern auch in anderen Texten. Hier zeigt sich, wie die neutestamentliche Eschatologie durch 'Griechen' rezipiert wurde, was für Griechen verständlich war oder auf Unverständnis stieß und wie sich die "Verwandlung" urchristlicher Eschatologie in der Alten Kirche anbahnte.
£132.90
Springer Fachmedien Wiesbaden Interdisziplinäre Kreuzungen: Soziologie – Anthropologie – Geschichte
Die Aufforderung, über den Tellerrand des eigenen Faches hinauszuschauen, die Einsicht, daß sich nicht unbedingt im Zentrum, sondern an den Rändern von Fächern neuartige Fragen stellen, und die Klagen über den Fachidiotismus sind wohlbekannt. Der geflügelte Spruch des Dichters Jean Paul: „Jeder Fachmann ist in seinem Fach ein Esel“ trifft auch Nur-Soziologen, die nichts von ihrem Fach wissen, wenn sie sich nicht in der Landschaft auskennen, die ihre Disziplin umgibt. Ihre späte Akademisierung hat der Soziologie eine schöne Vielfalt von angrenzenden Nachbarschaften beschert. Dieser Band handelt von Kreuzungen zwischen Soziologie, Anthropologie und Geschichte. In den Studien geht es unter anderem um historische Quellen soziologischen Denkens, um die Erforschung von Biografien, um kulturelle Identität und Migration, die Problemgeschichte der Anthropologie, um Gabe und Rache, um den Ort der Phänomenologie in der Soziologie und Anthropologie artifizieller Lebenswelt, um Postmoderne als Gegenwart oder Epoche, die Begrenzungen des Historismus, das Verhältnis von Subjektivierungsweise und Geschichte, die soziale Funktion von Vergangenheitsrepräsentation und die Frage: Welche Vergangenheit brauchen unsere Kinder?Der Band versammelt Schriften Wolfgang Eßbachs zum inter- und transdisziplinären Verhältnis von Soziologie, Anthropologie, Geschichte und wie sie sich gegenseitig befruchten können.
£49.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zweierlei Arznei gegen die Pest: Zum Umgang mit Seuchen im Zeitalter der Reformation am Beispiel der Mark Brandenburg
Veränderte die Reformation den Umgang mit Seuchen? Vor allem zur Pest gibt es zahlreiche Quellen aus dem 16. Jahrhundert, die belegen, dass der frühneuzeitliche Protestantismus einerseits an die spätmittelalterliche Tradition anknüpfte, andererseits aber auch neue Akzente setzte. Die Mark Brandenburg kann als Beispiel dienen, wie das Luthertum in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit der Herausforderung durch Epidemien umging und dabei Einsichten der Reformation nutzbar machte. Fast in jedem Jahrzehnt des Reformationsjahrhunderts kam es zu Pestausbrüchen, die die Gemeinschaft und jeden Einzelnen schwer trafen. Beim Umgang mit der Pest war zum einen die Verbindung der medizinischen und politischen Seuchenbekämpfung mit der religiösen Krankheitsbewältigung wichtig; beides gehörte für das frühneuzeitliche Luthertum so eng zusammen, dass man von der "zweierlei Arznei" sprechen kann. Zum anderen war die theologisch überzeugende Deutung von Epidemien wichtig; sie als Gericht Gottes über die eigene Sünde zu begreifen, diese Sünde zu bereuen und sich der Verheißung von Gottes Gnade anzuvertrauen, war für die Menschen damals plausibel. Die Geschichte von Davids Volkszählung (2.Sam. 24, 1.Chron. 21) und Psalm 91 erwiesen sich als wichtige biblische Bezugspunkte für diesen Umgang mit der Pest - ein Umgang, der nicht resignieren ließ, sondern zu Selbstbesinnung und verantwortlichem Handeln anleitete.
£15.31
JCB Mohr (Paul Siebeck) Frühes Christentum und Gnosis: Eine rezeptionsgeschichtliche Studie
Hans-Friedrich Weiß legt eine rezeptionsgeschichtliche Studie vor, in der er anhand der Rezeption der Schriften des Neuen Testaments in den überlieferten Quellen der frühchristlichen Gnosis (Referate der Kirchenväter sowie der gnostischen Originalschriften von Nag Hammadi) die Integration des ur- und frühchristlichen Schrifttums in ein genuin gnostisches Rahmenkonzept aufzeigt. Dabei versteht er 'genuin gnostisch' als ein zwar nicht vor-christliches, wohl aber als ein nicht-christliches Rahmenkonzept.Die die bisherige Forschung eher belastende Frage nach einer vor-christlichen Gnosis wird auf diese Weise zwar nicht zweifelsfrei anhand chronologisch eindeutiger Daten beantwortet. Sie wird am Ende jedoch in dem Sinne modifiziert, dass es sich bei der frühchristlichen Gnosis des 2. Jh.s nicht um ein sekundäres Phänomen gegenüber dem frühen Christentum handelt, sondern um ein eigenständiges Phänomen der spätantiken Religionsgeschichte. Dieses hat seinen universalen Anspruch im Zeitalter des spätantiken Synkretismus in einer spezifisch gnostischen Rezeption der genuin christlichen Überlieferung in Gestalt der Schriften des Neuen Testaments geltend gemacht. In dieser Hinsicht ist die chronologische Frage, die die Forschungsgeschichte bisher beschäftigte, überholt.
