Description
Das Werk des deutsch-amerikanischen Theologen Paul Tillich (1886-1965) reicht in wissenschaftlicher Hinsicht von seiner ersten Dissertationsschrift 1910 bis hin zu seinen letzten Veröffentlichungen und Vorträgen in seinem Todesjahr. Stefan Dienstbeck untersucht dieses gewaltige Oeuvre, indem er im Werk Tillichs drei verschiedene Systemstadien identifiziert, diese herausarbeitet und im Einzelnen analysiert. Leitender Gesichtspunkt sind dabei keine historischen, sondern systematische Aspekte, die in den Einzelanalysen der Systemstadien im Detail erörtert und einer kritischen WÃ"rdigung unterzogen werden. Zentrale Texte sind dabei die in der aktuellen Tillich-Forschung bedeutende und bisher nur unbefriedigend berÃ"cksichtigte Systematische Theologie von 1913, systemtheoretische und kulturtheologische Schriften aus den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sowie das opus magnum Tillichs, die dreibändige Systematische Theologie der fÃ"nfziger und sechziger Jahre.Die Untersuchung mÃ"ndet in eine Interpretation der Theologie Tillichs im Rahmen einer transzendentalen Strukturtheorie, welche die erkannten Aporien der einzelnen Systemstadien nicht einfachhin aufzulösen sucht, sondern in ein Gesamtverständnis integriert, das gerade die jeweils aporetische Form der Einzelstadien als notwendig fÃ"r das Gesamtwerk Tillichs erkennt. Erst in dieser Perspektive ist das theologische System Tillichs vor Missinterpretationen geschÃ"tzt und gewinnt den Wert, der ihm eigentlich zukommen sollte.Das Augenmerk von Stefan Dienstbeck ruht damit auf einer ausgewogenen Sicht auf das Werk Paul Tillichs. Sowohl die konkreten Ausformungsgestalten der Theologie Tillichs werden berÃ"cksichtigt als auch eine Ã"bergreifende Interpretation des theologischen Prinzips Tillichs geboten.