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JCB Mohr (Paul Siebeck) Gott als Autor: Zu einer poietologischen Theologie
Der Gottestitel des 'Poeten' des Nizänischen Glaubensbekenntnisses bezeichnet Wort und Werk des Schöpfers zugleich. Als 'Autor' und 'Poet' gibt Gott das verläßliche Wort. Sein Werk - als poiesis - ist die in Treue zugesagte Welt, durch die er uns anredet und sich verspricht. Daher ist seine poiesis eine Poesie des Versprechens. Sie läßt sich nicht im Sinne eines Einheitsprinzips verstehen, das zeit-, situationslos und allein in Aussagesätzen formuliert wird. Sie gibt vielmehr einen - durch den Widerspruch des Menschen gegen Gottes Poesie des Versprechens verschuldeten - Zeitenbruch als Verschränkung der Zeiten zu bedenken.Poietologische Theologie orientiert sich an nicht konstatierenden, sondern konstitutierenden Primärsätzen des Glaubens, an Sprach- und Lebensformen wie Lob und Klage sowie an 'Lebenstexten', etwa der Dichtung Kleppers oder Bobrowskis.Oswald Bayer eröffnet mit seinem Entwurf einen neuen Zugang zur Theologie, den er exemplarisch vor allem in Neubestimmungen schöpfungstheologischer, christologischer, trinitätstheologischer und eschatologischer Bereiche erkundet. In einem interdisziplinären Gespräch zwischen Theologie, Philosophie, Literatur-, Sprach- und Naturwissenschaft korrigiert er den gängigen Wahrheitsbegriff durch einen dreigliedrigen Wissenschaftsbegriff, der den rationalen Bereich von Philosophie und Wissenschaft gegenüber den Bereichen von Geschichte und Poesie nicht isoliert, sondern in den jeweiligen Zusammenhängen zur Geltung bringt. Damit läßt sich auch die grundlegende Bedeutung der Poesie für eine Ortsbestimmung der Theologie zwischen Metaphysik und Mythologie wahrnehmen.
£66.33
JCB Mohr (Paul Siebeck) Martin Luthers Theologie: Eine Vergegenwärtigung
"[Das] Buch Bayers stellt im besten Sinne eine Vergegenwärtigung der Theologie Luthers dar, die man auch im Blick auf die sprachliche Gestaltung sehr gern liest. Die Darstellung fasst - das ist die Eigenart dieses literarischen Genus - die Theologie Luthers ebenso zusammen wie die daran gebildete des Verfassers, die eben bei Luther das hört und dazu anleitet, das zu hören, was menschliches Leben begründet und befreit: die promissio. Es leitet dazu an, bereits gemachte Leseerfahrungen mit Luthers Texten unter Perspektiven zu bündeln und es erschließt sein Werk so, dass der Leser und die Leserin Lust bekommt zur eigenen Lektüre und zur eigenen Erfahrung mit diesem existenzerschließenden Werk Luthers."Notger Slenczka in zeitzeichen 1/2004, S. 64ff."Insgesamt ein spannendes wie erhellendes Leseerlebnis und dies sicher auch für Nicht-Theologen."Marcus Meier auf http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=7356 "Die Lektüre von 'Martin Luthers Theologie' wirkt anregend, besonders durch Bayers gekonnte Auswahl von Originaltexten Luthers, die er kommentiert, ja geradezu meditiert. Er zeigt: Luther ist ein theologischer Klassiker von allerhöchster Aktualität und - zumindest im Dialog mit der römisch-katholischen Kirche der Gegenwart - von größter ökumenischer Reichweite und Bedeutung."Annemarie C. Mayer in Theologische Quartalschrift 186, 2006, S. 70f."Oswald Bayer gelingt es in gewohnter Weise, gewichtige theologische Themen so vorzustellen, daß der Leser neugierig wird, tiefer zu graben und weiter zu forschen. Es ist sein Verdienst, mit diesem Werk die Bedeutung der Theologie Luthers für unsere Gegenwart stilistisch glänzend und für alle theologisch interessierten Christen gut lesbar erschlossen zu haben, nicht ohne hier und da auch zu markieren, wo die Grenzen solcher Gegenwartsbedeutung Luthers liegen."Armin Wenz in Lutherische Beiträge 10 (2005), S. 253-255
£29.00