£116.01
De Gruyter Die Geschichte der Bayreuther Festspiele: Band I: 1850–1950 und Band II: 1951–2000
Die Bayreuther Festspiele sind die ältesten Opernfestspiele. Dennoch gibt es bis heute kein Standardwerk zu ihrer Geschichte. Diese Lücke füllen nun die beiden Bände des renommierten Wagner- und Bayreuth-Fachmanns Oswald Georg Bauer. Auf 1292 Seiten und reich illustriert spannen sie den weiten Bogen von der ersten Idee Richard Wagners im Jahr 1850 über den Bau des Festspielhauses, die ersten Festspiele 1876, Alt- und Neubayreuth bis hin ins Jahr 2000. Sie schließen mit der Ära von Wolfgang Wagner, an der der Autor als sein langjähriger Mitarbeiter beteiligt war. Das Werk schildert nicht nur kenntnisreich die wechselvolle Geschichte der Bayreuther Festspiele. Es wird zudem jede einzelne Inszenierung und ihre Resonanz in der Presse ausführlich beschrieben und durch zahlreiche Abbildungen anschaulich gemacht. Eine klare Gliederung ermöglicht dem Leser, überall leicht in das Buch einzusteigen und es auch als Nachschlagewerk zu benutzen. Diese Publikation ist das Ergebnis langjähriger Forschungen des Autors. Er hat dafür alle verfügbaren Quellen in Archiven, Sammlungen und Bibliotheken ausgewertet, darunter sämtliche Bestände im Festspielhaus und im Nationalarchiv im Haus Wahnfried, und dabei viele neue Erkenntnisse gewonnen.
£104.85
JCB Mohr (Paul Siebeck) Obligatio re contracta: Ein Beitrag zur sogenannten Kategorie der Realverträge im römischen Recht
Gegenstand dieser Untersuchung ist die Kategorie der Realverträge im römischen Recht, deren Elemente nach herrschender Meinung das Darlehen ( mutuum), die Leihe ( commodatum), die Verwahrung ( depositum) und das Faustpfand ( pignus) sind. Sie wurzelt in der mittelalterlichen Rechtswissenschaft (sog. contractus re). Die römische Jurisprudenz kannte jedoch nur einen Entstehungsgrund einer obligatio re contracta, nämlich das mutuum, da für die römischen Juristen das re contrahere durch eine Eigentumsübertragung an einer Sache ( datio rei) charakterisiert war, nicht durch eine bloße Sachhingabe. Unsere Quellen sprechen maßgeblich dafür, dass die intellektuelle Heimat der Realvertraglichkeitvon commodatum, depositum und pignus nicht im klassischen römischen Recht zu finden ist. Die römische Kategorie der Realverträge, so wie wir sie uns vorstellen, stellt ein falsches retrospektives Konstrukt dar.
£97.03
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Galiläa der Heiden: Untersuchungen zur Galiläakonzeption im Matthäusevangelium
Der Ausdruck "Galiläa der Heiden" (Mt 4,15 bzw. Jes 8,23) wurde lange als zutreffende Beschreibung der religiösen Situation Galiläas zur Zeit des Neuen Testaments angesehen. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind weitreichend, besonders dann, wenn ein deutlicher Gegensatz zwischen Judäa und Galiläa angenommen wird. Michael Schröder unterzieht die Quellen einer eingehenden Untersuchung und zeigt, dass eine Heranziehung archäologischer Ergebnisse ein anderes Bild zeigt. Von einem heidnischen Galiläa kann nicht gesprochen werden.Wenn Matthäus vor allem in seinen ersten und letzten Kapiteln viele geographische Angaben macht und Galiläa dabei besonders herausstellt, so verfolgt er damit eine theologische Absicht. Er will aufzeigen, dass Jesus als der versprochene Sohn Davids zunächst dort das ganze Gottesvolk wieder sammelt. Am Ende wird dann Galiläa zum Hoffnungszeichen für die Völker, wenn auch sie in Christus am Heil teilhaben können.
£156.65
JCB Mohr (Paul Siebeck) Adolf von Harnack und die deutsche Politik 1890-1930: Eine biographische Studie zum Verhältnis von Protestantismus, Wissenschaft und Politik
Der Berliner Kirchenhistoriker und Wissenschaftsorganisator Adolf von Harnack gehörte zu den prägenden Gestalten des liberalen Protestantismus in Deutschland um 1900. Christian Nottmeier geht unter Rückgriff auf bisher kaum ausgewertetes Quellenmaterial dem Zusammenhang von Harnacks kulturtheologischem Entwurf und seinem politischem Engagement seit 1890 nach. Aus Rezensionen zur 1. Auflage: "[...] Nottmeiers biographische Studie […] stellt eine herausragende Leistung dar. Der […] Verfasser liefert eine glänzend recherchierte, klug reflektierende, zurückhaltend wertende und abwägend urteilende Studie, die […] bis zum Erscheinen einer umfassenden Harnack-Biographie die maßgebende Darstellung bleiben wird." Hans-Christof Kraus in Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Band 52, 2006, S. 374-377 "Nottmeier besitzt ein hohes Stilempfinden. Er schreibt eindrücklich und sachlich zugleich, ganz ohne akademischen Jargon, […] so daß dieses Buch nicht nur ein bedeutender Forschungsbeitrag ist, sondern auch eine helle Lesefreude." Johann Hinrich Claussen in Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft, 17. Band, 2004, S. 121-127
£76.12
JCB Mohr (Paul Siebeck) Paulus bis zum Apostelkonzil: Ein Beitrag zur Einleitung in den Galaterbrief, zur Geschichte der Jesusbewegung und Pauluschronologie
Ausgehend von einer genauen Erklärung der ersten beiden Kapitel des Galaterbriefes legt Ruth Schäfer einen neuen Rekonstruktionsversuch der Frühzeit des Paulus vor. Hierbei würdigt sie den historischen Quellenwert der Apostelgeschichte positiv. Die These einer späteren Abfassung des Briefes auf der sogenannten 'Dritten Missionsreise' kombiniert die Autorin mit der Annahme einer frühen Gründung der galatischen Gemeinde vor dem Apostelkonzil. Mit der Rekonstruktion der historischen Bedingungen, unter denen Paulus den Galaterbrief verfaßte, erschließt sie zugleich den historischen 'Ort' der ersten Formulierung der paulinischen Rechtfertigungsverkündigung und charakterisiert diese als eine späte Ausformung der paulinischen Christologie zugunsten der Stellung der heidnischen Jesusjünger in den Gemeinden. Paulus äußert sich hier als jüdischer Theologe. Die Untersuchung stellt die pragmatische und sozial-integrative Komponente der paulinischen Rechtfertigungsbotschaft stärker heraus als bisher im deutschen Sprachraum üblich und vertritt eine neue Pauluschronologie.
