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JCB Mohr (Paul Siebeck) Gewinnausgleich: Vergleichende und systematisierende Gegenüberstellung der französischen, niederländischen und englischen Tradition
Wird unter Verletzung fremder Rechte ein Gewinn erzielt, so stellt sich die Frage, wem dieser zusteht: dem Rechtsinhaber, der zur Gewinnerzielung nicht beigetragen hat, oder dem Gewinnerzielenden, der ohne das fremde Recht den Gewinn nicht erzielt hätte. Kristin Boosfeld stellt die in Frankreich, den Niederlanden und England vertretenen Lösungsansätze gegenüber und stellt fest, dass nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der untersuchten Rechtsordnungen keine einheitlichen Argumentationsmuster bestehen. Je nachdem, welches Recht betroffen ist, sollen unterschiedliche Haftungsregimes greifen. Die hieraus folgenden Wertungswidersprüche sucht sie durch eine einheitliche Begründung des Gewinnausgleichs aufzulösen und geht der Frage nach, auf der Grundlage welcher Kriterien festgestellt werden kann, ob und in welcher Form ein Ausgleich in rechtswidriger Weise erzielten Gewinns zu erfolgen hat.
£97.16
JCB Mohr (Paul Siebeck) Form und Materie bei Aristoteles: Vorarbeiten zu einer Interpretation der Substanzbücher
Der Begriff der Form bildet eines der Zentren des Aristotelischen Denkens. Seit längerer Zeit herrscht jedoch Uneinigkeit darüber, was genau Aristoteles darunter verstanden wissen wollte. Die Vorschläge reichen von der Identifizierung der Form mit der Art bis hin zur Behauptung, sie sei ganz im Gegenteil gerade etwas Individuelles, so daß die Form des Sokrates eine andere wäre als die Platons. Im Fokus der Auseinandersetzung stehen dabei die sogenannten Substanzbücher (Met. Z, H, Θ). Dies hat zwar einen guten Grund, weil dort die Theorie der Form und damit die Ontologie des Aristoteles ihren Höhepunkt erreicht, ihr Voraussetzungsreichtum wird jedoch oft unterschätzt. Andreas Gasser versucht daher, die Entwicklung des Form-Begriffs von der frühen Kategorienschrift bis zu seiner entscheidenden Modifikation durch die Einführung des komplementären Materie-Begriffs im ersten Buch der Physik nachzuzeichnen und dadurch einer neuen Interpretation der Substanzbücher den Boden zu bereiten.
£97.17
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Priestertum bei Sacharja: Historische und traditionsgeschichtliche Untersuchungen zur frühnachexilischen Herrschererwartung
Wollten die frühnachexilischen Gruppierungen im Jahre 520 v. Chr. ganz einfach da anfangen, wo Juda spätvorexilisch aufhören mußte? Sollte Serubbabel sogar zum König erhoben werden? Für Thomas Pola heben das Haggaibuch, Sacharja 1-6 sowie Esra 1-6 allein um der Legitimität des Zweiten Tempels und seiner Ordnung willen die Kontinuität zu den entsprechenden vorexilischen Größen hervor.Deshalb arbeitet Thomas Pola den historischen Hintergrund von Hag 1f, Sach 3f und 6,9ff sowie Esr 1-6 heraus. Traditionsgeschichtlich untersucht er in diesen Texten die Transformierung der davidischen Herrschererwartung von einer überwiegend politischen zu einer idealen Gestalt vor dem Hintergrund der sogenannten Messiaserwartung in der vorexilischen und exilischen Schriftprophetie.Er kommt zu folgenden Ergebnissen: Aus der Exilszeit, insbesondere in der Schule des Propheten Ezechiel, war frühnachexilisch eine auch politisch relevante Aufwertung des Priestertums vorgegeben, ohne daß das davidische Ideal dabei verkümmert wäre. Im visionären Grundtext von Sach 4 erscheinen Serubbabel und Josua in kultischem Kontext. Komplementär dazu löst Sach 3 das Problem der Legitimation des neuen Amtes des Hohenpriesters und des ebenfalls neuen Sühnekultes. Weder Haggai noch Sacharja hatten also Serubbabel für eine Inthronisation zum König Judas bestimmt. Vielmehr beschränkten sie Serubbabels Kompetenz bei der Grundsteinlegung des Tempels auf die Funktion eines davidischen Schirmherren.
£109.80
Paul H. Crompton Ltd View From The Back Of The Class: T'ai Chi Students' Confessions
£12.95
JCB Mohr (Paul Siebeck) Collected Studies on the Septuagint: From Language to Interpretation and Beyond
In this volume Jan Joosten brings together seventeen articles, published in journals and collective volumes between 1996 and 2008, with one unpublished essay. In these essays he deals mainly with questions of language and interpretation in the earliest Greek translation of the Hebrew Bible. Many of Jan Joosten's studies take their point of departure in one or the other striking features in the language of the Septuagint, propose a theory explaining its peculiarity, and go on from there to relate the linguistic phenomenon to wider historical, exegetical or theological issues. Others deal with problems of method in establishing the historical background of the version, its relation to the Hebrew source text, and its theology. Taken as a whole, Jan Joosten offers an original contribution to a number of contemporary debates on the Old Greek version. Notably in this book he addresses from various perspectives the questions of who the translators were and what they tried to do.
£108.40
JCB Mohr (Paul Siebeck) Forgiving and Forgetting: Theology and the Margins of Soteriology
Forgiveness has traditionally been associated with a duty to remember in order for reconciliation to be possible. Human failure, evil, and atrocities could thus only be forgiven on the basis of a saving memory. Forgetting, by contrast, had to be excluded in the interest of a truthful and genuinely new beginning. Historical experience, it seemed, supported this account. The essays collected in this volume seek to challenge this traditional picture - by elaborating on the notion of forgetting, by reappreciating its constructive or even necessary impact on our lives, by paying heed to the potential obstacles for reconciliation due to an unforgiving remembrance, by clarifying the relationship between remembrance and forgetting, which is not necessarily complementary, and by finding new ways of relating forgiveness to forgetting ultimately leading to the precarious question of whether even God forgets when he forgives.
£85.21
JCB Mohr (Paul Siebeck) Verfassungsprozessuale Umbrüche: Eine rechtsvergleichende Untersuchung zur französischen Question prioritaire de constitutionnalité
Die Question prioritaire de constitutionnalité (QPC) vollendete im französischen Verfassungsrecht den Ablösungsprozess von einer traditionellen Vorherrschaft des Gesetzes zu einem tatsächlichen Vorrang der Verfassung. Maja Katharina Walter analysiert in ihrer Arbeit die Hintergründe und Zusammenhänge, die zur Einführung dieses neuen Verfahrens führten und erörtert die theoretischen wie auch praktischen Facetten des Umbruchs, den das französische Recht durch die QPC erfahren hat. Darüber hinaus zeigt sie rechtsvergleichend, wie speziell die Reichweite von Normenkontrollkompetenzen den Status einer nationalen Verfassungsgerichtsbarkeit prägt. Im Vergleich mit deutschen Entwicklungen werden bestimmte Faktoren sichtbar, die in verschiedenen Rechtsordnungen zu Veränderungen in diesem Bereich führen können. Die QPC liefert so als modernes Beispiel Orientierungswerte für heutige verfassungsprozessuale Umbrüche in Europa.
