Description
Hat Europa die Zentralperspektive erfunden? Oder existieren nicht auch Alternativen, den optischen Sprung aus zwei in drei Dimensionen zu realisieren, aus dem Bild in den Raum? Diesen Fragen widmet sich das vorliegende Buch aus den Blickwinkeln von Kunstgeschichte, Bildwissenschaft, Mathematik, Informatik, Psychologie, Museumspädagogik und Philosophie. Historisch gesehen ist die mathematisch konstruierbare "Perspektive" ein Produkt der frühen italienischen Renaissance. Seit ihrer Erfindung wurden jedoch immer wieder Zweifel an ihrer ästhetischen Substanz laut, die sich in den nächsten Jahrhunderten insbesondere im ostasiatischen Raum ausbreiteten. Neben der europäischen Bilderwelt werden deshalb auch zahlreiche Beispiele aus der chinesischen, der japanischen und der melanesischen Kultur zum Vergleich dargestellt. Darüber hinaus unterlagen 'Bilder' auch einem epochalen Wandel: Heute verstehen wir darunter nicht nur analoge Medien, etwa Tafelmalereien oder Druckgraphiken, Diagramme, Karten oder Modelle, sondern auch Resultate digitaler Verfahren in Naturwissenschaft und Medizin.