£134.95
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Ungleiche Partner: Die spanische Monarchie und die Hansestädte, ca. 1570–1700
Die spanische Monarchie und die Hansestädte waren gleich in mehrfacher Hinsicht »ungleiche Partner«. Trotz kultureller Unterschiede und Gegensätze kam es zwischen der katholischen Weltmacht Spanien und den mehrheitlich protestantischen Hansestädten seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts zu einer wirtschaftlichen und politischen Annäherung, von der beide Seiten profitierten. Diesen von der Forschung lange vernachlässigten Vorgang zeichnet die Studie erstmals auf breiter Quellengrundlage nach und eröffnet damit zugleich einen neuen Blick auf die Geschichte frühneuzeitlicher Außenbeziehungen. Neben Gesandten und politischen Funktionsträgern treten Akteure in den Vordergrund, die sich unterhalb der Ebene der Höfe und der »offiziellen« Diplomatie bewegten und als kulturelle Mittler fungierten. Die Studie zeigt, wie es ihnen gelang, kulturelle Differenzen zu überbrücken.
£72.89
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Die Offenbarung des Johannes
Die neutestamentliche Forschung hat sich in den letzten Jahren eingehend mit dem letzten Buch der Bibel befasst. Von den Ergebnissen ist freilich wenig in der kirchlichen Verkündigung und bei normalen Bibellesern und -leserinnen angekommen. Dieser Kommentar möchte deshalb in allgemeinverständlicher Sprache den Ertrag der wissenschaftlichen Auslegung der Offenbarung einer breiten Leserschaft vermitteln. Er fragt aber darüber hinaus auch nach ihrer Botschaft für uns heute. Die Situation der Empfängergemeinden wird erklärt und die zeitgeschichtlichen Hintergründe werden hervorgehoben. Vor allem aber werden die Perspektiven herausgearbeitet, die über die zeitbedingten Aussagen hinausführen. Die alttestamentlichen Quellen der Visionen werden aufgezeigt und zur Entschlüsselung ihrer Symbolik genutzt. Auch die genaue Analyse des Aufbaus der Schrift wird zu einer wichtigen Lesehilfe. Die Spannungen innerhalb der Botschaft des Buchs werden klar benannt: Rigoristische Anforderungen an die Treue der Gemeinde neben bedingungsloser Einladung zu Gott, Theologie des Kreuzes neben blutigen Gewaltfantasien, Betonung der gnädigen Erwählung und die Bedeutung der Werke für das Urteil Christi. Doch es sind diese scheinbaren Widersprüche, die der Botschaft ihr besonderes Profil und Tiefenschärfe geben. Die Ermutigung zu einem Verhalten, das sich nicht von der Vergötterung menschlicher Macht verführen lässt, und zur Hoffnung auf den Sieg der gerechten und gnädigen Herrschaft Gottes hat bleibende Bedeutung auch für die Kirche heute.
£906.76
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Bürger Gegen Hitler: Vorgeschichte, Aufbau und Wirken des bayerischen
Der "Sperr-Kreis" war ein bürgerlicher Widerstandskreis gegen den Nationalsozialismus in Bayern. In der Widerstandsforschung wurde er bisher nur am Rande behandelt. Die Untersuchung der Ursprünge, Motive und Ziele der Gruppe erfolgt auf umfassender Quellengrundlage. Eine Mischung aus individual- und kollektivbiographischem Zugang macht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der etwa 66 Mitglieder der Widerstandsgruppe deutlich. Das Ziel des Widerstandskreises war der Aufbau einer "Auffangorganisation" für die Zeit nach dem Untergang des "Dritten Reiches" in Bayern. Seine Führungsriege der ehemalige Bayerische Gesandte in Berlin, Franz Sperr, sowie die früheren Weimarer Reichsminister Otto Geßler und Eduard Hamm stand früh mit dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht in Verbindung, der im Falle des Zusammenbruchs als Integrationsfigur an die Spitze Bayerns treten sollte. Zur Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung trat man mit geeigneten Persönlichkeiten aus Militär, Polizei, Justiz, Verwaltung und Wirtschaft in Kontakt. Im Verlauf des Krieges nahm der Kreis mit dem westlichen Ausland sowie mit anderen Widerstandsgruppen Fühlung auf. So geriet er in das Fahrwasser des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944, in dessen Folge seine führenden Köpfe verhaftet wurden. Sperr wurde hingerichtet, Hamm verlor sein Leben im Gefängnis. Doch sollte ein Großteil der ehemaligen Mitglieder der Gruppe den Krieg überleben und sich am Wiederaufbau und der Rückkehr zum Rechtsstaat beteiligen.