£167.57
JCB Mohr (Paul Siebeck) Wohlstandssicherung durch freiwillige Längerbeschäftigung: Juristische und ökonomische Fragen der Pensionierung von Universitätsprofessoren
Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in den wohlverdienten Ruhestand, Arbeitskräfte fehlen. Wie angesichts des demografischen Wandels künftig die Renten und Pensionen gezahlt werden, ist unklar. Zu den Lösungsvorschlägen gehört auch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit; in der Professorenschaft ist Bereitschaft zur freiwilligen Längerarbeit überproportional groß. Die bestehenden, ökonomisch sinnvollen Regelungen lassen diese bereits zu; die Praxis an den Universitäten ist jedoch höchst heterogen. Der interdisziplinär angelegte Band beleuchtet die maßgeblichen Aspekte des Beamten-, Hochschul-, Europarechts und der Rechtsvergleichung sowie die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer potenziellen Anpassung des Ruhestandsalters. Mit konkreten Vorschlägen aus juristischer und ökonomischer Perspektive entwickeln die „Augsburger-Freiburger Thesen“ das bisherige Recht praxistauglich weiter.
£76.50
JCB Mohr (Paul Siebeck) Marktwirtschaft Schreiben Das Wirtschaftsressort Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 1949 Bis 1992 Medienakteure Der Moderne
£75.43
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der ferne Gott: Eine Untersuchung der alttestamentlichen Volksklagelieder vor dem Hintergrund der mesopotamischen Literatur
£144.07
JCB Mohr (Paul Siebeck) Hosea Und Amos Studien Zu Den Anfangen Des Dodekapropheten 13 Forschungen Zum Alten Testament
£125.00
JCB Mohr (Paul Siebeck) Leiblich vermitteltes Leben: Vorstellungen vom Überwinden des Todes und vom Auferstehen im frühen Christentum
Was geschieht mit dem Körper nach dem Tod, wie kann er auferstehen und am Ewigen Leben teilhaben? Diese Frage beschäftigt Christinnen und Christen seit jeher. Antike christliche Zeugnisse zeigen: Einen Schlüssel zur Beantwortung sah man im auferstandenen Körper Jesu, der sich der Überlieferung zufolge den Jüngern am Ostermorgen offenbart und der in Gestalt der Eucharistie vom Menschen leiblich empfangen werden kann. In der Folge entstanden mit Beginn des 2. Jahrhunderts größere Entwürfe einer "Soteriologie des Leibes", in denen Jesu Leib eine entscheidende Funktion für die Auferstehung des Menschen übernimmt und die stellenweise mit den wissenschaftlichen Standards ihrer Zeit für die Plausibilität einer leiblichen Auferstehung argumentieren. Teilweise stehen sie in Kontrast zueinander und provozieren gegensätzliche Zuspitzungen. Christine Jacobi untersucht im vorliegenden Werk Stimmen dieses Diskurses aus frühchristlicher und spätantiker Zeit, darunter Texte der entstehenden Mehrheitskirche ebenso wie Schriften, die heute als "Apokryphen" und Zeugnisse der sog. Gnosis gelten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie argumentativ auf Briefe des Paulus und auf die kanonisch werdenden Evangelien zurückgreifen, insbesondere auf das Johannesevangelium. Sie zeigen dabei überraschende Interpretationsweisen des entstehenden Neuen Testaments und ermöglichen einen Einblick in die Vielfalt seiner Rezeptionen.
£120.60
JCB Mohr (Paul Siebeck) Demokratische Inklusion durch Recht: Antidiskriminierungsrecht als Ermöglichungsbedingung der demokratischen Begegnung von Freien und Gleichen
Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist 2006 erstmals kategorialer Diskriminierungsschutz in das deutsche Privatrecht eingeführt worden - für die einen bedeutet dies einen Frontalangriff auf die Privatautonomie, für die anderen den lang erhofften Rechtsschutz gegen Diskriminierung. Der vermeintlich fundamentale Widerspruch zwischen Privatautonomie einerseits und verfassungsrechtlichem Gleichheitsversprechen andererseits wirft die Frage nach Voraussetzungen und Implikationen von Antidiskriminierungsrecht auf. Aus verfassungstheoretischer Perspektive untersucht Anna Katharina Mangold dessen Legitimation. Ihre These lautet: Antidiskriminierungsrecht, auch privatrechtlicher Schutz vor Diskriminierung, dient der Sicherung demokratischer Inklusion. Verbote von diskriminierendem Verhalten im Privatrecht sind Ermöglichungsbedingung der demokratischen Begegnung von Freien und Gleichen auf Augenhöhe.
£156.83
JCB Mohr (Paul Siebeck) Eine Jesus-Vita aus flavischer Zeit: Das Markusevangelium im narratologischen Vergleich mit den Biographien Plutarchs
Seit ihrer Etablierung in den 1990er-Jahren hat die Evangelien-Biographie-These nur wenig weiterführende Bearbeitung erfahren. In der vorliegenden Arbeit zum Markusevangelium trägt Felix John zur Schließung dieser Lücke bei. Der Autor verbindet zwei bisher getrennt agierende Ansätze der Evangelienforschung: die Biographie-Einordnung und die narratologische Analyse. Als Vergleichstexte zum Markusevangelium dienen die Biographien Plutarchs. Die vergleichende Lektüre auf den unterschiedlichen narratologischen Beschreibungsebenen eröffnet neue Perspektiven auf das älteste Erzählevangelium. Vor diesem Hintergrund kann auch die Frage nach seinen historischen Entstehungsbedingungen neu gestellt werden.
£132.34
JCB Mohr (Paul Siebeck) Character Studies in the Fourth Gospel: Narrative Approaches to Seventy Figures in John
This volume represents the most thorough study of characters and characterization in the Fourth Gospel heretofore published. Building on several different narrative approaches, the contributors assembled here offer sixty-two essays related to characters and group characters in John. Among these are detailed studies presenting fresh perspectives on characters who play a major role in the Gospel (e.g., Peter, Mary Magdalene, etc.), as well as original studies of characters who have never been the focus of narrative analysis before, characters often glossed over in commentaries as insignificant (e.g., the boy with the loaves and fish, the parents of the man born blind, etc.). Clearly, characters in John stand in the shadow of the protagonist—Jesus. In this volume, however, they step fully into the light. Thus illuminated, it becomes clear how complex and nuanced many of them are.
