Description
Der vorliegende Band ist die vierte von Gilbert Wiplinger, diesmal in Verbindung mit Wolfram Letzner, herausgegebene Publikation eines Frontinus-Symposiums als BABESCH-Supplementband zur historischen Wasserwirtschaft. Schon im Verlauf des Symposiums „DE AQUAEDUCTU ATQUE AQUA URBIUM LYCIAE PAMPHYLIAE PISIDIAE - The Legacy of Sextus Julius Frontinus“ (BABESCH-Suppl. 27) im Herbst 2014 stellte sich die Frage nach einer Folgeveranstaltung, für die sich Trier mit seinen römischen Großbauten und einer Verknüpfung zur Geschichte der Frontinus-Gesellschaft anbot. So konnte die Gesellschaft mit diesem Symposium hier auch ihr 40-jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung begehen. Im ersten Abschnitt des Bandes wird der Festakt zur Feier des 40-jährigen Jubiläums der Frontinus-Gesellschaft dokumentiert. Dieser beinhaltet die Erfolgsgeschichte der Gesellschaft, den Festvortrag, die Verleihung der Frontinus-Medaille mit der Laudatio sowie der Dankesrede des Geehrten mit neuen Forschungsergebnissen zum Değirmendere Aquädukt von Ephesos. Der zweite Abschnitt ist dem Veranstaltungsort Trier gewidmet: Die Geschichte der Stadt wird anhand der „Highlights“ der römischen Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum erzählt und von deren urbanistischer Entwicklung berichtet. Die Trierer Ruwerleitung und die Barbara- bzw. Kaiserthermen sind dem Wasser gewidmet. Der dritte Abschnitt behandelt juristische Quellen sowie neue Forschungsmethoden in der Aquäduktforschung. Zum ersten Thema wird das moderne Wasserrecht den Texten von Frontinus gegenüber gestellt, dann wird die Herausforderung juristischer Quellen bei der Erforschung römischer Wasserversorgungssysteme aufzeigt. Zum zweiten Thema zählen die mit GPS und Photogrammetrie unterstützten Dokumentationsmethoden an den Aquädukten Roms und einfachere Methoden in Antiochia ad Cragum. Der vierte Abschnitt beschäftigt sich mit Aquädukten und Qanaten: Die große Zahl an Fernwasserleitungen in der Türkei in Katalogform, eine Inschrift der Druckrohrleitung von Alatri in Latium, die Aqua Alexandrina in Rom, der römische Aquädukt von Lissabon, die Wasserleitungen und Bäder von Lebna auf Kreta, römische Münzen zu Aquädukten und zum Wassermanagement, das Almstollensystem im Mönchsberg in Salzburg sowie zwei Beiträge zu Qanaten in Luxemburg sind Themen dieses Abschnittes. Der nächste Abschnitt ist den Thermen, Nymphäen und anderen innerstädtischen Wassernutzungen gewidmet: Die Stabianer Thermen in Pompeji, die Caracallathermen von Rom, die römischen Heilthermen von Aqua Flaviae sind Beiträge zum ersten, die unter Nero und Domitian errichteten Nymphäen am Palatin, und die Nymphäen in den griechischen Provinzen vor Hadrian zum zweiten Thema, wozu auch noch das sog. Mettius-Modestos-Tor von Patara als Wassermonument zählt. Das Macellum von Sagalassos ist der einzige Beitrag zur innerstädtischen Wassernutzung. Im letzten Abschnitt sind verschieden Themen zusammengefasst: Wasserspeicherung in den römischen Goldbergwerken auf der Iberischen Halbinsel, Druckleitungen mit einem neuen Wasserturm aus Ostia und römische Wasserhähne, Wasserknappheit aus römischer Sicht in italienischen Regionen, Wasserversorgung im Libanon, Wassermühlen im Bereich des Rheinischen Braunkohleabbaus und medizinische Aspekte von trinkwasserbedingter Bleivergiftungen im deutschsprachigen Raum. Das Symposium wurde mit Exkursionen zu archäologischen Stätten und Museen nach Luxemburg, Frankreich und im Raum Trier abgerundet.