£76.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Weiser und Wesir: Studien zu Vorkommen, Rolle und Wesen des Gottes Thot im ägyptischen Totenbuch
In der Ägyptologie sind Göttermonographien ein wichtiges Genre, in dem wesentliche Erkenntnisse zu einzelnen Gottheiten zusammengefaßt werden. Doch sind Göttermonographien auch ein recht heikles Feld, da gerade für die bedeutenderen Gottheiten solche Studien in einem Katalog zu ersticken drohen, der die Quellen additiv nebeneinander stellt. Eingrenzungen sind daher nötig, die konventionell nach Epochen vorgenommen werden. Dies ist ein durchaus problematisches Vorgehen, da so Entwicklungslinien abgeschnitten werden. Ein prominenter altägyptischer Gott wie Thot, der gern vereinfachend als Schreiber- und Weisheitsgott charakterisiert wird, ist deshalb in jüngerer Zeit nicht mehr umfassend untersucht worden. Martin A. Stadler zeichnet ein differenzierteres Bild von Thots vielfältigerem Wesen und schlägt dazu einen neuen methodischen Weg ein. Gegenüber den konventionellen ägyptologischen Göttermonographien möchte er nicht nur eine der wichtigsten Gottheiten Ägyptens untersuchen, sondern auch mit einem totenbuchexegetischen Ansatz zahlreiche Sprüche eines zentralen ägyptischen religiösen Textcorpus als kohärente Kompositionen erklären, worauf in der Ägyptologie allzu häufig unter Verweis auf die andersgeartete Logik im ägyptischen religiösen Denken verzichtet worden ist. Die spezifische Stellung des Totenbuchs innerhalb des religiösen Schrifttums Ägyptens ermöglicht darüber hinaus, das Wesen Thots nicht nur auf einen Ausschnitt beschränkt, sondern über die gesamte altägyptische Religionsgeschichte hinweg zu untersuchen.
£135.42
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Orbis Biblicus et Orientalis: Die administrativen und ökonomischen Grundlagen altägyptischer Feste
Will man etwas ëber die zahlreichen Feste des Alten Ägyptens erfahren, so erschließen uns Festlisten, Kalender und Darstellungen in Tempeln und Gräbern aus sämtlichen Epochen des Alten Ägyptens lediglich Teilaspekte des Festgeschehens. Die Quellen des Alten Ägyptens konzentrieren sich meist auf den rituellen Ablauf der Feste. Zeinab Sayed Mohamed stellt aber nicht die rituellen Abläufe in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung, sondern fragt nach den organisatorischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Implikationen der Feste. Sie zeigt zum Beispiel auf, welche Vorbereitungsmaßnahmen im Allgemeinen fër ein Fest getroffen wurden, wie sich die Beziehungen zwischen Festen und Handel gestalteten und welche Bevölkerungsgruppen von den Festen bzw. von Festopfern profitierten. Es gelingt der Autorin deutlich zu machen, dass die Feste nicht nur einen religiösen Charakter hatten, sondern auch weltliche - wirtschaftliche, politische und soziale - Funktionen.
£60.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Abgestorben? Religionsrecht der DDR und der Volksrepublik Polen
Religion sei dem Untergang geweiht, postulierten Marx und Engels. Denn in der klassenlosen Gesellschaft, so eine ihrer Kernthesen, würden Staat, Religion und Recht mangels weiterer Notwendigkeit "absterben". Für die Religionsgemeinschaften und ihre Gläubigen auf der östlichen Seite des "eisernen Vorhangs" wurde diese These Lebenswirklichkeit. Aus welchen ideengeschichtlichen Quellen speisten sich die Repressionen der sozialistischen Regime und ihr Kampf gegen die Religionsgemeinschaften? Konnten Letztere den Regierenden im Sozialismus dennoch eigenhändige Gestaltungsspielräume abtrotzen? Und wenn ja, welchen politischen, nationalgeschichtlichen und religionssoziologischen Faktoren war das geschuldet? Und schließlich: War hierfür die innerkirchliche Verfasstheit der jeweiligen Religionsgemeinschaft relevant? Viola Vogel rekonstruiert die Religions- und Gesellschaftskritik von Karl Marx und die religionspolitischen Revisionen Lenins und Stalins. Sie untersucht das marxistisch-leninistische Staats- und Rechtsverständnis und seine Wechselwirkungen mit dem sozialistischen Religionsrecht anhand der religionspolitischen Praxis in der DDR am Beispiel der evangelischen Landeskirchen, in der Volksrepublik Polen am Beispiel der katholischen Kirche.