£236.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Zeiten des Teufels: Teufelsvorstellungen und Geschichtszeit in frühreformatorischen Flugschriften (1520-1526)
Jan Löhdefink beschäftigt sich mit der Veränderung der Teufelsvorstellungen in der frühen Reformationszeit und deren Auswirkungen auf das Zeitbewusstsein. Er beschreibt die reformatorische Neumodulation der Trias von Vergangenheitsdeutung, Gegenwartsverständnis und Zukunftsperspektive, welche gerade in ihrer scharfen polemischen Kontrastierung mit konkurrierenden Entwürfen die eigenen Konstitutionsbedingungen der Zeitwahrnehmung zu erkennen gibt und auf einen grundlegenden Wandel des Zeitverständnisses verweist. Gemeinhin werden die Teufelsvorstellungen den rückwärtsgewandten Gehalten der Reformation zugeschrieben - kaum ein anderer Traditionsbestand gilt als derart "unmodern" wie der Teufel. Mit Blick auf die den spezifisch reformatorischen Teufelsvorstellungen inhärente Neukonfiguration der zeitgenössischen Temporalstrukturen jedoch verkehrt sich der Befund, wenn gerade die Reflexionsgestalt des Teufels zum Konstituens einer neuen, in die Moderne weisenden Zeitwahrnehmung avanciert: So "unmodern" der Teufel der Neuzeit auch erscheinen mag - für ihre Genese kommt ihm eine Schlüsselstellung zu.
£114.08
JCB Mohr (Paul Siebeck) Herod as a Composite Character in Luke-Acts
Frank Dicken offers a new perspective on the three rulers who appear in Luke-Acts with the name "Herod," contending that in light of their similar narrative depictions they may be construed as a composite character, i.e., a single character in the narrative. Viewing the Lukan Herods alongside other composite characters in Jewish and early Christian literature, the author then compares and contrasts the portrayal of the Herods in Luke-Acts with what is known about the Herods historically. Thereby he highlights two unique features - the title "King of Judaea" at Luke 1:5 and the name "Herod" for Agrippa I in Acts 12 - that result in construing the Herods as a composite. A reading of Luke-Acts focusing on each passage in which composite "Herod" appears demonstrates that understanding "Herod" as a single character is possible. Finally, Frank Dicken examines the characterization of composite "Herod" as an antagonist who embodies satanic opposition toward the spread of the gospel in the Lukan narrative.
£89.85
JCB Mohr (Paul Siebeck) Reading Dionysus: Euripides' Bacchae and the Cultural Contestations of Greeks, Jews, Romans, and Christians
Courtney J. P. Friesen explores shifting boundaries of ancient religions by way of the reception of a popular tragedy, Euripides' Bacchae. As a play staging political crises provoked by the arrival of the "foreign" god Dionysus and his ecstatic cult, audiences and readers found resonances with their own cultural moments. This dramatic deity became emblematic of exuberant and liberating spirituality and, at the same time, a symbol of imperial conquest. Thus, readings of the Bacchae frequently foreground conflicts between religious autonomy and political authority, and between ethnic diversity and social cohesion. This cross-disciplinary study traces appropriations and evocations of this drama ranging from the fifth century BCE through Byzantium not only among "pagans" but also Jews and Christians. Writers variously articulated their religious visions over against Dionysus, often while paradoxically adopting the god's language and symbols. Consequently, imitation and emulation are at times indistinguishable from polemics and subversion.This work was awarded the Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise 2016.
£99.03
JCB Mohr (Paul Siebeck) Ehen mit Hindernissen: Verwandtschaft, Recht und genealogisches Erinnern im Florenz der Renaissance
In der vorliegenden Studie widmet sich Jasmin Hauck Gesuchen um Dispense von Ehehindernissen aus der Erzdiözese Florenz (ca. 1455-1540), die mehrheitlich Fälle von zu naher Verwandtschaft betrafen. Erstmals untersucht die Autorin hierbei ein regionales Korpus dieser speziellen päpstlich delegierten Verfahren für die vortridentinische Zeit auf breiter lokaler und römisch-zentraler Quellenbasis in monographischer Breite. Dabei beleuchtet sie die einzelnen Stationen des Verfahrens und seine Akteure multiperspektivisch, nimmt Norm, Doktrin und Praxis zugleich in den Blick, verquickt quantitative und qualitative Analyseebene und wählt zuletzt einen interdisziplinären Zugang, der von rechtsgeschichtlichen bis hin zu historisch-anthropologischen Fragen und Methoden reicht. So erweist sich das Verfahren zur Exekution von Ehedispensen als Feld konkurrierender sozialer und rechtlicher Normen, das neben dem römisch-kanonischen Prozessrecht von lokalem Recht und Vorstellungen von Geschlecht und Verwandtschaft, wie der agnatischen Prägung des familiären Bewusstseins, geprägt wird.
£193.11
JCB Mohr (Paul Siebeck) Familienbücher als Medien städtischer Kommunikation: Untersuchungen zur Basler Geschichtsschreibung im 16. Jahrhundert
Bei städtischen Familienbüchern handelt es sich um Sammelhandschriften, in denen unter anderem stadtgeschichtliche Texte mit familienbezogenen Aufzeichnungen kombiniert wurden. Marco Tomaszewski fragt nach Verwendungsweisen und kommunikativen Reichweiten dieser spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellen, indem er die Bücher im Rahmen der städtischen Kommunikation kontextualisiert. Dabei zeigt sich, dass ihr zeitgenössischer Gebrauch gerade im Spannungsfeld zwischen familiärer Exklusivität und städtischer Öffentlichkeit zu verstehen ist.Die heutige Wahrnehmung dieser Quellen wird maßgeblich durch Editionen beeinflusst, die jedoch ein ganz anderes Bild als die Handschriften bieten und daher ihrerseits historisiert werden müssen. Aus diesem Grund sind neben der vormodernen Überlieferung auch die Entstehungskontexte der Editionsreihe Basler Chroniken Thema des Buches.
£125.91
JCB Mohr (Paul Siebeck) Logik der Freiheit: Die Prädestinationslehre Wilhelms von Ockham im Rahmen seiner Theologie
Freiheit ist das Problem jeder traditionellen Prädestinationslehre: Es gibt keine; zumindest keine echte, die wesentlichen Dinge des Lebens betreffende. Dem Franziskanertheologen Wilhelm von Ockham († 1347) aber war es ein besonderes Anliegen, den als Wahlfreiheit verstandenen freien Willen zu bewahren. Darum legte der "genialste aller Scholastiker" (Luther) eine Prädestinationslehre vor, die sowohl den Vorgaben der Tradition als auch seiner persönlichen Hochschätzung der Wahlfreiheit gerecht wurde.Michael Beyer stellt Ockhams Prädestinationslehre dar und zeigt sie dabei als Teil eines wohldurchdachten theologischen Systems, das an logischer Klarheit seinesgleichen sucht. Prädestinations- und Rechtfertigungslehre begegnen darin stets als Einheit. Da noch Luthers Erfurter Lehrer erheblich vom Denken des Venerabilis Inceptor geprägt waren, mag diese Studie überdies einen Beitrag dazu leisten, den Ausgangspunkt von Luthers Theologie besser zu verstehen.
