Description
Dem Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel (381) zufolge gibt eine heilige, katholische und apostolische Kirche - und doch gibt es empirisch zahlreiche Kirchen, damals wie heute. Zumal in der Spätantike ist Kirche ein höchst vielgestaltiges Phänomen: Der geglaubten Einheit des Leibes Christi steht die faktische Pluralität von Kirchen gegenüber, zwischen denen nicht nur in theologischen und kirchnpolitischen Fragen, sondern auch im Blick auf Sozialgestalt und religiöse Praxis Konkurrenz herrscht. Diese Pluralität von Kirche in der Spätantike fokussiert der vorliegende Band. Dabei werden im interdisziplinären Gespräch zwischen Kirchengeschichte, Christlicher Archäologie und Alter Geschichte methodische Ansätze erprobt und darüber hinaus thematische Studien vorgelegt: So widmen sich einzelne Beiträge der monastischen Kritik an der Institution Kirche, der Funktionsweise der kirchlichen Bürokratie und der ekklesiologischen Reflexion in unterschiedlichen Zeiträumen, Kontexten und Regionen. Auf diese Weise entsteht ein facettenreiches Bild der einen, allgemeinen ("katholischen") und zugleich pluralen christlichen Kirche in patristischer Zeit.