£162.18
JCB Mohr (Paul Siebeck) Komplementäre Integration: Grundlegung und Konstitutionalisierung des Europarechts im Kontext
Das Europarecht der Gegenwart steht in einem eigentümlichen Verhältnis zu seiner Geschichte. Die Europäischen Gemeinschaften sollten eine neue Rechtsordnung verkörpern, die Funktionslogik des klassischen Völkerrechts abstreifen und einen bewussten Gegenentwurf zu staatlichem Recht darstellen. Die zukunftsgerichtete Offenheit der europäischen Integration ermöglichte zugleich einen Fortschritt im Recht, der sich autonom von mitgliedstaatlichen Bindungen vollzogen zu haben scheint. Die Entstehungsgeschichte der Europäischen Verträge wurde deshalb mit der Zeit immer weniger beachtet, während rechtshistorische Perspektiven heute die Rechtsprechung des EuGH in den Mittelpunkt rücken. Hauke Delfs unternimmt eine aus historischen Quellen gearbeitete Rechtsgeschichte der europäischen Integration und stellt dem politischen Integrationsprozess dessen normative Entwicklung gegenüber. Dieser Zugang zeichnet ein differenziertes Bild von der Entstehung der europäischen Rechtsordnung und erlaubt zugleich eine historisch informierte Diskussion aktueller Fragestellungen der europäischen Integration.Für die Arbeit wurde Hauke Delfs von der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen und der Juristischen Gesellschaft zu Kassel mit dem Preis für die beste Dissertation 2014 ausgezeichnet.
£126.58
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Anfang der Reformation: Studien zur Kontextualität der Theologie, Publizistik und Inszenierung Luthers und der reformatorischen Bewegung
Die Diskussionen um Kontinuitäten und Umbrüche zwischen dem späten Mittelalter und der Reformationszeit nötigen zu einer Klärung der historiographischen Stellung der Reformation. Im Zentrum der einzelnen Studien dieses Buches steht die Frage nach dem "Anfang" der Reformation als eines in sich komplexen Ereignisses. Dabei zeigt sich, dass die literarischen Akteure der reformatorischen Bewegung, allen voran Luther, Traditionen konstruierten, in denen sie ihre Anliegen legitimierten und plausibilisierten. An den "Anfängen" der Reformation stehen auch bestimmte Traditionskonstruktionen der vorreformatorischen Ketzergeschichte, des Bibelgebrauchs und der reform- und der politiktheoretischen Literatur des 15. Jahrhunderts.Ein weiterer Schwerpunkt in Thomas Kaufmanns Studien liegt auf den Kommunikationsdynamiken, die die Reformation mittels "neuer Medien" über den Bereich der akademischen Diskussionen in eine breitere Öffentlichkeit getragen haben. Lehrbildungen und Identitätsentwürfe, die den inneren Zusammenhang und die Dissoziationsprozesse der reformatorischen Bewegung darstellen, bilden einen weiteren Fokus. Dem Verfasser geht es im Kern darum, Luther und die unterschiedlichen Rezeptionen, die ihm zuteilwurden, aufeinander zu beziehen. Dies wird vornehmlich an Texten und Sachverhalten der frühen 1520er Jahre aufgezeigt."Ein unglaublich gelehrtes, in viele Einzelheiten der frühen Neuzeit einführendes Buch, weit über theologische Fragen hinausgehend und doch immer nach der Relevanz für die Theologie fragend. […] Der Stand der Forschung, die Fülle der Quellen, spannende Ergebnisse. Spitzenforschung."Christoph Auffarth auf http://buchempfehlungen.blogs.rip-virtuell.net (02/2013)"Ein großes Werk des Göttinger Kirchenhistorikers Thomas Kaufmann."Karl-Friedrich Wiggermann in PV-aktuell Nr. 3 (2012), S. 9"Mit diesem Werk legt Kaufmann erneut ein sorgfältig recherchiertes Buch vor, das zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine fruchtbringende Diskussion bietet."Jan Martin Lies in Ebernburg-Hefte 48 (2014), S. 318-320
£99.90
Peter Lang AG Armenfuersorge und Wohltaetigkeit. Laendliche Gesellschaften in Europa, 1850-1930- Poor Relief and Charity. Rural Societies in Europe, 1850-1930
Wie sah ländliche Armut in Europa aus? Konnte nicht jeder auf dem Land Tiere halten oder Beeren im Wald sammeln? Nimmt man nicht sogar heute noch an, dass Solidarität unter Landbewohnern sehr verbreitet ist? Historiker und Historikerinnen aus fünf europäischen Ländern skizzieren ein bislang vernachlässigtes Forschungsfeld: Thematisiert werden Kontinuitäten und Brüche in der ländlichen, im Vergleich zur städtischen Armenfürsorge ebenso wie konfessionelle und aristokratische Wohltätigkeit. Ein breites Spektrum an Quellen dient dazu, die Wahrnehmung von Armen und ihre Behandlung durch private und öffentliche Institutionen der Sozialfürsorge zu analysieren. Machtverhältnissen zwischen Männern und Frauen, Adel und Bauern oder Verwaltern und Bedürftigen wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. How did rural poverty look like in the European past? Could not everybody in the countryside keep chickens, or pick berries in the woods? Is not the solidarity of villagers commonly known even today? The volume draws together historians from five European countries to map out a field of research which has long been neglected by welfare as well as agricultural historians. Continuities and changes within rural as compared to urban poor relief, of ecclesiastic and of aristocratic charity are described. A wide range of sources is taken into account to show how the rural poor were perceived and treated by private and public institutions of social assistance. Power relations between men and women, aristocrats and peasantry, or administrators and the needy are especially focussed upon.