£125.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Anlegerschutz durch Produktverbote auf Finanzmärkten: Systematik, Legitimität und praktische Handhabung der Produktintervention
Vor allem Kleinanleger treffen ihre Anlageentscheidung unter dem Einfluss verschiedenartiger Rationalitätsdefizite. Aus Sicht des Gesetzgebers genügt es deshalb nicht, sie allein durch Maßnahmen des Informationsmodells vor nachteiligen Anlageentscheidungen zu schützen. Mit dem Instrument der Produktintervention kann die BaFin seit 2015 daher das Inverkehrbringen bestimmter Finanzprodukte zum Zwecke des Anlegerschutzes untersagen. Martin Gerding weist nach, dass dieser paternalistische Regelungsansatz mit dem marktrational-optimistischen Verständnis des Informationsmodells vereinbart werden kann. Dazu analysiert er die Systematik des neuartigen Produktinterventionsregimes, ergründet die Legitimation paternalistisch motivierter Marktzugangsbeschränkungen für Kleinanleger vor dem Hintergrund verhaltensökonomischer Erkenntnisse und erarbeitet Hinweise für eine rechtssichere Handhabung der Produktintervention in der behördlichen Anwendungspraxis. Die Arbeit wurde mit dem Wissenschaftspreis der Juristischen Gesellschaft Osnabrück-Emsland 2021 ausgezeichnet.
£69.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Iudaea-Palaestina: The Pagan Cults in Roman Palestine (Second to Fourth Century)
The religious history of Palestine has not yet been studied as that of an ordinary, Roman province. Until now, scholars have mainly highlighted the two, monotheistic religions, Judaism and Christianism. If Palestinian uniqueness comes actually from them, pagan Palestine little differed from the rest of the Roman - especially eastern - world and was in fact a real religious mix due to its history in the Hellenistic and Roman periods. Nicole Belayche examines the pagan part, quantitatively the majority, of the Palestinian population between 135 and the fourth century. As a consequence of the two revolts of 66-70 and 132-135, pagan peoples had been settled all over the territory and pagan cults - avodah zarah to speak as a Mishnah - spread with them. Data of various natures and religious origins allow one to reconstruct the ritual aspects of the pagan cults. The collection of gods is varied and their origins recall local history, Semitic but above all Graeco-Hellenistic and then Roman. They prove the adherence of the province to the main religious trends of the imperial, Graeco-eastern ensemble. The pagan religious life is studied for itself and in the relationship of the pagans to the Jewish population, since monotheistic and polytheistic communities did not live in closed worlds. The general plan of the book follows them city by city in order to respect the juridical status of the communities and their cultural personality. Second to fourth century Judaea-Palestine offers a good short cut to the religious procedures at work in the already Hellenized Roman provinces, perhaps the best one due to local history. The mechanics of cohabitation in the system of Graeco-Roman cultural representation functioned here as elsewhere because the monotheistic communities, Jewish then Christian, from the third century on, did not risk intermixing. As in the rest of the Empire, Constantine's reign was not an effective turning point and pagan cults still flourished until the end of the fourth century at least.
£122.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Innerstaatliche Wirkungen des Vertragsverletzungsverfahrens: Die Aufsichtsklage im föderalen Gefüge der Europäischen Union
Viele Versuche sind unternommen worden, um die Europäische Union zu beschreiben. Emanuel C. Ionescu will keine neue Beschreibung hinzufügen, sondern deutet die EU als föderale Ordnung und beleuchtet die rechtliche Verfassung der Binnenbeziehung zwischen Union und Mitgliedstaaten von innen heraus am Beispiel des Vertragsverletzungsverfahrens. Wie in einem Brennglas finden sich dort sowohl das föderale Postulat der Vielfalt und der Einheit als auch die ursprünglich völkerrechtliche Konstruktion. Die Untersuchung richtet den Blick darüber hinaus auf den einzelnen Unionsbürger. Dies gelingt über die rechtsvergleichende Betrachtung der Rechtskraftwirkung der Vertragsverletzungsurteile. Sie erstreckt sich nicht nur auf das Rechtsverhältnis von Union und Mitgliedstaaten, sondern erfasst auch den Einzelnen. Unter Berücksichtigung legislativer, judikativer und exekutiver Unionsrechtsverstöße werden die konkreten Folgen eines Vertragsverletzungsurteils für das innerstaatliche Recht untersucht.
£157.99
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Koordinierung zwischen Umweltschutz und Freihandel im Mehrebenenrechtsverbund am Beispiel des Vergaberechts
Das Spannungsverhältnis zwischen dem Schutz der Umwelt und der Förderung des Freihandels ist komplex. Es lässt sich nicht einfach mit dem Vorrang des einen Gutes vor dem anderen lösen, sondern erfordert Koordinierung. Im Mehrebenenrechtsverbund, in dem Rechtspluralismus herrscht, müssen nicht nur die beiden Ziele Freihandel vs. Umweltschutz, sondern auch die verschiedenen Ebenen miteinander koordiniert werden. Rike U. Krämer stellt eine neue Perspektive für diese Koordinierung im Recht dar: das Kollisionenrecht. Dieses Kollisionenrecht bietet normative Maßstäbe zur Koordinierung dieser Zielkonflikte durch Gerichte/Streitbeilegungsgremien und die Administrative.Die theoretischen Grundlagen des Kollisionenrechts werden am Beispiel des europäischen und des welthandelsrechtlichen Vergaberechtsregimes entfaltet.
£96.58
JCB Mohr (Paul Siebeck) Informationelle Selbstbestimmung - Vision oder Illusion?: Datenschutz im Spannungsverhältnis von Freiheit und Sicherheit
Das "Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung" wird als eine besonders bedeutsame Entdeckung des Bundesverfassungsgerichts angesehen. Informationelle Selbstbestimmung ist aber bei genauer Betrachtung eine illusionäre, nicht realisierbare Vorstellung; sie verursacht falsche Erwartungen und rechtspraktische Probleme. Hans Peter Bull, der erste Bundesbeauftragte für den Datenschutz, weist nach, wie der gebotene Datenschutz auf eine solidere Basis gestellt werden kann. Es geht ihm um Rechtspolitik mit Augenmaß und die Vereinbarkeit von Freiheit und Sicherheit.
