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Die Umwelt des Paulus verwendet die Begriffe "sarx" und "soma" beinahe synonym, um dadurch den Menschen in seiner Materialität in Gegensatz zur immateriellen Seele zu beschreiben.Der Begriff "soma" beschreibt bei Paulus hingegen den Menschen als sterblich und inaktiv, wie etwa aus seinem Gebrauch fÃ"r "Leiche" oder "Sklave" ersichtlich ist. Die negative Semantik von "soma" bei Paulus entspricht der Kultur seiner Zeit. Nur die Dynamik der Erlösung, in deren Mittelpunkt der Tod und die Auferstehung Christi stehen, ermöglicht ein neues Verständnis von "soma", das zur Konstruktivität bestimmt wird."Sarx" dagegen ist bei Paulus aktiv. Im Griechischen wird der Begriff wenig verwendet und bezeichnet nur den muskulösen Teil des Körpers oder den Leib als Ganzes. Als Bezeichnung fÃ"r den aktiven Menschen wird "sarx" als Sitz der Affekte verstanden. MaÃgebend ist hier Gal 5, wo "sarx" dem Geist Gottes gegenÃ"bersteht und verantwortlich fÃ"r Affekte, Aggression, Konflikte ist.Die Kernfrage des ethischen Diskurses der Antike lautet, wie sich das destruktive Potential im Menschen Ã"berwinden lieÃe. Die Destruktivität kann nach Paulus nicht durch das Gesetz Ã"berwunden werden. Konstruktivität zeigt sich in der Wirkung des Geistes auf das sterbliche und inaktive "soma" in der Eschatologie, der Ekklesiologie und der Ethik.

Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments: Der Mensch zwischen Destruktivität und Konstruktivität

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Die Umwelt des Paulus verwendet die Begriffe "sarx" und "soma" beinahe synonym, um dadurch den Menschen in seiner Materialität in... Read more

    Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG
    Publication Date: 22/10/2008
    ISBN13: 9783525539668, 978-3525539668
    ISBN10: 3525539665

    Number of Pages: 388

    Non Fiction , Religion

    Description

    Die Umwelt des Paulus verwendet die Begriffe "sarx" und "soma" beinahe synonym, um dadurch den Menschen in seiner Materialität in Gegensatz zur immateriellen Seele zu beschreiben.Der Begriff "soma" beschreibt bei Paulus hingegen den Menschen als sterblich und inaktiv, wie etwa aus seinem Gebrauch fÃ"r "Leiche" oder "Sklave" ersichtlich ist. Die negative Semantik von "soma" bei Paulus entspricht der Kultur seiner Zeit. Nur die Dynamik der Erlösung, in deren Mittelpunkt der Tod und die Auferstehung Christi stehen, ermöglicht ein neues Verständnis von "soma", das zur Konstruktivität bestimmt wird."Sarx" dagegen ist bei Paulus aktiv. Im Griechischen wird der Begriff wenig verwendet und bezeichnet nur den muskulösen Teil des Körpers oder den Leib als Ganzes. Als Bezeichnung fÃ"r den aktiven Menschen wird "sarx" als Sitz der Affekte verstanden. MaÃgebend ist hier Gal 5, wo "sarx" dem Geist Gottes gegenÃ"bersteht und verantwortlich fÃ"r Affekte, Aggression, Konflikte ist.Die Kernfrage des ethischen Diskurses der Antike lautet, wie sich das destruktive Potential im Menschen Ã"berwinden lieÃe. Die Destruktivität kann nach Paulus nicht durch das Gesetz Ã"berwunden werden. Konstruktivität zeigt sich in der Wirkung des Geistes auf das sterbliche und inaktive "soma" in der Eschatologie, der Ekklesiologie und der Ethik.

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