£50.30
Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG Geschichten aus der Mathematik: Indien, China und das europäische Erwachen
Unser heutiges Bild von Mathematik ist geprägt von der Entwicklung des Fachs auf unserem europäischen Kontinent. Andere Kulturen spielten und spielen in unserem Bewusstsein kaum eine Rolle. Welchen Austausch von mathematischem Wissen gab es – schon im Altertum und seit Beginn der Neuzeit – etwa mit den Wissenschaftlern des indischen Subkontinents? Oder gar mit den chinesischen Mathematikern? Die Quellenlage ist unsicher – doch bereits im alten China wurde eine Fülle von Schreibweisen und Techniken entwickelt, die erst sehr viel später auch in Indien und in Europa bekannt und genutzt wurden. Dieses Buch zeigt, welch erstaunliche Vielfalt an mathematischen Ideen außerhalb Europas entwickelt wurde und wie dann schließlich auch in Europa die Mathematik aus dem mittelalterlichen Schlaf erwachte. Es enthält eine Reihe von Lebensgeschichten von Mathematikern aus den genannten Kulturen sowie Erläuterungen der mathematischen Probleme und Theorien, mit denen sie sich beschäftigt und für die sie Lösungswege gefunden haben. Den Anfang des Buches bildet der (gescheiterte) Versuch europäischer Missionare, die Chinesen mithilfe der klassischen „europäischen“ Mathematik von der Überlegenheit der europäischen Kultur zu überzeugen...
£24.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die frühchristliche Eucharistie
Die Eucharistiefeier zählt neben der Taufe zu den ältesten liturgischen Vollzügen des Christentums und kann bis in die neutestamentliche Zeit zurückverfolgt werden. Schon der früheste Beleg im 1. Korintherbrief setzt die Praxis des Herrenmahls voraus und beruft sich auf eine vorgegebene Tradition. Ab dem 4. Jahrhundert wird die zuvor vorherrschende Pluralität der eucharistischen Feierformen im Rahmen der großkirchlichen Standardisierung zugunsten einer ökumeneweit einheitlichen Gattung, dem Hochgebet, aufgegeben. In diesen Prozeß gehen viele Vorstufen aus vorkonstantinischer Zeit ein, andere Feiergestalten werden hingegen abgestoßen. Durch die jüngeren Entwicklungen in der Forschung wurde bereits anhand bestimmter Textcorpora die lange Zeit gültige Theorie vom unilinearen Wachstum der Feiergestalt revidiert; Predrag Bukovec unternimmt in Weiterführung dieser Erkenntnisse den Versuch einer frühchristlichen Eucharistiegeschichte. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf den aktuellen Paradigmenwechsel, der die Pluralität der Feierformen im Kontext der Oralität akzentuiert. Zudem zieht er sämtliche relevante eucharistische und eucharistietheologische Passagen im Neuen Testament, in den Apostolischen Vätern, antiken Kirchenordnungen, Kirchenschriftstellern, Apostelakten u. a. heran. Darüber hinaus werden die Zeugnisse der sog. Gnosis erstmalig als gleichwertige christliche Quellen für die Liturgiegeschichte stark gemacht: Sie können die Basis des bisher bekannten Materials entscheidend vergrößern und wichtige Einblicke in die Vielfalt frühchristlicher Liturgie geben.
£158.00
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Ich lege Protest ein: Mit Paul Schneider Glauben und politische Verantwortung erkunden
Religionsunterricht hat u. a. die Aufgabe von Erinnerung. Dies gilt auch für das dunkle Kapitel des Nationalsozialismus in der jüngsten deutschen Vergangenheit. Dieses Werk setzt zur Auseinandersetzung mit der NS-Zeit einen Fokus auf den evangelischen Pfarrer Paul Schneider (18971939), der neben Dietrich Bonhoeffer und Martin Niemöller zu den bekannten Persönlichkeiten der Bekennenden Kirche gehört. So eröffnet es Schülerinnen und Schülern einen Einblick in diesen geschichtlichen Abschnitt aus der Perspektive eines Pfarrers, der seinen Protest gegen den Unrechtsstaat mutig zum Ausdruck gebracht hat.Historische Quellentexte, interaktive Lernformen und (Selbst-)Reflexionsanstöße machen Schülerinnen und Schülern die Glaubensüberzeugungen, Handlungsmotivationen, Ängste und Gedanken Paul Schneiders zugänglich und bieten die Chance, vor diesem Hintergrund die eigene Sichtweise auf die NS-Zeit zu hinterfragen. Damit verbindet der Materialband die Aufgabe des Erinnerns mit der Frage nach den Herausforderungen für christlich begründetes politisches und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein heute.Der Band ist aus der Zusammenarbeit von Dozierenden der Religionspädagogik, Religionslehrerinnen und einer Studierenden der Theologie entstanden. Er gliedert sich in sechs Kapitel: Begegnung mit Paul Schneider ein Weg zwischen Glauben und politischer Verantwortung (Marita Koerrenz)Dem Glauben Taten folgen lassen Glaube als Handlungsmotivation (Jennifer M. Keller)VerAntwort-l-Ich? Der Weg Paul Schneiders zum entschiedenen Protest (Katharina Muth)Lernen an einem Lebensweg Paul Schneider und die Frage nach dem Vorbild (Nicole S. Keller)Politische und gesellschaftliche Verantwortung heute (Stefanie Espig)Paul Schneider aus ökumenischer Sicht (Marita Koerrenz) Mit dem Materialband erhalten Sie zugleich digitalen Zugriff auf den Dokumentarfilm von Sabine Steinwender-Schnitzius über Paul Schneider: Ihr Massenmörder ich klage euch an! (20 Min.). Dieser Film aus dem Jahr 2000 enthält wichtige Zeitzeugendokumente (u. a. Margarete Schneider und Ernst Cramer) und ist für den Einsatz in Schulen und Gemeindegruppen im Auftrag der EKiR produziert worden.