£38.52
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Umweg der Freiheit: Falk Wagners Theorie des christlichen Geistes
Matthias Schnurrenberger interpretiert Falk Wagners Werk in dieser Arbeit als eine theologische Theorie individueller Autonomie. Dies geschieht in drei Schritten. Zunächst bringt er Wagners kritische Auseinandersetzung mit der neuzeitlichen Theologiegeschichte zur Darstellung. Bei Friedrich Schleiermacher und Karl Barth findet Wagner die Bausteine für seine eigene Theologie, die der Autor im zweiten Schritt entfaltet. In ihrem Zentrum steht der Begriff des christlichen Geistes, den Wagner als das Geschehen der Versöhnung von allgemeiner und individueller Freiheit bestimmt. Ein besonderes Gewicht legt Matthias Schnurrenberger auf Wagners Christologie. Jesus Christus ist das Urbild eines freien Individuums. Um dessen Realisierung geht es ihm im dritten Schritt, der Wagners Sozialethik thematisiert. Seine Pointe lautet, dass sich Gottes Menschenwerdung in Vollzügen der wechselseitigen Anerkennung von Individuum und Gesellschaft ereignet.
£114.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Populismus und alternative Fakten: (Straf-)Rechtswissenschaft in der Krise? Abschiedskolloquium für Walter Gropp
Das Oeuvre Walter Gropps ist von Überlegungen zu Grundfragen des Lebensschutzes und zum Allgemeinen Teil des StGB geprägt. Sein Interesse galt und gilt aber ebenso der organisierten Kriminalität, dem Besonderen Teil, dem Medizinstrafrecht, der Wirtschaftskriminalität, dem Strafprozessrecht, insbesondere der Strafrechtsvergleichung und nicht zuletzt der Kriminalpolitik. Dementsprechend universal sind auch die Beiträge, die ihm in diesem Band von seinen Weggefährten gewidmet wurden. Sie sind verbunden mit der hochaktuellen und über die nationalen Grenzen hinweg zu beantwortenden Frage, welche Bedeutung das Strafrecht und die Strafrechtswissenschaft angesichts zunehmend populistischer Strömungen haben. Der Band enthält Beiträge von Persönlichkeiten, die mit Walter Gropp an den vielen Stationen seines wissenschaftlichen Wirkens zusammengearbeitet haben und die anlässlich eines Abschiedskolloquiums im Frühjahr 2018 gemeinsam in Gießen diskutiert wurden.
£167.26
JCB Mohr (Paul Siebeck) Predigen im Angesicht der Moderne: Emanuel Hirschs "Predigerfibel" im Lichte klassischer und neuerer homiletischer Fragestellungen
Wie muss evangelische Predigt heute verstanden werden? Was ist zu predigen? Namhafte Fachvertreterinnen und Fachvertreter erörtern in diesem Band Emanuel Hirschs Homiletik. Sie erhellen ihre theoriegeschichtlichen Bezüge und kontrastieren sie mit der neueren homiletischen Debatte. Seine Predigtlehre erweist sich als dezidiert lutherische Position mit Stärken in der materialen und prinzipiellen Homiletik. Ihre intensive Auseinandersetzung mit der Aufklärung gibt bis heute viel zu lernen, erweist sich auch als anschlussfähig an die "ästhetische Wende".Zugleich werfen Person und Werk aber auch schwerwiegende Fragen auf: Macht Hirschs germanisiertes Jesusbild nicht ein Beschäftigung mit seiner Predigtlehre von vornherein obsolet? Ist eine Orientierung am Strukturgegensatz von "Gesetz und Evangelium" nicht geradezu dazu verdammt, antijüdische Klischees zu reproduzieren, wie es bei Hirsch der Fall ist?
£79.85
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das englische Disclosure-Verfahren: Ein Modell für Zugang zu Information und Beweis im deutschen Zivilprozess?
Im englischen Zivilprozess bestehen im Rahmen des Disclosure -Verfahrens weitreichende Informationszugangsrechte der Parteien. Demgegenüber wird die Einführung prozessualer Aufklärungspflichten im deutschen Zivilprozess überwiegend abgelehnt. Verena Brandt vergleicht die Möglichkeiten des Zugangs zu Information und Beweis im englischen und deutschen Zivilverfahren und untersucht, inwieweit das deutsche Recht Mechanismen bereit hält, die dem Disclosure -Verfahren funktional vergleichbar sind. Sie überprüft, ob die deutsche Lösung zur Behebung unverschuldeter Informationsnot Defizite aufweist und inwieweit der Grundgedanke des englischen Disclosure -Verfahrens nutzbar gemacht werden kann. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Aufarbeitung des Spannungsfelds zwischen Parteiherrschaft auf der einen und Wahrheitsfindung auf der anderen Seite.
£109.64
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das elektronische Konnossement: Umsetzung der Anforderungen aus § 516 Abs. 2 HGB durch funktionsäquivalente Blockchain-Token
Der Welthandel ist noch immer durch den Einsatz von Papier geprägt. Bis heute werden im Rahmen der Exportfinanzierung Dokumente der Seefracht als Sicherungsmittel verwendet. Besonders sticht dabei das Konnossement hervor. Als Wertpapier mit Traditionsfunktion verbrieft es den Herausgabeanspruch gegen den Beförderer und verkörpert das transportierte Gut. Die Digitalisierung des Konnossements ist dringend erforderlich, führt doch gerade die noch immer von Hand vorgenommene Abwicklung des Dokuments zu erheblichen Verzögerungen. Bereits 2013 wurde auf diesen Missstand reagiert und §516 Abs. 2 HGB eingeführt, der den Einsatz elektronischer Konnossemente gestattet. David Saive untersucht die Auswirkungen elektronischer Konnossemente und damit elektronischer Wertpapiere auf die Gesamtrechtsordnung und stellt fest, unter welchen Voraussetzungen die Blockchain-Technologie zur Umsetzung elektronischer Konnossemente geeignet ist. Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis der Uni Oldenburg 2020 und dem Wissenschaftspreis der Oldenburger Landesbank 2020 ausgezeichnet.
