Description
Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der kultisch-religiösen Kaiserverehrung in der römischen Provinz Asia, in der Zeit von Augustus bis zu Antoninus Pius. Dabei wird insbesondere die provinziale Ebene, weniger hingegen die munizipale in den Blick genommen. Hieran lassen sich signifikante und fër die gesamte Provinz bedeutsame Entwicklungslinien am deutlichsten aufzeigen.Die Analyse des archäologischen, epigraphischen, numismatischen und literarischen Quellenmaterials zeigt, dass mit der Verehrung des Augustus - dem Begrënder des Prinzipats - ein erster Höhepunkt in der kultisch-religiösen Kaiserverehrung erreicht worden ist. Über diesen Höhepunkt reicht erst die kultisch-religiöse Verehrung des von 117-138 n.Chr. regierenden Hadrian wieder hinaus. Hadrian ist der erste princeps, dem gleich mehrere provinziale Kulte geweiht sind. Darëber hinaus wird er als erster amtierender Regent nicht nur im öffentlichen munizipalen Raum, sondern auch in der Sphäre des Privaten kultisch-religiös verehrt. Dadurch, dass er die Institution des Panhellenion grëndet, wird seine Person als Integrationsfaktor fër den gesamten Osten des imperium Romanum zum Gegenstand einer institutionalisierten ëberprovinzialen kultisch-religiösen Verehrung. Die kultisch-religiöse Verehrung aller ëbrigen principes, die in dem untersuchten Zeitraum regierten, bleibt sowohl hinter derjenigen des Augustus als auch erst recht hinter derjenigen Hadrians zurëck. Dieses Ergebnis hat Auswirkungen fër die neutestamentliche Exegese; insbesondere legt es die Datierung der Johannesapokalypse in hadrianischer Zeit nahe, deren Abfassung um 132 n.Chr. anzunehmen ist.