£15.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Heracleon Philologus: Gnostische Johannesexegese im zweiten Jahrhundert
Ausgangspunkt dieser Untersuchung zu Herakleon ist der Streit um den gnostischen Charakter des Johannes-Evangeliums. Ansgar Wucherpfennig leistet damit einen Beitrag zu einer umfassenderen Theologiegeschichte des 1. und 2. Jahrhunderts. Herakleons Bedeutung für diese Phase der Entstehung christlicher Theologie ist bislang in Folge seines Rufs als gnostischer Lehrer verborgen geblieben. Nach den antiken Quellen war Herakleon nämlich ein Gnostiker der Schule Valentins. Herakleons Fragmente sind als Zitate bei Origenes überliefert. Ihre detaillierte Untersuchung ergibt, daß sie seinen Versuch dokumentieren, das Johannes-Evangelium nach den Regeln zeitgenössischer Bildung auszulegen. Die Schrift, der Herakleons Fragmente entstammen, ist also der älteste erhaltene wissenschaftliche Kommentar zum Neuen Testament. Herakleon hat ihn als Manuskript für einen Unterricht verfaßt, in dem er das Evangelium weitgehend kursorisch erklärt hat. Die Fragmente seines Kommentars lassen Aspekte frühchristlicher Schöpfungslehre und Anthropologie und Ansätze zu einer gesamtbiblischen Theologie erkennen. Für seine Schriftauslegung konnte Herakleon auf den Methodenplan der Philologie zurückgreifen, die sich seit der Zeit des Hellenismus als eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert hatte. Das erlaubt Ansgar Wucherpfennig neue Rückschlüsse auf die Entstehung der Gnosis im 2. Jahrhundert. Sie erweist sich in Herakleons Kommentar als ein ambivalentes Phänomen: Einerseits kennzeichnet die Gnosis das Bemühen des Christentums, sich im gesellschaftlichen Umfeld der Kaiserzeit als konkurrenzfähige Lehre darzustellen. Andererseits zeigt Herakleons gnostisierende Erklärung des Johannes-Evangeliums, daß das monotheistische jüdische Erbe des Christentums bei diesem Bemühen in eine ernstzunehmende Krise gerät.
£167.81
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG Schicksale und ihre Bücher: Deutsch-jüdische Privatbibliotheken zwischen Jerusalem, Tunis und Los Angeles
Julia Schneidawind rekonstruiert die Überlieferungsgeschichte deutsch-jüdischer Privatbibliotheken. Während eine nicht bezifferbare Masse an jüdischem Buchbesitz durch Raub, Verfolgung, und Krieg nach 1933 unwiederbringlich zerstört wurde, sind heute wenige Sammlungen über die Welt verstreut erhalten geblieben. So befindet sich die Sammlung Franz Rosenzweigs (1886-1929) heute in Tunesien; die Bibliothek Karl Wolfskehl (1869-1948) zwischen Jerusalem und Deutschland; die Sammlung Jakob Wassermann (1873-1934) in Nürnberg: die Bücher des Schriftstellers Stefan Zweig (1881-1942) zwischen Salzburg, London und Petrópolis in Brasilien sowie die Bibliothek Lion Feuchtwangers (1884-1958) in Los Angeles. Folgt man den Spuren der Sammlungen von ihrem Entstehungskontext an ihre heutigen Verwahrungsorte, eröffnen sich wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die Frage nach Translokation materieller Kultur, aber auch dem Nachwirken deutsch-jüdischen Büchererbes heute in unterschiedlichen Räumen und Kontexten.Julia Schneidawind ist nicht auf eine einzelne Sammlung beschränkt, sondern kann durch die exemplarische Gegenüberstellung auch die geographische Überlieferungsbreite sowie die Diversität der Überlieferungswege der Privatbibliotheken aufzeigen. Auch die Diskrepanz mit Blick auf die Wahrnehmung, welche die Sammlungen an ihren unterschiedlichen Verwahrungsorten heute als deutsch-jüdisches Büchererbe erfahren, kommt in der synoptischen Darstellung zum Ausdruck. Zudem hat Schneidawind erstmals die Sammlungen Franz Rosenzweig in Tunis einer Bestandsaufnahme vor Ort unterzogen sowie die Überlieferungsgeschichte der Bibliothek anhand von Quellenmaterial rekonstruiert. Auch die Bibliothek Jakob Wassermanns wurde von der Autorin erstmals inhaltlich sowie mit Blick auf die Rezeptionsgeschichte untersucht.