£78.30
JCB Mohr (Paul Siebeck) Das Gebet im Neuen Testament: Vierte europäische orthodox-westliche Exegetenkonferenz in Sambata de Sus, 4.-8. August 2007
Der Band gibt in seinem ersten Teil die Vorträge der Vierten europäischen orthodox-westlichen Exegetenkonferenz vom 4. - 8. August 2007 im Brancoveanu-Kloster Sambata de Sus (Rumänien) wieder. Thema der Konferenz war das Gebet im Neuen Testament als Grundlage und Bezugspunkt für die unterschiedlichen Gebetstraditionen der Kirchen in Ost und West.Der zweite Teil des Bandes vereinigt weitere Studien zum Themenkreis des Gebets im Alten und Neuen Testament, im antiken Judentum und in der Alten Kirche.Die Symposien von orthodoxen und "westlichen" (evangelischen und katholischen) Neutestamentlern widmen sich methodischen und hermeneutischen Grundfragen der biblischen Exegese. Mit Beiträgen von: Urs von Arx, Christfried Böttrich, Dimitrij F. Bumazhnov, James D.G. Dunn, Christos Karakolis, Hans Klein, Konstantinos Kornarakis, Thomas J. Kraus, Hermut Löhr, Vasile Mihoc, Tobias Nicklas, Karl-Heinrich Ostmeyer, Barbara Schmitz, Franz Tóth, Konstantinos Zarras
£167.87
JCB Mohr (Paul Siebeck) Frankfurter Kommentar zu EUV, GRC und AEUV (2. Aufl.): Band 2: AEUV, Präambel, Artikel 1-100
Der vorliegende vierbändige Großkommentar zum Vertrag über die Europäische Union, zur Charta der Grundrechte der Europäischen Union und zum Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union ist einer der umfangreichsten Großkommentare zum primären Unionsrecht auf dem Stand des Reformvertrags von Lissabon. Er bietet eine gut lesbare, profunde, systematische und verlässliche Erläuterung der primärrechtlichen Kernbestimmungen des institutionellen und materiellen Unionsrechts, die sich in intensiver Weise zugleich mit dem einschlägigen europarechtlichen Schrifttum sowie mit der Rechtsprechung insbesondere des Gerichtshofs der Europäischen Union auseinandersetzt. Das Autorenteam setzt sich aus 57 namhaften Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis mit einer überaus breiten europarechtlichen Expertise zusammen, die mit ihren fundierten Kommentierungen wichtige Beiträge zur weiteren rechtswissenschaftlichen Durchdringung des facettenreichen Rechts der Europäischen Union leisten. Die zweite Auflage bringt diesen Großkommentar auf den aktuellen Stand und berücksichtigt dabei sowohl den sog. Brexit als auch alle weiteren für das Primärrecht wesentlichen Entwicklungen. Die Bände sind sowohl einzeln als auch im Set beziehbar. Der Frankfurter Kommentar zu EUV, GRC und AEUV ist Bestandteil des Moduls Verfassungsrecht PREMIUM, das bei beck-online.de erhältlich ist.
£254.46
JCB Mohr (Paul Siebeck) Institutions in Perspective: Festschrift in Honor of Rudolf Richter on the Occasion of his 80th Birthday
Rudolf Richter is one of the leading pioneers in the field of the New Institutional Economics in Germany. The articles in this Festschrift were written by renowned scholars from Germany and other countries. In addition to general perspectives on the New Institutional Economics, the Festschrift also contains articles on the theory of the firm, economic contract theory, on pricing and competition, macroeconomics and monetary economics and on various aspects of law and economics.
£122.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Zeloten: Untersuchungen zur jüdischen Freiheitsbewegung in der Zeit von Herodes I. bis 70 n. Chr.
Die vorliegende Neuauflage von Martin Hengels epochemachender Untersuchung über die Zeloten und die jüdische Freiheitsbewegung im ersten nachchristlichen Jahrhundert ist auch 50 Jahre nach ihrem Erscheinen für die Forschung noch immer unentbehrlich. In ihr wurde zum ersten Mal im Detail das Profil der vierten jüdischen Partei neben den Pharisäern, Sadduzäern und Essenern historisch und theologisch beschrieben. Hengel argumentierte, dass die treibende Kraft hinter dem jüdischen Aufstand gegen Rom nicht in erster Linie soziale Unruhen waren, sondern theologische Motive aus den jüdischen heiligen Schriften, die von den Zeloten in ein konkretes theo-politisches Programm mit messianischen Ansprüchen weiterentwickelt wurden. Wer immer sich mit der jüdischen Geschichte des Heiligen Landes im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung beschäftigt, kommt an diesem Werk nicht vorbei. Neben seiner Bedeutung für die jüdische Geschichte stellt dieses Buch zugleich den Auftakt für Hengels lebenslange Beschäftigung mit den jüdischen Messiaserwartungen und seinen Studien zum historischen Jesus und der Entstehung der Christologie dar.Die deutsche Neuauflage von 1976 ist seit längerem vergriffen. Noch zu Lebzeiten Martin Hengels und in Absprache mit dem Autor hat sich der Verlag daher entschieden, eine behutsam bearbeitete Neuauflage herauszubringen. Roland Deines skizziert in einem Nachwort die Wirkungsgeschichte des Buches, die durch es ausgelösten Kontroversen sowie den aktuellen Stand der Erforschung des jüdischen Aufstandes gegen Rom.Mit der Aufnahme dieses Titels ist nun das gesamte Werk von Martin Hengel bei Mohr Siebeck erhältlich.
£163.86
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die wissenschaftliche Korrespondenz: Mit Erläuterungen und einem Anhang herausgegeben von Andreas Funke, Roberto Redaelli und Jing Zhao
Emil Lask (1875-1915) ist neben Wilhelm Windelband (1848-1918) und Heinrich Rickert (1863-1936) einer der maßgeblichen Vertreter des philosophischen Neukantianismus der sog. südwestdeutschen Prägung. Der Neukantianismus war um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine der führenden Universitätsphilosophien. Er wirkte in vielerlei Hinsicht über die Philosophie hinaus auf andere Bereiche wie die Rechtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Pädagogik. So haben etwa Max Webers Verstehende Soziologie, Georg Jellineks Staatslehre, Georg Lukács' Ästhetik, die Rechtsphilosophie Gustav Radbruchs und die Rechtstheorie Hans Kelsens maßgebliche Impulse vom Neukantianismus empfangen sowie umgekehrt dem Neukantianismus Gestalt verliehen. Die Edition versammelt die gesamte erhaltene wissenschaftliche Korrespondenz Emil Lasks. Im Mittelpunkt steht dabei der intensive fachliche Austausch mit Heinrich Rickert, dem akademischen Lehrer Lasks. Dabei ermöglicht die Edition, die Entwicklung des Lask'schen Denkens jenseits seiner wenigen Veröffentlichungen nachzuvollziehen, und es wird deutlich, inwiefern Lask sich, etwa im Wege einer Hinwendung zur Phänomenologie Edmund Husserls, vom Neukantianismus entfernte. Zugleich offenbart der Briefwechsel eine Vielzahl von Einblicken in die universitäre Landschaft des frühen 20. Jahrhunderts.
