Description
Jesus von Nazareth fordert uns zur Auseinandersetzung heraus, wenn wir ihn in dem verstehen, was er war und wofür er sich einsetzte: für das Kommen des Reiches Gottes bei den Menschen und für den Anbruch eines neuen Lebens der Versöhnung über alle Ausgrenzungen und Zerwürfnisse hinweg. Das gegenwärtig sich vollziehende Reich Gottes bestimmt auch Jesu Heilungen und seine Ethik. Dadurch aber geriet er in einen für ihn tödlichen Konflikt. Durch sein Wirken und seine Botschaft sahen sich seine Zeitgenossen genötigt, sich klar zu werden, wofür sie ihn hielten, und sich entweder zu ihm zu bekennen oder ihn abzulehnen. Noch in seiner Hinrichtung am Kreuz hielt er die unbedingte Liebe Gottes zu allen Menschen durch. Mit ihr ist er gestorben und in ihr ist er 'auferstanden', in Einheit mit Gott und jedem lebendig, dem er einleuchtet und dem er so als Christus Gott erschließt. - Diese Interpretation von Traugott Koch erklärt an der Person Jesu, wie es zum neutestamentlichen Christusbekenntnis und zur kirchlichen Christologie, aber auch zur Trennung zwischen Judentum und Christentum kam. Gleichzeitig stellt sie Jesus als geistige Provokation dar.