£42.29
JCB Mohr (Paul Siebeck) Taufe und Mahlgemeinschaft: Studien zur Vorgeschichte der altkirchlichen Taufeucharistie
In nahezu allen bekannten Liturgien der Alten Kirche ist die Taufeucharistie Ziel und Höhepunkt der Initiation. Und spätestens ab dem 2. Jahrhundert ist die Taufe die notwendige Bedingung für die Teilnahme an der Eucharistie und an den gemeindlichen Mählern. Dieser Befund setzt bestimmte Entwicklungen und Homogenisierungsprozesse in der Auffassung wie auch im rituellen Vollzug von Taufe und Herrenmahl voraus, die in den Taufgottesdiensten des 4. und 5. Jahrhunderts manifest werden. In der vorliegenden, exegetisch wie liturgiegeschichtlich angelegte Untersuchung rekonstruiert Hans-Ulrich Weidemann die Vorgeschichte dieser gegenseitigen Zuordnung von Taufe und Kultmahl auf dem Hintergrund der pluralen frühchristlichen Mahlpraxis. Im Zuge dessen werden die vorkonstantinischen Taufeucharistien, aber auch die komplexe Zuordnung von Taufe und Mahlgemeinschaft in den neutestamentlichen Texten untersucht.Zunächst wertet er die wichtigsten Quellen aus dem 2. und 3. Jh. aus: die Didache, das Zeugnis Justins, die apokryphen Petrus-, Paulus- und Thomasakten, die Pseudoclementinen, das Zeugnis Tertullians sowie die sogenannte Traditio Apostolica. Dabei wird der plurale Befund zur Taufeucharistie und zur postbaptismalen Mahlpraxis erhoben, und die Initiation mit den weiteren Angaben zur Mahl- und Eucharistiepraxis der jeweiligen Zeugnisse in Beziehung gesetzt. Im zweiten Teil analysiert er jene neutestamentlichen Textpassagen, in denen von postbaptismalen Mählern erzählt wird oder in denen Taufe und Eucharistie inhaltlich zueinander in Beziehung gesetzt werden: die Apostelgeschichte des Lukas, den ersten Korinther- und den Galaterbrief des Apostels Paulus sowie den Hebräerbrief.
£214.19
JCB Mohr (Paul Siebeck) Anthropologie des Alten Testament: Grundfragen - Kontexte - Themenfelder
Neben der 'Theologie des Alten Testaments' und der 'Literatur- und Religionsgeschichte Israels' gehört die 'Anthropologie' zu den Kernthemen der alttestamentlichen Wissenschaft. Das Lehrbuch von Bernd Janowski bearbeitet dieses Thema in umfassender Weise, indem es sich in sieben Abschnitte gliedert: Einführung, Lebensphasen, Personbegriff, Soziales Handeln, Welterfahrung, Anthropologien im Alten Testament, Resümee. Ein ausführlicher Quellenhang veranschaulicht das Thema anhand ausgewählter Texte und Bilder aus der Umwelt des Alten Testaments. "Bernd Janowski hat [...] einen großartigen Gesamtentwurf vorgelegt, der schon jetzt als Standardwerk bezeichnet werden kann. Galt bis dahin die Anthropologie des Alten Testaments von Hans Walter Wolff aus dem Jahr 1973 als maßgebliches Werk, so dürfte nun die beeindruckende Darstellung des emeritierten Tübinger Alttestamentlers an deren Stelle treten."Ludger Schwienhoerst-Schönberger in Christ in der Gegenwart , Nr. 21/2019, S. 226 "Bernd Janowskis monumentales opus magnum, in dem eine lebenslange Beschäftigung mit anthropologischen Themen der Bibel ihren Höhepunkt erreicht, darf schon jetzt als das künftig unentbehrliche Standardwerk zu allen Fragen im Umkreis bezeichnet werden. [...] Eine uneingeschränkte Leseempfehlung, die jedem Interessierten dringend ans Herz gelegt sei!"Friedhelm Hartenstein in Theologische Literaturzeitung 144, Buch des Monats (Juli/August 2019) "Bernd Janowski hat mit seiner Anthropologie des Alten Testaments ein materialreiches Kompendium vorgelegt, ein Nachschlagewerk, ein Lesebuch, ein Lehrwerk, ein kluges Buch, von dem sich die interessierte Leserschaft gern zum Nach- und Selberdenken anregen lässt. Zweifellos liegt für die alttestamentliche Anthropologie hier ein Referenzwerk vor."Achim Behrens in Orientalistische Literaturzeitung , 115 (2020), S. 449-452 "[...] ein wahres Meisterwerk, das jede/r Student/in der Theologie zu Rate ziehen wird. Auch die Fachexegese darf sich über ein äußerst hilfreiches Handbuch freuen, das man durcharbeiten und auf das man immer wieder als Nachschlagewerk zurückgreifen wird."Thomas Hieke in Biblische Notizen , 184 (2020), S. 149-150 "Dieses Buch stellt die alttestamentliche Anthropologie erfrischend neu, übersichtlich und umfassend dar und ist ein unschätzbarer Beitrag nicht nur zur alttestamentlichen Wissenschaft, sondern ebenfalls zur praktischen Theologie. Darüber hinaus sei es ausdrücklich als Nachschlagewerk oder zur Gesamtlektüre in Studium, Vikariat und Pfarramt empfohlen."Lukas Altvater auf https://netzwerktheologie.wordpress.com "Insgesamt kann allen die Anschaffung dieses Standardwerkes, das man mit Gewinn und mit Genuss liest, nur empfohlen werden."Kathrin Gies in Theologische Revue 118, Juli 2022 "Janowskis 'Anthropologie' füllt eine seit Jahrzehnten überfällige Lücke der alttestamentlichen Theologie und Exegese und wird allein aus diesem Grund schon zu einem Standardwerk avancieren."Benedikt Collinet in bbs 12.2020, www.bibelwerk.de/verein/buecherschau "Mit seiner Anthropologie des Alten Testaments ist Bernd Janowski ein großer Wurf gelungen, dem man eine lange Halbwertszeit wünscht! Nicht nur für Studierende, sondern für jeden, der sich mit der Gedankenwelt des Alten Testaments auseinandersetzen möchte, ist das Handbuch nur zu empfehlen."Fabian Brand auf https://theologieundwelt.wordpress.com/2021/07/09/anthropologie-des-alten-testam
£51.60