£170.70
JCB Mohr (Paul Siebeck) Anlageberater als Finanzintermediäre: Aufklärungspflichten über monetäre Eigeninteressen von Finanzdienstleistern in Beratungskonstellationen
Investoren bedienen sich auf dem Finanzmarkt der Dienste von Informations- und Produktintermediären wie Anlageberatern. Nur in seltenen Fällen werden diese von ihren Kunden dafür direkt entlohnt. Sie realisieren ihre monetären Eigeninteressen vielmehr über Provisionen von dritter Seite und andere in den Produkten enthaltene Positionen. In zahlreichen hochumstrittenen Entscheidungen hat der Bundesgerichtshof Aufklärungspflichten etabliert, um die Kunden über die aus dieser Marktstruktur resultierenden "vertragswidrigen Interessenkonflikte" zu informieren. Dieser richterrechtlich entwickelte Anlegerschutz befindet sich beständig im Wandel und ist nicht mehr wertungskonsistent zu systematisieren. Marcus P. Lerch führt das auf dessen dogmatische Grundlage - die Fiktion eines Beratungsvertrags - zurück und entwickelt ein Konzept für vergütungsbezogene Aufklärungspflichten im Dualismus privatrechtlicher Vereinbarung und aufsichtsrechtlicher Regulierung.Marcus P. Lerch wurde für seine Arbeit mit dem Förderpreis 2015 der "Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland" ausgezeichnet.
£169.63
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die fiducie von Québec und der trust: Ein Vergleich mit verschiedenen Modellen fiduziarischer Rechtsfiguren im civil law
Der trust ist eine besondere Rechtsfigur des anglo-amerikanischen Rechtskreises (common law), die keine echte Entsprechung im kontinental-europäischen civil law hat. Bisherige Rezeptionsversuche sind stets erheblichen Schwierigkeiten begegnet. Der Gesetzgeber von Québec hat mit der neuen fiducie einen besonders originellen Ansatz zur Einführung einer trust-ähnlichen Rechtsfigur gewählt. Rainer Becker untersucht die fiducie in einer Gegenüberstellung mit anderen Treuhandmodellen, die er aus traditionellen und modernen Rechtsinstituten in civil law- und Mischrechtsordnungen ableitet. Die Besonderheit des neuartigen Ansatzes von Québec liegt darin, dass das Treugut nicht einer der beteiligten Personen (Treuhänder, Treugeber und Begünstigter) zugeordnet ist, sondern eine rechtsträgerlose zweckgewidmete Vermögensmasse, ein patrimoine d'affectation bildet. Im Anschluss an eine Darstellung der fiducie von Québec untersucht der Autor dogmatische Bedenken gegen subjektlose Rechte und Vermögen. Er zeigt, dass sich von den untersuchten Treuhandmodellen mehrere als konstruktive Grundlage eignen, um die funktionalen Qualitäten des trust im civil law erfolgreich nachzuempfinden. Der neuartige Ansatz der fiducie von Québec ist davon, trotz seiner Ungewöhnlichkeit und des erforderlichen Anpassungsaufwands, ein besonders interessantes Modell, das durch ein im civil law bislang einzigartiges umfassendes Regelwerk ergänzt wird. Der Autor widerlegt mit seiner Arbeit auch jene, die den trust gern als Anschauungsbeispiel für eine "untranslatability of legal concepts" und eine unüberbrückbare Kluft zwischen common law und civil law heranziehen.
£103.52
JCB Mohr (Paul Siebeck) Von Georg Simmel zu Franz Rosenzweig: Studien zum Jüdischen Denken im deutschen Kulturbereich
£68.49
JCB Mohr (Paul Siebeck) Liturgie vom Frühen Mittelalter zum Zeitalter der Konfessionalisierung: Studien zur Geschichte des Gottesdienstes
Religiöse Rituale spiegeln den Glauben und die Lebensdeutung der Menschen wider. Deshalb untersucht Andreas Odenthal in den hier gesammelten Aufsätzen nicht nur den Gottesdienst im Mittelalter wie im Zeitalter der Konfessionalisierung, sondern bettet ihn auch in gesellschaftliche und frömmigkeitsgeschichtliche Prozesse ein. Im ersten Abschnitt geht es um die bunte Vielfalt der Liturgie des Mittelalters von der Messe bis zu den Osterspielen. Im zweiten Abschnitt kommt die Stundenliturgie in den Kirchen der Reformation zur Sprache. Die Auseinandersetzungen damals hatten auch eine liturgische Seite, nämlich in der Frage, welche mittelalterlichen Traditionen man beibehalten konnte, welche Innovationen den neuen theologischen Entwicklungen geschuldet waren. Der Autor zeigt in seinen Untersuchungen die Relevanz der Erforschung der Liturgiegeschichte für das Verstehen historischer Prozesse auf.
£156.53
JCB Mohr (Paul Siebeck) Konziliare oder päpstliche Reform: Benedikt XII. und die Reformdiskussion im frühen 14. Jahrhundert
Jan Ballweg untersucht die Reformfähigkeit von Kirche und Ordenswesen im frühen 14. Jahrhundert.Während das Avignoneser Papsttum eine spirituell gespeiste Kirchenreform verhinderte, wie sie als Institutionalisierung einer charismatischen Erneuerung in Cluny oder Cîteaux frühere Phasen von Kirchenreformen geprägt hatte, läßt sich in der Diskussion des Konzils von Vienne (1311) über die Exemtion der religiösen Orden (Befreiung von der bischöflichen Aufsicht und direkte Unterstellung unter den Papst) der Ansatz zu einer Reformdiskussion erkennen. Darin kamen konziliare, episkopale und päpstlich-hierarchische Modelle zur Sprache.In verschiedenen Reformversuchen von Johannes XXII. und besonders im Wirken des Zisterzienserpapstes Benedikts XII. wurde dieser gescheiterte Reformversuch unter kirchenrechtlichem Rückgriff auf die Reformtradition des 13. Jahrhunderts wieder aufgegriffen und gegen den teilweise erheblichen Widerstand der Orden zu einer Reform ausgestaltet. Benedikts XII. Reform war ungewohnt detailfreudig konzipiert und intendierte erhebliche Auswirkungen auf die Lebensweise der Mönche, die Verfassung der Orden und den Umgang mit Klosterbesitz. Benedikt XII. respektierte den Willen der Orden nach Selbstbestimmung, ohne ihnen aber zu große Freiheit zu gewähren. In dieser ausgewogenen Politik zeigt er sich als Kenner des Ordenswesens. Der biographische Hintergrund seiner Handlungsoptionen, seine frühen Prägungen und politischen Erfahrungen als Zisterzienserabt, Bischof und Inquisitor sowie als theologisch sachverständiger Kardinal unter Johannes XXII. geben der Darstellung ihr chronologisches Gerüst. Mit der Einbeziehung von Benedikts XII. theologischem Schrifttum rundet Jan Ballweg seine Studie ab.
£156.32
JCB Mohr (Paul Siebeck) Valentinus Gnosticus?: Untersuchungen zur valentinianischen Gnosis mit einem Kommentar zu den Fragmenten Valentins
£157.93
JCB Mohr (Paul Siebeck) Nudging: Verfassungsrechtliche Maßstäbe für das hoheitliche Einwirken auf die innere Autonomie des Bürgers
Jedem sind sog. "Nudges" schon begegnet. Diese zwingen kein bestimmtes Verhalten auf, wollen aber in eine bestimmte Richtung schupsen ("to nudge"). Stephan Gerg untersucht die verfassungsrechtlichen Grenzen, wenn die öffentliche Hand auf den Bürger unbewusst oder nur halb bewusst durch "Nudges" und damit abseits von Ge- und Verboten sowie wirtschaftlichen Anreizen einwirkt. Hierzu zählen beispielweise Moralappelle, das Einwirken auf den Bürger durch sozialen Druck oder eine Widerspruchslösung im Organspenderecht. Ausgehend von einem juristisch definierten Begriff des Nudgings sollen anhand einer ebenfalls neuen Typologie die verfassungsrechtlichen Maßstäbe untersucht werden - insbesondere die grundrechtlichen Grenzen, der Vorbehalt des Gesetzes und der effektive Rechtsschutz. Im Mittelpunkt steht dabei die Besonderheit des Einwirkens auf die innere Autonomie, die Möglichkeit, den Willen des Bürgers über verborgene oder halb verborgene Beeinflussungspfade zu lenken, um ihm zu "besseren Entscheidungen" zu verhelfen. Wird bereits der Wille des Adressaten beeinflusst, braucht es keine Ver- oder Gebote mehr. Doch der demokratische Rechtsstaat spielt mit offenen Karten. In den Worten des zitierten Goethe ist keiner mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.
£80.18
JCB Mohr (Paul Siebeck) Functional Teleology and the Coherence of Ephesians: A Comparative and Reception-Historical Approach
Eric Covington examines the way in which Ephesians coherently holds together cosmological, Christological, ecclesiological, and ethical elements within its vision of the early Christian way of life. He begins by investigating the extent to which the categories of functional teleology featured within ethical reflection in both Greco-Roman and early Jewish traditions. Next, he analyzes the letter's Auslegungsgeschichte, focusing on Thomas Aquinas' medieval commentary, to demonstrate how Ephesians has previously been interpreted through the lens of teleology. Finally, he turns to an historical-exegetical examination of Ephesians to demonstrate the way in which the letter uses the categories and concepts of functional teleology. He concludes that Ephesians identifies the appropriate way of life in light of an individual and ecclesial telos within God's ultimus finis for all of creation.
£94.39
JCB Mohr (Paul Siebeck) Theology from the Beginning: Essays on the Primeval History and its Canonical Context
The Primeval History (Genesis 1-11) is one of the most complex theological compositions of the Old Testament/the Hebrew Bible. Woven into its multi-layered text one finds reflections on an array of fundamental questions: How did the world come into being? Who is its creator? What role does humankind play in the larger scheme of creation? Why is the world that God made not a perfect one? And finally, is it possible to lead a meaningful and even happy life despite the unpredictabilities of existence? The essays by Andreas Schüle assembled in this volume address these and related questions through close readings of Genesis 1-11 and by relating them to kindred textual traditions throughout the Old Testament/the Hebrew Bible.
£132.20
JCB Mohr (Paul Siebeck) Die Grenzen der Testierfreiheit: Eine Untersuchung der Beschränkungen des individualschützenden Freiheitsrechtes durch Gesetz, Rechtsprechung und Literatur
Die Testierfreiheit wird gemeinhin als das individuellste und in seiner Ausübung am wenigsten gemeinschaftsgebundene Recht charakterisiert, welches von der Verfassung geschützt wird. Gleichwohl unterliegt die Testierfreiheit zahlreichen Begrenzungen. Die Bestimmung der Reichweite solcher Grenzen kann durch fehlerhafte Annahmen des Gesetzgebers, der Rechtsprechung und der Literatur zu einer Gefahr für den individualschützenden Charakter der Testierfreiheit werden. Noel Schröder unternimmt eine systematische und umfassende Analyse der Beschränkungen des zentralen Freiheitsrechtes des Erblassers. Er untersucht, an welchen Stellen die Testierfreiheit unzulässigen Beeinträchtigungen ausgesetzt ist, und widerlegt dabei eine Reihe von Grundannahmen, die vielfach zur Begrenzung der grundrechtlich garantierten Handlungsmacht des Erblassers herangezogen werden.
£122.07
JCB Mohr (Paul Siebeck) Der Werkbegriff in Europa: Eine rechtsvergleichende Untersuchung des britischen, französischen und deutschen Urheberrechts
Eva-Marie König greift die Diskussion um eine Vereinheitlichung des Urheberrechts in Europa auf und widmet sich dem Herzstück des Urheberrechts, dem Werkbegriff. In einem Vergleich des britischen, französischen und deutschen Rechts untersucht sie die Anforderungen an den urheberrechtlichen Schutz. Zudem unterzieht sie die europäischen Richtlinien und die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs zum Werkbegriff einer kritischen Würdigung. Ihre Auswirkungen auf die Rechtspraxis in den ausgewählten Mitgliedsstaaten werden eingehend beleuchtet. Anhand des Rechtsvergleichs entwickelt die Autorin Kriterien für eine etwaige Harmonisierung der zentralen Schutzvoraussetzung, der Originalität. Außerdem analysiert sie deren Wechselwirkung mit weiteren neuralgischen Punkten des urheberrechtlichen Werkbegriffs und schließt mit Vorschlägen für eine weitere Harmonisierung des Werkbegriffs in Europa.Für die vorliegende Arbeit erhält Eva-Marie König den Heinrich-Hubmann-Preis der VG WORT 2015.
£115.17
JCB Mohr (Paul Siebeck) Grenzen der Selbstbindung im Privatrecht: Rechtspaternalismus und Verhaltensökonomik im Familien-, Gesellschafts- und Verbraucherrecht
Das aufklärerische Ideal des freien und selbstbestimmten Menschen bildet einen Eckpfeiler des deutschen Privatrechts. Es findet seinen Ausdruck im Prinzip der Privatautonomie und ihrer wichtigsten Ausprägung, der Vertragsfreiheit. Aus dieser liberalen Grundhaltung speist sich eine weitgehende Ablehnung rechtspaternalistischer Freiheitsbeschränkung. Diesen antipaternalistischen Bekenntnissen zum Trotz ist das Zivilrecht von zahlreichen paternalistischen Regelungen durchsetzt. Dieses "Paternalismusparadox" nimmt Klaus Ulrich Schmolke zum Anlass, den Voraussetzungen und Grenzen rechtspaternalistischer Intervention in die Freiheit zur vertraglichen Selbstbindung nachzuspüren und aus den hierbei gewonnenen Erkenntnissen eine Konzeption der Zulässigkeitsbedingungen von Rechtspaternalismus im vertraglichen Privatrechtsverkehr zu entwickeln. Hierfür lotet er das Potential der verhaltensökonomischen Einsichten über das menschliche Entscheidungsverhalten zur Begründung rechtspaternalistischer Intervention in die Vertragsfreiheit aus. Seine Ergebnisse überprüft er anhand der Referenzgebiete des Familien-, Gesellschafts- und Verbraucherrechts.
£223.29